TC 16A Kompatibilität

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Christian B.

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Dies ist weniger eine Frage als ein Erfahrungsbericht, der ja vielleicht jemanden interessiert.

Vorbemerkung: Was ist der TC 16A?

Der TC 16A ist ein Telekonverter, den Nikon mit der Vorstellung der F501 herausbrachte, um für MF-Objektive AF-Funktion zu ermöglichen. Dies geschieht dadurch, daß das im Konverter enthaltenen Linsensystem vor- und zurückfokussiert wird. Der Konverter ist also so eine Art Kombination aus Konverter und Zwischenring.

Er verlängert die Brennweite um das 1.6-Fache (der Digi-Crop-Faktor läßt grüßen, obwohl es hierbei tatsächlich um Brennweitenveränderung und nicht um einen crop handelt). Ebenso verringert sich die Lichtstärke. Aus einem 2.0/200 wird z.B. ein 3.2/320mm.

Stellt man das Objektiv auf unendlich ein, so ist die Möglichkeit der automatischen Scharfeinstellung in Abhängigkeit von der aufgesetzten Brennweite mehr oder weniger begrenzt. Das liegt natürlich daran, daß zum Scharfstellen nur ein bestimmter Auszug (Zwischenring) zur Verfügung steht und der umso weniger nützt, je länger die Brennweite ist. Mit TC 16A und 50mm kann man schon ganz gut bei Unendlich-Scharfstellung arbeiten, bei 200 mm weniger - aber: Der Konverter ist eine hervorragende Hilfe im Telebereich, wenn man das Objektiv manuell vorfokussiert und dann de letzte Scharfeinstellung von der Kamera erledigen läßt, auch zur Schärfeverfolgung. Dies geht rasend schnell, auch an älteren AF-Kameras, weil nur eine relativ kleiner Fokussierweg zurückzulegen ist.

Empfohlen war das Objektiv seinerzeit nur mit Objektiven mit Öffnung größer/gleich 2.8. Es funktioniert reibungslos auch an Objektiven mit Öffnung 5.6 (das mag kamera-abhängig differieren). Ferner war der Konverter empfohlen für Brennweiten bis 300 mm. Er funktioniert aber auch bei längeren Brennweiten, insbesondere beim 3.5/400, das dadurch zu einem 5.6/640mm wird mit sehr guten Ergebnissen. Von der Qualität ist der Konverter dem TC 14B fast ebenbürtig.

Wichtig ist weiter: In Sachen Belichtungsmessungs-Kompatibilität wird das Gerät trotz AF-Kontakte wie ein Ai-S-Objektiv behandelt, d.h. es funktioniert an F801/s/F90/X nur die mittenbetonte Messung, eingestellte Blende wird nicht ins Display übertragen. An der F4 geht auch Matrix-Messung. Wird zwischen Kamera und einem echten AF-Objektiv ein TC 16A gesetzt, wird das AF-Objektiv behandelt, als wäre es ein Ai-S Objektiv, d.h. der Objektiv-eigene AF wird ignoriert, die CPU-Daten werden nicht durchgeschleift und die Vorfokussierung hat manuell zu erfolgen.



2. Eigentlicher Beitrag

Der Konverter funktionierte - so auch die Empfehlung von Nikon - mit der F501, F801, F801s, F90, F90X und F4. Er funktionierte nicht mit der F401-Serie. Als Nikon begann, die heutige Modellserie aufzulegen, wurde es still um den TC 16A. Er wurde nicht nur nicht mehr produziert, sondern in den Handbüchern der neuen Kameras auch überhaupt nicht mehr erwähnt. Daß er bei den Modellen F 50, 55, 60, 65, 75 und 80 und damit auch den Digital-Modellen D70 und D100 nicht funktioniert, verwundert daher nicht weiter. (Bei der F70 und der Pronea 100 bin ich mir nicht sicher, bei der Pronea S funktioniert er bestimmt nicht.) Enttäuschend war, daß das Gerät an der F100 nicht funktioniert, und deshalb nehme ich an, daß es auch an der D1-Serie nicht geht.

Wohl funktionierte der Konverter aber an der F5. Ich dachte, das wäre dann wohl die letzte Kamera mit Kompatibilität zum TC 16A gewesen, aber da konnte ich am Wochenende eine neue Erfahrung machen: Der Teil funktioniert einwandfrei mit der D2H. Und das läßt hoffen, daß es auch mit der F6 und der D2X funktionieren wird.

Der Einsatz an einer digitalen SLR mit 1.5 crop läßt nun ungeahnte Möglichkeiten aufscheinen: Leichte Vignettierungen, wie sie bei Verwendung des TC16A mit Brennweiten größer 300 mm auftreten konnten, spielen dann keine Rolle mehr. Sehr gute Ergebnisse sind so z.B. mit dem sehr scharfen 5.6/800 mm + TC 16A + D2H möglich. Dies ergibt eine Brennweite von 1280 mm mit Lichtstärke 9.0 und einem Bildausschnitt (cropfaktor), welcher einem 1920 mm entspricht. Die automatische Nachfokussierfunktion des TC 16A kann man bei diesem Objektiv sehr gut brauchen. Oder aus dem 2.0/135 + TC 16A + D2H wird ein 3.2/216, was dank crop-faktor einem 3,2/324 entspricht, aber viel handlicher und leichter als ein 2.8/300 ist.

Dank der Möglichkeiten der D2H, D2X und F6, Brennweite und Öffnung manuell eingeben zu können, was dann die Möglichkeit der Matrix-Messung eröffnet, erfährt dieses Behelfsmittel aus den Anfängen der AF-Fotografie plötzlich eine ungeahnte technische Aufwertung.

Vielleicht interessiert dies ja jemanden...

Gruß und eine schöne Woche
Christian
 
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Ich dachte bisher immer aufgrund der angegebenen Beispiele, der Blendenverlust beläuft sich beim TC 16A wie der Brennweitenfaktor auf 1,6x, also F5.6 würde zu F9.
Nach dem u.a. Zitat beziffert sich das aber 'nur' auf 1 1/3x, also 1,3333x.
Somit ergibt sich danach für ein F5.6 dann eine resultierende Blende von F7.5. Hört sich schon besser an als F9:).

Nur um das u.a. Beispiel mal nachzurechnen:
F6.4 / F4.0 = 1.6
Sollte da nicht bei F4 x 1,3333 = F5.4 herauskommen?

"Lichtstärkeverlust: 1 1/3 Blende" heisst doch, die max. Blende eines Objektives muss mit 1 1/3 bzw. 1,33333 multipliziert werden, um die resultierende Blende zu erhalten? Sehe ich das richtig oder unterliege ich einem Trugschluß?

... das 4.0/500 ein 6.4/700, jeweils mit manueller Vorfokussierung und automatischer Feinjustierung. Lichtstärkeverlust: 1 1/3 - Blende.

Gruß
Christian
 
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Moin Herrmann, da liegt bei Dir gerade ein spontaner Denkfehler vor.:)

Es ist richtig: Du musst Brennweite und Lichtstärke mit 1,6 multiplizieren.

Aber: Die Multiplikation mit 1,6 führt zu einem Verlust von 1 1/3 Blendenstufen.

Multiplikation mit 1,4 führt zu einem Verlust von 1 Blendenstufe
Multiplikation mit 2.0 zu einem Verlust von 2 Blendenstufen.

1,6 liegt dazwischen, nämlich 1 1/3 Blendenstufen.

(Nicht verwechseln mit einer Multiplikation mit 1,3!)
 
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Vielen Dank, Christian, für die Richtigstellung.
Blendenwert und Lichtwert sind also zwei Paar Schuhe.
Um es besser zu verstehen habe ich nach einer Formel für den Zusammenhang gesucht und das gefunden:

Blendenzahl n ergibt einen Lichtwert von 2 hoch n/2

Somit ergibt ein Blendenwert von 1 1/3 einen Lichtwert von gerundet 1,6 (2 hoch 1,333/2 = 2 hoch 0,67) ?


Moin Herrmann, da liegt bei Dir gerade ein spontaner Denkfehler vor.:)

Es ist richtig: Du musst Brennweite und Lichtstärke mit 1,6 multiplizieren.

Aber: Die Multiplikation mit 1,6 führt zu einem Verlust von 1 1/3 Blendenstufen.

Multiplikation mit 1,4 führt zu einem Verlust von 1 Blendenstufe
Multiplikation mit 2.0 zu einem Verlust von 2 Blendenstufen.

1,6 liegt dazwischen, nämlich 1 1/3 Blendenstufen.

(Nicht verwechseln mit einer Multiplikation mit 1,3!)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gestern spät am Nachmittag bei tiefstehender Sonne hab ich mal wieder den Einsatz des TC-16A getestet, diesmal mit einer adaptierten Mittelformatlinse Mamiya Sekor C 500mm F5.6 an der D2X.

Das Vorfokussieren geht einfach, da es sich um eine Optik mit manuellem Fokus handelt. Der AF im TC spricht aber nur an, wenn genug Licht da war für ausreichende Kontraste. Z.B. Enten auf dem Wasser klappte gut, aber bei Tieren auf einer Wiese oder im Dickicht wurde meist kein Fokus gefunden. Da die Sonne auch schon sehr tief stand habe ich dann abgebrochen. Außerdem hatte ich keinen Fernauslöser dabei. Aber es kam mir erstmal auch nicht auf max. Bildschärfe an, sondern ich wollte erst mal nur sehen, ob der AF bei F5.6 überhaupt anspricht, denn die Kombi mit TC 1,6x ergab ja bereits eine Brennweite von 800mm und eine max. Blende von F9 !

Solche Brennweiten erfordern auf jeden Fall neben einer angemessenen stabilen Stativ- und Kopfkombi unbedingt Fern- und Spiegelvorauslösung sowie hinreichend kurze Zeiten.

Das nächste Mal werde ich noch mein Rubinar 500/F5.6 mit dem TC 16A ausprobieren, aber ich verspreche mir nicht mehr als mit der oben erwähnten Mamiyalinse, eher weniger, da die Abschattung durch den Fangspiegel zusätzlich Kontraste schluckt und so dem TC-AF und dem AF-Modul der D2X die Arbeit erschwert.

Bisher kann ich somit sagen, das der TC-16A mit F4-Linsen (zB 300/F4) einwandfrei funktioniert, mit F5.6 aber schon etwas grenzwertig ist. Viel Licht und hohe Kontraste helfen dem AF jedenfalls bei seiner Arbeit.

Nach meinen bisherigen Erkenntnissen halte ich diesen TC-16A zus. mit einem guten ('alten') manuellen Objektiv für eine noch brauchbare low-Budgetlösung mit limitiertem AF.
Schließlich kann oder will sich nicht jeder ein AF (-S) 400/2.8 oder mehr leisten.
 
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Ein Bild von meinem TC-16A-Test möchte ich FYI doch mal zeigen. Der AF hat hier nach manueller Vorfokussierung ganz gut getroffen.
Hier noch mal die verwendete Technik und die Aufnahmedaten:
Mittelformatobjektiv Mamiya Sekor C 500mm/F5.6 mit Nikon-Adapter, TC-16A mit AF an D2X, stabiles Stativ mit Gimbal, aber leider ohne Fern- und Spiegelvorauslösung, effektive Brennweite 800mm (@KB), Blende F7.1, 1/250sec, ISO400; Originalframe, kein Crop! Entfernung war ca. 50m, tiefstehende Abendsonne. (Mit Capture NX2 entwickelt)

picture.php
 
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Hi!
Mittelformatobjektiv Mamiya Sekor C 500mm/F5.6 mit Nikon-Adapter, TC-16A mit AF an D2X, stabiles Stativ mit Gimbal, aber leider ohne Fern- und Spiegelvorauslösung, effektive Brennweite 800mm (@KB), Blende F7.1
Auch hier wieder der Rechenfehler!
Der TC-16A hat einen Faktor von 1,6 - sowohl bei der Brennweite (da war's richtig) als auch bei der Blende: Die Kombi hat Lichtstärke 9, was an der D2x schon sehr grenzwertig ist...
 
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50/1.4 AiS mit TC16A an D2X - ergibt ein brauchbares Autofokus-Objektiv 80/2.2 (lt. Michael "Beuteltier" leider nur 2.8) mit Zeitautomatik und Blendenvorwahl ab Objektivblendenring:

item.JPG


Aufnahmedaten: 1/80s (Zeitautomatik), Blende 4.5 (am Objektiv 2.8), ISO 100
Der Fokus-Verstellbereich des TC16A reicht über den gesamten Fokusbereich des 50/1.4, ein Vorfokussieren war bei meinen Testaufnahmen nicht nötig.
Ob bei kleineren Blenden ab 6.3 am Objektiv die CA's unten links weg gehen?

item.JPG


1/60s (Zeitautomatik), Blende 4.5 (am Objektiv 2.8 eingestellt), ISO 100

Der Bereich der Schärfentiefe ist auch bei resultierender Blende 4.5 (am Objektiv 2.8) noch ziemlich gering, das vordere Agavenblatt z.B. ist schon deutlich unscharf.
Muss ich noch mal mit resultierender Blende 10-11 probieren, d.h. am Objektiv ist dann ca. 6.3 einzustellen. Ob dann auch die CA's auf dem oberen Bild unten links weg gehen?

Nun hab ich heute nochmal ein Bild mit Blende 9 (lt. EXIF) nachgelegt, d.h. am Objektiv wurde Blende 5.6 eingestellt:

item.JPG


Nun ist auch die Spitze des vorderen Agavenblattes scharf.


Auch Nahaufnahmen mit sehr geringer Tiefenschärfe gelingen bei Offenblende ganz gut:

item.JPG
 
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