NF-Rezension Rezension - Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie

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waldgott

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Ich nutze Adobe Photoshop Lightroom seit der Version 1 zur Bearbeitung und Archivierung meiner Fotos. Von Scott Kelby habe ich auch das Standardwerk „Digitale Fotografie“ und irgendwo im Schrank steht noch sein Buch zu Lightroom 2. Jetzt hatte ich Lightroom 6 installiert (nicht die CC Version) und wollte etwas mehr lernen über alles was neu ist in dieser Version. Verschiedene kurze Videos dazu hatte ich mir schon angeschaut, aber dann musste doch Kelbys neues Buch zu Lightroom 6 her. Jetzt war ich neugierig, was ich noch lernen könnte.

Dicker und schwerer ist es geworden als seine Vorgänger und es gefällt mir. Das Beste an dem Buch ist die gut erklärende, lockere und auch humorvolle Ansprache des Lesers. Kelbys Schreibstil – und auch die deutsche Übersetzung davon – ist einfach hervorragend und nach jeder Seite macht er neugierig auf die nächste.

Das Buch beginnt mit sieben Sachen, die man wissen sollte, bevor man richtig anfängt zu lesen. Und auch hier schon, und später noch mehr, spricht Kelby über das, was er an Lightroom nicht mag. Umso mehr sollte man seinen Ratschlägen folgen.

Fast jedes Kapitel endet mit Lightroom Killertipps, die für sich alleine schon das Buch bezahlt machen. Das erinnert mich auch schon daran, etwas über die Struktur des Buches zu schreiben. Das ist das Zweitbeste am Buch: Es ist klar gegliedert! Die einzelnen Kapitel sind am oberen Rand farbig markiert und auch ohne in das Inhaltsverzeichnis zu schauen, gut zu finden. Zur Orientierung ist auf der rechten Seite das Kapitel in dem farbigen Feld eingefügt und auf der linken Seite die sieben Module der Software. Dort ist immer das Modul, das auf dieser Seite bzw. in diesem Kapitel angesprochen wird, fett hervorgehoben. Die Typografie und Qualität der farbigen Abbildungen - ich glaube es gibt keine Seite ohne solche – steht dem in keiner Weise nach. Unterstützt wird das gute Zurechtfinden im Buch noch durch ein ausführliches Stichwortverzeichnis am Ende.

Der Anfänger, oder jemand der ganz neu bei Lightroom ist, sollte das Buch wirklich ganz von vorne Schritt für Schritt durcharbeiten und die guten Ratschläge befolgen. Dabei bietet sich an, im Buch jeweils ein paar Seiten zu lesen und dann sofort das Gelesene in Lightroom auszuprobieren.

Der erfahrene Lightroom-Nutzer, der wissen will, was neu ist und anders, kann sich je nach Interessenlage ein Kapitel vornehmen und die beschriebenen Änderungen auch dann direkt in Lightroom üben. Leider gibt es in dem Buch keinen kurzen Überblick zu „Was ist neu in Lightroom 6“, der dem Nutzer der Vorversionen leicht helfen würde, das Neue zu finden. Aber das gibt es ja im Internet in vielen Stellen, auch bei Adobe selbst.

Sehr schön geschrieben sind auch die Einleitungen zu jedem Kapitel, die den Leser etwas zurückführen vom „Lernen“ und „Üben“ und als eine kurze Phase der Entspannung dienen sollen.

Nun ein wenig über die Inhalte der einzelnen Kapitel. Die ersten sechs Kapitel (Importieren, Bibliothek, Anpassen der Benutzeroberfläche, Basics der Bildbearbeitung, Lokale Korrekturen und Spezialeffekte) folgen dem normalen Arbeitsablauf des Nutzers zu einem gut entwickelten Foto.

Hier finden Einsteiger schnell den richtigen Weg, Lightroom effektiv zu nutzen. Und die erfahrenen Nutzer, zu denen auch ich mich zähle, werden vielleicht merken, dass sie bei dem Aufbau ihrer Bibliothek ganz zu Anfang einige Fehler gemacht haben, die so leicht nicht mehr zu korrigieren sind. Kelby versäumt nicht den wichtigen Hinweis zu geben, für eine gute Datensicherung aller Fotos zu sorgen. Das Risiko alle Bilder zu verlieren ist einfach zu groß, wenn man das nicht macht. Sie lernen, wann man eine Smart Vorschau benötigt und wann besser nicht. Im Kapitel 2 „Bibliothek“ wird auch die neue Gesichtserkennung erläutert. Wirklich automatisch ist sie ja nicht, aber es wird sehr gut erklärt, wie man sie nutzen kann, wenn man denn will.

Für mich sind die Kapitel 4, 5 und 6 die wichtigsten im Buch. Mit den Hinweisen von Kelby kann selbst der, der glaubt Lightroom gut zu kennen, noch einiges lernen und erfahren, wie die Bilder noch besser entwickelt werden können. Wenn man das alles beherrscht, kann man sich dann auch noch dem Kapitel 8 „Problemfotos“ widmen.

Die folgenden Kapitel behandeln jeweils spezielle Anwendungsbereiche wie z.B. die Nutzung von Lightroom auf Mobilgeräten, Bilder exportieren und die Nutzung von Photoshop aus Lightroom heraus. Ergänzt wird das Ganze durch Anwendungen, die ich persönlich so gut wie nie nutze, die aber dennoch für den einen oder anderen Anwender hilfreich sein können: Fotobücher erstellen, Diashows gestalten, Fotos drucken und nicht zuletzt der Umgang mit Videos aus der Kamera.

Ein ganz besonderer Zuschlag im Buch ist das letzte Kapitel. Es beschreibt Kelbys Workflow für Portraits in sieben Schritten. Profis werden hier vielleicht schmunzeln, weil alles recht einfach erklärt ist, aber für Einsteiger ist das wirklich ganz nützlich.

Mein Fazit:

Unbedingt lesenswert für Neulinge und Experten. Eine Investition die sich schnell durch besser entwickelte Fotos bezahlt macht. Wer es richtig einsetzt gewinnt Zeit für bessere Fotos.

Das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Vierfarben-Verlags.

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Die Daten:

Scott Kelby. Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie erschien am 27.07.2015 im Vierfarben-Verlag. 560 Seiten, in Farbe, gebunden
ISBN 978-3-8421-0186-9
Preis: 39,90 Euro


ISBN: 3842101864

 
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