Und wieder mal entscheidet nur alleine die Auflösung, ob eine Kamera in der Golfklasse bleibt oder respektvoll zum Porsche durchgewunken wird.
Die D3x ist keine reine Studiokamera, auch wenn sie hier oft so eingestuft wird. Man könnte sie z.B. an einem leistungsfähigen Superteleobjektiv einsetzen und die Möglichkeit nutzen, stärkere Ausschnitte zu nehmen.
Welche P45-Kompatible Kamera bietet ein so schnelles und leistungsfähiges AF-System, vergleichsweise schnelle Bildfolge und die Objektiv-Möglichkeit auf 600mm zu kommen?
Normalerweise halte ich mich aus den D3x Diskussionen ja raus...aber das würde ich doch mal gerne wissen.
Gruß
Heiko
Heiko - ich gebe Dir vollkommen recht.
Zumal das "immerhöher, immer weiter" unwillkürlich dazu führt, dass die "Altmodelle" automatisch zurückgestuft werden und auch dadurch in den Köpfen an Wert verlieren.
Aktuell könnte man sagen:
Maybachklasse:
digitales Großformat
S-Klasse:
digitales Mittelformat
in Ansätzen D3x
Porscheklasse:
D3/D700, D2Hs
E-Klasse
D300 und teilweise D90, D3x
C-Klasse
D80, D90 überwiegend, D200, D2xs/D2x
B-Klasse
D60, D40x, D1x
A-Klasse:
"Altwaren" von Nikon
Sobald wir dann tatsächlich einen MX Sensor der prognostizierten Art haben werden, verschiebt sich ab der S-Klasse alles nach kurzer Zeit nach unten. Ähnliches erlebt man nun auch schon bei Objektiven, die über Jahre hinweg als Nonplusultra eingestuft und verteidigt werden und dann urplötzlich, weil sich etwas neues anschickt, den Markt zu erobern, diese Objektive doch nicht so gut waren... Beispiel hierzu das AF-S VR 70-200, welches uneingeschränkt positive Kritiken erhielt, jetzt aber plötzlich vignettiert und überhaupt einen alten VR integriert hat und "alle Welt" nach einer überarbeiteten Fassung ruft...
Ich werde hier das Gefühl nicht los, dass wir hier den Fall des
"Perpetuum Marketineum" vorliegen haben und die Hersteller schon gar nicht mehr die Vorzüge hervorheben müssen, weil die "gläubigen Jünger" den unbedingten Glauben an die herrliche, neue Produktwelt ausleben.
Was dabei ein gutes Stück weit hinten runter fällt ist die selbstkritische Frage, wofür man diese Leistungsdaten wirklich braucht und ob es nicht preiswerter geht und trotzdem zum Ziel führen kann.
Ich will nicht in Abrede stellen, dass es immer einen Fortschritt geben wird. Auch mir ist bewusst, dass wir auf einem technischen Highend-Niveau befindlich sind (ab der Einsteigerklasse bei den Kameras!), welches zu analogen Zeiten in der Form nicht existierte. Der Rest sind persönlich geleistete Goodies, die vielleicht ein warmes Gefühl der Seele bescheren, aber nur selten wirklich (spätestens ab S-Klasse) erforderlich sind.
Helmut