Von der Gnade noch einen Tag erleben zu dürfen

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Wolfgang Steiner

Auszeit
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Schönen Sonntag Nachmittag zusammen,

ich bin nun schon seit letzten Samstag von meiner Asien Reise zurück und arbeite seit dem an einem, ich möchte es vorsichtig ausdrücken, recht schwierigen Thema. Ich wurde vor Ort ersucht einen Bericht über das berühmte AIDS Kloster in Lopburi - Thailand (Wat Phrabat Nampu) zu machen.

Für mich persönlich ist dies eine sehr einschneidende Erfahrung gewesen die mein weiteres Leben mit Sicherheit nachhaltig beeinflußt hat, ob es für euch von Interesse ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fakt ist jedenfalls, dass sich heutzutage kaum jemand mehr darüber Gedanken macht was AIDS in der Welt anrichtet und wie Menschen die am HI-Virus erkrankt sind ausgestossen werden. Besonders in Europa gehen sehr viele Jugendliche immer unvorsichtiger an das Thema Sex heran und glauben oft sogar, dass es sowie schon eine Heilung gegen den HI-Virus gäbe, was ein fataler Irrglaube ist.

Da mein Bericht aber 11 Seiten lang ist und über 100 Fotos dazu gehören möchte ich hier Schluss machen und alle die es interessiert einladen in meinem Blog weiterzulesen. Da ich mir nicht sicher war, ob dies überhaupt hier ins Forum gehört habe ich vorab mit Klaus Rücksprache gehalten.

Hier der Link:

http://www.wolfgangsteiner.com/blog-do-show-blogid-61.html

Diskutieren können wir natürlich gerne hier, falls es Fragen jedweder Art gibt.

Liebe Grüße

Wolfgang
 
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Schönen Sonntag Nachmittag zusammen,

ich bin nun schon seit letzten Samstag von meiner Asien Reise zurück und arbeite seit dem an einem, ich möchte es vorsichtig ausdrücken, recht schwierigen Thema. Ich wurde vor Ort ersucht einen Bericht über das berühmte AIDS Kloster in Lopburi - Thailand (Wat Phrabat Nampu) zu machen.

Für mich persönlich ist dies eine sehr einschneidende Erfahrung gewesen die mein weiteres Leben mit Sicherheit nachhaltig beeinflußt hat, ob es für euch von Interesse ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fakt ist jedenfalls, dass sich heutzutage kaum jemand mehr darüber Gedanken macht was AIDS in der Welt anrichtet und wie Menschen die am HI-Virus erkrankt sind ausgestossen werden. Besonders in Europa gehen sehr viele Jugendliche immer unvorsichtiger an das Thema Sex heran und glauben oft sogar, dass es sowie schon eine Heilung gegen den HI-Virus gäbe, was ein fataler Irrglaube ist.

Da mein Bericht aber 11 Seiten lang ist und über 100 Fotos dazu gehören möchte ich hier Schluss machen und alle die es interessiert einladen in meinem Blog weiterzulesen. Da ich mir nicht sicher war, ob dies überhaupt hier ins Forum gehört habe ich vorab mit Klaus Rücksprache gehalten.

Hier der Link:

http://www.wolfgangsteiner.com/blog-do-show-blogid-61.html

Diskutieren können wir natürlich gerne hier, falls es Fragen jedweder Art gibt.

Liebe Grüße

Wolfgang


Ich habe zunächst lange überlegt, ob ich zu diesem Bericht etwas schreibe.
Zu intensiv sprechen die Bilder und der Text.
Das Leid in dieser Welt wird oft verdrängt.
Wichtiger scheinen Börsenkurse zu sein.
Auch in unserem eigenen Land ereignen sich jeden Tag und jede Stunde Tragödien. Und wer hinter die Mauern mancher Pflegeheime sieht, erkennt Missstände, die zum Himmel schreien.
Leid wird ja noch unerträglicher, wenn die Leidenden alleine gelassen werden, wenn niemand von ihnen Notiz nimmt.
Dies ist in manchen Ländern offenbar noch mehr der Fall als bei uns.
Sich einem solchen Leid auszusetzen, dazu braucht es viel Mut.
Und noch mehr Mut und Kraft ist nötig, um nicht einfach davon zu laufen.
Viele Menschen holen sich diesen Mut und diese Kraft aus ihrem Glauben, aus ihrer Religion.
Diesen Bericht halte ich für sehr wichtig auch für die, die hier im Forum unterwegs sind.
Er relativiert vieles und er gibt Anlass nachzudenken, wie ich persönlich mein Leben gestalte, was mir wirklich wichtig sein sollte, ja, auch wie ich vielleicht helfen könnte.
So danke ich für den einfühlsamen Bericht und die sensible Gestaltung der Fotos.

Michael Schiller
 
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Das ist einer jener Beiträge, zu denen man lieber weniger schreibt, um nichts zu zerreden.

Emotinal ergreifend, den Kranken ihre Würde lassend, ohne jede Effekthascherei, die Bilder höchst eindrucksvoll.

Ich hätte es nicht gekonnt - mein Respekt für diese , für mich, hervorragende Leistung und danke, dass wir sie zu sehen bekommen.

Und jetzt muss ich erstmal Luft holen gehen ...

Grüsse
ManzelMoxe
 
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Eine sehr zwiespältige Mischung aus durchschnittlichen Urlaubsbildern und streckenweise recht krassem Betroffenheitsjournalismus. Was aus dieser Anhäufung von Aufnahmen auf jeden Fall nicht hervorgeht, ist irgendwas, dass sich mit einem persönlichen Standpunkt beschreiben liesse.
Auch wenn einige der B/W-Aufnahmen aussergewöhnlich gut sind, werden sie für mich durch zwei Dinge in ihrer Wirkung und Qualität reduziert: dem Fehlen einer klaren Linie und - hauptsächlich! - dadurch, dass in den seltensten Fällen eine Verbindung zwischen dem Abgebildeten und dem Abbildenden entsteht. So entsteht der Eindruck des unpersönlichen Eindringens in die Intimsphäre.

Daneben bin ich in Deinem Begleittext auf ein Zitat gestossen, welches ich überaus kritisch finde. Nicht zuletzt dadurch, dass Du es augenscheinlich unreflektiert (?) verbreitest und unterschreibst:
"Es ist keinem unserer Patienten damit gedient, dass ein einzelner selbstsüchtiger Fotograf vom unsagbar großen Leid anderer profitiert, Preise einheimst oder sogar noch berühmt damit wird."
 
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Eine sehr zwiespältige Mischung aus durchschnittlichen Urlaubsbildern und streckenweise recht krassem Betroffenheitsjournalismus. Was aus dieser Anhäufung von Aufnahmen auf jeden Fall nicht hervorgeht, ist irgendwas, dass sich mit einem persönlichen Standpunkt beschreiben liesse.

Hallo David,

mein persönlicher Standpunkt ist klar definiert, ich möchte helfen und das tat ich auch. Da alle Aufnahmen vom Kloster freigegeben wurden und nun ausschließlich dem Kloster zu Gute kommen gibt es dazu wohl nichts mehr zu sagen.

Daneben bin ich in Deinem Begleittext auf ein Zitat gestossen, welches ich überaus kritisch finde. Nicht zuletzt dadurch, dass Du es augenscheinlich unreflektiert (?) verbreitest und unterschreibst:
"Es ist keinem unserer Patienten damit gedient, dass ein einzelner selbstsüchtiger Fotograf vom unsagbar großen Leid anderer profitiert, Preise einheimst oder sogar noch berühmt damit wird."

Dieses Zitat von Khun Charim Konmun bezog sich auf die Aufnahmen von James Nachtwey und wird von mir nicht kommentiert.

LG

Wolfgang
 
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Wenn man sich mit Krankheit und Tod nicht auseinandersetzen kann, mag,
will, dann wird's eben aus Selbstschutz kurz als Betroffenheitsjournalismus
abgekanzelt ... :rolleyes:

Hi Stephanie,

so deutlich wollte ich es nicht sagen. :fahne:

Aber eine durchschnittliche Verweildauer von nur 1min 38sec nach 208 Seitenaufrufen sprechen eine deutliche Sprache. Oder anders gesagt: Niemand möchte sich mit diesem Thema auseinandersetzen,.. weils halt so schiach is.

LG

Wolfgang
 
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mein Respekt und Hochachtung Wolfgang zu deinem Bericht/Dokumentation, der mich sehr betroffen gemacht hat ..............
 
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Wenn man sich mit Krankheit und Tod nicht auseinandersetzen kann, mag,
will, dann wird's eben aus Selbstschutz kurz als Betroffenheitsjournalismus
abgekanzelt ... :rolleyes:

Okay, ich werde es präzisieren: fatalistischer Betroffenheitsjournalismus.

Es hat sich noch nie etwas geändert, wenn man die Opfer zeigt, die eine kapitalistische, korrupte, zutiefst unmoralische Gesellschaft auskotzt.

Da kannst du Lichtjahre lang heulen, Trauer tragen, religiöses Mitgefühl entwickeln und dich mit "Krankheit und Tod" auseinandersetzen – Aids hat in Thailand eine Geschichte, für die auch Europäer mit verantwortlich sind.

Aber darüber erfährt man hier nichts. Als ob's vom Himmel gefallen ist und die ästhetischen Bilder in schwarzweiß sich selbst erklären.

Macht kaum Sinn. Zumindest nicht für die, die etwas verändern wollen.
 
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Okay, ich werde es präzisieren: fatalistischer Betroffenheitsjournalismus.

Es hat sich noch nie etwas geändert, wenn man die Opfer zeigt, die eine kapitalistische, korrupte, zutiefst unmoralische Gesellschaft auskotzt.

Da kannst du Lichtjahre lang heulen, Trauer tragen, religiöses Mitgefühl entwickeln und dich mit "Krankheit und Tod" auseinandersetzen – Aids hat in Thailand eine Geschichte, für die auch Europäer mit verantwortlich sind.

Aber darüber erfährt man hier nichts. Als ob's vom Himmel gefallen ist und die ästhetischen Bilder in schwarzweiß sich selbst erklären.

Macht kaum Sinn. Zumindest nicht für die, die etwas verändern wollen.

Hi, Hank!
Hilfreich wäre es, von dir eine Idee zur alternativen Berichterstattung zu hören. Denn dass man etwas bekannt machen muss, um für Hilfe zu "werben" steht für mich außer Frage.
 
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Hallo,

es ist kaum zu glauben aber leider wahr das sich manche negativ hier über den positiven Einsatz eines Menschen äußern. Wolfgang wird die Welt nicht aus den Angeln heben mit seiner Reportage und ich glaube das weiß er selber auch.

Bloss durch intensives wegschauen wird garnichts rein besser, dieses ist dann fatalismus in Reinkultur. Gerade in Südostasien hat man durch berichte über den Vietnamkrieg erleben können was Jornalismus bewirken kann also eine ganze Menge und hätte es keine berichte über Biafra (Region in Nigeria in der in den 1960er zum ersten mal über eine Hungersnot im TV berichtet wurde) gegeben wüste bis heute keiner etwas davon. Damals bewirkten die berichte das Großbritanien Druck auf Nigeria ausübte um aus den Medien zu kommen.

Ferner wird das Leid von Menschen oft nur beachtet wenn es eine gute Berichterstattung gibt und dazu zählen nun mal auch Bilder.

Die Tatsache das jeden Tag irgentwo aus der Erde tausende Menschen verhungern oder aus nichtigen Gründen sterben müssen interressiert leider weniger als wenn man die Menschen denen es besser geht Bilder/Filme zeigt in denen z.B. ein Kind den Hungertod stirbt.
Zahlen haben kein Gesicht, Menschen die sterben schon.

Gruss

Patrick
 
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... Aids hat in Thailand eine Geschichte, für die auch Europäer mit verantwortlich sind.
Aber darüber erfährt man hier nichts. Als ob's vom Himmel gefallen ist und die ästhetischen Bilder in schwarzweiß sich selbst erklären.

Richtig, aber auch im Wissen, daß durch die spätere Auswahl der Bilder ein gewisser Abstand und Zeit für Nachdenken eintrat, darf man nicht außer Acht lassen daß man nicht sofort bereit ist, weiterzudenken und längere Zeit dem Eindruck den man erlebte verhaftet bleibt. Das "Stehenbleiben" in der Darstellung ohne Schlußfolgerungen etc. ist für mich das kleinere Manko, wirken Bilder und Text nach im Sinne von Atem verschlagend ...

DAS kann ich nachvollziehen, für mich stellen die Bilder ein immer noch erstes Verarbeiten dar. Es macht das Geschriebene/Gezeigte authentisch und es ist ja offen, ob es einen dritten Teil oder so geben wird.

Jock-l

PS: Wenn ich mir vorstelle, daß ich beruflich sehr oft mit Tod/Verlust von Menschen/Trauer der Angehörigen zu tun habe und manche Situationen selbst langsam verarbeiten kann bzw. mich freimachen muß, weil auch andere Dinge in der Klinik auf mich warten, dann sehe ich das für einen der in diese Dinge eher hineinstolpert oder eher unbefleckt/vorbelastet herangeht doch anständig und ehrlich rübergebracht. Ehrlicher weil menschlich nachvollziehbar und anders als in Gazetten die wir täglich konsumieren dargestellt. Die beiden Blogeinträge müssen keine Quote machen ...
 
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Noch viel weniger Sinn macht es, mit dem anmassend daherkommenden Habitus eines Salonrevolutionärs die sofortige Weltrettung einzufordern, jetzt, sofort und vor allem durch andere...

Oh Mann, was für ein Blödsinn schreibst du da nur.

Bei schätzungsweise 600.000 Aidskranken in diesem Land wird man sich ja wohl mal Gedanken machen können, wieso es dazu kommt...
 
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Servus,
sehr bewegende Bilder, lässt mich doch sehr tief nachdenken. Ja das ist die realität!
Danke
 
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