Ich besitze seit diesem Jahr ein
Sigma 150-500. Ich dachte, ich müsste mir was schnelleres und längeres zu meinem 80-400VR zulegen. Deshalb nehme ich mir das Recht heraus, ein paar Luftblasen zum Thema abzugeben.
1. Seit ich das Sigma habe, liebe ich das Nikon.
-Das 80-400VR ist wesentlich kompakter und leichter als das Sigma. Das spendiert einem
ein Extragetränk im Rucksack bei gleicher Mühe.
-Das kurze Ende des 80-400VR nimmt mir öfter die Mühe eines Objektivwechsels, der beim Sigma etwa bei Landschaftsaufnahmen nötig wäre.
-Der AF des Sigma ist leise, aber die Bildstabilisierung macht im Betrieb ein Dauergeräusch.
-Der AF des 80-400VR macht beim Abschalten kurz "klack", der AF hingegen ist deutlich hörbar.
- Will man bei beiden Objektiven die beste Bildqualität erzielen, schaltet man die Bildstabilisierung aus, klemmt bei beiden Rohren einen gekappten Korken zwischen Stativschellenfuß und Objektivtubus (um Schwingungen zu unterdrücken) und fotografiert mit Spiegelvorauslösung vom Stativ.
- Die Bildqualität meines 80-400VR ist am langen Ende besser als die des Sigma. Letzteres verursacht an hellen Bildteilen -etwa Gräsern im Gegenlicht- immer wieder eine Art Überstrahlung. Für manche Motive kann man das nutzen, um einen besonders duftigen Bildeindruck zu erzielen.
-manuell lässt sich das Sigma gut fokussieren, das 80-400VR ist sehr schwergängig.
- Der AF des 80-400VR an der D300 ist ab ca 10 m im Fernbereich durchaus zackig am Werk. Ich wundere mich oft, wie er Vögel trifft, die mitten im Busch sitzen. Der AF des Sigma sitzt, wenn das Objekt schön frei steht. Ansonsten eiert er und sucht was er finden soll. Gut, dass ich da die direkte manuelle Korrekturmöglichkeit habe.
- Das Handling vom Stativ ist beim 80-400VR deutlich angenehmer. Wenn man das Sigma
steil nach oben oder unten richtet, beginnt die Brennweitenverstellung zu slippen. (Der Tubus wird länger oder kürzer) Das ist die reine Pest! Zudem muss das Teil ständig nachfokussiert werden.
- Das Sigma macht sich ganz anständig, wenn man auf lackiertes Blech hält. Autos, Flieger usw kommen damit prima. Feine Federstrukturen erhalte ich eher vom 80-400VR.
- Polfilter an beiden Objektiven und Konverter kann man sich abschminken. (Ausnahme: Der Bildbetrachter ist fehlsichtig oder seine Qualitätsansprüche bewegen sich auf einem Level, wo beim Normalvolk die Bermudas unten enden.)
- Die Ergebnisse des Sigma sind für mich nur verdaulich, wenn ich die Aufnahmen als NEF vorliegen habe und sie in CNX2 entwickeln kann. Betreibe ich es so mit den Aufnahmen durch das 80-400VR, machen sie mir besondere Freude. Leider habe ich das lange Zeit nicht wissen können, weil das Nikonprogramm erst seit etwa anderthalb Jahren auf meinem Rechenknecht läuft.
2. Da es im Verlaufe des Threads immer wieder Empfehlungen gibt (Konvertertauglichkeit..., Freihandkultur) rate ich zur Einsicht der Alben der Ratgeber.
Weiterhin fröhliches Kopfzerbrechen über die Optik der Wahl.
Den Vogel-Thread hier im Forum kann ich wämstens empfehlen,
da sieht man, was Sache ist.
Viele Grüße
Herbert