Vielleicht geht es dabei um Aspekte, beispielsweise in der Ausbildung des Nachwuchses,
im kaufmännischen Bereich oder andere in der Meisterausbildung vermittelte Dinge, die
den Beführwortern essentiell wichtig erscheinen.
Mit dem Wissen um den desolaten Stand der Ausbildungsqualität und
der Realität der Ausbildungsbetriebe im fotografischen Handwerk kann
man das ziemlich sicher ausschliessen.
Der Centralverband hat seit Jahren nur noch rund 300 Mitglieder, und
man wundert sich Jahr um Jahr daß er sich noch nicht aufgelöst hat.
Deswegen eine gute, an eindeutigen Richtlinien orientierte Ausbildung als
unnötig zu erklären, fiele doch wohl auch niemandem ein der halbwegs
bei Verstand ist, oder?
Natürlich nicht. Das Handwerk ist jedoch dazu erwiesenermaßen nicht in
der Lage. Lehrpläne und Prüfungsordnungen hinken den Entwicklungen
in der Fotografie um Jahrzehnte (ernst gemeint!) hinterher.
Ich sage jetzt mal nicht welchen Obermeister man googlen sollte um sich
ein Bild zu machen. Wayback machine - denn ein eigenes Studio hat er
nicht mehr. Das was er vor der Schliessung gezeigt hat diente vor allem
der Abschreckung. Hochzeiten mit Aufsteckblitz direkt und mitten in die
Fresse rein, natürlich farblich nicht auf das Raumlicht angepasst oder in
der Belichtung damit balanciert.
Mitglieder der Prüfungskommission die nicht wissen wie man rechtsgültig
Bildrechte/Nutzungsrechte einräumt. Und, und, und....
Dazu kommt der Umstand daß es im Handwerk kaum noch eine Handvoll
Betriebe gibt die ein brauchbares Spektrum der Fotografie abdecken.
Wer in einer Portraitbude gelernt hat, der versagt bei Showbühne,
Autos, Schmuck, Mode, Food (....) ganz fulminant. Und wenn das Licht
der Portraitbude auf andere räumliche Bedingungen angepasst werden
soll, dann sowieso.
Da gibt es Ausbildungsbetriebe, die schicken Studioblitze zum
Werkskundendienst... um ein defektes Pilotlicht zu wechseln!
Deren Besatzung besteht dann aber auch aus drei Azubis und einem
Gesellen als Filialleiter. Die brauchen das Handwerk, weil sie zu geizig
sind drei Leute normal zu bezahlen. Mit Azubis wird es eben billiger.
Wer für den Meisterzwang trommelt, der will billige Arbeitsdrohnen.
Die Vorstellung daß ein Meisterzwang in der Fotografie irgendeinen
positiven Effekt haben könnte halte ich für drogengeschüttelt illusorisch.