Hallo, bonjour, hola zusammen!
Ein paar einzelne Bilder aus den Pyrenäen habe ich euch ja schon gezeigt.
Hier versuche ich nun, in der nächsten Zeit ein wenig über meine Wanderung vom Atlantik zum Mittelmeer zu erzählen.
Es wird ein wenig dauern, da ich zwischendurch immer Zeit finden muss, die nächsten Bilder auszusuchen - und weil ich noch gar nicht am Mittelmeer angekommen bin ;-) Wenn das Wetter auf meiner Seite ist, werde ich jedoch im Oktober den Rest von Andorra aus laufen.
Die Route: HRP:
Die HRP (Haute Route Pyrenees oder Haute Randonnee Pyreneenne) folgt dem Hauptkamm der Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer (oder umgekehrt). Im Gegensatz zum GR10 (französische Seite) oder GR11 (spanische Seite) passiert die HRP immer wieder die Grenze und verläuft auch durch Andorra.
DIE HRP gibt es eigentlich nicht, es ist mehr eine Idee - eben von Meer zu Meer dem Grat zu folgen. Jeder Trekking-Führer beschreibt daher eine etwas andere Strecke, selbst hat man ebenfalls die Möglichkeit, sich seine Route auszusuchen.
Die HRP ist daher auch kein markierter Weg. Sie folgt verschiedenen Pfaden, ab und zu trifft sie einen der GRs, manchmal geht es auch ohne Weg immer gen Osten.
Die Strecke ist über 800 km lang, dabei steigt man ca. 45.000 Hm rauf und wieder runter.
Das ist weniger in Strecke und Höhe als bei den GRs, da die HRP versucht weit oben zu bleiben. Dennoch sind durchschnittlich über 1200 Höhenmeter am Tag über teilweise anstrengendes, wegloses Gelände zu bewältigen.
Ich hatte schon ewig vor, diese Route zu laufen, aber es kam immer etwas anderes davor.
Durch den Bericht von [MENTION=35628]melmele[/MENTION] /Heike und [MENTION=23725]birchior[/MENTION] /Axel über ihre GR10-Wanderung bin ich aber dann so "heiß" geworden, dass ich das Projekt in Angriff genommen habe.
Ihr seid also schuld!
Ich danke euch!!!
Für mich war immer klar, wenn ich über die Pyrenäen laufe, soll es die HRP sein!
Und es muss mit Zelt und Küche sein!
Es gibt sowieso manchmal über mehrere Tage keine bewirtschaftete Unterkunft, Essen muss also auf jeden Fall für mehrere Tage mit.
Wettermäßig muss man sich von Eis bis heiß auf alles einstellen. .
Planung:
Einige von euch haben wohl einen Teil meiner Planung mitbekommen - die Suche nach einer leichteren, dennoch guten Kamera, nachdem ich einen Teil meiner Trekkingausrüstung im Gewicht reduziert habe.
Ich konnte mich noch für keine Alternative entscheiden, bleibe aber interessiert!
So komme ich auf ein Rucksackgewicht von ca. 8 kg incl. 1,5 kg Kamera.
Das perfekte Kartenmaterial war vergriffen und eine Neuauflage ungewiss (es gibt sie jetzt, zumindest im Laden vor Ort). Ich speicherte mir die Route also im Handy ein (LocusPro, OSM) und besorgte mir als Notbehelf, falls Gerät oder App ausfallen sollten, noch drei 1:100 000 Karten, die das Gebiet bis Andorra abdeckten. Weiter würde ich in den max. 5 Wochen im Sommer nicht kommen. Als Guide hatte ich den Cicerone "The Pyrenean Haute Route" von Ton Joosten dabei. Auch hier wird es evtl. schon im kommenden Jahr eine völlig überarbeitete Neuauflage geben.
Es gibt nur wenig Ortschaften, die überhaupt einen Laden haben. Dieser ist üblicherweise sehr klein, das Angebot ebenfalls.
Ich entschied mich daher, es einmal mit Care-Paketen zu versuchen. In den 3 Talorten, durch die ich kommen würde, kontaktierte ich Unterkünfte und bekam das OK, dorthin ein Paket mit dem Essen für die nächsten 8-10 Tage zu schicken. Das Paket-Tracing meldete: Paket 1 angekommen. Pakete 2 + 3: Empfänger nicht angetroffen aber benachrichtigt. Die Unterkünfte 2 und 3 kontaktiert: Beide wissen von keiner Benachrichtigung. Na, das kann ja lustig werden ...
Gaskartuschen: Für Lescun und Gavarnie bekam ich von den kontaktierten Unterkünften die Bestätigung, dass ich dort welche kaufen könne. Für Salardu bekam ich die Bestätigung, dass es dort keine gäbe. Ich bestellte über amazon Spanien eine an die Adresse der Unterkunft (Gas darf nicht international verschickt werden).
Anreise:
Ich musste schon eine Woche vor Abreise gepackt haben, da ich die Woche vor der Abreise dienstlich an der Nordsee war.
Das hat den Vorteil, dass mir in der Woche evtl. noch einfällt, was ich vergessen habe. Ich bin sonst immer sehr auf den letzten Drücker ...
Es hatte allerdings den Nachteil, dass ich mir bei einer Wattwanderung an einer scharfen Muschel im Schlick den halben Zeh abgeschnitten und den Nachbarzeh gut eingeschnitten habe. Ein bisschen ungünstig vor einer Trekkingtour. Ich packe also ein paar Pflaster zusätzlich ein und ein Tübchen Zinksalbe.
Die Anreise per Bahn ist recht entspannt und unspektakulär, auch weil ich die Umsteigezeiten eher großzügig bemessen habe.
So geht es Samstag Abend mit Bus und Regionalbahn zum Hamburger Hbf, über Nacht nach Karlsruhe, mit 40 Min. Verspätung weiter nach Paris, mit der Metro tunnel ich nach Montparnasse und der TGV fährt pünktlich direkt nach Hendaye, dem Startort am Mittelmeer. Hier komme ich Sonntag am späteren Nachmittag an und beziehe mein gebuchtes Hotelzimmer gegenüber vom Bahnhof. Diesen Luxus für die erste Nacht gönne ich mir. Ich wusste, dass ich von der Nordseewoche und der Bahnfahrt noch ziemlich platt sein würde. Am nächsten Tag wollte ich ausgeruht starten können.
Ich habe Glück und erwischte gerade einen der alle 2 Stunden fahrenden Busse zum Strand und damit zum eigentlichen Startpunkt der Tour. Ich lerne von den Mitfahrern, dass ich das Ticket im Bus in einem Stempelmaschinchen entwerten muss.
Das obligatorische Startfoto - im Atlantik
Das Bunte sind die Pflaster um meine Zehen.
Endlich hier! Der Moment ist ein bisschen aufregend - es geht los!
Über 800 km und 45 000 Höhenmeter, bis ich auf der anderen Seite im Mittelmeer stehe!
Knapp 5 Wochen habe ich jetzt Zeit, ich hoffe bis Andorra zu kommen. Den Rest möchte ich im Herbst laufen, wenn es da noch nicht schneit.
Werde ich das schaffen? So weit und so lange bin ich noch nie am Stück gelaufen.
Passt das Material? Reicht meine Kondition? Ich bin untrainiert und hoffe, dass ich beim Laufen die nötige Kraft und Ausdauer entwickle. Einfacher wäre es natürlich, wenn ich sie schon hätte ...
Ich entsteige den Fluten und steuere das alte Casino an der Promenade von Hendaye an.
Die Temperaturen sind durchaus sommerlich. Der Wetterbericht sagt weiterhin Hochsommer voraus.
Ich bin aber froh darüber, obwohl ich wirklich kein Freund von Temperaturen über 25°C bin. Ich wollte aber mal eine Wanderung machen, bei der ich nicht dauerhaft in Gore gepackt durch Matsch quatsche. Gerade hier am Start im Baskenland kann es jedoch wohl auch sehr lange sehr neblig und nass sein.
Am Casino finde ich die offizielle Startlinie. HRP und GR10 haben sowohl denselben Start- wie auch denselben Endpunkt.
Ich denke an Heike und Axel, die hier vor einer Weile standen, mit demselben Ziel.
Zeit also nun, die blitzneuen Schuhe anzuziehen und loszulaufen!
Diese Schuhe waren tatsächlich nicht eingelaufen. Ich hatte jedoch ein gleiches Paar schon für 4 Wochen und 2 Touren getragen, ich wusste also, dass sie prinzipiell passen. In England hatte ich jedoch bei dem vielen steilen Auf und Ab einige Schmerzen an der Achillessehne und ihrem Fersenansatz bekommen. Dagegen hatte ich mir nun im Supermarkt Gel-Einlegesohlen gekauft. In der Hoffnung, dass die helfen. Vorschau: Sie haben geholfen! Sehr gut sogar! Ich hatte nicht einmal irgendwelche Fußschmerzen. Noch nicht einmal müde Plattfüße, wenn es mal länger über Asphalt ging. Ich bin begeistert!
Erstmal komme ich mit den Schuhen aber nicht weit. Eine Eisdiele bremst mich aus. Ich soll ja viele Kalorien aufnehmen, ich werde sie brauchen.
Gäbe es mehrere Eisverkäufer am Weg, könnte ich mir die Tour gar nicht leisten. 3,40€ für die beiden Kugeln im Hörnchen!
Das Eis muss ich schnell essen, denn bei der Hitze von abends noch 27°C schmilzt es fix.
Der Start ist gemacht! Die HRP folgt den ersten halben Tag dem GR10, ich brauche also nur den rot-weißen Markierungen nachlaufen. Diese führen mich zur Promenade an der Bucht von Hendaye entlang.
Im Hintergrund sehe ich schon Berge. Mir wird direkt noch etwas heißer, wenn ich daran denke, morgen bei 30 °C die ersten 1200 Hm auf 25 km Strecke erklimmen zu müssen - äh, zu wollen!
Für mein Abendessen verlasse ich den GR10 wieder und möchte mir in der Altstadt ein Restaurant suchen. Unter schönen Bäumen an einem Platz finde ich das Ttiki. Hier bekomme ich einen leckeren Salat (Vitamine) mit Gambas (Eiweiß) und Melonen (noch mehr Vitamine). Dazu ein alkoholfreies Bier (isotonischer Durstlöscher). Nein, ehrlich gesagt ist mir der Inhaltsstoff des Essens total schnuppe, auf diesen Salat und ein Bier habe ich gerade Appetit und es schmeckt richtig lecker!
In den nächsten 8 Tagen bis Lescun wird es nur Tütensuppe mit Couscous oder mit Pü geben ...
Es wird schon dunkel, als ich mich auf den Rückweg an der Bucht entlang zu meinem Hotel mache.
Auf der anderen Seite des Grenzflusses Bidassoa liegt die spanische Stadt Irun.
Die Rezeption für das Palombe Bleue ist gegenüber im Hotel de la Gare. Meine Zimmertüre, hier oben an der kleinen Treppe, wird zweimal für die Rezeption oder den Eingang ins Hotel gehalten. Zweimal habe ich Leute an der Türe, die nach einem Zimmer fragen
Nachdem ich mich geduscht und später das Licht gelöscht habe, wird es bald auch auf der Straße ruhiger und ich schlafe wie ein Stein.
Ein paar einzelne Bilder aus den Pyrenäen habe ich euch ja schon gezeigt.
Hier versuche ich nun, in der nächsten Zeit ein wenig über meine Wanderung vom Atlantik zum Mittelmeer zu erzählen.
Es wird ein wenig dauern, da ich zwischendurch immer Zeit finden muss, die nächsten Bilder auszusuchen - und weil ich noch gar nicht am Mittelmeer angekommen bin ;-) Wenn das Wetter auf meiner Seite ist, werde ich jedoch im Oktober den Rest von Andorra aus laufen.
Die Route: HRP:
Die HRP (Haute Route Pyrenees oder Haute Randonnee Pyreneenne) folgt dem Hauptkamm der Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer (oder umgekehrt). Im Gegensatz zum GR10 (französische Seite) oder GR11 (spanische Seite) passiert die HRP immer wieder die Grenze und verläuft auch durch Andorra.
DIE HRP gibt es eigentlich nicht, es ist mehr eine Idee - eben von Meer zu Meer dem Grat zu folgen. Jeder Trekking-Führer beschreibt daher eine etwas andere Strecke, selbst hat man ebenfalls die Möglichkeit, sich seine Route auszusuchen.
Die HRP ist daher auch kein markierter Weg. Sie folgt verschiedenen Pfaden, ab und zu trifft sie einen der GRs, manchmal geht es auch ohne Weg immer gen Osten.
Die Strecke ist über 800 km lang, dabei steigt man ca. 45.000 Hm rauf und wieder runter.
Das ist weniger in Strecke und Höhe als bei den GRs, da die HRP versucht weit oben zu bleiben. Dennoch sind durchschnittlich über 1200 Höhenmeter am Tag über teilweise anstrengendes, wegloses Gelände zu bewältigen.
Ich hatte schon ewig vor, diese Route zu laufen, aber es kam immer etwas anderes davor.
Durch den Bericht von [MENTION=35628]melmele[/MENTION] /Heike und [MENTION=23725]birchior[/MENTION] /Axel über ihre GR10-Wanderung bin ich aber dann so "heiß" geworden, dass ich das Projekt in Angriff genommen habe.
Ihr seid also schuld!
Ich danke euch!!!
Für mich war immer klar, wenn ich über die Pyrenäen laufe, soll es die HRP sein!
Und es muss mit Zelt und Küche sein!
Es gibt sowieso manchmal über mehrere Tage keine bewirtschaftete Unterkunft, Essen muss also auf jeden Fall für mehrere Tage mit.
Wettermäßig muss man sich von Eis bis heiß auf alles einstellen. .
Planung:
Einige von euch haben wohl einen Teil meiner Planung mitbekommen - die Suche nach einer leichteren, dennoch guten Kamera, nachdem ich einen Teil meiner Trekkingausrüstung im Gewicht reduziert habe.
Ich konnte mich noch für keine Alternative entscheiden, bleibe aber interessiert!
So komme ich auf ein Rucksackgewicht von ca. 8 kg incl. 1,5 kg Kamera.
Das perfekte Kartenmaterial war vergriffen und eine Neuauflage ungewiss (es gibt sie jetzt, zumindest im Laden vor Ort). Ich speicherte mir die Route also im Handy ein (LocusPro, OSM) und besorgte mir als Notbehelf, falls Gerät oder App ausfallen sollten, noch drei 1:100 000 Karten, die das Gebiet bis Andorra abdeckten. Weiter würde ich in den max. 5 Wochen im Sommer nicht kommen. Als Guide hatte ich den Cicerone "The Pyrenean Haute Route" von Ton Joosten dabei. Auch hier wird es evtl. schon im kommenden Jahr eine völlig überarbeitete Neuauflage geben.
Es gibt nur wenig Ortschaften, die überhaupt einen Laden haben. Dieser ist üblicherweise sehr klein, das Angebot ebenfalls.
Ich entschied mich daher, es einmal mit Care-Paketen zu versuchen. In den 3 Talorten, durch die ich kommen würde, kontaktierte ich Unterkünfte und bekam das OK, dorthin ein Paket mit dem Essen für die nächsten 8-10 Tage zu schicken. Das Paket-Tracing meldete: Paket 1 angekommen. Pakete 2 + 3: Empfänger nicht angetroffen aber benachrichtigt. Die Unterkünfte 2 und 3 kontaktiert: Beide wissen von keiner Benachrichtigung. Na, das kann ja lustig werden ...
Gaskartuschen: Für Lescun und Gavarnie bekam ich von den kontaktierten Unterkünften die Bestätigung, dass ich dort welche kaufen könne. Für Salardu bekam ich die Bestätigung, dass es dort keine gäbe. Ich bestellte über amazon Spanien eine an die Adresse der Unterkunft (Gas darf nicht international verschickt werden).
Anreise:
Ich musste schon eine Woche vor Abreise gepackt haben, da ich die Woche vor der Abreise dienstlich an der Nordsee war.
Das hat den Vorteil, dass mir in der Woche evtl. noch einfällt, was ich vergessen habe. Ich bin sonst immer sehr auf den letzten Drücker ...
Es hatte allerdings den Nachteil, dass ich mir bei einer Wattwanderung an einer scharfen Muschel im Schlick den halben Zeh abgeschnitten und den Nachbarzeh gut eingeschnitten habe. Ein bisschen ungünstig vor einer Trekkingtour. Ich packe also ein paar Pflaster zusätzlich ein und ein Tübchen Zinksalbe.
Die Anreise per Bahn ist recht entspannt und unspektakulär, auch weil ich die Umsteigezeiten eher großzügig bemessen habe.
So geht es Samstag Abend mit Bus und Regionalbahn zum Hamburger Hbf, über Nacht nach Karlsruhe, mit 40 Min. Verspätung weiter nach Paris, mit der Metro tunnel ich nach Montparnasse und der TGV fährt pünktlich direkt nach Hendaye, dem Startort am Mittelmeer. Hier komme ich Sonntag am späteren Nachmittag an und beziehe mein gebuchtes Hotelzimmer gegenüber vom Bahnhof. Diesen Luxus für die erste Nacht gönne ich mir. Ich wusste, dass ich von der Nordseewoche und der Bahnfahrt noch ziemlich platt sein würde. Am nächsten Tag wollte ich ausgeruht starten können.
Ich habe Glück und erwischte gerade einen der alle 2 Stunden fahrenden Busse zum Strand und damit zum eigentlichen Startpunkt der Tour. Ich lerne von den Mitfahrern, dass ich das Ticket im Bus in einem Stempelmaschinchen entwerten muss.
Das obligatorische Startfoto - im Atlantik
Das Bunte sind die Pflaster um meine Zehen.
Endlich hier! Der Moment ist ein bisschen aufregend - es geht los!
Über 800 km und 45 000 Höhenmeter, bis ich auf der anderen Seite im Mittelmeer stehe!
Knapp 5 Wochen habe ich jetzt Zeit, ich hoffe bis Andorra zu kommen. Den Rest möchte ich im Herbst laufen, wenn es da noch nicht schneit.
Werde ich das schaffen? So weit und so lange bin ich noch nie am Stück gelaufen.
Passt das Material? Reicht meine Kondition? Ich bin untrainiert und hoffe, dass ich beim Laufen die nötige Kraft und Ausdauer entwickle. Einfacher wäre es natürlich, wenn ich sie schon hätte ...
Ich entsteige den Fluten und steuere das alte Casino an der Promenade von Hendaye an.
Die Temperaturen sind durchaus sommerlich. Der Wetterbericht sagt weiterhin Hochsommer voraus.
Ich bin aber froh darüber, obwohl ich wirklich kein Freund von Temperaturen über 25°C bin. Ich wollte aber mal eine Wanderung machen, bei der ich nicht dauerhaft in Gore gepackt durch Matsch quatsche. Gerade hier am Start im Baskenland kann es jedoch wohl auch sehr lange sehr neblig und nass sein.
Am Casino finde ich die offizielle Startlinie. HRP und GR10 haben sowohl denselben Start- wie auch denselben Endpunkt.
Ich denke an Heike und Axel, die hier vor einer Weile standen, mit demselben Ziel.
Zeit also nun, die blitzneuen Schuhe anzuziehen und loszulaufen!
Diese Schuhe waren tatsächlich nicht eingelaufen. Ich hatte jedoch ein gleiches Paar schon für 4 Wochen und 2 Touren getragen, ich wusste also, dass sie prinzipiell passen. In England hatte ich jedoch bei dem vielen steilen Auf und Ab einige Schmerzen an der Achillessehne und ihrem Fersenansatz bekommen. Dagegen hatte ich mir nun im Supermarkt Gel-Einlegesohlen gekauft. In der Hoffnung, dass die helfen. Vorschau: Sie haben geholfen! Sehr gut sogar! Ich hatte nicht einmal irgendwelche Fußschmerzen. Noch nicht einmal müde Plattfüße, wenn es mal länger über Asphalt ging. Ich bin begeistert!
Erstmal komme ich mit den Schuhen aber nicht weit. Eine Eisdiele bremst mich aus. Ich soll ja viele Kalorien aufnehmen, ich werde sie brauchen.
Gäbe es mehrere Eisverkäufer am Weg, könnte ich mir die Tour gar nicht leisten. 3,40€ für die beiden Kugeln im Hörnchen!
Das Eis muss ich schnell essen, denn bei der Hitze von abends noch 27°C schmilzt es fix.
Der Start ist gemacht! Die HRP folgt den ersten halben Tag dem GR10, ich brauche also nur den rot-weißen Markierungen nachlaufen. Diese führen mich zur Promenade an der Bucht von Hendaye entlang.
Im Hintergrund sehe ich schon Berge. Mir wird direkt noch etwas heißer, wenn ich daran denke, morgen bei 30 °C die ersten 1200 Hm auf 25 km Strecke erklimmen zu müssen - äh, zu wollen!
Für mein Abendessen verlasse ich den GR10 wieder und möchte mir in der Altstadt ein Restaurant suchen. Unter schönen Bäumen an einem Platz finde ich das Ttiki. Hier bekomme ich einen leckeren Salat (Vitamine) mit Gambas (Eiweiß) und Melonen (noch mehr Vitamine). Dazu ein alkoholfreies Bier (isotonischer Durstlöscher). Nein, ehrlich gesagt ist mir der Inhaltsstoff des Essens total schnuppe, auf diesen Salat und ein Bier habe ich gerade Appetit und es schmeckt richtig lecker!
In den nächsten 8 Tagen bis Lescun wird es nur Tütensuppe mit Couscous oder mit Pü geben ...
Es wird schon dunkel, als ich mich auf den Rückweg an der Bucht entlang zu meinem Hotel mache.
Auf der anderen Seite des Grenzflusses Bidassoa liegt die spanische Stadt Irun.
Die Rezeption für das Palombe Bleue ist gegenüber im Hotel de la Gare. Meine Zimmertüre, hier oben an der kleinen Treppe, wird zweimal für die Rezeption oder den Eingang ins Hotel gehalten. Zweimal habe ich Leute an der Türe, die nach einem Zimmer fragen
Nachdem ich mich geduscht und später das Licht gelöscht habe, wird es bald auch auf der Straße ruhiger und ich schlafe wie ein Stein.