Information Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen

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Ein Kommentar zum Thema vom Präsidenten des Verbands "Die Familienunternehmer":
 
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Gerade auch im Fotobreich hat sich vieles gewandelt und im Rahmen der Digitalisierung ist auch gerade "Handwerk" auf der Strecke geblieben. Filme müssen nicht mehr entwickelt werden, keine Bildretusche von Fusseln im Abzug usw usw. Automatiken nehmen einen großteil des denken müssen ab...
Und gerade, wenn ich fotgrafische Dienstleistungen in Anspruch nehme entscheidet doch der (künstlerische Stil) des Fotografen und hier haben auch gerade die "berufenen" oft mehr zu bieten. Und das ist auch gut so.
Auch gerade diejenigen Bereicht die sich "Meister" einverleiben wollen¿? Oft heiratet man nur einmal und da möchte man Erinnerungen die zum eigenen Stil und Vorstellungen passen. Passbilder gibt es in jedem Drogeriemarkt...
Und auch jene Fotostudios, die Meistergeführt sind, hier bedeutet es nicht, das auch der Meister/in den Auftrag abwickelt.
 
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Unabhängig davon finde ich es genauso unappetitlich, dass in diesem Thread
von einigen die Behauptung aufgestellt wird, dass Meister grundsätzlich
Trottel sind, die nicht einmal ein Bild richtig belichten können.

Keine Fake News, bitte! Ich habe gesagt daß ich aus dem Stand ein Dutzend
Meister nennen kann die bis heute keine saubere Belichtung hinbekommen.
Das ist was ganz anderes als "grundsätzlich".

Allerdings zeigt die hohe Anzahl, daß der Meisterbrief keineswegs eine
Garantie für gute Arbeit darstellt. Damit ist das wichtigste Argument der
Proponenten hinfällig.

(...), und Wege, die dazu führen, daß auch sich selbst ausbeutende Betriebsinhaber die
Möglichkeit haben, sich nebenher und kostengünstig weiterzubilden. Das könnte ihnen
die Chance eröffnen, aus der Selbstausbeutungsspirale auszubrechen und aus ihrer
Klitsche nach und nach einen "richtigen" Betrieb zu machen, (...)

Das unterstellt daß Betriebsinhaber mit Meisterbrief sich nicht selbst ausbeuten
und Betriebsinhaber ohne Meisterbrief nur Klitschen betreiben würden.

Das ist argumentativ reichlich dünnes Eis.

Der einzige Markt um den es hier geht ist das Privatkundengeschäft.
Also das was als Katalogtätigkeit gilt. Handwerkliche Hochzeiten, Portraits,
Passfotos, Reproduktionen. Da kann man mit einem Meisterzwang teilweise
Zugangsbeschränkungen aufbauen.

Alles andere kann man auch als Fotodesigner ausüben, oder als vergleichbare
Industriesparte. Wer in diesen Sparten mit Gewerbekunden oder/und Agenturen
arbeitet und einen Meisterbrief hat, der spricht in der Regel nicht darüber.
Der hätte in seiner Sparte auch keinen Vorteil von einem Meisterzwang für
Handwerker.

Und wer im Privatkundengeschäft einen Meisterbrief hat, der ist allein durch
die Möglichkeiten und Kenntnisse die sich dem Amateur heute bieten
oft nicht mehr marktgerecht aufgestellt und exakt von der Selbstausbeutung
betroffen die den Leuten ohne Meisterbrief unterstellt wird - ohne daß
diese Unterstellung je belegt wird.
 
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© https://www.profifoto.de/szene/notizen/2019/09/09/vor-entscheidung-heute-erwartet/

Zitat:
Kriterium Gefahrgeneigtheit:

• Explosion und Verpuffung durch Blitzlicht: Bei der Industriefotografie, dem Fotografieren in Räumen und Hallen, die explosionsgefährdet sind, wie Autoindustrie, Farbspritzanlagen. Hier müssen Spezial-Lampenköpfe zum Einsatz kommen, die explosionsgeschützt sind, damit es nicht zu Verpuffungen und Explosionen mit enormen Schaden kommt.
Wie viele Explosionen habt ihr denn schon erlebt oder sogar verursacht?

• Auslösen epileptischer Anfälle: Blitzlicht, insbesondere Stroboskopblitze können epileptische Anfälle auslösen.
Habt ihr jetzt nur noch Elipeptiker um euch??

• Implosion von Leuchtmitteln: Im Studio bei der Portrait-, Pass- und People-Fotografie muss ein Schutz vor Implosion der Leuchtmittel bei nicht sachgemäßer Behandlung, Materialermüdung und Vibration angebracht sein. Die heißen Glassplitter können zu schweren Verbrennungen der zu fotografierenden Personen führen oder, wenn außerhalb des Studios fotografiert wird, zu Beschädigungen der Umgebung.
Wie oft kommt bei euch die Feuerwehr am Tag, weil ihr eure Kunden verbrennt??

• Gefahr durch Hochspannung: Fotografen arbeiten mit sog. Blitzgeneratoren, sowohl im Studio als auch vor Ort. Hier wird Hochspannung zur Blitzentladung generiert. Die mehrpoligen Kontaktbuchsen müssen beim Zusammenfügen und beim Abbau der Lichtanlagen sorgfältig behandelt und geschützt werden, damit diese vor Kunden oder spielenden Kindern gesichert sind. Auch ausgeschaltete Generatoren speichern den Strom noch längere Zeit.
Ist doch bekannt: Wenn Du Kontakt suchst, musst Du in die Steckdose greifen!

• Gefahr durch Kriechströme: Der Anschluss an das Stromnetz muss fachmännisch erfolgen, da sonst Kriechströme entstehen, die bei Kindern oder Menschen mit Herzschrittmachern gefährlich werden. Auch eine unsachgemäße Isolierung kann zu diesen Auswirkungen führen.
Kriecht ihr auch nur noch auf allen vieren?

• Gefahr durch schwebende Leuchten: Bei der Fotografie im Studio und vor Ort muss eine professionelle Sicherung der Statik der Stative mit Leuchten und schweren Lichtformern vorgenommen werden. Diese Leuchten sind an Stativen mit Auslegern von einigen Metern angeflanscht und wiegen etliche Kilo, die über den Köpfen schweben. Hier muss mit Gegengewichten und Sicherungsseilen gearbeitet werden, die ein Umstürzen verhindern, sonst kann es zu schweren Verletzungen kommen.
Kennt denn keiner mehr den SIEMENS-Lufthaken?

• Gefahr durch Feuchtigkeit an elektrischen Leitungen: Bei der Aussen-Fotografie muss die Isolierung vor Feuchtigkeit und Nässe der Stromkabel sichergestellt werden.
Gießt ihr euren Tee auchj immer über eure Zuleitungen?

• Gefahr durch UV-Strahlung: Durch die technische Entwicklung der Kamera-Systeme wird mehr Dauerlicht eingesetzt. Hier muss bei der Personen-Fotografie auf einen wirkungsvollen UV-Schutz geachtet werden. Hier ist es schon zu ernsthaften Hautverbrennungen gekommen, weil Fotografen sich damit nicht auskannten. Zunehmend werden in der Fotografie LED-Leuchten eingesetzt, die 12 x so effizient sind wie eine Glühbirne. Sie können einen hohen Blaulichtanteil haben, der ein hohes phototoxisches Potenzial hat und oxidative Prozesse in der Augenhaut in Gang setzen, die letztlich zum irreparablen Untergang der Sehzellen führen. Ein Wissen um diese Problematik ist unerlässlich, denn gewisse Farbanteile können ausgefiltert werden.
Verteilt ihr vor euren Shootings denn keine Sonnencreme 50+? Und wieviele Erblindungen hattet ihr schon mit LED-Lampen?

• Gesundheits- und Umweltschäden durch chemische Prozesse: Analoge Film- und Printentwicklungen sind wieder stärker gefragt. Das Wissen um diese teils hochtoxischen Chemikalien (Formaldehyd, Hydrochinon etc.) ist nicht nur für die Fotografen und Mitarbeiter von lebenswichtiger Bedeutung, auch das Reinigen und Auswaschen der Chemie vor Auslieferung an die Kunden muss zum Schutz derselben vermittelt werden. Ebenso müssen dem Fotografen die Entsorgungswege bekannt sein, damit eine umweltgerechte Entsorgung in Auftrag gegeben werden kann.
Ich habe lange genug nach Rodinal gestunken; getrunken habe ich das Zeug jedoch nie. Und ordentlich entsorgt habe ich mein Zeug bei den Abgabestellen der BSR!


 
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Entwarnung:
"Nach aktuellen Informationen sieht die zuständige Koalitionsgruppe keine Wiedereinführung der Meisterpflicht für die Fotografen vor. "
 
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Ad1: Niemand kommt unbeaufsichtigt in EX-gefährdete Bereiche hinein, geschweige
denn daß man dort Gerät ohne EX-Schutz am Sicherheitsingenieur vorbei schmuggeln
und dann noch einsetzen könnte. Das ist an den Haaren herbeigezogen.
Ad2: Ich kenne keinen einzigen belegten Fall von Epilepsie der durch ein Studioblitzgerät
ausgelöst wurde. Die Kompetenz liegt in diesem Fall auf Seiten des Epileptikers, der sein
Handicap und sein Risiko garantiert besser einschätzen kann als jeder Fotograf.
Auch das ist an den Haaren herbeigezogen.
Ad3: Blitzgeräte ohne Schutzglas sind für den gewerblichen Einsatz eh nicht zugelassen.
Das Problem existiert nicht.
Ad4: Die Steckkontakte sind gegen Berührung gesichert und schalten die Messerkontaktleiste
seit mehr als 30 Jahren stromlos, wenn man den Stecker abzieht. Im Handwerk ist das
wohl gedanklich noch nicht verarbeitet worden.
Ad5: Der Anschluss an das Stromnetz ist ein Schutzkontaktstecker. Kaum ein Fotograf wird
seine Hausinstallation selbst machen. Fordert der CV hier ein Jodeldiplom für das Einstöpseln
von Schuko-Steckern?
Ad6: Sieht man sich die teilweise sehr klapprigen Lampenstative in den diversen Passbildbuden
an, ist das tatsächlich ein Argument. Huch, das ist ja bei den angeblich so gut ausgebildeten
Handwerkern? Niemand guckt tatenlos zu wie die eigenen Lampen umkippen. Dazu braucht
man nur den gesunden Hausverstand, aber keinen Meisterbrief. Man muss sich auch fragen
ob das nicht bereits als Azubi gelernt wird, und wenn nein, wozu man dann die Handwerkslehre
braucht, wenn man erst als Meisterbriefanwärter sicherheitsrelevante Dinge lernt.
Ad7: Stand der Technik sind Akkugeräte. Das kommt dann vielleicht in dreissig Jahren
im Handwerk an. Ist ja zum Fremdschämen.
Ad8: LEDs verdrängen gerade zunehmend HMI-Lampen bis 575W Leistung. Die UV-Belastung
geht also eher deutlich zurück. Berufskrankheiten wie ein Klieg-Eye bei Schauspielern
(verursacht durch riesige Kohlebogenlampen der Firma Kliegl-Brothers) sind Geschichte.
Mit HMI sind mir nur zwei Fälle von Sonnenbrand in über 40 Jahren bekannt. HMI ist im
Übrigen mehrheitlich das was in Betrieben des Fotohandwerks NICHT eingesetzt wird.
Ad9: Da fällt mir nix mehr zu ein.
 
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Das ganze Statement - man muß auch dazu sagen, daß es vom „Centralverband deutscher
Berufsfotografen“ stammt - ist so dämlich, daß es schon wieder lustig ist.
Das Leben schreibt bekanntlich die besten Satiren.

Und wer "Cigarette" und „Centralverband“ schreibt, dem muß man schon eine gewisse - ich
sag' mal - Verbundenheit mit der Geschichte bescheinigen. - Oder sollte ich statt "Geschichte"
"Vergangenheit" schreiben?

Grüße, Christian
 
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Führt euch mal die letzen 6 Zeilen von diesem Artikel zu Gemüte.
Gemessen an dem Artikel müßte ein Fotografenmeister ein Hans Dampf in den Gassen Sicherheitstechnik, Restaurierung,
Kunstgeschichte, Chemie, Veranstaltungstechnik, IT-Sicherheit und -Administration, Urheberrecht, Hoch- und
Niederspannungstechnik, etc., etc. sein.
Kurz - haste 'nen Fotografenmeister, brauchst'e alle anderen nicht mehr.

Wer so ein Statement ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen. Und wer so etwas schreibt, disqualifiziert sich bei jenen,
die noch klar im Denken sind, ganz von selbst.

Grüße, Christian
 
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Nun ja, ich habe es ja schon mal gesagt: auf solche "Künste" wie von jenem Dummkopf mit zwei linken
Händen, der in meinem (gemieteten) Bad das Fliesenlegen erfolglos geübt hat, kann die Welt gerne
verzichten.


Das mag Deine persönliche Erfahrung sein.

Polnische Handwerker mögen zwar nicht immer pünktlich sein
nach deutschen Maßstäben, aber sie sind verdammt gut in dem
was, was sie tun. Siehe den Wiederaufbau von Warschau …


.
 
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Ich habe doch keine Ahnung, woher der Zwei-Linke-Hände-Besitzer kam.
Ich kenne ja nur das zweifelhafte Ergebnis seiner - vorgeblichen - Bemühungen.

Grüße, Christian
 
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Nun ja, ich habe es ja schon mal gesagt: auf solche "Künste" wie von jenem Dummkopf mit zwei linken
Händen, der in meinem (gemieteten) Bad das Fliesenlegen erfolglos geübt hat, kann die Welt gerne
verzichten.
Der Dummkopf, der es bei mir geübt hat war leider einer mit Meisterbrief.
Die Fliesen faulten von der Wand. Gerichtet hat es ein Pole ohne Meisterbrief.
Die Vorstellung daß ein Meisterzwang den Qualitätsstandard zugunsten
der Kunden verbessern könnte ist naiv. Oder eine bewusste Lüge.
 
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Ich behaupte, daß die vom CV verdammt viel schlechten Dope geraucht haben müssen, denn sonst kann mann/frau/div einen solchen gediegenen Schwachsinn wohl kaum zu Papier bringen.
Hoffentlich fühlt sich einer von denen angesprochen und verklagt mich wegen Beleidigung ... Dann hätte auch ich meinen Spaß an der Sache!
Gut Licht
BärBalu
 
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Erstmal vorneweg: Dass die Wiedereinführung des Handwerksrechtes für Fotografen Unfug gewesen wäre, sehe ich genauso. Ebenso sehe ich die Wiedereinführung des Handwerksrechtes für die jetzt ausgewählten Berufsgruppen kritisch. Die bis jetzt gültige Regelung halte ich eigentlich für gut.

Dieser Satz

Die Vorstellung daß ein Meisterzwang den Qualitätsstandard zugunsten
der Kunden verbessern könnte ist naiv.

kann allerdings auch nicht unwidersprochen bleiben.

Natürlich gibt es in jedem Beruf "taube Nüsse", bei denen man sich fragt, wie sie ihren berufsqualifizierenden Abschluss überhaupt erreichen konnten. Und natürlich gibt es auch in vielen Bereichen - und bestimmt auch im Handwerk - Naturtalente, die ohne jede Ausbildung vieles oder alles besser können als Gelernte und Examinierte.

Man soll aber nicht von solchen Einzelfällen auf den Grundsatz schließen. Vielmehr ist eine gute, strukturierte, mit einem vordefinierten Ziel abschließende Ausbildung im Regelfall - und nur den betrachten Gesetze - sehr wohl geeignet, ein allgemein besseres Qualitätsniveau zu erzielen, als wenn jeder in jedem Beruf loslegen dürfte, wie er will.
 
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Allerdings sollen dem Vernehmen nach nun auch wieder die Orgel- und Harmoniumbauer unter die Meisterpflicht fallen.
Das ist mir eher unverständlich. - Sind wegen der Arbeiten der Nicht-Meister inzwischen irgendwo Orgeln von der
Empore gefallen und den Gottesdienstbesuchern auf den Kopf?
Sind Konzertbesucher oder Gläubige Gehörschäden erlegen, weil deswegen Orgeln schiefe Töne ausgestoßen haben?

- Ich glaube, da haben die Orgelbauermeister ganz schön in der Lobby georgelt, um das zu erreichen. Denn der Markt
in diesem Bereich ist sehr überschaubar und extrem abhängig von der Konjunktur und anderen unwägbaren Faktoren.
Und ausbilden, ja, das tun die Betriebe. Sehen sich dann aber in der Regel außerstande, den Gesellen auch eine berufliche
Perspektive zu bieten. Bisher hatten sie, zumindest in den letzten Jahren, die Möglichkeit, sich auch ohne Meisterbrief eine
Lücke im Markt zu suchen.

Das ganze ist unlogisch, nicht folgerichtig und unausgegoren (-> (?)) . Wer am lautesten schreit - oder orgelt - bekommt was er
möchte.

Zitat aus dem oben verlinken Artikel von ProfiFoto:
"Betroffen sind die folgenden zwölf Berufe: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger (?), Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher (?), Böttcher (?), Glasveredler (?)
Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter (?) sowie Orgel- und Harmoniumbauer (?)."

Grüße, Christian
 
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Allerdings sollen dem Vernehmen nach nun auch wieder die Orgel- und Harmoniumbauer unter die Meisterpflicht fallen.

"Kulturgüterschutz" nennt man das. Wissen würde endgültig verloren gehen,
wenn die nicht mehr ausbilden.

Tja, das wird sicher besser, wenn diese mangels Kunden und Bedarf aussterbenden
Gewerke jetzt noch mit den Kosten des Meisterzwangs belastet werden.....

Und ausbilden, ja, das tun die Betriebe. Sehen sich dann aber in der Regel außerstande,
den Gesellen auch eine berufliche Perspektive zu bieten.

Man könnte auf den Gedanken kommen, daß die Rückvermeisterung Beihilfe
zur Ausbeutung ist. Statt einem voll bezahlten fest angestellten Mitarbeiter
wechselt man alle drei Jahre den billigen Zuarbei.... ääähhh, Azubi.....

Was immer die Beweggründe für diese Neuvermeisterung sein mögen,
sie sind sicher nicht das was vorgegeben wird.
 
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Allerdings sollen dem Vernehmen nach nun auch wieder die Orgel- und Harmoniumbauer unter die Meisterpflicht fallen.
Das ist mir eher unverständlich. - Sind wegen der Arbeiten der Nicht-Meister inzwischen irgendwo Orgeln von der
Empore gefallen und den Gottesdienstbesuchern auf den Kopf?
Sind Konzertbesucher oder Gläubige Gehörschäden erlegen, weil deswegen Orgeln schiefe Töne ausgestoßen haben?

- Ich glaube, da haben die Orgelbauermeister ganz schön in der Lobby georgelt, um das zu erreichen. Denn der Markt
in diesem Bereich ist sehr überschaubar und extrem abhängig von der Konjunktur und anderen unwägbaren Faktoren.
Und ausbilden, ja, das tun die Betriebe. Sehen sich dann aber in der Regel außerstande, den Gesellen auch eine berufliche
Perspektive zu bieten. Bisher hatten sie, zumindest in den letzten Jahren, die Möglichkeit, sich auch ohne Meisterbrief eine
Lücke im Markt zu suchen.

Das ganze ist unlogisch, nicht folgerichtig und unausgegoren (-> (?)) . Wer am lautesten schreit - oder orgelt - bekommt was er
möchte.

....


Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich die Gesetzesänderung für zweifelhaft halte.

Allerdings ist der Spott über die Orgel- und Harmoniumbauer absolut nicht angebracht. Orgelbauer ist sicher ein exotischer Beruf, aber vielleicht unter den Handwerksberufen einer derjenigen, der am meisten Kunstfertigkeit und Wissen in einer Vielzahl handwerklicher Tätigkeiten voraussetzt (man muss Holz und Metall verarbeiten können, etwas von Steuerungstechnik, Elektronik etc. verstehen) und idealer Weise auch noch musikalisch begabt sein; jedenfalls, wenn man in die höheren Weihen der Intonation einsteigen und auch Orgeln entwerfen möchte. Um in diesem Beruf allein die Gesellenprüfung bestehen zu können, sollte man nicht nur handwerklich sehr begabt, sondern möglichst auch Abiturient sein. Es gibt nur eine Berufsschule in Deutschland, in der alle Orgelbau-Auszubildenden im Blockunterricht unterrichtet werden.

Ich weiß, wovon ich rede; mein Schwager ist Orgelorgelbauer, noch unter dem alten Handwerksrecht ausgebildet und seit Jahren in Dänemark in der dort größten und berühmtesten Orgelbaufirma tätig. Dort gibt es keinen Meisterzwang und keine Orgelbauerausbildung. Die meisten Kollegen im Betrieb haben irgendein Handwerk gelernt und interessieren sich für Orgeln so gut wie nicht. Nach meinem Schwager, der seine Gesellenprüfung als Bundesbester abgeschlossen hat, haben sich die Dänen die Finger geleckt, und er ist aufgrund seines profunden Wissens in kürzester Zeit einer der führenden Mitarbeiter geworden, in der Konstruktion neuer Orgeln und in der Intonation tätig (und außerdem stimmt er praktischerweise die in Deutschland befindlichen Orgeln dieser Firma).

Im übrigen glaube ich weder, dass die paar Orgelbaufirmen, die es gibt, in Deutschland irgendeine "Lobby" haben, und ich glaube auch nicht, dass es ein großes Problem mit "meisterlosen" Orgelbauern gibt, die in Deutschland ihr "Unwesen" treiben. Hätte ich jedenfalls noch nie etwas von gehört.

Das deutsche duale Ausbildungssystem im Handwerk ist grundsätzlich schon eine sehr gute Sache. (Was natürlich nicht bedeutet, dass man es da verwenden muss, wo es nicht passt.)
 
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