Ausgezeichnet! Sabine und Sam, eine Bilderfreundschaft ...

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

lommi

NF-Premium Mitglied
Premium
Registriert
Kiel, 27. Dezember 2019​

Lieber Sam,

einen Tag nach meinem Beitrag "365 Tage geöffnet!" zum Ende meines 365-Tage-Projekts fragst Du mich in einer PN, ob „wir nicht ein gemeinsames Fotoprojekt im Jahr 2020“ starten wollen. „Fotografie, Poesie, Musik ...“

Seit Langem verfolge ich Deine Texte und Fotos hier im Forum, fühle mich Dir und Euch außerdem sehr verbunden, erst recht, seitdem Sandra und ich Dich und Claudia bei unserem Besuch vor etwas mehr als sechs Jahren kennenlernen durften.

full

#1 – Freudensprung an der Schlei (Selbstportrait 2019)

Jetzt schlägst Du mir also ein gemeinsames Fotoprojekt vor. Das Selbstportrait hier zeigt ganz gut meine Freude darüber. Meine Antwort geht noch am selben Tag als PN an Dich raus: „Eine wunderschöne Idee! Hätte ich spontan große Lust zu. […] Witzigerweise dachte ich [schon vorher] an eine Fortführung meiner alltäglichen Fotos in der Art Deines Morgenwackels oder Deines Ausklangs ... Mir gefällt die offene Art und Weise, wie Du dort Deine Fotos zeigst, wie es gerade in Dein Leben passt.“


In der letzten Woche schreiben wir uns einige Male hin und her und unser gemeinsames Fotoprojekt nimmt Form an.

Du, am Samstag vor Weihnachten: „Postkarten, wir schicken einander Postkarten im Sinn von Bildern, Texten, Gedanken ... Zwangslos, wann und wie oft wir wollen ... Wir unterhalten uns über uns, über Fotografie, Musik und Literatur ...“

Du, am 2. Weihnachtstag: „Postkarten: Mitteilungen im Sinne von »wie geht es Dir, mir geht es gut«, aber auch »Schau, was ich gerade tue und mache«. Mitteilungen aus dem Leben, wie es stattfindet, wie man sich fühlt, was einem gefällt oder eben nicht ... Und ich könnte mir vorstellen, dass es sich wie eine »Brieffreundschaft« entwickelt ... […] Der Titel könnte heißen: Sabine und Sam, eine Bilderfreundschaft ... Und gerne könntest Du den Thread starten ...“
 
Zuletzt bearbeitet:
Anzeigen
Okay, los geht’s! Auf 2020 möchte ich gar nicht warten. So wird es einen fließenden Übergang für mich geben: Abschied vom 365-Tage-Projekt, während hier gleichzeitig bereits etwas Neues beginnt.

full

#2 – Sonnenaufgang an der Ostsee bei Kiel („Am Meer 2019“, Kalenderblatt Dezember)

Ein Blick auf unseren Küchenkalender „Am Meer 2019“ (mit Fotomotiven, die ich alle selbst fotografiert habe) beschert mir heute früh eine zweite Foto-Postkarte für Dich, lieber Sam.

Es ist eine Langzeitbelichtung bei Sonnenaufgang an der Ostsee (in Stohl bei Kiel). Für mich strahlt das Foto Ruhe und Kraft aus, die ich beide am besten am Meer, im Garten oder beim Fotografieren empfinden kann.

Du, heute früh: „Ich freue mich sehr auf den gemeinsamen Thread mit Dir. Ohne Druck, nach Lust und Laune, ernst und humorvoll, ein Bild, kommentiert, unkommentiert, eine Geschichte, ein Erlebnis, ein Gefühl, ein Gedanke, berührt und unberührt, Fotografie halt eben wie sie passiert ...“

Das ist ganz in meinem Sinne und ich freue mich über unsere Freundschaft und auf unseren Austausch.
Zum Jahresausklang schicke ich Dir Ruhe, Kraft und weiterhin gute Besserung!

Herzliche Grüße, auch an Claudia,
Sabine
 
Kommentar
Liebe Sabine

Manche Postkarten dauern länger bis sie ankommen. Das liegt nicht immer am Briefträger, auch nicht am Frankieren. Manchmal, so wie heute, spielen Dinge mit, die man einfach nicht beeinflussen kann ...

Unser Kleinster stand am Morgen um viertel nach drei Uhr neben unserem Bett. An Schlaf war nicht mehr zu denken, so dass ich nun hundemüde bin, nach einer feinen "After-Christmas-Party" bei langjährigen Freunden ....

Ja, was für ein Projekt. Ein Freundschaft mit Bildern und Worten. Das ist wunderbar. Einmalig. Und zu Beginn schenke ich Dir Rosen. Auf unserem Esstisch und irgendwie dachte ich, ich gebe dem Bild auch einen Namen:

"Des roses de trois étages" ..... Französisch, ich mag diese Sprache ....



4


full
 
Kommentar
Eine wunderschöne Ouvertüre hast Du geschrieben, liebe Sabine ... in Worten und in Bildern ....

Und wenn ich schon diesem Begriff brauche, dann komme ich zu einzelnen Themen, welche ich Dir senden werde: Musik, als ein Stichwort. Meine zweite Passion, neben der Fotografie.

Am 17. Dezember 2019 ist das Beethoven-Jahr eingeläutet worden....250 Jahre wäre er geworden und ich bin mir am Überlegen, ob noch an die Sonderausstellung nach Bonn reisen werde ....

Wenn nicht, oder auch wenn, dann kriegst Du immer wieder Einblicke in mein tägliches Leben. In ein Leben, das bunt, schön, anstrengen, aufreibend und oft sehr emotional ist ....
Mit Motiven, mit denen ich für einen kurzen Moment in einen Dialog gehe ....



5


full
 
Kommentar
Die Welt kann mann betrachten wie man will: von innen gegen aussen oder von aussen gegen innen ....

Nico betrachtet sie von innen gegen aussen .... eigentlich wie ein richtiger Fotograf ....

Ich freue mich sehr über diese Freundschaft .... trag Dir Sorge und bis zur nächsten Karte .... :)

Herzlich. Sam. :)



9


full
 
Kommentar
Liebe Sabine

Dies ist mir gestern noch in den Sinn gekommen. Was ist eigentlich der Ursprung der Postkarte? Wenn ich dieses Jahr nicht zufälligerweise eine kurze Sendung darüber im Radio gehört hätte und ich nicht im Archiv meiner Eltern ganze Alben von Postkarten gefunden hätte, wäre ich vermutlich auch nicht auf die Idee gekommen, uns "Postkarten" zu schicken.

Nun, ist ja die Postkarte oder auch später die Ansichtskarte nicht eine sehr, sehr alte Erfindung. Irgendwann im 19. Jahrhundert hatte ein Postbeamte in Deutschland die geniale Idee, Kurznachrichten auf ein "Stück Papier" zu schreiben und es so zu verschicken. Die anfängliche Skepsis war unberechtigt. Nicht nur geschrieben wurde, kurze Zeit später kamen dann eben die Ansichtskarten, welche zumindest ein Lebenszeichen in Kurzform ermöglichten. Und die zunehmende Mobilität der Menschen tat ihres dazu. Wer reiste, verschickte Ansichtskarten, oft mit brachialem Text aber mit einem Foto aus der Gegend.

Ich mag mich erinnern, dass meine Mutter eine grosse Ansichtskartenschreiberin war und sie uns Kinder ebenfalls dazu anhielt, dem Gotti und dem Götti eine Ansichtskarte zu schicken. Immer mit Widerwillen und oft knapp:

"Liebes Gotti

Wir sind hier im Engadin in den Ferien. Mit geht es gut. Wie geht es Dir. Das Wetter ist sonnig .....
Liebe Grüsse ...."

Die Post- oder Ansichtskarte, nicht nur ein Vorläufer von Twitter und Facebook und SMS und wie sie alle heissen, sondern auch ein Prestigeding. Denn klar war, dass wenn der Poststempel auf der Ansichtskarte von Paris war, dann war man auch dort. Und das konnte sich nicht jeder leisten ....

Ich schicke dir ein Bild von einem der Alben von meine Mutter, welche auch Ansichtskarten meines Grossvaters aufbewahrt hat ....

Herzlich. Sam

PS: Diese Ansichtskarten stammen alle aus den dreissiger Jahren ....



10


full
 
Kommentar
Liebe Sabine

Gestern noch ein letztes "Weihnachts-Stell-Dich-Ein" bei Freunden: Risotto auf dem Feuer, feine Saucen dazu usw.....
Gerührt wurde mit einem alten Besenstil, feiner Wein und der Reis war aus dem Tessin ....

Herrlich, fein und somit die besten Grüsse....Herzlich. Sam



12


full
 
Kommentar
Ihr Beiden zählt schon lange zu den fotografierenden Highlights dieser Community! Und ich bin sehr stolz, Eure Arbeiten hier seit Jahren begleiten zu dürfen. Eurem Fotoschaffen jetzt im Rahmen eines gemeinsamen Projektes exklusiv in dieser Community einen Platz geben zu dürfen, ist einfach nur fantastisch! Danke dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Kiel, 29. Dezember 2019​

Lieber Sam,

mein Briefkasten quillt ja über. :)
Herzlichen Dank für die wunderschönen Rosen und die knuffigen Eindrücke von Sternchen, Nico und Ena!

Angeregt durch Dein Foto (Nummer 10) von den Ansichtskarten aus den 1930ern habe ich heute in meiner Briefe- und Postkarten-Kiste gekramt.

full

13 – Chaos, aus dem bei mir Kreativität entsteht - und umgekehrt ;)

Ich bin schon lange Postkarten-Fan. Ich weiß nicht mehr, was ich zuerst gesammelt habe: Postkarten oder Briefmarken. Jedenfalls habe ich schon früh angefangen, alle Postkarten aufzuheben, die mir geschrieben wurden. Außerdem hat meine Oma alle Postkarten, die ich ihr geschickt habe, für mich aufgehoben (wegen der Briefmarken). Die meisten davon habe ich heute noch, zusammen in einer Kiste mit Briefen an mich.

Für gekaufte und nicht verschickte Postkarten habe ich übrigens noch eine Extra-Kiste. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Meine beste Freundin Doris hat mich diesen Sommer übrigens auf die Ausstellung „Mehr als Worte. 150 Jahre Postkartengrüße“ in Berlin aufmerksam gemacht. Ich denke, Du solltest Berlin zu Deinen Reiseplänen hinzufügen. :)
Bis zum 2. Februar 2020 hättet Du noch Zeit für diese Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin: https://www.mfk-berlin.de/ausstellung-postkarte/

Zur Postkarten-Ausstellung habe ich es bei meinem letzten Aufenthalt in Berlin leider nicht geschafft. Aber ich habe ein schönes Postkarten-Foto aus Berlin mitgebracht.

full

14 – BERLIN IS MY UNICORN

Hier als Zweitverwertung und im Quadrat, damit mich die Leute hier im Forum auch wiedererkennen. ;)



PS: Solltest Du nach Wien kommen, hier eine weitere Empfehlung: der Postkarten-Laden der Schauspielerin Caroline Peters > https://art-postal.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Die Postkarte, die mich bisher am tiefsten berührt hat, habe ich nach dem Tod meines Vaters auf dessen Schreibtisch stehend gefunden.

full

16 – Grüße aus Holland


Mein Großvater hat sie an meinen Vater geschrieben, an einem Sonntag im März 1942, irgendwo in Holland. Mein Vater war damals 14 Monate alt.

Ich habe meinen Großvater väterlicherseits nicht kennengelernt. Alles, was ich bis zum Tod meines Vaters über meinen Großvater wusste, war, dass er von Beruf Zahnarzt war. Ansonsten kannte ich nur die traurige Geschichte, dass er nach dem Krieg als vermisst galt und spätere Nachforschungen meines Vaters ergeben haben, dass er während des Krieges desertierte und sich bei holländischen Bauern versteckte, bis er kurz vor Kriegsende von deutschen Soldaten entdeckt und erschossen wurde.

Im Nachlass meines Vaters finde ich ein paar wenige Fotos von meinem Großvater und eben diese Postkarte. Ich find’s herzzerreißend, was mein Großvater seinem kleinen Sohn damals aus dem Krieg geschrieben hat.

Mein liebes Peterle!
Es scheint jetzt unsere liebe warme Sonne in Dein Fensterlein und lockt Dich heraus zum spazieren gehen.
Aber wirst Du schon gehen können? Dein Papa kann es Dir nicht lernen, da er weit fort von seinen lieben Kindern ist.
Aber Dein Schwesterchen Erika oder gar das große Schulmädchen Rosel, die können Dir alles zeigen,
laufen – wagenschieben – Kuchen backen – singen – lachen – weinen – schreien – usw. Was meinst Du dazu liebe Rosel?
Seid vielmals herzlichst von Eurem Papa gegrüßt u. geküßt.
 
Kommentar
full

18 – PEACE
Dankbar und froh, dass wir in einem friedlichen Land leben dürfen, bastle ich diesen schlumpfigen Postkartengruß für Dich, lieber Sam!


Die PEACE-Karte gehört zu einem Postkarten-Set von Eric Carle, dem Künstler und Erfinder der Kleinen Raupe Nimmersatt. An dieser Postkarten-Box konnte ich im Mai in Konstanz nicht vorbei …

full

19 – Eric Carle



Weil sie so schön ist, zum heutigen Abschluss die Schnecke von Foto 13 in groß und in Farbe.

full

20 – Friedhelm Maria Leistner „Das Alter“


Auf bald wieder,
gute Nacht und herzliche Grüße, Sabine
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten