Dies ist weniger eine Frage als ein Erfahrungsbericht, der ja vielleicht jemanden interessiert.
Vorbemerkung: Was ist der TC 16A?
Der TC 16A ist ein Telekonverter, den Nikon mit der Vorstellung der F501 herausbrachte, um für MF-Objektive AF-Funktion zu ermöglichen. Dies geschieht dadurch, daß das im Konverter enthaltenen Linsensystem vor- und zurückfokussiert wird. Der Konverter ist also so eine Art Kombination aus Konverter und Zwischenring.
Er verlängert die Brennweite um das 1.6-Fache (der Digi-Crop-Faktor läßt grüßen, obwohl es hierbei tatsächlich um Brennweitenveränderung und nicht um einen crop handelt). Ebenso verringert sich die Lichtstärke. Aus einem 2.0/200 wird z.B. ein 3.2/320mm.
Stellt man das Objektiv auf unendlich ein, so ist die Möglichkeit der automatischen Scharfeinstellung in Abhängigkeit von der aufgesetzten Brennweite mehr oder weniger begrenzt. Das liegt natürlich daran, daß zum Scharfstellen nur ein bestimmter Auszug (Zwischenring) zur Verfügung steht und der umso weniger nützt, je länger die Brennweite ist. Mit TC 16A und 50mm kann man schon ganz gut bei Unendlich-Scharfstellung arbeiten, bei 200 mm weniger - aber: Der Konverter ist eine hervorragende Hilfe im Telebereich, wenn man das Objektiv manuell vorfokussiert und dann de letzte Scharfeinstellung von der Kamera erledigen läßt, auch zur Schärfeverfolgung. Dies geht rasend schnell, auch an älteren AF-Kameras, weil nur eine relativ kleiner Fokussierweg zurückzulegen ist.
Empfohlen war das Objektiv seinerzeit nur mit Objektiven mit Öffnung größer/gleich 2.8. Es funktioniert reibungslos auch an Objektiven mit Öffnung 5.6 (das mag kamera-abhängig differieren). Ferner war der Konverter empfohlen für Brennweiten bis 300 mm. Er funktioniert aber auch bei längeren Brennweiten, insbesondere beim 3.5/400, das dadurch zu einem 5.6/640mm wird mit sehr guten Ergebnissen. Von der Qualität ist der Konverter dem TC 14B fast ebenbürtig.
Wichtig ist weiter: In Sachen Belichtungsmessungs-Kompatibilität wird das Gerät trotz AF-Kontakte wie ein Ai-S-Objektiv behandelt, d.h. es funktioniert an F801/s/F90/X nur die mittenbetonte Messung, eingestellte Blende wird nicht ins Display übertragen. An der F4 geht auch Matrix-Messung. Wird zwischen Kamera und einem echten AF-Objektiv ein TC 16A gesetzt, wird das AF-Objektiv behandelt, als wäre es ein Ai-S Objektiv, d.h. der Objektiv-eigene AF wird ignoriert, die CPU-Daten werden nicht durchgeschleift und die Vorfokussierung hat manuell zu erfolgen.
2. Eigentlicher Beitrag
Der Konverter funktionierte - so auch die Empfehlung von Nikon - mit der F501, F801, F801s, F90, F90X und F4. Er funktionierte nicht mit der F401-Serie. Als Nikon begann, die heutige Modellserie aufzulegen, wurde es still um den TC 16A. Er wurde nicht nur nicht mehr produziert, sondern in den Handbüchern der neuen Kameras auch überhaupt nicht mehr erwähnt. Daß er bei den Modellen F 50, 55, 60, 65, 75 und 80 und damit auch den Digital-Modellen D70 und D100 nicht funktioniert, verwundert daher nicht weiter. (Bei der F70 und der Pronea 100 bin ich mir nicht sicher, bei der Pronea S funktioniert er bestimmt nicht.) Enttäuschend war, daß das Gerät an der F100 nicht funktioniert, und deshalb nehme ich an, daß es auch an der D1-Serie nicht geht.
Wohl funktionierte der Konverter aber an der F5. Ich dachte, das wäre dann wohl die letzte Kamera mit Kompatibilität zum TC 16A gewesen, aber da konnte ich am Wochenende eine neue Erfahrung machen: Der Teil funktioniert einwandfrei mit der D2H. Und das läßt hoffen, daß es auch mit der F6 und der D2X funktionieren wird.
Der Einsatz an einer digitalen SLR mit 1.5 crop läßt nun ungeahnte Möglichkeiten aufscheinen: Leichte Vignettierungen, wie sie bei Verwendung des TC16A mit Brennweiten größer 300 mm auftreten konnten, spielen dann keine Rolle mehr. Sehr gute Ergebnisse sind so z.B. mit dem sehr scharfen 5.6/800 mm + TC 16A + D2H möglich. Dies ergibt eine Brennweite von 1280 mm mit Lichtstärke 9.0 und einem Bildausschnitt (cropfaktor), welcher einem 1920 mm entspricht. Die automatische Nachfokussierfunktion des TC 16A kann man bei diesem Objektiv sehr gut brauchen. Oder aus dem 2.0/135 + TC 16A + D2H wird ein 3.2/216, was dank crop-faktor einem 3,2/324 entspricht, aber viel handlicher und leichter als ein 2.8/300 ist.
Dank der Möglichkeiten der D2H, D2X und F6, Brennweite und Öffnung manuell eingeben zu können, was dann die Möglichkeit der Matrix-Messung eröffnet, erfährt dieses Behelfsmittel aus den Anfängen der AF-Fotografie plötzlich eine ungeahnte technische Aufwertung.
Vielleicht interessiert dies ja jemanden...
Gruß und eine schöne Woche
Christian
Vorbemerkung: Was ist der TC 16A?
Der TC 16A ist ein Telekonverter, den Nikon mit der Vorstellung der F501 herausbrachte, um für MF-Objektive AF-Funktion zu ermöglichen. Dies geschieht dadurch, daß das im Konverter enthaltenen Linsensystem vor- und zurückfokussiert wird. Der Konverter ist also so eine Art Kombination aus Konverter und Zwischenring.
Er verlängert die Brennweite um das 1.6-Fache (der Digi-Crop-Faktor läßt grüßen, obwohl es hierbei tatsächlich um Brennweitenveränderung und nicht um einen crop handelt). Ebenso verringert sich die Lichtstärke. Aus einem 2.0/200 wird z.B. ein 3.2/320mm.
Stellt man das Objektiv auf unendlich ein, so ist die Möglichkeit der automatischen Scharfeinstellung in Abhängigkeit von der aufgesetzten Brennweite mehr oder weniger begrenzt. Das liegt natürlich daran, daß zum Scharfstellen nur ein bestimmter Auszug (Zwischenring) zur Verfügung steht und der umso weniger nützt, je länger die Brennweite ist. Mit TC 16A und 50mm kann man schon ganz gut bei Unendlich-Scharfstellung arbeiten, bei 200 mm weniger - aber: Der Konverter ist eine hervorragende Hilfe im Telebereich, wenn man das Objektiv manuell vorfokussiert und dann de letzte Scharfeinstellung von der Kamera erledigen läßt, auch zur Schärfeverfolgung. Dies geht rasend schnell, auch an älteren AF-Kameras, weil nur eine relativ kleiner Fokussierweg zurückzulegen ist.
Empfohlen war das Objektiv seinerzeit nur mit Objektiven mit Öffnung größer/gleich 2.8. Es funktioniert reibungslos auch an Objektiven mit Öffnung 5.6 (das mag kamera-abhängig differieren). Ferner war der Konverter empfohlen für Brennweiten bis 300 mm. Er funktioniert aber auch bei längeren Brennweiten, insbesondere beim 3.5/400, das dadurch zu einem 5.6/640mm wird mit sehr guten Ergebnissen. Von der Qualität ist der Konverter dem TC 14B fast ebenbürtig.
Wichtig ist weiter: In Sachen Belichtungsmessungs-Kompatibilität wird das Gerät trotz AF-Kontakte wie ein Ai-S-Objektiv behandelt, d.h. es funktioniert an F801/s/F90/X nur die mittenbetonte Messung, eingestellte Blende wird nicht ins Display übertragen. An der F4 geht auch Matrix-Messung. Wird zwischen Kamera und einem echten AF-Objektiv ein TC 16A gesetzt, wird das AF-Objektiv behandelt, als wäre es ein Ai-S Objektiv, d.h. der Objektiv-eigene AF wird ignoriert, die CPU-Daten werden nicht durchgeschleift und die Vorfokussierung hat manuell zu erfolgen.
2. Eigentlicher Beitrag
Der Konverter funktionierte - so auch die Empfehlung von Nikon - mit der F501, F801, F801s, F90, F90X und F4. Er funktionierte nicht mit der F401-Serie. Als Nikon begann, die heutige Modellserie aufzulegen, wurde es still um den TC 16A. Er wurde nicht nur nicht mehr produziert, sondern in den Handbüchern der neuen Kameras auch überhaupt nicht mehr erwähnt. Daß er bei den Modellen F 50, 55, 60, 65, 75 und 80 und damit auch den Digital-Modellen D70 und D100 nicht funktioniert, verwundert daher nicht weiter. (Bei der F70 und der Pronea 100 bin ich mir nicht sicher, bei der Pronea S funktioniert er bestimmt nicht.) Enttäuschend war, daß das Gerät an der F100 nicht funktioniert, und deshalb nehme ich an, daß es auch an der D1-Serie nicht geht.
Wohl funktionierte der Konverter aber an der F5. Ich dachte, das wäre dann wohl die letzte Kamera mit Kompatibilität zum TC 16A gewesen, aber da konnte ich am Wochenende eine neue Erfahrung machen: Der Teil funktioniert einwandfrei mit der D2H. Und das läßt hoffen, daß es auch mit der F6 und der D2X funktionieren wird.
Der Einsatz an einer digitalen SLR mit 1.5 crop läßt nun ungeahnte Möglichkeiten aufscheinen: Leichte Vignettierungen, wie sie bei Verwendung des TC16A mit Brennweiten größer 300 mm auftreten konnten, spielen dann keine Rolle mehr. Sehr gute Ergebnisse sind so z.B. mit dem sehr scharfen 5.6/800 mm + TC 16A + D2H möglich. Dies ergibt eine Brennweite von 1280 mm mit Lichtstärke 9.0 und einem Bildausschnitt (cropfaktor), welcher einem 1920 mm entspricht. Die automatische Nachfokussierfunktion des TC 16A kann man bei diesem Objektiv sehr gut brauchen. Oder aus dem 2.0/135 + TC 16A + D2H wird ein 3.2/216, was dank crop-faktor einem 3,2/324 entspricht, aber viel handlicher und leichter als ein 2.8/300 ist.
Dank der Möglichkeiten der D2H, D2X und F6, Brennweite und Öffnung manuell eingeben zu können, was dann die Möglichkeit der Matrix-Messung eröffnet, erfährt dieses Behelfsmittel aus den Anfängen der AF-Fotografie plötzlich eine ungeahnte technische Aufwertung.
Vielleicht interessiert dies ja jemanden...
Gruß und eine schöne Woche
Christian