Südafrika 2008 - eine etwas andere Reise

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Sehr schöne Bilder. Aber das macht Südafrika aus. Ein entsetzlicher Gegensatz. Auf der einen Seite seine Lieblichkeit und Schönheit auf der anderen Seite eine unsagbare Gewalt. Eine Gewalt die man als Tourist nicht erahnen kann, sich nicht vorstellen kann und auch nicht möchte. Man sieht doch ein so gutes Bild!
Wenn man eine Nacht oder vielleicht länger in einer Notaufnahme verbringt, sieht man ein anderes Südafrika. Eine unsagbare Gewalt! Opfer eines Krieges der in unterschiedlicher Intensität jeden Tag wütet. Jenachdem, wo man ist (z.B. in den Flats von Kapstadt oder in Johannisburg) hört man die Schüsse die ganze Nacht. Man schafft nur weg, schafft Platz für das nächste Opfer. Schussverletzte, Messerstecherreien, Axtverletzungen, Verbrennungen... Dazu noch eine hohe Inzidenz von HIV.....
Auf der anderen Seite kleine liebe Kinder, die Schönheit der Natur....
Letzteres sieht jeder Tourist, aber auch jeder der auf der schönen Seite von Südafrika lebt.
Ein grausamer Gegensatz.

Das darf man bei den schönen Bildern nie vergessen!

Gruß
Stephan
 
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Danke für die absolut faszinierenden Bilder und ausführlichen Informationen. Sehr beeindruckend die hervorragende Bildqualität, aber auch die Natürlichkeit der Farben.
Servus Inge
 
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Christian,
dein bericht scheint an einem -hoffentlich- vorläufigen ende angelangt.
deshalb melde ich mich hier nochmal öffentlich:

ich hatte dir bereits per PN geschrieben, wie sehr mich die balance zwischentext und bildern beeindruckt hatte. der text liess -mich- zuerst vollkommen andere bilder erwarten als die gezeigten. hier wollte ich zuerst einhaken und schreiben, dass da etwas wesentliches nicht stimmt. ich habe mich, wie du weisst, anders besonnen und empfinde gerade den gegensatz zwischen den texten und den dazugestellten bildern als sehr ausgewogen.

beides erzeugt einen spannungsbogen, wie er hier im nff in dieser form noch nicht zu lesen und zu sehen war.

ich bin sehr gespannt auf eine fortsetzung oder auf eine andere reportage aus deiner feder und deinem blickwinkel aus einer anderen ecke der erde!

gruesse
ralf
 
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Bevor ich zur zweiten Reisewoche - Kapstadt - komme, möchte ich noch eben unseren Kurzaufenthalt im Kruger National Park abschließen. Bei den 1 1/2 Tagen mit vier Pirschfahrten, die wir da waren, konnten natürlich keine Spitzenergebnisse erwartet werden, zumal eine Abendpirschfahrt verregnet war und beide Morgenpirschfahrten bei vollkommen bedecktem Himmel durchgeführt werden mußte. Es war trotzdem sehr schön, noch einmal wieder in diesen Park zu kommen - und es war eigentlich unglaublich, was wir alles in der kurzen Zeit zu sehen bekamen. Beinahe wäre es am letzten Morgen sogar noch ein Leopard geworden. Unser Guide hatte ihn dicht an unserem Bushcamp gesehen, als er uns abholen wollte, aber zurückgekehrt an dieser Stelle, waren "nur" noch drei Nashörner da. Dennoch gab es zum Abschluß einen ebensolchen Hit wie am Anfang - auch dieses Bild war ob der schlechten Lichtverhältnisse nur sehr schwer zu machen, und bis Mama zu ihren Kindern gepirscht war, sich niedergelassen und dann alle auf einmal herschauten, brauchte es auch etwas Geduld. Dass dafür 800 ASA an der D2Xs benötigt wurden, sieht man dem Bild auch nicht unbedingt an, oder?
 
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Danke für den Reminder! Die Bilder habe ich schon ausgesucht. Ich hoffe, ich schaffe es am Sonntag, hier weiterzumachen.
 
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Kapstadt ist nach Johannesburg und Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas. Seit 2004 bildet sie den ausschließlichen Sitz des südafrikanischen Parlaments (davor: nur während der Winter-monate) und ist die Hauptstadt der Provinz Westkap (Wes-Kaap/Western Cape). Den Namen erhielt Kapstadt nach dem Kap der guten Hoffnung, das etwa 45 km südlicher liegt und eine Hauptgefahr auf dem Seeweg nach Indien darstellte. Da Kapstadt die erste Stadtgründung der südafrikanischen Kolonialzeit war, wird sie von den Südafrikanern auch gern als die „Mutter-stadt” (Afrikaans: Moederstad, Englisch: Mother City) bezeichnet.

Das Gebiet, das heute als Kapstadt bekannt ist, war ursprünglich von den San und Khoikhoi besiedelt. Im Jahre 1652 ging der Niederländer Jan van Riebeeck in der Tafelbucht an Land und gründete dort eine Versorgungsstation für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oost-Indische Compagnie; VOC) auf ihrer Route nach Indien. Der Ort war gewählt worden, weil sich eine geschützte Bucht als natürlicher Hafen anbot. Die Holländer vertrieben die Ureinwohner, die bisher das Gebiet besiedelt hatten, und erbauten umgehend zu ihrem eigenen Schutz das Fort de Goede Hoop – das heutige Castle of Good Hope. Da sich die Ureinwohner (von den Niederländern wegen ihrer Sprachlaute als „Hottentotten“ („Stotterer“) bezeichnet) weigerten, mit den Eroberern Handel zu treiben und für sie zu arbeiten, war die VOC gezwungen, Sklaven aus ihren Handelsgebieten in Madagaskar, Indien, Malaysia und Indonesien zu importieren. Da aber nicht nur ein Mangel an Arbeitskräften, sondern auch an Frauen in der noch jungen Kolonie herrschte, wurden die Sklavinnen in doppelter Hinsicht ausgebeutet: für Arbeit und Sex. Die daraus resultierende Durchmischung von Europäern, importierten Sklaven und den afrikanischen Ureinwohnern ist der Ursprung der heutigen farbigen Bevölkerungsschicht (Cape Coloureds).

Während der 150-jährigen niederländischen Herrschaft wuchs die Siedlung zu einem wichtigen und lebendigen Hafen heran, der auch die Taverne des Meeres genannt wurde, da er Rast und Aufenthalt für die vielen Schiffe bot, die zwischen Europa und Asien verkehrten. Als die VOC am Ende des 18. Jahrhunderts nahezu bankrott war, wurde die Stadt eine leichte Beute für briti-sche Imperialisten, die ihr Einflussgebiet in diese Region erweitern wollten. Nach der Niederlage der Niederländer gegen die Briten im Jahr 1806 am Bloubergstrand, etwa 25 Kilometer nördlich von Kapstadt gelegen, wurde die Kolonie am 13. August 1814 zur Britischen Kronkolonie erklärt und die Sklaverei abgeschafft.

Die Entdeckung und der erstmalige Abbau von Diamanten und Gold auf dem Highveld im Inne-en des Landes in den Jahren zwischen 1870 und 1890 veränderte Kapstadt sehr schnell. Die Stadt war nun nicht mehr die einzige und dominierende Großstadt der Kolonie, erlangte aber als größter Hafen des Landes Reichtum und Wohlstand, während sich immer mehr Industriebetriebe in der Stadt ansiedelten.

Die Beulenpest im Jahr 1901 diente der damaligen Regierung der Kolonie als Vorwand, um die Rassentrennung einzuführen. Die schwarze Bevölkerung wurde in zwei Gebiete abgeschoben, eines nahe den Docks am Hafen und das andere in Ndabeni an der Ostseite des Tafelbergs. Aus dieser Siedlung entwickelten sich später die Townships der sogenannten Cape Flats. Als die National Party im Jahr 1948 die Wahlen gewann und daraufhin das Apartheid-System installierte, führte dies zu einer Reihe von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Gerichtsverhandlungen, durch die die Rechte der schwarzen und farbigen Bevölkerung Kapstadts systematisch beschnitten wurden. Das Ergebnis waren nach Hautfarbe getrennte Wohnviertel und Stadtteile.
 
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Jahrzehntelang versuchte die weiße Regierung schwarze Elendssiedlungen zu entfernen, da diese als Ursprung für Widerstandbewegungen gegen das Apartheid-Regime angesehen wurden. Ein prominentes Beispiel hierfür in Kapstadt ist der District Six. Der Stadtverwaltung war dieses Viertel mit ihrer sehr bunten ethnischen und religiösen Mischung und dem quirligen Leben ent-lang der Hanover Street, die für ihre Jazzkneipen bekannt war, ein Dorn im Auge. Nachdem man absichtlich das Viertel verkommen ließ, wurde es aufgrund „unhaltbarer hygienischer Zustände“ 1966 als Sanierungsgebiet deklariert. Die Leute wurden in neu gegründete Townships wie Gugu-lethu, Nyanga und später Khayelitsha verteilt. 1984 wurden die letzten Häuser abgerissen. Heute ist ein Großteil der Fläche Brachland oder wird von dem 1982 gegründeten Cape Technikon genutzt.

Am 11. Februar 1990, nur Stunden nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis, hielt Nelson Mandela seine erste öffentliche Rede seit Jahrzehnten vom Balkon des Rathauses von Kapstadt, in der er den Beginn einer neuen Ära in Südafrika ankündigte. Kapstadt hat sich seit dem Ende der Apartheid grundlegend geändert. Die Grundstückspreise entwickelten sich rasant, das Stadtzentrum ist sicherer und viele Stadtviertel wurden mittels großzügiger Sanierungsprogramme entwickelt. Trotzdem lebt die Mehrheit der Einwohner Kapstadts noch immer in denselben, nun nach Einkommen getrennten, Stadtvierteln der Cape Flats und leidet nach wie vor unter denselben wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Problemen. Abgesehen von einer sich bildenden kleinen farbigen und schwarzen finanziellen Oberschicht lassen die erhofften sozioökonomischen Verbesserungen auf sich warten.

Wegen der fortbestehenden Probleme und der zunehmenden Korruption wird die Kritik am regierenden African National Congress immer stärker. Vor allem die Farbigen fühlen sich häufig diskriminiert durch die Politik des ANC gegenüber der Sprache Afrikaans und treten für eine größere Teilnahme am politischen Geschehen ein. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur ist im Gegensatz zu den anderen Metropolen des Landes die Demokratische Allianz seit den Kommunalwahlen von 2006 die stärkste Partei. Sie hat ihren Rückhalt in den weißen und farbigen Wählern, die in der Stadt die Mehrheit stellen. Am 15. März 2006 wurde Helen Zille zur Bürgermeisterin gewählt, die einer Mehrparteienkoalition vorsteht, welche den ANC außen vorlässt. Dieser politische Unterschied zu der vom ANC regierten Provinz sorgte in der Vergangenheit für einige Spannungen zwischen Kommunal- und Provinzregierung.


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Kapstadt ist grundsätzlich eine stark entmischte Stadt. Innerhalb der ersten Siedlungsgebiete europäischer Einwanderer mit seinem rechtwinkligen Straßengrundriss befindet sich die Innenstadt. Sie lässt sich am ehesten mit dem Central Business District (CBD) nordamerikanischer Städte vergleichen. Innerhalb des CBD befinden sich die Verwaltung, Dienstleistungseinrichtungen und Handel, während Wohnungen hier nahezu nicht mehr zu finden sind. An diesen Innenstadtbereich grenzen Industrieviertel, im Wesentlichen der Hafen und dazugehörige Gewerbe wie Speditionen und Logistikunternehmen.

Die Wohngebiete sind ebenfalls nach verschiedenen Kriterien hinsichtlich ihrer Bewohner unterteilt und in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit zu den Bevölkerungsgruppen über das Stadtge-biet verteilt. Dies ist ein durch die Politik der Apartheid geschaffener Zustand. Generell kann man sagen, dass den Weißen die besseren Wohnlagen in Zentrumsnähe oder attraktiven Voror-ten zur Verfügung standen. Daran schlossen sich die Gebiete der farbigen Bevölkerung an, die aus ihren angestammten Wohngebieten in der Innenstadt, wie dem District Six, vertrieben wur-den. Die schwarze Bevölkerung wurde in den am weitesten vom Zentrum entfernten Gebieten untergebracht. 1985 war Kapstadt die Stadt, in der die Rassentrennung am weitesten fortgeschritten war. Nur 5 Prozent lebten im „falschen” Stadtteil. Mit dem Ende der Apartheid gibt es auch keine diskriminierenden Regelungen mehr. Dennoch ändert sich der Zustand nur langsam. Erst einem geringen Teil der ehemals benachteiligten Bevölkerungsgruppen ist es bisher gelungen, in die teureren weißen Wohngebiete umzuziehen.


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Kapstadt hat mehrere Townships. Das älteste (ab 1922) ist Langa (isiXhosa: die Sonne). Es liegt von allen Townships am dichtesten am Stadtzentrum. Die späteren schwarzen Wohngebiete wurden immer am jeweiligen Stadtrand errichtet. In den fünfziger und sechziger Jahren folgten Nyanga (der Mond) und Gugulethu (unser Stolz), in den achtziger Jahren folgte Khayelitsha (unsere neue Heimat), die zweitgrößte Township Südafri-kas (nach Soweto = south-west-township). Besuchern ist es heute möglich, geführte Touren durch diese Townships zu unternehmen. Nach wie vor bleiben Alleingänge, mit Kameras und anderen Accessoires behängt, gefährlich. Die Regierung versucht, die irregulären Hütten-Siedlungen aufzulösen und durch menschenwürdige, kleine Häuser zu ersetzen. Die Townships von Kapstadt Richtung Flughafen lassen diese Bemühungen erkennen. Widerständen hiergegen kommen häufig von den Bewohnern selbst, da für ein Haus zwei oder drei Hütten weichen müssen (um an anderer Stelle ein Haus zugewiesen zu bekommen). Dies wollen viele wegen der gewachsenen Sozialstruktur häufig nicht - sie ziehen diese und ihre Blechhütte einem neuen Haus vor.

Die Regierung macht daher Propaganda unter dem Slogan: "From Shackland to Dignity."

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Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören der Tafelberg, aber auch die Victoria and Alfred Waterfront und der victorianische Teil des Hafens, der mit Boutiquen, Restaurants, Museen oder dem Two Oceans Aquarium Touristen viel Abwechslung bietet. Als Vorbild diente die Waterfront in San Francisco.


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Die Innenstadt bietet eine Vielzahl von Museen und historischen Gebäuden, wie das Kastell (Castle of Good Hope), das älteste erhaltene Gebäude Südafrikas. Es entstand im Jahr 1666 nach dem Vorbild barocker Festungen, war jedoch nie in Kampfhandlungen verwickelt. Weitere interessante Orte sind die City Hall, 1905 erbaut, die St. Georges Cathedral, Sitz des anglikanischen Erzbischofs, die Nationalgalerie und das Nationalmuseum. In der Innenstadt befindet sich mit der Long Street eine der belebtesten Straßen der Stadt. Hier findet man Kneipen, Restaurants und Nachtclubs, die die Straße zur Vergnügungsmeile machen. Ein Touristenmagnet ist die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island, auf der Nelson Mandela gefangen war, auf die ich noch gesondert zu sprechen komme. Seit 1999 ist die Insel von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden.

Der Bloubergstrand im Norden der Stadt wird meist von Wassersportlern benutzt. Zu nennen ist außerdem der Botanische Garten Kirstenbosch am südlichen Fuß des Tafelbergs, einer der schönsten Gärten des Landes, welcher der Stadt im Jahr 1902 von Cecil Rhodes geschenkt wurde. Das Gelände wurde 1914 zum Botanischen Garten gemacht, um die einmalige Flora unter Schutz zu stellen und war der erste geschützte Garten dieser Art.

Kapstadt lebt neben dem Tourismus vor allem von der Textilherstellung und der Informations-technologie (IT). Daneben sind Werbebranche, Transport und Handel zu nennen. Von Kapstadt aus werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Kap-Provinz exportiert, vor allem Obst, Kap-Wein und Blumen. Bodenschätze wie Eisenerz werden hingegen über das nördlich gelegene Saldanha Bay ausgeführt. Im Juni 2006 fand die erste Cape Town Book Fair als Joint Venture mit der Frankfurter Buchmesse statt, um das Lesen und bei höheren Buchauflagen erschwinglichere Preise vor allem bei Schulbüchern zu fördern.

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Der Cape Town International Airport, früher D.F. Malan Airport, ist der zweitgrößte Flughafen in Südafrika, entspricht aber noch nicht dem Standard von Johannesburg. Für die Fußball-WM 2010 wird gerade ein monströser, moderner Neubau errichtet (siehe obenstehendes Bild). Das neue Fußballstadion von Cape Town ist im Bau schon weit fortgeschritten und soll 9 Monate vor dem geplanten Datum fertiggestellt sein.

Kapstadt ist neben Stellenbosch, Johannesburg und Pretoria die bedeutendste Universitätsstadt in Südafrika. Die University of Cape Town (kurz: UCT) ist eine der wichtigsten Universitäten auf dem afrikanischen Kontinent. Daneben gibt es noch die University of the Western Cape, UWC, und das Technikon Cape Peninsula University of Technology. Auch eine sicherlich zu den welt-weit TOP 100 zählende Business School ist in Kapstadt zu finden, die Graduate School of Business der University of Cape Town. Die Graduate School of Business befindet sich in unmittelbarer Nähe der Victoria & Alfred Waterfront in dem Gebäude des ehemaligen Breakwater-Gefängnisses.
 
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In Kapstadt gaben wir ein sehr beeindruckendes Konzert in der reformierten Tafelberg-Kerk zusammen mit dem Pro Cantu Youth Choir unter der Leitung von Leon Starker. Es war mit Sicherheit und den 4 hochkarätigen Chören, die wir kennen lernten, der beste. Ein Besuch der Homepage und der dort verlinkten You-Tube-Aufnahmen lohnt. Hervorragend ist insbesondere die Aufnahme von "Lux Aurumque" von Eric Withacre von der Chorolympiade 2008 in Linz. http://www.procantu.co.za/
 
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Eine Besonderheit stellte unsere Unterbringung dar, nämlich im Hotel "Breakwater Lodge". Das Hotel Breakwater Lodge befindet sich ebenso wie die schon erwähnte Buisiness School auf Cape Town in dem alten „Breakwater“-Gefängnis von Kapstadt. Das alte Gefängnis wurde 1859 zur Verwahrung von Langzeitgefangenen angelegt, die am Bau der Hafenmole in der Tafelbucht beschäftigt waren. Im ursprünglichen Gebäude waren Schlafsäle für je 60 Sträflinge untergebracht, die allerdings, wegen Mangels an Arbeitskräften im Strafsystem der Kappro-vinz, nur selten belegt waren. Die Kolonialre-gierung war bemüht, eine Arbeitsgruppenteilung nach Rasse zu führen: Finanzielle Gründe und die Ausrede, die Gefangenen hier seien anders als jene in Europa, wurden angegeben.

Mit der Begründung, schwarze Gefangene wären schwerer zu resozialisieren und müssten öfters körperlich gezüchtigt werden, wurde 1890 die Tretmühle („Tread-mill“) gebaut. Häftlinge wurden wegen Bagatelldelikten oder Faulheit dazu gezwungen, die endlosen Treppen von 9 bis 17 Uhr (mit 5-minütiger Pause alle halbe Stun-de) gleichmäßig zu besteigen, ansonsten würden ihnen durch die rotierenden Planken die Schienbeine zerschlagen. Die Tretmühle ist heute noch am Ende des Einzel-zellentrakts am oberen Parkplatz zu besichtigen.

Das Gefängnis wurde auch dadurch bekannt, dass eine strikte Rassentrennung aufgrund der Zunahme an „IDB“
– Illegal Diamond Buyers eingeführt wurde. IDB waren Weiße, die gesetzwidrig mit Diamanten handelten. Als dann während eines Streiks 1885 schwarze und weiße Häftlinge sich im Gefäng-nishof versammelten, wurde der Ruf der Verwaltung nach getrennten Anstalten immer lauter. Das existierende Gebäude mit seinen 4 Türmchen wurde 1902 für weiße Häftlinge gebaut. Die meisten schwarzen Häftlinge wurden 1905 aus der alten Anstalt in die „De Beers Häftlingsan-stalt“ verlegt und dort gegen ein geringeres Entgelt beschäftigt, die restlichen günstig an die Ha-fenverwaltung „vermietet“. Ab 1901 wurde weißen Sträflingen die Möglichkeit gegeben, ein Handwerk oder Gewerbe entsprechend ihrer Position in der Kolonialgemeinschaft zu erlernen. Eine solche Chance erhielten jedoch nur wenige Schwarze, die sich durch „gutes Betragen“ aus-gezeichnet hatten. Diese Diskriminierung hielt übrigens im südafrikanischen Strafsystem bis ins späte 20. Jahrhundert an.

Der Entwurf, mit den 4 Türmchen und eingeschlossenem Hof, entspricht dem der Millbank- und Pentonville-Gefängnisse in England. Obwohl die Anstalt bis zu 352 Mann aufnehmen konnte, waren Anfangs nur 200 darin untergebracht. Erst als 1910 11 Mann pro Abteilung quartiert wa-ren, konnte von einem „Full House“ die Rede sein. Die Gefängnisanstalt war nur bis 1911 in Betrieb, von 1926 bis 1989 galt das Gebäude als Herberge für schwarze Hafenarbeiter. 1991 pachteten die Universität Kapstadt und ihre Graduate School of Business das „Breakwater“ und eröffneten das Hotel und alles, was heute geboten wird.


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Die Kaphalbinsel ist ca. 35km lang und reicht von Kapstadt am Nordende bis zum Kap der Guten Hoffnung und Cape Point am Südende. Sie wird von einer spektakulären Bergkette geteilt, die mit dem Tafelberg beginnt und über die "12 Apostel" bis nach Cape Point reicht. Insbesondere der „Cheapman’s Peak Drive“ auf dem Weg von Kapstadt zum Cape Point bietet grandiosen Aussichten auf die Table Bay und die Kaphalbinsel.

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