NF-Rezension Rezension: David Gibson "Street Fotografie"

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Virgil Kane

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1. Anspruch (Zitat aus dem Einführungstext)
„Dieses Buch versucht, eine sowohl spirituelle als auch prosaische Definition der Streetfotografie zu geben. Kurz, es ist jede Art von Fotografie, die im öffentlichen Raum stattfindet.“

Tatsächlich gibt sich David Gibson Mühe, Streetfotografie nach seinen Vorstellungen zu definieren. Seiner Meinung nach sind Fotos, die in diese Kategorie fallen ungeplante, ungestellte, un-manipulierte Aufnahmen von Alltagsszenen. In der Regel kommen Menschen darin vor, es genügt mitunter jedoch, wenn Dinge abgebildet werden, die auf Menschen und ihr Tun schließen lassen. Der Begriff Street wird somit weit gefasst. Gibson versteht sich mit seinem Buch als Beispiel- und Ideengeber. Es soll den Leser dazu bringen, den bequemen Sessel zu verlassen und sich auf zu machen in eine Welt, in der es an jeder Ecke vor Motiven nur so wimmelt. Noch mal ein Zitat vom Umschlagtext: „Streetfotografen sind immer auf der Suche nach dem Glück. Aber dieses Glück erfordert Inspiration und da ist dieses Buch eine unverzichtbare Quelle“. - Um es hier vorweg zu nehmen: da ist was dran.


2. Der Autor

David Gibson ist ein Fotograf aus London und Gründungsmitglied von In-public, einem internationalen Kollektiv von Streetfotografen. Gibson gibt Workshops für Streetfotografie und betreibt die Website www.gibsonstreet.com, auf der er eigene Arbeiten präsentiert und Workshoptermine nennt.


3. Eindruck / Bewertung
Aufmachung und Handhabung des Buches sind sehr angenehm. Das Format HxB 23,5x18cm liegt gut in der Hand, die hochwertige Bindung in Kombination mit einem stabilen Softcover-Umschlag schaffen Vertrauen in Langlebigkeit und Robustheit. Das Anfangs vermisste Lesebändchen stellt sich nach der Lektüre als verzichtbar heraus: wer dieses Buch in die Hand nimmt, legt es erst wieder weg wenn er damit durch ist. Lesebändchen überflüssig.

Das liegt zum einen an der flüssigen und nie langweiligen Schreibe des Autors (hervorragend übersetzt von Claudia Koch, die den Erzählfluss perfekt ins Deutsche überträgt) und zum anderen an den zahlreichen sehr guten Fotos. Neben Gibsons eigenen Werken kommen zwanzig weitere Streetfotografen zu Wort und Bild und werden beispielhaft zu einem bestimmten Thema dazu gebeten. Das ist sehr unterhaltsam und selbst wenn man die Namen und Themen schnell vergessen haben wird, bleiben doch die Fotos in der Erinnerung haften.


4. Für wen ist dieses Buch geeignet?
Das Buch eignet sich für alle, die gerne Street fotografieren oder fotografieren möchten. Es gibt Beispiele für Blickwinkel und Themen, beleuchtet Hintergründe und Trends, gibt denjenigen Ratschläge, die sich nicht trauen, Menschen zu fotografieren und weist auch auf die rechtliche Situation der Streetfotografie in Deutschland hin.

Das einzige was Gibson nicht macht, ist sich exzessiv über die geeignete Kameratechnik auszulassen. Im Gegenteil rät er allen Fotografen, nicht ständig in neue Technik zu investieren sondern lieber Fotobücher anzuschaffen und Ausstellungen zu besuchen. Inspiration ist seiner Meinung nach wichtiger als Technik.


Fazit:
Streetfotografie von David Gibson ist ein fröhliches, motivierendes Buch, eines das einem zuzurufen scheint: „Los geht´s“, „Kannst du auch“. Wenn man damit durch ist, lässt man es gerne noch auf dem Kaffeetisch liegen, allein seine Anwesenheit ist Aufforderung zur Tat. Gut geschrieben, reich bebildert, mit vielen Hinweisen und Tipps bekommt es volle 5 Punkte - sehr empfehlenswert!

Die Daten
David Gibson. Streetfotografie erschien am 9. September 2015 2016 im mitp-Verlag. 1. Auflage 2015, Softcover, 192 Seiten
ISBN 978-3958451377
Preis Buch € 29,90

Bewertung:
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ISBN: 3958451373



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