Vor- und Nachteile der Matrixmessung

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Lilien

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Hallo,

in diesem Thread soll es um die Nikon Matrixmessung gehen, also um die Frage des sinnvollen Einsatzes und wo die Grenzen und ggf. auch Vorteile dieser Belichtungsmessmethode liegen.

Es könnten in der Folge hier auch Beispielbilder gepostet werden, die zeigen, wie gut oder auch schlecht die Matrixmessung gearbeitet hat, dann wäre es schön, wenn in den Beispielbildern der aktive AF-Punkt markiert wäre (zeigt z.B. ViewNX/CaptureNX2 an).

Anlass für diesen Thread war für mich die Diskussion in: http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/technisches-einsteiger-forum/264641-dunst-minimieren.html

Dort hatte ich bereits geschrieben:

Die aktuelle Version der nikonschen Matrixmessung funktioniert m.E. recht bescheiden, da sie häufig eine viel zu hohe Gewichtung auf den Bereich des aktiven AF-Meßfeldes legt.
Wenn man dann helle/weiße Motivbereiche im Bild hat, die direkt von der Sonne beschienen werden (hier Bereiche der Schiffe), verlieren diese selbst im RAW/NEF unrettbar die Durchzeichnung.
Minus 1 2/3 EV ist viel, oft reichen -0,3EV bis -0,7 EV, aber es können vom Motiv abhängig, nach meiner Erfahrung, sogar bis zu -2 EV relativ zur Matrixmessung benötigt werden - so dass man bei anfälligen Motiven eigentlich gleich ganz auf die Matrixmessung verzichten sollte/kann.
Bei den neueren Kameras (D810) gibt es jetzt die Möglichkeit auf die Lichter belichten zu lassen, damit dürfte die Problematik etwas entschärft sein.

Wuxi und häuschen erwiderten dazu:
Grundsätzlich finde ich, sie wirkt genial.

Bei Bildern mit problematischen Kontrasten muß man natürlich aufpassen was man will und tut, das war bereits zu Ansel Adams Zeiten so.
Da darf man vermutlich keine wahrsagerfähigkeit bei der Automatik erwarten, vor allem nicht wenn nicht einmal das AF-Messfeld auf dem bildwichtigen Hauptmotiv steht.

Dass es jetzt die neue Meßmethode gibt (hab ich noch gar nicht ausprobiert) finde ich super. Aber das macht dann auch nur bei NEF/RAW Aufnahmen Sinn und ist dem Isoless-Sensor gedankt. War also vorher gar nicht sinnvoll.

Meistens schaue ich danach mal drauf wie das Histogramm aussieht und mache dann noch ein korrigiertes Bild (bei meinen Motiven geht das immer, da keine Action).

Da sind wir ja sowas von weit auseinander mit unseren Meinungen ...

Und jetzt hier weiter...

Ich sage ja, mit der nun möglichen Gewichtung auf die Lichter ist die Problematik entschärft, aber m.E. ist die ganz Belichtung-(Matrix-)Messung bereits konzeptuell fehlerbehaftet.

Ich bin mit meiner Meinung zur Matrixmessung übrigens nicht allein, Thom Hogan hatte auch etwas zur (zu) hohen Gewichtung des AF-Feldes geschrieben, was meine Erfahrungen bestätigt(e) - ich suche noch danach, wird ggf. nachgeliefert.

Wenn das wirklich vernünftig implementiert wäre, müsste sich die ganze Belichtungsmessung am gewählten Bildmodus (NEF/TIF oder JPEG) ausrichten und dementsprechend im NEF-Modus (zumindest optional) die möglichen Korrekturbereiche (Headroom) im RAW berücksichtigen.
Stattdessen wird stur auch im NEF-Modus ein möglichst schönes JPEG (Vorschaubild) erzeugt.

Matrixmessung hört sich vielversprechend weiterentwickelt an und man könnte meinen, dass die vielen verwendeten Messfelder automatisch (und für Anfänger geeignet) eine ausgeglichene Belichtung erlauben sollten und das das auch das Ziel wäre, aber letztlich verhält sich die einfache Mittenbetonte-Messung meist einfacher vorhersehbar und damit leichter korrigierbar - soweit überhaupt notwendig.

Die 60% zu 40% Gewichtung des zentralen 12 mm Belichtunsmessfeldes (1 Zelle) der Nikon F2AS hat sehr gut funktioniert, mit der 80% zu 20% Gewichtung der F3 musste man schon mehr aufpassen, das war aber mit Erfahrung noch leicht beherrschbar.
Die Matrixmessung verspricht viel (Stichwort: Motiverkennung) liefert aber m.E. weniger als erhofft, denn einen erkennbaren Vorteil hätte sie ja nur, wenn ihr ein merklich höherer Treffer-Prozentsatz, im Vergleich zur Mittenbetonten Messung oder auch Spotmessung (halbwegs erfahrener Nutzer und Nutzung des Belichtungsspeichers vorausgesetzt), gelingen würde - das scheint mir aber bestenfalls nur bei stark außermittigen Hauptmotiven der Fall zu sein.

Wie sind Eure Erfahrungen mit der Matrixmessung, nutzt Ihr sie überhaupt?
(Ich kann mit meinem momentan Status leider keine Umfrage erstellen - das Ergebnis wäre sicher mal interessant.)

MfG Jürgen
 
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AW: Matrixmessung Vor- und Nachteile

Hallo Peter,
...sinnlos, das Ganze hier.
ich hoffe nicht.

Wenn man sich die Ergebnisse der Umfrage betrachtet, dann sieht man m.E. bereits, dass die MM dem Fotografen nicht in allen Situationen das Denken abnehmen kann.
Meine Hoffnung ist eigentlich, dass sich durch diesen Thread Informationen über die Arbeitsweise der MM weiter verbreiten (wie eben z.B. die starke Gewichtung des AF-Feldes), so dass es erleichtert wird belichtungstechnische Problemfälle möglichst im Vorwege zu erkennen, um geeignete Abhilfen (ELV-Korrektur, andere Messmethode, etc.) anwenden zu können.

Und Anfänger sollten auch den Hinweis darauf bekommen, dass es noch andere Messmethoden neben der Matrixmessung gibt, deren Einsatz durchaus sinnvoll sein kann.

Vielleicht hat ja auch jemand ein Beispielbild, welches mit der MM nicht richtig belichtet wurde, welches wir hier analysieren könnten.

MfG Jürgen
 
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AW: Matrixmessung Vor- und Nachteile

Heute mit der D700 und D800 verlasse ich mich bei Knipserei meist auf die MM, vor Allem beim Blitzen, da sind sie grandios gut.
Ansonsten bleibe ich der mittenbetonten Messung treu und korrigiere nach Erfahrung.

Das was die MM im ersten Shot zusammen reimt und korrigiert werden muss, kann bei der nächsten Aufnahme mit Matrix und dann eingestellter Korrektur, genauso in die Hose gehen, weil die Matrix jetzt, mit minimal geänderten Parametern (ich meine nicht meine Korrektur, sondern leicht geändertes Licht, minimaler anderer Blickwinkel.....), vielleicht ganz anders denkt.

Schnellschuss und Blitzen: MM, ansonsten Mittenbetont.
Volle Zustimmung.
Auch wenn es nur wenige Situationen gab, bei denen mir die MM nach Korrektur und erneutem anvisieren einen Strich durch die Rechnung mache, bin ich trotz der Vorteile der MM für die "breite" Masse, gerne oft mit der älteren Methode unterwegs.

Aber auch diese macht bei mir nur den kleineren Teil aus, da zu gut zwodrittel alles in M steht.
 
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AW: Matrixmessung Vor- und Nachteile

eine manuelle belichtung schließt eine bestimmte art der MESSUNG ja nicht aus.
Die bei vielen meiner meist statischen Motive aber als Erfahrungs-Schätzwert, also tatsächlich ohne Messung, erledigt wird.
I.d.Praxis mach ich dann eher noch eine flotte Testaufnahme, als mich auf die Messwerte des BMs zu verlassen.
Nur wenn sich die Lichtverhältnisse stark ändern, nutze ich die Zeitautomatik und MM oder mittenbetont.
 
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das entspricht genau dem verhalten, das ich auch manuell anlegen würde. verlangt ernsthaft jemand von einer (semi)professionellen kamera, dass sie ohne not mit eingeschränkter dynamik arbeitet, nur um schöne jpegs ooc zu produzieren? ich erinnere mich an ein großes gejammer hier, dass die d300 und andere kameras dieser generation immer zu hell belichten würden und viele daher permanent -2/3 ev korrektur eingestellt hatten. jetzt ist es andersrum und das gejammer kommt aus der anderen richtung. :dizzy:


Ich verlange, dass diese Unterbelichtung in einer einigermaßen vorhersagbaren Weise geschieht. Dann kann ich mich nämlich danach richten. So sind die Ergebnisse zwar überwiegend, aber nicht immer unterbelichtet, was die Nachbearbeitung zur Einzelkonfektionierung der Bilder macht.

Ob ich Lichter haben will oder nicht mache ich vom Motiv abhängig. Allzu oft habe ich jetzt erlebt, das Wölken perfekt ohne Ausfresser festgehalten werden, dafür aber die Tiefen so weit abgesoffen sind, dass ich sie kaum noch retten kann.

Ich fotografiere übrigens so gut wie nie in JPG. Der Bearbeitungsaufwand ist dennoch erheblich höher als vorher - da waren die Bilder nämlich mit Standardeinstellung einheitlich überbelichtet und ich kam mit einer Belichtungskorrektur prima aus Ziel.

Warum ich hier so ausführlich antworte? Weil mich die Besserwisserei mancher hier wieder mal gelinde gesagt verärgert. Weißt du, Hanner, etwa besser als ich, bei welchem Motiv ich mit leichter Überbelichtung hervorragend leben kann oder nicht? Und wie ich meine Prioritäten hinsichtlich möglichst einheitlicher Nachbearbeitung setze? Kommt als nächstes noch der "wohlgemeinte" Hinweis, welche Kamera für mich geeignet sei und was ein anspruchsvoller Fotograf von seiner Kamera gefälligst zu erwarten habe?

Mir reicht es mal wieder, ich bin aus dem Thread draußen. Viel Spaß im Elfenbeinturm!
 
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…na, dann werde ich mal ausführlicher, da hier wieder mal alles der Technik angelastet wird.

Was passiert bei der Mehrfeldspotmessung?

Eine Anzahl der Messfelder ( je nach Kameramodell ) ermittelt einen Lichtwert und sendet diese zum internen Rechner der Kamera.

Jetzt könnte man sich einfach machen und den mathematischen Mittelwert als Grundlage der Belichtung zu nehmen. ( Die Olympus OM lässt grüßen, allerdings mit dem Unterschied das da der Fotograf die Messpunkte auswählte )

Das würde ja auch in vielen Fällen auch ausreichen, aber nicht überall.

Daher haben die Hersteller einen Korrekturfaktor, in Form eine Datenbank mit vergleichbaren Messwerten - auf Grund der realen Aufnahmen - eingeführt.

Dies korrigiert die mathematische Mitte und erzeugt damit in meisten Fällen einen korrekten Messwert.

Wiederum passt das fast überall, nur wie kann diese Automatik wissen was der Fotograf eigentlich „richtig“ belichtet haben möchte?

Jetzt ist der „Korrekturrechner“ hinter der Kamera gefragt.

Entweder korrigiere ich mit der +- Taste das Belichtungsergebnis, oder ich setzte schon im Vorfeld auf die Olympus OM – Methode:

Manuelle Spotmessung der verschiedenen Punkte und manuelle Entscheidung des „Mittelwertes“.
( Die Speicherung und Auswertung der manuellen Spotmessungen, wie bei der OM wünsche ich mir auch bei den heutigen Modellen )

Letztendlich, wie auch an anderen Stellen, ist nicht alles mit der puren Technik zu lösen.


Gruß

Peter
 
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Ich nutze primär die Matrixmessung, natürlich mit entsprechenden Korrekturwerten. Hierzu nutze ich das vordere Drehrad (ist übrigens bei Olympus standardmäßig). Es passt meist, aber nicht immer. Die Abweichungen lassen sich in LR aber in der Regel ausgleichen. Häufiger nutze ich auch die Integralmessung. Bei den Nikon 1 Systemen muss man m.E. n. etwas anders vorgehen. Hier ist die Matrixmessung schon sehr zuverlässig, bei der Nutzung von längeren Brennweiten kommt man häufig aber besser mit Spotmessung und einer Standardkorrektur von +1/3 EV klar. Ernsthaft habe ich das aber noch nicht untersucht (wozu auch).
 
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So, ich habe jetzt mal die Beispielaufnahmen aus 2012 herausgesucht, die bei mir den Ausschlag gegeben haben der D800 Matrixmessung kritischer gegenüber zu stehen.

Ich habe dazu Screenshots des ViewNX2 Fensters gemacht, damit man das Histogramm und Fokusfeld sieht.
Die Belichtung wurde nicht nachträglich in ViewNX2 geändert, ist also wie aus der Kamera.
Leider bekomme ich die Bilder aus Google-Drive nicht vernünftig direkt eingebunden (mein lokales Album ist voll), sorry. :rolleyes:

#1 Letzte Aufnahme vor dem Belichtungsproblem (soweit OK und unauffällig, bei Auto-ISO 100)
https://drive.google.com/open?id=0BzcYWhDLshbISGE1d2V3SG1fSHc

#2 Nun besagte Problemaufnahme (in der Tat waren es mehrere, die alle gleich überbelichtet wurden, die Auto-ISO wurde von der Kamera dabei bis zum Anschlag auf 1600 erhöht, was das Problem noch vergrößerte, da ansonsten nutzbarer Dynamikumfang verloren ging (im Ergebnis ist das Bild auch als RAW nicht rettbar).
Kein Schwarzpunkt mehr im Bild vorhanden, das Histogramm ist stark nach rechts in die Überbelichtung verschoben und das obwohl das Fokusfeld auf einen eher hellen Bereich lag (die kleine Schwalbe):

https://drive.google.com/open?id=0BzcYWhDLshbIUXRYLXVHaERJalE

Hättet Ihr das erwartet? Oder eine Erklärung für das Versagen der Matrixmessung im vorliegenden Fall?

Glücklicherweise habe ich es noch bemerkt und dann auf die Spot-Messung gewechselt, damit ging es dann besser:

https://drive.google.com/open?id=0BzcYWhDLshbIWTJLcnE5SXdmc00

Seitdem bin ich mit der Matrixmessung vorsichtig, was sich auch bewährt hat.

MfG Jürgen
 
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mmh, aus einem screenshot ist natürlich nicht viel zu erkennen.

das motiv ist allerdings auch extrem unglücklich für eine matrixmessung. ein vordergründiges seil in strahlender sonne vor einem fast schwarzen hintergrund. hier wäre dann eine deutlich stärkere gewichtung des fokusbereichs angezeigt (was du dann ja mit der spotmessung erledigt hast). bislang ging die kritik ja eher dahin, diese gewichtung negativ zu kritisieren. zu bedenken ist auch, dass das messfeld und damit das zentrum der übergewichtung in lage und ausdehnung nicht 100% mit der suchermarkierung übereinstimmt.

ich finde es allerdings bemerkenswert, dass du auf ein drei jahre zurückliegendes foto einer einzelnen extrem ungünstigen beleuchtungssituation zurück greifen musst, um die mangelhaftigkeit dieser messmethode zu belegen.

niemand hier behauptet doch, die matrixmessung (oder überhaupt irgendeine methode) sei der weisheit letzter schluss und unfehlbar. keine methode befreit den kontrollapparat hinter dem sucher davon, die jeweils angemessene methode zu wählen und nötigenfalls korrekturen vorzunehmen.

die frage ist doch, womit der korrekturaufwand am geringsten ist. und da hat nach meiner erfahrung die MM ganz klar die nase vorn. dass in der gezeigten situation diese methode an ihre grenzen stößt, war vorhersehbar und ist daher für mich nicht ausreichend, ihre praxistauglichkeit grundsätzlich in frage zu stellen.
 
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Hallo,
ich finde es allerdings bemerkenswert, dass du auf ein drei jahre zurückliegendes foto einer einzelnen extrem ungünstigen beleuchtungssituation zurück greifen musst, um die mangelhaftigkeit dieser messmethode zu belegen.
ich will mit dem Beispiel nichts belegen, das wäre mit einem Einzelbeispiel auch nicht möglich, man wird immer Negativbeispiele finden können, sei die Methode auch noch so gut.
Ich habe nur gerade diese Bilder herausgesucht, weil ich damals die D800 gerade neu gekauft hatte und mir dieser Aussetzer besonders gut in der Erinnerung geblieben ist, da ich ihn mir bis heute nicht so recht erklären kann.
Für mich war und ist es bemerkenswert, dass sich die Belichtung von einer zur anderen Aufnahme total änderte.
Un ich habe dabei seinerzeit auch gelernt, dass die D800 nichts von den isoless-Eigenschaften ihres Sensors weiß und auch nicht auf das RAW belichtet - wie gesagt, für mich war das grundsätzlich sehr lehrreich.

die frage ist doch, womit der korrekturaufwand am geringsten ist. und da hat nach meiner erfahrung die MM ganz klar die nase vorn. dass in der gezeigten situation diese methode an ihre grenzen stößt, war vorhersehbar und daher für mich nicht ausreichend, um ihre praxistauglichkeit grundsätzlich in frage zu stellen.
Letzteres war nicht meine Absicht, ich verwende die Matrixmessung ja auch weiterhin, aber wo war für Dich vorhersehbar, dass die MM den Schwarzpunkt (Kontrast im Bild) aufgeben und stattdessen die Lichter (selbst im RAW) ausbrennen lassen würde (das müssen um die +3 EV gewesen sein)?
Ich bestreite ja nicht, dass das Motiv schwierig war, aber m.E. wäre ein besserer Kompromiss möglich gewesen.

MFG Jürgen
 
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aufgrund der funktionsweise der MM sind als besonders kritisch anzusehen: hohe kontraste zwischen hauptmotiv und umgebung bei gleichzeitiger ungewöhnlicher komposition. also könnte beispielweise der hohe kontrast einer gegenlichtaufnahme oder eines sonnenuntergangs mit der "erfahrung" einer großen musterdatenbank beherrscht werden. wenn zugleich aber wegen ungewöhnlicher bildinhalte (bezogen auf häufig wiederkehrende muster) diese erfahrung ausfällt, erhöht sich schlagartig die fehleranfälligkeit. ich stelle mir das so ähnlich vor, als wenn man ein schachprogramm durch einen unüblichen zug aus seiner eröffnungsbibliothek wirft.
 
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Hallo Jürgen, die MM tat nur das was richtig war, sie versuchte ein Gleichgewicht zw. den Schwalben und der Wasseroberfläche.
Da ist die Abhilfe sehr einfach: Näher Zoomen, Belichtung speichern, zurückzoomen und auslösen.
OT: Ich verstehe einfach nicht wozu hier eine ISO - Automatik gebraucht wird?

Gruß

Peter
 
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Man sollte sich jetzt nicht allzu arg an Jürgens unglücklichem Beispiel festbeißen ;) Ich sehe da nämlich auch eher das zu kleine Ziel als Hauptursache für den mißglückten Versuch. Wäre die Schwalbe nur etwas größer gewesen, dann wäre das nämlich ein perfektes Beispiel für eine gut funktionierende Matrixmessung. Insbesondere, weil man das Vögelchen ja beinahe als 18% grauen Tonwert ansehen könnte.

Noch, so meine ich, tapern wir hier um das eigentliche Thema herum. Vielleicht könnte mal jemand ein älteres Modell mit einem Neuen vergleichen, das wäre sinnig. Ich hab meine D300 ja leider verkloppt und die D3000 verschenkt.
 
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Die Vorteile der Matrixmessung hab ich gerade mal kurz getestet.

Kurz aus der Terrassentür raus fotografiert, ein weißes T-Shirt, das nur 1LW unterbelichtet ist, genau das hatte ich erwartet:

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Ein schwarzer Hundepopo, der 1/3 des Bildes einnimmt. Nur 1/3LW überbelichtet. Ein so gutes Ergebnis hatte ich auch nicht erwartet:

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Was kann sie besser machen? Ist die Motivwahl unsinnig?
 
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Darf ich auch meine Meinung dazu äussern?

Die Matrixmessung macht das doch gar nicht schlecht. Als ich das erste Mal mit meiner D7000 in Urlaub fuhr (und mir noch nicht zugetraut habe die mir noch unbekannten eingebauten Messungen richtig einzusetzen), habe ich vorsichtshalber das grüne Programm verwendet – und es waren bestimmt mehr als 95% der Bilder richtig belichtet. Das ist doch, im Vergleich zu früher (70er Jahre und später), ein gutes Ergebnis und eine echte Verbesserung.

Aber es gibt halt immer wieder Motive, die auch eine Matrixmessung nicht kann.
Da wäre meines Erachtens die alte Lichtmessung mit Handbelichtungsmesser immer noch das Beste – und das Einfachste. Die Messung des vom Objekt reflektierten Lichts ist schon immer schwierig gewesen.

Es wird aber immer Motive geben, die (trotz des enormen Dynamikumfangs der Sensoren) soviel Kontrast haben, dass die Schatten absaufen oder die Lichter ausfressen. Das kann aber keine Messung verbessern.

Abgesehen davon wird jedes Bild durch den jeweiligen Fotografen auch schon unterschiedlich beurteilt. Dem einen sind die Schatten zu dunkel, dem anderen (beim gleichen Bild) die Lichter zu hell. Wie soll das dann eine Meßmethode können? Eine Meßmethode, die alle Motive richtig belichtet wird es wohl nie geben (was ist schon "richtig")

Man könnte bei Nikon versuchen ein Bracketing-Tool anzuleiern, das 3 Meßmethoden anbietet:

1. Matrixmessung mit 2 verschiedenen (evtl. einstellbaren) Wichtungen des aktiven AF-Meßfeldes

2. Mittenbetonte Messung mit 2 verschiedenen (evtl. einstellbaren) Wichtungen des aktiven AF-Meßfeldes

3. Spotmessung mit 2 verschiedenen Durchmessern des Meßfeldes

Das wären dann 6 Aufnahmen mit einem Druck auf den Auslöser.
Das richtig belichtete Bild ist dann bestimmt dabei. Das sollte technisch heute ohne weiteres machbar sein. Und jeder hat sogar die Möglichkeit ein paar Punkte selbst zu konfigurieren.

Und wenn auch das nicht passt, dann muss man halt am Motiv etwas ändern – oder sein Motiv anders gestalten, damit nichts Abgesoffenes oder Ausgefressenes auf dem Bild drauf ist.
Oder einfach mit dem, was die Kamera macht, zufrieden sein.

Gruß
Wrtlbrmft
 
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Mein Senf dazu... kurz vorweg: ich kannte vor der D800 nur die D90, schon die belichtete recht gut, für einen Vergleich zur D800 fehlt mir allerdings die Objektivität (die Kamera ist einfach unter mehreren Aspekten eine andere Klasse). Und Erfahrung, ältere Modelle kenne ich nicht.

Die MM liegt nach meinem Empfinden bei ca. 90% richtig, das ist sicher gut, könnte aber durchaus besser sein:
- manchmal wird die Belichtungsmessung scheinbar von der Gesichtserkennung fehlgeleitet. Das ist in diesem Beispiel nicht sonderlich schlimm, wäre in den meisten Situationen aber der direkte Weg in den Papierkorb wert.
- besonders unter Berücksichtigung der ISOless-Fähigkeiten sollte anstatt die Empfindlichkeit zu erhöhen, unterbelichtet werden. Bei der D800 muss ich immer noch kräftig korrigieren, um bei harten Kontrasten gegen die ISO-Automatik anzukämpfen. Der Lichtermodus der D810 ist die logische Weiterentwicklung, ich bin gespannt, wie konsequent der ist.

Unterm Strich nutze ich die Matrixmessung für 99% meiner Bilder und meist auch in M (ca. 60%) als Ausgangsvorschlag.
 
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Die Vorteile der Matrixmessung hab ich gerade mal kurz getestet.

Kurz aus der Terrassentür raus fotografiert, ein weißes T-Shirt, das nur 1LW unterbelichtet ist, genau das hatte ich erwartet:



Ein schwarzer Hundepopo, der 1/3 des Bildes einnimmt. Nur 1/3LW überbelichtet. Ein so gutes Ergebnis hatte ich auch nicht erwartet:



Was kann sie besser machen? Ist die Motivwahl unsinnig?


Jürgens Beispiel hätte mit der mittenbetonten Messung nicht recht viel anders ausgesehen (evtl. einen Tick dunkler), wie Du richtig siehst ist das Ziel zu klein.
Aber Deine beiden Fotos wären mit ziemlicher Sicherheit wesentlich näher an der richtigen Belichtung gewesen, v.a. das unterbelichtete T-Shirt.
 
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Aber Deine beiden Fotos wären mit ziemlicher Sicherheit wesentlich näher an der richtigen Belichtung gewesen, v.a. das unterbelichtete T-Shirt.

Die Frage ist für mich persönlich eher, ob ich mit dem Verhalten der jew. Messmethode folgen kann und weniger, ob sie denn solche von mir gezeigten Fälle ohne Korrektur perfekt belichtet.

Das T-Shirt hätte ich natürlich niemals ohne Belichtungskorrektur fotografiert, ebenso den Hundepopo nicht. Allerdings hätte ich bei beiden Motiven jew. um eine Blende korrigiert, was beim Hund zu abgesoffenen Bereichen geführt hätte.

Insofern war ich mit den Ergebnissen der Messmethode in so weit zufrieden, dass sie durch wenig EBV-Korrektur in den Griff zu kriegen waren.

Zu viel Gewichtung aufs Fokusfeld, und das ist ja das, was kritisiert wird, hätte mEn andere Ergebnisse gebracht.


p.s. Und beim nächsten Mal nehm ich ein T-Shirt ohne Ränder unter den Armen :D
 
Kommentar
...
Zu viel Gewichtung aufs Fokusfeld, und das ist ja das, was kritisiert wird, hätte mEn andere Ergebnisse gebracht.
...

Von mir nicht ;)
Für mich ist die Reaktion ab und an nicht vorhersagbar, das ist das Problem.
Bei mittenbetonter Messung erkenne ich kritische Motive auf den ersten Blick und kann schon vor der Belichtung Einfluss nehmen (meistens durch eine Schwenk-Messung).
Dein erstes Bild ist für mich nicht nachvollziehbar so dunkel. Mittenbetont wäre es deutlich heller gewesen (und damit richtig). Wäre das T-Shirt leuchtend weiß ( :p:D ), dann würde ich es verstehen, aber so ist (für mich) der Hintergrund völlig unbeachtet und damit zu dunkel geblieben und der weiße Bereich trotzdem unterbelichtet. MMn ist das suboptimal.
 
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MMn ist das suboptimal.

Tatsächlich lässt die Matrixmessung die Finger komplett vom Histogramm. Man kann also nicht argumentieren, sie sei eine gute Grundlage für eine Nachbearbeitung. Und tatsächlich halte ich diese neue Messmethode mit den Lichtern dafür weitaus geeigneter.
Hätte ich eine D810, könnte ich mir vorstellen auf diese Messmethode umzusteigen. Bei der Df und der D4 bleibe ich jedoch bei Matrix, weil ich persönlich sie schon zu 95% für berechenbar halte und sie noch dazu in der Lage ist, die mir doch teils noch fehlende Erfahrung intelligent auszugleichen.
Die wenigen Ausreißer gibt es und ich nehme sie gelassen hin, schließlich fotografiere ich rein privat und digital und kann im Zweifelsfall halt nochmal aufs Knöpfchen drücken.
 
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