Frage Sport-Fotografie / High-Iso / Ergebnisse o.k.?

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Samu

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Liebe Mitforenten,

ich bin etwas verunsichert bezüglich der Ergebnisse meiner jüngsten Gehversuche in der Sportfotografie und zeige Euch daher untenstehend einige Fotos mit der Bitte um Eure Einschätzung und ggfs. Tipps.

Bei meinen nachfolgende Ausührungen zu meinen fotografischen Tätigkeiten bitte ich zu berücksichtigen bzw. möchte ich anmerken, dass ich reiner Hobby-Fotograf bin.

Warum ich verunsichert bin? Weil ich zum ersten Mal mit so hohen ISO-Werten in der Sporthalle fotografiert habe und dann auch noch bei einem für meine Begriffe recht schnellen Sport. Und ich hadere doch ein wenig mit der Schärfe in meinen Fotos. Aus der Portraitfotografie mit ISO 100 bin ich ja recht verwöhnt und evtl. habe ich eine falsche Vorstellung / Erwartungshaltung bzgl. der Schärfe bei hohen ISO-Werten.

So, nun mal Butter bei die Fische, hierum geht es:
Nikon D750 mit AF-S Nikkor 70-200 f2.8 VRII

1. Ausgangsbild I (ISO 5.600)
picture.php


2. 100%crop zu Ausgangsbild I
picture.php



3. Ausgangsbild II (ISO 7.200)
picture.php


4. 100%crop zu Ausgangsbild II
picture.php


Wie schätzt Ihr das ein? Sind die Ergebnisse ok? Ist das die Schärfe, die man bei hohen ISO-Werten zu erwarten hat, oder ginge es besser? Wenn ja, wie?
Dazu mal meine Aufnahmeeinstellungen:
M-Modus
Blende 2.8
1/800tel (zumindest meistens, auch schon mal 1/640tel)
ISO-Automatik
AF-C / 9 Messfelder
Fokus-Lok auf kurz
Hohe Bildrate
Dateiformat: jpg (ansonsten fotografiere ich im RAW-Format, beim Sport aber ist mir das aufgrund der Masse an Fotos zu aufwändig)

Würde ich z.B. mit einer D4s bessere Ergebnisse erzielen, oder steht die D750 der D4s bei der High-Iso-Fähigkeit und AF-Genauigkeit in nichts nach?
 
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ich kann nicht verstehen, wie man mit einer D750 auf alle Vorteile der RAWs verzichtet, aber dann am JPG rumverschlimmbessert....


Sonst fotografiere ich ja auch im NEF-Format. Ich war hier nur der scheinbar irrigen Meinung, ich würde mir die Nachbearbeitung mit jpg's vereinfachen.

Außerdem dachte ich, die Kamera ist mit jpg's schneller und schießt mehr Fotos in Folge.

Also beim nächsten Mal in der Halle fotografiere ich dann nur im RAW/NEF.
 
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Hallo Sven

Hier ein 100% Ausschnitt und das ganze Bild mit ISO 8063 von meiner d800.
Die Rauschunterdrückung der Kamera war auf "off".
NEF in Lightroom geöffnet und nur das Farbrauschen, Weissabgleich und Tiefen bearbeitetn nicht geschärft.
Mir persönlich ist die Rauschunterdrückung der Kamera bei deinen Beispielbildern zu aggressiv.

Gruss Thomas


Das sieht deutlich besser aus als bei mir.
 
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Eben wollte ich noch auf einen für mein Empfinden etwas garstigen Beitrag antworten, der ist aber nun weg...scheinbar gelöscht...auch gut.

Ja Albert, ich habe tatsächlich den Fehler gemacht, entgegen meines sonstigen Vorgehens, dieses Mal im JPG-Format zu fotografieren. Das wird mir nicht wieder passieren. Ich melde mich in drei Wochen wieder, nach dem nächsten Heimspiel. Bin gespannt, wie dann die Ergebnisse mit den RAW's/NEF's sind.

Und vielen Dank allen, die sich die Zeit genommen und sich die Mühe gemacht haben, zu antworten.
 
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Sonst fotografiere ich ja auch im NEF-Format. Ich war hier nur der scheinbar irrigen Meinung, ich würde mir die Nachbearbeitung mit jpg's vereinfachen.

Möchtest Du uns jetzt damit sagen, dass die obigen Vergleiche alle auf JPGs beruhen, die Du nachträglich bearbeitest hast? Ehrlich gesagt, dann wundert mich da Ergebnis überhaupt nicht mehr.

In der Halle hast Du ja mehrere Probleme, die schon beim Weißabgleich losgehen. Technisch bedingt rauscht ein kühlerer Weißabgleich etwas weniger als ein wärmer Weißabgleich. Zudem wirst Du nie eine restlose Schärfe der Sportler bei Action-Szenen erreichen, was sich wiederum beim Entrauschen negativ bemerkbar macht, da diese Bereiche schneller an Details verlieren.

Heutige Kameras entrauschen in meinen Augen viel zu aggressiv und es gehen viel zu viele Details verloren. Oft ist es besser weniger im Original zu entrauschen, denn im kleineren Wiedergabeformat geht das Rauschen in der Regel in den JPEG-Artefakten sowieso unter. Details die weg sind, sind halt weg und ob das Rauschen vom Original noch im Wiedergabeformat sichtbar ist, muss man halt einfach testen.

Also beim nächsten Mal in der Halle fotografiere ich dann nur im RAW/NEF. Und dann die Rauschunterdrückung bei ISO + auf "aus"?!

Ich würde den Wert einfach auf Normal stellen, denn dem RAW ist es reichlich egal was da dort eingestellt wurde.
 
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Auch wenn ihr jetzt alle auf mir rumhackt, aber ist es nicht so, dass die ganzen Sportfotografen (z.B. die bei der Handball-EM) alle in JPG fotografieren (und das sogar mit den High-End-Boliden D4s oder den Canon-Pendants) weil sie einfach sofort die Fotos an die Agenturen weiterleiten und keine Zeit für Anpassungen haben?
 
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Auch wenn ihr jetzt alle auf mir rumhackt, aber ist es nicht so, dass die ganzen Sportfotografen (z.B. die bei der Handball-EM) alle in JPG fotografieren (und das sogar mit den High-End-Boliden D4s oder den Canon-Pendants) weil sie einfach sofort die Fotos an die Agenturen weiterleiten und keine Zeit für Anpassungen haben?

Das kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen. Auch Fotografen müssen für die Ernte arbeiten, sogar mehr als andere, denen fällt garantiert nichts in den Schoß. Für mich einer der härtesten Jobs, kein Zuckerschlecken.
 
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Auch wenn ihr jetzt alle auf mir rumhackt, aber ist es nicht so, dass die ganzen Sportfotografen (z.B. die bei der Handball-EM) alle in JPG fotografieren (und das sogar mit den High-End-Boliden D4s oder den Canon-Pendants) weil sie einfach sofort die Fotos an die Agenturen weiterleiten und keine Zeit für Anpassungen haben?

Aber so wie ich Dich verstanden habe, bist Du Hobbyfotograf und hast alle Zeit der Welt. Zumindest im Gegensatz zu den Profis im Wettkampfbereich. ;)
Damit ist auch Zeit genug, RAWs zu bearbeiten. :hallo:
 
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Das kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen. Auch Fotografen müssen für die Ernte arbeiten, sogar mehr als andere, denen fällt garantiert nichts in den Schoß. Für mich einer der härtesten Jobs, kein Zuckerschlecken.


Doch, wenn sie schnell abliefern müssen, arbeiten sie mit jpg's siehe hier: http://www.soeren-spieckermann.de/sportfotografie.html

Aber ich will mich daran jetzt auch gar nicht hochziehen. Ich sehe ja ein, dass ich in meinem Fall auf dem Holzweg war und werde daher künftig auch beim Sport im RAW-Format fotografieren.
 
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Aber so wie ich Dich verstanden habe, bist Du Hobbyfotograf und hast alle Zeit der Welt. Zumindest im Gegensatz zu den Profis im Wettkampfbereich. ;)

Damit ist auch Zeit genug, RAWs zu bearbeiten. :hallo:


Einspruch Euer Ehren! Ich bin zwar Hobbyfotograf, habe deshalb aber nicht alle Zeit der Welt. Ich bin stramm berufstätig und habe Frau und Kinder ;-)
 
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Hallo Sven

Auch ich habe schon von Sportfotografen, Fussball Bundesliga, gelesen, die in JPG fotografieren weil sie einfach keine Zeit für etwas anderes haben.

Und dein Frage hier zum Thema High Iso und Bildqualität verstehe ich so, dass du etwas ausprobiert hast und dich nun hinterfragst, was du besser machen kannst. Was kann man mehr erwarten?
Wünsche dir viel Erfolg beim nächsten Heimspiel und bin auf die Bilder gespannt.

Gruss Thomas
 
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Auch wenn ihr jetzt alle auf mir rumhackt, aber ist es nicht so, dass die ganzen Sportfotografen (z.B. die bei der Handball-EM) alle in JPG fotografieren (und das sogar mit den High-End-Boliden D4s oder den Canon-Pendants) weil sie einfach sofort die Fotos an die Agenturen weiterleiten und keine Zeit für Anpassungen haben?

Die Fotografen gehen nur den Weg des geringsten Widerstandes und wenn der Auftraggeber nur JPGs haben will oder fordert, dann bekommt er sie halt auch. In der Regel ist es aber auch so, dass die Auftraggeber mit den Ergebnissen völlig zufrieden sind (die lesen ja auch nicht ständig DSLR-Foren :hehe:).

Es ist natürlich auch etwas anderes, wenn Du für die Online-Presse oder Print-Medien fotografierst und schnellstmöglich liefern musst oder wenn damit Flyer, Poster oder Magazine qualitativ gefüllt werden sollen.

Davon abgesehen: Wenn Du regelmäßig in den gleichen Ecken fotografierst, dann kennst Du die Macken der Events und kannst die Kamera gleich blind auf den/die richtigen Weißabgleich/Belichtungskorrektur/etc. einstellen.
 
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Auch wenn ihr jetzt alle auf mir rumhackt, aber ist es nicht so, dass die ganzen Sportfotografen (z.B. die bei der Handball-EM) alle in JPG fotografieren (und das sogar mit den High-End-Boliden D4s oder den Canon-Pendants) weil sie einfach sofort die Fotos an die Agenturen weiterleiten und keine Zeit für Anpassungen haben?

Diese jpegs werden dann aber auch klein in den Kicker gepeppt und nicht bei 100% begutachtet.
 
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Na ja, die Realität ist verschieden …

Die meisten Sportfotografen arbeiten mit jpg + raw.
Die jpgs gehen ooC via WLAN an den Editor, der sie
verschlagwortet und auf den Ticker gibt – qualitativ
ausreichend für die allermeisten Kunden.

raws gehen für spezielle Kundenanforderungen in die
post-production, etwa für doppelseitige Magazinbilder.

Hat mir jedenfalls mal ein bekannter Fotograf erzählt,
der für Sports Illustrated arbeitet.

Reuters akzeptiert übrigens überhaupt keine raws mehr:
http://www.nikon-fotografie.de/vbul...-reuters-akzeptiert-keine-raw-files-mehr.html



 
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Eigenlich sollte man ja Themen, mit denen man sich eine Blöße gegeben hat und deretwegen man belächelt worden ist, am besten Ruhen lassen. Aber ich hatte geschrieben, dass ich bei dem nächsten Handballspiel im NEF-Format (RAW) fotografieren werde, um mir mal den Unterschied zwischen dem RAW und dem jpg-Foto anzusehen. Und dazu stehe ich nun auch (*).

Hier also mal ein Foto von dem heutigen Spiel, einmal als jpg und einmal als NEF (RAW) als 100% crop ohne Rauschunterdrückung (das NEF/RAW ist allerdings mit einem Wert von 25 in Lightroom geschärft - aber der Unterschied zu ungeschärft ist minimal und verändert den Eindruck zum jpg so gut wie gar nicht).

JPG
picture.php



NEF/RAW
picture.php


An den Haaren sieht man schön, dass dort mehr Details zu finden sind und auch am Trikot, an den Nähten ist das gut zu erkennen.

Also, was den meisten klar war, das jpg wird durch die hohen ISO zermatscht. Logische Konsequenz (ja, ich weiß, das war allen anderen vorher schon klar): Bei hohen ISO (und nicht nur da) immer in NEF/RAW!

(*) Und auch, weil dadurch vielleicht der ein oder andere Neueinsteiger oder unerfahrene Fotograf etwas mitnehmen kann.
 
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Und ich hadere doch ein wenig mit der Schärfe in meinen Fotos.
Wenn Du die Schärfe beurteilen möchtest, musst Du auch die Bildteile nehmen, die scharf sind. Bei den ersten beiden Bildern finde ich, den Umständen entsprechend (ISO 7200 :eek:), nichts auszusetzen. Die Trikots und deren Logos sind doch ordentlich scharf. Das bedeutet, prinzipiell ist Deine Ausrüstung in der Lage, scharfe Bilder zu machen.
Wenn die Gesichter scharf sein sollen, musst Du natürlich auch auf die Gesichter fokussieren. ;)
 
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Ich rate Dir - nimm Blende 4

VR bei diesen schnellen Zeiten ausstellen..

(ISO bis 10.000)
 
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Dein raw- vs. jpg-Bild hat mir irgendwie keine Ruhe gelassen.


Deshalb habe ich in Verkennung Deiner Kamera mal Tests mit
der D300 bei 4000 ISO gemacht:

picture.php


Beide Formate ooC – bloß, was ist was? :lupe:



Zum Vergleich ein D700-jpg mit 5000 ISO :

picture.php



Und ein D700-jpg bei 6400 ISO mit etwas Beschnitt:

picture.php


Dieses Bild ist übrigens astrein auf 30x45 geprintet.


Zum fairen Vergleich auch ein 100%-Ausschnitt:

picture.php




Beide Musikerfotos bearbeitet: etwas Gradationskurve
und Farbkorrektur, kein Entrauschen …


So wie ich das sehe, stimmt mit Deinem Work-flow
irgendetwas nicht … und zwar heftig, wie sich zeigt.



 
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Hallo Sven

Sieht doch gut aus! Was du noch ausprobieren kannst, ist ob leichtes abblenden die Qualität noch verbessert. ich bin bei schlechtem Licht meistens mit f3.2 unterwegs. Und zum Thema "Schärfe nicht auf dem Gesicht" kann ich noch sagen, dass das Leibchen mit seinem starken Kontrast schnell einmal scharf aussieht und das Gesicht bei ungünstigem Licht nur wenig Kontrast hat, wodurch es manchmal auf den ersten Blick unscharf aussieht, obwohl nur Kontrast fehlt.

Gruss Thomas
 
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