Frage Verfälschtes rot - Wo ist das Problem?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
Und die D7000 ist glaub ich nicht unbedingt für out-of-the-box Ergebnisse ausgelegt, sondern eher für Leute, die viele Freiheitsgrade haben wollen.
Das Schöne an der D7000 ist, dass sie - geeignet eingestellt - sogar ganz wunderbare out-of-the-box-Ergebnisse liefert UND alle Freiheitsgrade des RAW bietet. Für unkritische Lichtsituationen (und mit kritisch meine ich jetzt eher "AVL mit 3 verschiedenen Lichtquellen unterschiedlicher Intensität je nach Position im Raum" und ähnliche Situationen) ist der Zugewinn durch RAW gegenüber einem noch nachkorrigierten JPG nicht sehr hoch, wenn man sicht nicht sehr eingehend und zeitaufwändig mit dem RAW beschäftigt.

CB
 
Kommentar
Anzeigen
Das Schöne an der D7000 ist, dass sie - geeignet eingestellt - sogar ganz wunderbare out-of-the-box-Ergebnisse liefert UND alle Freiheitsgrade des RAW bietet.

Volle Zustimmung, aber jemand der nur out-of-the-box Ergebnisse will, für den ist die D7000 etwas überdimensioniert. Da würde man wesentlich günstiger mit D5100 oder sogar D3100 fahren ;-)

Nur, damit man mich nicht falsch versteht: Ich sag nicht, dass man erst im Nachhinein die Farbtemperatur und Farbstich korrigieren MUSS, weil man mit einer DSLR Raw Bilder macht. Aber wenn einem ein Mangel auffällt, kann und muss man nachbessern, was dank Raw schnell und problemlos geht.

Wenn ich tolle Bilder präsentieren will (ich bin kein Profi und verdien kein Geld damit), dann such ich sorgfältig die Bilder aus und stimme jedes einzeln ab :)

Und übrigens sehr richtig (im kleineren Maßstab): Die Bilder der D7000 sehen schon sehr gut aus in Lightroom, die von der D50 haben wesentlich schlechter ausgesehen. Die D3(x) ist sowieso außerhalb meiner Vorstellungskraft, insofern glaub ich sehr gerne, dass da die Bilder oft gar keiner Bearbeitung mehr bedürfen.
 
Kommentar
Volle Zustimmung, aber jemand der nur out-of-the-box Ergebnisse will, für den ist die D7000 etwas überdimensioniert. Da würde man wesentlich günstiger mit D5100 oder sogar D3100 fahren ;-)
Inwiefern? Die "kleinen" bieten weder AF-Motor, noch Masterfähigkeit des Blitzes, noch eine vernünftige Hochformatgriffmöglichkeit, ... Ich mache weitestgehend JPG-OOC, eben weil die Qualität so gut ist, dass sie für 90% meiner Anwendungen passend ist. Mit RAW hole ich beim größten Teil der Aufnahmen nicht so viel mehr raus, dass die langsamere Verarbeitung und das Mehr an Speicherplatz sich für mich dagegengerechnet irgendwie lohnen würde.

Aber wenn einem ein Mangel auffällt, kann und muss man nachbessern, was dank Raw schnell und problemlos geht.
Bei kritischen Situationen, die einmalig sind (z.B. bei einer Hochzeit o.ä. Feier) mache ich idR RAW+JPG Fine. Wenn es passt: prima. Wenn nicht: das RAW ist ja noch da, und kleine Korrekturen kann man am JPG durchaus auch vornehmen, ohne dass die Qualität nachhaltig leidet.

Der Trick besteht halt darin, sich mit dem Motiv so weit auseinanderzusetzen und die Kamera darauf abzustimmen, dass man hinterher nicht groß reparieren muss. Also erst denken und dann auslösen. :)

CB
 
Kommentar
Also erst denken und dann auslösen. :)

Ich schieß schneller als mein Schatten!

Hm, ja ich gratuliere jedem, der schon beim Fotografieren alles perfekt richtig macht und nicht nachbessern muss, bei mir klappt das nicht (immer) bzw. meistens kann und will ich noch was rausholen. Das ist für mich ein Teil, warum ich gerne fotografiere und auch warum ich DSLRs so toll finde. Aber ich versteh jeden der sich die Arbeit nicht machen will und ich beglückwünsche jeden, der soviel Können besitzt, dass jedes Bild richtig belichtet und eine natürliche Farbtemperatur hat. Vor allem wenn es um (Milli-)Sekundenzeitfenster für das "einmalige" Bild bei einer Hochzeit geht.
 
Kommentar
Hallo,

Bei kritischen Situationen, die einmalig sind (z.B. bei einer Hochzeit o.ä. Feier) mache ich idR RAW+JPG Fine.
eine weit verbreitete Vorgehensweise, deren Sinn ich nie verstanden habe. Vielleicht kannst Du mir mal helfen.

Wenn man sich schon mit RAW auseinandergesetzt hat, welchen Sinn macht es dann auch noch zusätzlich einen parallelen JPEG Workflow aufzusetzen? Gesetzt den Fall, die Bilder sind so gut, dass ich in JPEG keine Nachbearbeitung brauche, dann brauche ich auch keine Nachbearbeitung in RAW. Brauche ich eine Nachbearbeitung, dann lieber in RAW und nicht in JPEG. Der RAW-Workflow mit und ohne Nachbearbeitung ist bei mir absolut identisch mit dem JPEG-Workflow (Bilder nach LR importieren, sortieren, bewerten, verschlagworten, ggf. bearbeiten und zuschneiden und exportieren). Er ist weder aufwändiger, noch komplizierter, noch sonst irgend was. Insofern habe ich den JPEG-Workflow komplett eingestellt, weil er mir nur Nachteile bringt (Entscheidung, ob das Bild wichtig ist oder nicht) und absolut Nullkommanull Vorteile.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Hm, ja ich gratuliere jedem, der schon beim Fotografieren alles perfekt richtig macht und nicht nachbessern muss,...
Schaffe ich auch nicht, aber kleine Korrekturen gehen ja am JPG noch ganz prima. Da ich erst 2009 nach ca. 20 Jahren Analogfotografie auf Digital umgestiegen bin, denke ich aus früherer Notwendigkeit heraus immer noch viel vor der Aufnahme über notwendige Parameter nach; das geht ganz "instinktiv".

Vor allem wenn es um (Milli-)Sekundenzeitfenster für das "einmalige" Bild bei einer Hochzeit geht.
Wie ich schon schrieb: das sind Situationen, wo auch ich RAW (+JPG) einsetze, denn wenn da durch einen blöden Fehler der Weißabgleich nicht stimmt, kann ich es beim RAW retten.

RAW hat allerdings bei den "kleineren" höher auflösenden Nikons den Schönheitsfehler, dass bei Serienaufnahmen der Pufferspeicher recht schnell voll ist - gerade die D7000 hat da eine Schwachstelle, zumindest habe ich schon mehrfach den Eindruck gehabt. In Situationen, wo das relevant ist, ist dann ein nicht perfektes JPG 1000x mehr wert als ein nicht vorhandenes, aber potentiell technisch perfektes RAW. :)

eine weit verbreitete Vorgehensweise, deren Sinn ich nie verstanden habe. Vielleicht kannst Du mir mal helfen.
Wenn man sich schon mit RAW auseinandergesetzt hat, welchen Sinn macht es dann auch noch zusätzlich einen parallelen JPEG Workflow aufzusetzen? ... Der RAW-Workflow mit und ohne Nachbearbeitung ist bei mir absolut identisch mit dem JPEG-Workflow (Bilder nach LR importieren, sortieren, bewerten, verschlagworten, ggf. bearbeiten und zuschneiden und exportieren). Er ist weder aufwändiger, noch komplizierter, noch sonst irgend was.
Das ist Dein Workflow und aus Deiner Sicht macht es dann vielleicht keinen Unterschied. Ich nutze aber kein Lightroom und deswegen bearbeite ich die Bilder unterschiedlich (es gibt gewisse Gründe, warum ich mich bislang gegen Lightroom entschieden habe). Vielleicht ist Lightroom ja viel schneller als ViewNX, keine Ahnung, aber die Arbeitsgeschwindigkeit von ViewNX nervt mich - das geht mir zu schwerfällig (und ich habe einen Quadcore-Prozessor drin, also keine alte "Gurke") - ich mag diese kleinen hakeligen Latenzen beim Verschieben eines Reglers einfach nicht, egal in welchem Programm.

RAW komt dann zum Einsatz, wenn die JPGs nicht gut genug sind, sonst verschwinden sie in den "ewigen Jagdgründen", weil ich keine Lust habe, pro Bild statt 5-8 MB ganze 25-30 MB zu speichern, wenn es gar nicht notwendig ist. Ich bin kein Berufsfotograf, insofern sind manche Notwendigkeiten einfach nicht da.

CB
 
Kommentar
Hallo alle zusammen,

vielen Dank für eure Kommentare.

Bevor ich auf die einzelnen Posts eingehe, möchte ich kurz meine Beweggründe für den Umstieg von D40 auf D7000 nennen:

  1. 16 MPx Auflösung, damit auch nach dem drehen und einem beschnitt das Bild noch eine gute Qualität hat
  2. Jede Menge AF Felder
  3. Eine hohe Zahl von RAWs/s, damit das Objekt der Begierde am richtigen Punkt im Bild erscheint
  4. Gitter, damit die schiefen Bilder endlich ein Ende haben
  5. ...und vllt. noch ein AF-Motor, damit die Auswahl an Objektiven grösser wird.

Ausserdem war es natürlich eine ausgesprochen blöde Idee die Farben zweier unterschiedlicher Aufnahmenorte (und Motive) zu vergleichen. Sorry - mein Fehler. Also habe ich heute noch einmal Aufnahmen gemacht mit der D40 und der D7000 jeweils mit dem 24-70/2.8 damit vllt. deutlich wird, was ich meine:

1.jpg


Die obere Aufnahme kommt von der D40 die untere von der D7000. Wer die Waggons kennt, sieht das die Untere wieder einen deutlichen Orange-Stich hat.

Meine Erwartungshaltung ist eigentlich immer noch das beide Aufnahmen ziemlich gleich sein sollten. Ich schätze Freiheitsgrade aber ich kann nicht richtig verstehen, warum das Rot doch so unterschiedlich ist.

Ich will Deine Feststellung, dass das D7000-Bild im Vergleich zum D40-Bild einen deutlichen Orange-Stich hat, gar nicht in Frage stellen. Aber ich halte es für gefährlich, einen "Farbvergleich" bei zwei verschiedenen Objekten vorzunehmen, zumal dann, wenn deren Oberfläche - wie hier bei der 218 (und eigentlich allen Dieselloks der Epoche) - mit einem Lack behandelt ist, der bekanntermaßen sehr leicht ausbleicht und damit von Lok zu Lok unterschiedliche Farbintensität aufweisen kann.

Richtig, deswegen habe ich heute noch einmal Vergleichsaufnahmen gemacht. Wobei der Lack der 218 eigentlich immer in Richtung Rosa geht (218 340) und eher nicht Richtung orange, zumindest ist mir nichts bekannt.

Manche Fotografen - ich zähle mich dazu - wollen meist den im Augenblick der Aufnahme herrschenden Farbeindruck möglichst getreu aufs Foto bannen. [...] Wie genau der TE die Farbe der Lok zum Aufnahmezeitpunkt in Erinnerung hat, können wir nicht beurteilen. Es wäre auch möglich, dass er aus Erfahrung eine bestimmte Vorstellung hat, wie die Lok "eigentlich" aussehen müsste, die tatsächliche Farbe aber doch abweichend war.

Ja, genau: Die Bilder sollen zeigen was ich gesehen habe, inkl. meiner Farbwahrnehmung. Was dann wohl subjektiv ist. :)

Ich hatte bei der D300 ähnliche Eindrücke und habe das so gelöst:

Kamera interne Einstellungen:

=> Menü
=> Aufnahme
=> Bildoptimierung konfigurieren

z.B. "Neutral":
Wippe rechts drücken
=> Farbsättigung -1
=> Farbton +1 (verringert Rotlastigkeit)

Das Menü Deiner D7000 kenne ich nicht, vermute aber Ähnlichkeiten.

Vielen Dank für Deine Hilfe. Das war für mich noch nicht ausreichend aber zumindest ein Hinweis darauf, wo ich weiter suchen muss.
 
Kommentar
Vergleiche das Grau des Daches und Du siehst, es ist hauptsächlich eine Sache des Weissabgleichs. Eine Änderung der Farbsättigung bringt da nix, solange Du die RAWs nicht in einer Nikon-software entwickelst. Du gehst mit keinem Wort auf dieses Thema ein.
 
Kommentar
Falls die Picture Control beider Kameras (wie immer sie dort heißt) tatsächlich gleich eingestellt ist, finde ich den Unterschied schon bemerkenswert stark und bin auch gespannt auf die Begründungen/Erklärungen der Wissenden hier.
Interessant wäre natürlich noch, wie das bei anderen Farben aussieht.

Heinz
 
Kommentar
Falls die Picture Control beider Kameras (wie immer sie dort heißt) tatsächlich gleich eingestellt ist, finde ich den Unterschied schon bemerkenswert stark und bin auch gespannt auf die Begründungen/Erklärungen der Wissenden hier.
Interessant wäre natürlich noch, wie das bei anderen Farben aussieht.

Heinz

Wie kannst Du mir widersprechen?:D Als jpegs aufgenommen, könnte man das vergleichen.
 
Kommentar
Hallo,

was man schon mal feststellen muss ... auch wenn die Bilder eigentlich so gar nicht danach aussehen: Beide sind überbelichtet :cool:. Nicht was die Gesamthelligkeit betrifft, sondern nur was den Rotkanal betrifft. In beiden Bildern (!) hängt der Rotkanal wie festgenagelt bei dem Wert 255 (minus Rauschwert) fest. Das heißt, dass der eigentliche rote Farbton aber auch die Helligkeit des roten Wagens nur über die Grün- und Blaukanäle (!) geregelt werden und der Rotkanal keinen steuernden Einfluss mehr hat. Im Sinne einer Kompromissbildung zwischen der Farbe in der Sättigung, dem Weißabgleich und der Reinheit der anderen Farben muss das eigentlich zwangsläufig in die Hose gehen. Hinzu kommt, dass Rot als neuralgischer Farbton bekannt ist und der genannten Effekt häufig auftritt. Aber wir sind es gewohnt, dass beim Betrachten eines einzelnen Bildes sehr tolerant gegenüber Helligkeiten und Farben sind. Liegen zwei Bilder aus unterschiedlichen Kameras nebeneinander, wird die Diskrepanz evident.

Wenn das so ist, was macht man dagegen? Schwierige Sache. In erster Näherung würde man sagen: Weißabgleich ändern oder Kameraprofil an LR oder ACR verwenden. Problem dabei ist, dass so ein Weißabgleich oder ein Kameraprofil eigentlich nur eine komplexe Tabelle ist, die einen Zahlenwert durch einen anderen ersetzt. Wenn aber der Rotkanal in der Sättigung ist, dann stimmt das Zahlenverhältnis zwischen Rotkanal und den anderen Kanälen nicht mehr. Steigt beispielsweise die Gesamthelligkeit weiter, dann wachsen die Werte im Blau- und Grünkanal proportional weiter, der Rotkanal muss aber bei 255 bleiben. Mehr geht einfach nicht im 8 Bit RGB System.

Man muss also dafür sorgen, dass der Rotkanal nicht in die Sättigung geht. Hierzu macht es Sinn, beim Fotografieren nicht das Luminanz-Histogramm, sondern die Kanal-Histogramme im Auge zu haben und im Zweifelsfall leicht unterbelichten.

Ich weiß nicht, warum da noch niemand darauf gekommen ist, aber im Prinzip wäre es in solchen Situationen eigentlich ideal, wenn man ein sehr, sehr dezent cyanfarbenes Konversionsfilter verwenden könnte, um den galoppierenden Rotkanal wieder einzufangen bzw. um nur den Rotkanal leicht unterzubelichten und alle RGB-Werte linear zueinander zu halten. Der Weißabgleich und idealerweise ein Kameraprofil könnten dann anschließend wieder die richtigen Proportionen einstellen.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
... stellt sich noch die Frage nach dem Monitor. Mein kalibrierter Eizo zeigt den Lack auf dem Bild der D7000 rot aber ausgeblichen an (so kenne ich die Waggons). Orange würde ich das nicht bezeichnen.
Bei den D40-Bildern wirkt das Rot zu kräftig.

Da ich beide Kameras auch besitze, werde ich heute Nachmittag mal testen.
 
Kommentar
Die obere Aufnahme kommt von der D40 die untere von der D7000. Wer die Waggons kennt, sieht das die Untere wieder einen deutlichen Orange-Stich hat.
Abgesehen davon, dass es schön wäre, "richtige" Bilder mit Exifs und keine Programm-Screenshots zu sehen, scheint mir doch eher das Problem hinter der Kamera zu liegen (bzw. zu stehen). Die untere Aufnahme ist nicht repräsentativ für die Abbildung der D7000, sondern zeigt unpassende Grundeinstellungen (zu wenig Sättigung im Vergleich zur D40) und falsche Belichtung (zu hell). Daher sieht das Rot auch ein bisschen "orangestichig" aus. Das ist eine schlichtere Erklärung für HaPes detaillierte Erläuterung. Ganz nebenbei würden diese Wagen nur relativ frisch aus der HU+Neulack (oder wenigstens einer Grundreinigung...) ein solch "poppiges" Rot wie im D40-Bild haben - waren die wirklich frisch lackiert und geputzt?

Zieh mal bei der D7000-Aufnahme beim Entwickeln (oder auch beim JPG; evtl. Tonwertabrisse sind gerade egal) die Helligkeitswerte der Lichter deutlich runter - immer noch "orange"? Oder ist es jetzt schönes poppiges Rot? Dann versuch beim nächsten Anlauf mal, die Charakteristik der D7000 beim Belichten zu berücksichtigen.

Da D40 und D7000 sowohl in Sensor wie in Weiterverarbeitung erhebliche Unterschiede der Hardware aufweisen, kann man das mit der Verwendung zweier völlig unterschiedlicher Filme vergleichen. Ein Fujichrome Velvia gibt die Farben auch ganz anders wieder als ein Kodachrome 64 - das Phänomen bzw. "Problem" ist also nicht so ganz neu... ;)

CB
 
Kommentar
Hm, ich versteh immer noch nicht, wo das Problem liegt. Wie ich bereits geschrieben habe: Die D7000 ist meiner Meinung nach nicht für den straight-forward Knipser gedacht, der einfach schnell, schnell seine Bildli machen will und die dann total krasse Farben haben. So könnte man sie sicher einstellen (mit Picture Control) und dann gleich JPEGs schießen und gut is. Allerdings versteh ich nicht ganz warum man "=> Farbsättigung -1 und
=> Farbton +1 (verringert Rotlastigkeit)" machen soll: phren will ja eher mehr Farbsättigung und mehr Rotlastigkeit oder? Aber ich hab da selber noch nicht viel rumprobiert :)

Meine D50 hat ja auch immer einen extremen Rotstich gehabt und alles sah tiefrot aus. Beim Import der RAWs in Lightroom, auf einmal war alles eher gelblich und das rot war weg :) Wenn man sich die Bilder dann auf nem teur(er)en Monitor wie dem HP 2475w ansieht, haben solche Bilder einen schlimmen Rotstich, ganz unnatürlich. Mein EIZO dagegen ist da nicht so kritisch, aber man muss sein Equipment eben kennen.

Wenn ich Musik auf einem Küchenradio-Lautsprecher abmische, muss ich die Bässe und die Höhen extrem aufreißen, damit ich da überhaupt was hör und alles "fett" klingt. Hör ichs dann auf einer Hi-Fi Anlage oder im Club, dann klingt das ganz schlimm - weil ich eben eine gute Referenzanlage brauche, die neutral alles wiedergibt und nichts schönt und/über überhöht.

Übertragen auf die Bildbearbeitung heißt das: Man braucht einen hochwertigen Monitor, der eben sehr neutral ist und nicht schon so knallende Farben hat, wie ein Gaming-Monitor, der einfach nur intensiv aussehen soll (hoher Kontrast, starke Farbsättigung). Schau Dir mal ein paar Bilder von Dir auf unterschiedlichen Monitoren an.. Da wirst Du Dich sehr wundern!

Da muss man sich schon entscheiden, was man will: Entweder mehr oder weniger professionell arbeiten (was viel Zeit kostet und oft sehr nervig ist) oder ob man Bilder knipsen will. Dann bitte kräftige Bildeinstellungen an der Kameravornehmen (rumexperimentieren ist angesagt) und gleich als JPEG speichern :up:
 
Kommentar
Mich würde die Unschärfe des unteren Waggon der D7000 viel mehr stören als eine Farbabweichung...
 
Kommentar
Hallo,

da auf meinen obigen Vorschlag keine Reaktion gekommen ist und immer noch von einer falschen Sättigung gesprochen wird, möchte ich das geschriebene mit einem Beispiel untermauern, dass ich heute bei uns am Bahnhof geknipst habe. Diese roten Züge stehen ja überall herum.

Bild 1:
Zunächst ein Bild von so einem roten Teil, wobei der Wagen relativ neu war und die rote Farbe noch sehr kräftig und nicht ausgeblichen. Ich habe das Bild absichtlich um eine Blende überbelichtet um den Effekt zu demonstrieren, ansonsten ist das Bild unbearbeitet. Das Bild ist, na ja eben überbelichtet und das Signalrot eher von oranger Farbe.

Zug-ueberbelichtet.jpg


Bild 2:
Das gleiche Motiv um eine Blende unterbelichtet und ebenfalls unbearbeitet. Die rote Farbe des Wagens passt sehr gut, aber das ganze Bild ist eben unterbelichtet. Das alleine ist also nicht die Lösung.

Zug-unterbelichtet.jpg


Bild 3:
Das ist jetzt wieder das identische Bild 1, allerdings wurde ein Kameraprofil auf das ansonsten unbearbeitete Bild angewendet, dass ich an Ort und Stelle erstellt habe. Die rote Farbe passt trotz Überbelichtung schon sehr gut.

Zug-korrigiert.jpg


Also wie oben bereits beschrieben: Richtige Belichtung und ein passendes Kameraprofil ist die Lösung.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Hallo,

ja gerne. Ich hatte schon mal überlegt ein ausführliches Tutorial dafür zu schreiben, aber eigentlich gibts da im Internet schon ziemlich viel zu finden. Die Kurzfassung:

Jede Kamera reagiert anders auf Licht und insbesondere auf Farbe. Gerade wenn mehrere Kameras parallel im Einsatz sind, wünscht man sich oft, dass die Farbanmutung möglichst identisch ist. Um das zu erreichen, müssten die Kameras eigentlich kalibriert werden (= Justage vor der Aufnahme) und nachdem dies nicht möglich ist, werden sie eben profiliert (Justage nach der Aufnahme) ... wie beim Drucker, Scanner oder Monitor auch. Um dies zu tun braucht man verlässliche (= objektiv gemessene) Farbinformationen für die Korrekturdaten. Es gibt diverse Firmen, die uns die Arbeit hier sehr erleichtern. Konkret (und wirklich sehr verkürzt) geht das folgenderma0en:

  1. Vor Ort bei dem vorhandenen Licht eine Farbreferenzkarte fotografieren (siehe Hinweis a, b und c)
  2. Bilder knipsen, die man knipsen will
  3. Zuhause in Lightroom das Bild mit der Farbreferenzkarte aus Punkt 1 als Colorchecker Profil exportieren (siehe Hinweise c und d)
  4. Alle Bilder, die mit der gleichen Kamera und der gleichen Lichtstimmung aufgenommen wurden selektieren und das neuen Profil zuweisen, das nun nach dem Neustart von Lightroom in der Liste der Kamera-Profile gefunden werden kann (siehe Hinweis e).
  5. Restliche Bildbearbeitung durchführen, falls erforderlich.

Hinweise:
a) Ein Satz von drei bis acht Aufnahmen bei "typische" Lichtstimmungen pro Kamera decken dann das komplette Aufgabengebiet der Kamera ab.
b) Zu beachten ist hier lediglich, dass die Referenzkarte möglichst groß und richtig belichtet fotografiert wird, sonst nichts.
c) Als Farbreferenzkarte verwende ich den Colorchecker Passport von X-Rite, der gleich mit einer passenden Software zur Profilgenertierung als Standalone Programm und als Lightroom-Plugin ausgeliefert wird.
d) Im Hintergrund wird hierbei das Bild als DNG exportiert und die Colorchecker Software aufgerufen. Diese sucht selbständig die einzelnen Farbfelder im Bild, erkennt die Soll-Ist-Abweichungen der 24 verschiedenen Farbfelder und errechnet die Korrektur-Tabellen, die als Profil für Lightroom abgelegt werden.
e) Gleichzeitig hat man auf der Farbreferenzkarte ein Neutralgrau-Feld, dass für den Weißabgleich (für alle Bilder der Serie) verwendet werden kann, sowie einige Grautöne mit wärmeren und kälteren Farben, so dass sogar die tatsächlich vorhandene Lichtstimmung eingestellt werden kann.

Ich habe extra den Ablauf von den Hinweisen getennt um zu zeigen, wie einfach die Profilerstellung ist und wie einfach sie anzuwenden ist, ohne dass man viel von Farbmanagement verstehen muss. Wenn es mir auf Farben wirklich ankommt, dann verwende ich immer so ein Profil und muss nicht raten, welche Einstellungen an den vielen Reglern in Lightroom wohl die richtigen sind. Profile gibt es auch in ACR, so dass die Methode auch in Photoshop zur Verfügung steht.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Servus, HaPe,

auf der X-Rite-Homepage wird von DNG-Profilen gesprochen. Ist das ein Problem, wenn man zwar Lightroom, aber keine DNGs verwendet?

Heinz
 
Kommentar
Hallo Heinz,

auf der X-Rite-Homepage wird von DNG-Profilen gesprochen. Ist das ein Problem, wenn man zwar Lightroom, aber keine DNGs verwendet?
nein, gar nicht. Ich verwende auch keine DNG-Files. DNG ist aber das Dateiformat, dass die Colorchecker Passport Software zur Erstellung eines Profils (! ... nicht zur Korrektur der Fotos) zwingend benötigt. Es gibt zwei Möglichkeiten:

Wenn Du das Standalone-Programm verwendest, dann musst Du das Bild mit der Farbreferenzkarte zuerst in DNG wandeln und per Drag-and-Drop in das Tool ziehen.

Das ist schon relativ komfortabel, noch viel komfortabler ist es aber, wenn Du komplett in Lightroom arbeitest. Hier musst Du nur das (NEF-) File mit der Referenzkarte "für Colorchecker Passport" exportieren. Es sind keine weiteren Einstellungen erforderlich. Dass im Hintergrund ein DNG-File generiert wird, bekommst Du gar nicht mit. Es findet sich hinterher auch nicht irgendwo auf der Festplatte. Das so generierte Kameraprofil lässt sich dann auf alle Dateien anwenden, die Raw-Daten beinhalten - also in unserem Fall DNG- und NEF Files. RGB-Dateien wie JPEG, TIFF & Co gehen nicht, weil die quasi ihr Kameraprofil schon eingebettet haben.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten