Mit der A7R II in die Eifel ...

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Schwupps war schon wieder ein Urlaubstag rum, auch diesen beschließt die NEX

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Sony NEX 5R, 16-50

Als wir am Parkplatz standen und ich das Fotogerödel gerade ins Auto geladen hatte schien sich ein schöner Sonnenuntergang anzubahnen. Sicherheitshalber machte ich mit der wieder in der Jackentasche steckenden NEX obiges Foto, bevor ich anfing das Stativ und die große aufzubauen. Dann kam es wie es kommen mußte, nämlich kein Abendrot, kein schöner Sonnenuntergang, es wurde nur einfach schnöde dunkel. Die Lichtstimmung des Fotos war noch die schönste des Abends.

Was nahm ich nun vom zweiten Tag mit der Sony-Kombi mit? Heute ergänzten sich die beiden zu einem echten Dream-Team. Ja, so ziemlich jede der Aufnahmen mit der R II wären auch mit einer D750 problemlos möglich gewesen, allerdings hätte ich dann das Problem, mit wem sollte ich die ergänzen?

Die A7 und die NEX nutzen das gleiche Zubehör, insbesondere die Akkus auch wenn heute bei wieder <200 Fotos nicht ein Akkuwechsel nötig wurde. Mit der D750 müßte ich immer noch ein inkompatibles Zweitsystem mitnehmen, selbt die J 1er setzen auf andere Akku-Formate und unterstützen nur einen Teil der F-Optiken. Da wäre ich vmtl. mit der NEX noch besser beraten gewesen, müßte aber wieder alles doppelt mitschleppen und manuelle adaptieren.

Das Fotografieren machte mir -besonders mit dem 90er Summicron- einen Heidenspaß, ich bin wohl doch eher der Telemensch und werde wohl in den sauren BATIS-Apfel beissen. Etwas überraschend war für mich, das ich mit der Zeit auch mit dem WW immer wärmer wurde.

Die Ausrüstung war für mich gerade so noch tragbar, auch wenn am Abend die rechte Schulter -die nach einem Moppedunfall nicht wieder ganz gesund wurde- etwas vom Slingshot weh tat. Auf Dauer würde ich wohl doch wieder in Richtung Fliprucksack, oder -nach Equipmentreduktion- eine meiner diversen Bauchtaschen gehen müssen.
 
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Am nächsten Morgen stand erstmal die Beschaffung von kleinen Präsenten für die daheimgebliebenen Tierhüter an. Zum Glück sind die schon alle volljährig sind so steuerten wir unsere "Stammbrennerei" an, da auch unsere Reserven aufgefüllt werden wollten. Der Verkaufsraum im dunklen Keller war dann das natürliche Revier für den Speedmaster

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster 50 F0,95

Allerdigngs wird es bei so kurzen Aufnahmeabständen mit F0,95 dann schon sehr schwierig mit der Schärfeebene, die kleinste Körperbewegung reicht, um die Schärfe nicht mehr exakt da zu haben, wo man es gern hätte. Klar würde ein Stativ helfen, dann hätte es aber auch das nur 1/4 so große und schwere Summicron getan. :dizzy:

Immerhin kann ich nun postulieren, das die Aufnahmen in diesem Post so nicht mit einer Nikon möglich gewesen wären :p

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster 50 F0,95
 
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Je älter man wird, umso lieber sind einem auch gewisse Konstanten im Leben und so fuhren wir an einen Ort, den wir bisher bei jedem Eifelbesuch besichtigt haben.

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Sony NEX 5R, 16-50

Leider hatte sich das Wetter wieder verschlechtert, aber auch das ist Tradition, denn immer wenn wir in Effelsberg sind ist das Wetter grau in grau. Immerhin schien das mit den Herbstfarben diesmal aber etwas besser zu klappen.

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Sony A7R II, Sony 70-200 F2.8
 
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Erst mal alles Gute nachträglich zum Hochzeitstag.

Sieht doch gut aus mit den Farben. Das Leuchten kommt eh nur richtig zu Stande, wenn die Sonne mit im Spiel ist. Bei Grau in Grau Wetterlagen wird es schwierig.

Vielleicht noch eine Anregung zur Schlepperei. Da ich auch meistens die Kamera am Griff oder mit Gurt über der Schulter trage, habe ich auch mal eine Zeit lang überlegt, wie ich die andere Schulter frei lassen könnte.
In den USA habe ich mir damals einen Gürtel geholt, den Einsatzkräfte wie Polizei usw nutzen um dort ihren Krempel dran zu befestigen (Taschenlampe, Holster, Handschellen, Messer, Funke, etc.). Dieser ist unheimlich steif, aus unkaputtbarem Nylonmaterial und etwa 4,8cm breit.
Ich hatte dann noch zwei Köcher von Lowepro, die eine rückseitige Klettlasche haben und die die genau zu diesem Gurt/Gürtel passten.
Somit hatte ich zwei Köcher (=2 Objektive) + Kamera dabei als ich im Urlaub unterwegs war. In Städten wurde ich zwar schräg angeschaut aber gerade beim Wandern interessiert es doch einen Toten, ob Du ein wenig John Wayne die Ehre erweist :D

Ich fand es angenehm, da das Gewicht so komplett auf der Hüfte lag.

Vielleicht kannst Du ja damit als Idee was anfangen. Slingshot hatte sich bei mir auch nicht bewährt.
 
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Ich sags mal so: Seit vielen Jahren begleitet mich eine Lowe OffTail (Hüfttasche mit Köchern) da paßte die F601 mit ein paar Objektiven und später auch die D50.

Mit den 3-stelligen und den Handgriffen reichte die nicht mehr, zum Glück stellte Lowe das Street&Field System vor. So ein Gürtel (WaistBelt), wie Du ihn beschrieben hast, da paßten die Köcher der OffTrail dran, dazu kam dann noch eine große Toploader, in die eine 3-stellige mit BG reinpaßte. Nun wurden auch meine Objektive immer größer und so kamen u. A. noch die größten Lowe-Köcher für das 70-200 2.8 und das 120-300 2.8 hinzu. Nun wurde das ganze mit dem Hüftgürtel und dem mitgelieferten dünnen Schultertragegeschirr aber schon wieder unbequem, also kaufte ich noch das große Schultertragegeschirr mit richtigen Rucksackträgern.

Sah total cheffig aus, war aber ziemlich k.cke, wenn man sich mal zu einer Pause irgendwo hinsetzen wollte. Das Gerödel liegt seit Ewigkeiten eingepackt in der Ecke, da ich es immer mal verkaufen wollte, bisher aber zu faul war mich drum zu kümmern.

Später kam noch eine OffTrail II hinzu, da paßten die größeren Cams dann auch hinein. Die beiden Tamrac und ThinkTank Umhängetaschen, die sich auch zu Hüfttaschen umbauen lassen, sowie die kleineren Taschen mit Gürtelschlaufen lasse ich mal weg, :dizzy::dizzy::dizzy:

Diese Taschen nehme ich immer gern dann, wenn ich zu einer "reinen" Fotolocation gehe, wo ich zur Not das Auto in der Nähe habe. Für Wanderungen wie im Venn ist das eher weniger geeignet, da es mir da dann drum geht auch Frauchen vom Tragen der Speisen und Getränke zu entlasten, eine Jacke oder Pulli mitnehmen zu können usw. Da ist dann ein Rucksack von Vorteil.

Das Problem habe ich vmtl. bereits durch eine Neuanschaffung gelöst, der Ersteinsatz steht allerdings noch aus.
 
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70-200 2.8 und das 120-300 2.8

Neee, an solche Klopper habe ich nicht gedacht. Aber für so ein kleines Spiegelloses System sollte das passen. Ich hatte selber damals das 12-24 und das 60er Makro da drinnen und das hat noch ganz gut gepasst. Größere Objektive hätte ich nicht auf diese Art tragen wollen, da die Köcher dann auch zu sperrig werden und man immer irgendwo hängen bleibt.

Bin mal auf Deine Lösung gespannt
 
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Wie gesagt, für ganz kleines Besteck bevorzuge ich die Off-Trails mit den jeweils benötigten Köchern. In Effelsberg war allerdings wieder etwas mehr Zeugs dabei, R II mit 35-70, 5R mit 16-50, 70-200 2.8, 21-35, 55-210, 50 2.0, da paßte die Größe vom Sling schon ganz gut. Aprospos Größe (was für eine Überleitung :lachen:)

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NEX 5R, 16-50

Die kleinen Pünktchen vor der untersten Querstrebe sind zwei Besucher. Normalerweise finde ich Menschen auf meinen Fotos immer sehr störend, hier sind sie mal richtig gut geeignet, um die Größenverhältnisse darzustellen.

Der Punkt an dem die dort stehen ist auch der offizielle Aussichtspunkt näher kommt man nicht ran, denn:

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A7R II, Sony 70-200 2.8

Das einzige Objektiv, das ich bisher noch gar nicht eingesetzt hatte durfte nun auch mal ran.
 
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Das Riesending allein ist ja nun schon reichlich beeindruckend, doch heute hatte ich auch noch Glück mit den Herbstfarben, die mit dem Weiß natürlich schön kontrastieren. Etwas mehr Sonne wäre zwar auch schön gewesen, aber auch so kamen ein paar Fotos zustande, die ich dort schon immer mal machen wollte.

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Sony A7R II, Sigma AF 21-35

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Sony A7R II, Sony 70-200 2.8
 
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Die Funktionsweise so eines Radioteleskopes ist übrigens recht gut mit einer Satellitenschüssel vergleichbar. Die Schüssel fängt die Strahlen auf, bündelt sie und schickt sie an das "Empfangsmodul"

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Sony A7R II, Sony 70-200 2.8​
 
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Werfen wie noch zwei letzte Blicke auf das Teleskop, bevor wir es verlassen. Diese vergleichsweise kleine Zahnstange ist für alle Kippbewegungen des Monstrums zuständig

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Sony A7R II, 70-200 2.8

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Sony A7R II, Sigma AF 21-35

Das 70-200 wird wohl nicht meine Traumlinse an der R II, es ist offen schlicht mit den 42MP überfordert und bringt IMHO für die Größe und das Gewicht keine ausreichende Leistung. Ich werde es wohl mit Verlust gegen das 70-200 4.0 tauschen.

Im Gegensatz zum Venn, wo die gleichzeitige Verwendbarkeit von beiden Kameras ihr größter Vorteil war, hätte es heute auch nur eine Kamera getan. Es war immer genug Zeit zum Objektivwechseln und es gibt Bänke auf denen man Tasche/Rucksack abstellen kann. Trotzdem nervte die NEX, schlicht aufgrund ihrer geringen Größe auch heute nicht in der Jackentasche.
 
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Auf dem Rückweg zum Rursee beschlossen wir noch einen kleinen Abstecher nach Bad Münstereifel zu machen. Hier waren wir seit der "Vertreibung" von Heino nicht mehr gewesen und wir waren sehr gespannt wie dieses Outlet-Center mitten in einer Altstadt wohl aussehen würde. Mir waren bisher nur solche auf der grünen Wiese bekannt und die waren durchwegs eher unansehnlich. Um die Sache noch etwas zu verschärfen beschloß ich den Speedmaster einzusetzen. Ich stehe mit der "Normalbrennweite" nämlich gern mal auf Kriegsfuß und wollte mich somit selbst etwas herausfordern. Spannend war auch die Frage, wie sich das F0.95 Monster so im normalen Tageslicht machen würde. Hierzu gleich mal ein Beispiel mit einer Ziegelwand :D

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Sony A7 RII, Mitakon Speedmaster 50mm F4

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ungeschärfter 100% Crop

Mit der abgeblendeten Qualität kann ich recht gut leben, ich hatte eigentlich mit ziemlichem Matsch gerechnet
 
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Werfen wir nun aber mal einen Blick auf das City Outlet

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster 50

(Ja ich weiß es gibt schöner Bouquets)

Meine Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, der historische Stadtkern wurde nicht völlig zerstört

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster 50

Oft mußte man schon recht genau hinsehen, um überhaupt die Outlet zu finden

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster 50

Wirklich etwas zum Kaufen gefunden haben wir allerdings auch nicht. Der Preis für die recht harmonische Integration sind -in Relation zu den mir sonst bekannten Outlets- recht kleine Geschäfte mit eher begrenztem Angebot. Hat aber auch was für sich, so wurde die Urlaubskasse nicht weiter belastet.
 
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Heute mal nur zwei Offenblendenspielereien aus Bad Münstereifel mit dem Speedmaster. Bei der Linse ist es schon schwierig mit starker Vergrößerung und Focus Peaking die Schärfe halbwegs dahin zu bekommen, wo man möchte. Für mich wäre die Optik an einer D-SLR ohne LV praktisch nicht zu nutzen.

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster

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Sony A7R II, Mitakon Speedmaster

Für 100%-Crop-Liebhaber ist das Objektiv voll offen zugegebenermassen eher weniger zu empfehlen. Abgeblendet ist es recht gut (s. weiter oben) aber komplett offen zeigen sich schon auf dem 4K-Monitor ohne weit reinzuzoomen leichte Auflösungsschwächen.
 
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Schwupps war der dritte Tag unseres Monster-Jahresurlaubes rum. Den Abschluß darf natürlich wieder die NEX liefern.

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Sony NEX 5R, 16-50

Großartig neue Erkenntisse kamen heute nicht dazu. Das 70-200 2.8 ist mir zu groß und zu schwer, aber das war im Vorfeld schon zu befürchten gewesen. Ansonsten zeigten die beiden Kameras auch heute wieder als gute Ergänzung zu einem Dream-Team
 
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Am nächsten und somit letzten Urlaubsmorgen sah das Wetter wieder sehr vielversprechend aus und ich wollte unbedingt mit einem der Rursee-Schiffe fahren, um ein paar Fotos der herbstlichen Uferlinie zu machen.

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Sony A7R II, Minolta AF 35-70

Tja, wandeln wir mal das berühmte Zitat eines sowjetischen Staatschefs und späteren Friedensnobelpreisträgers etwas ab: Wer zu spät kommt den bestraft die Winterruhe. Gestern legten hier

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Sony A7R II, Minolta AF 35-70

noch die Schiffe ab, heute fand sich nur noch ein verwaister Anleger :heul:
 
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Ein einzelnes Boot, den Mast schon umgelegt, lag noch im Wasser. Leider waren aber doch ein paar zuviele Wellen für eine perfekte Herbstwald in See-Speigelung

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NEX 5R, Sony 55-210

Wir hatten bei unseren Herbsturlauben schon manches Jahr mit Eis- und Schnee zu kämpfen, dieses Jahr war es selbst in der Eifel völlig anders

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NEX 5R, Sony 55-210
 
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Mit einem letzten Blick auf den herbstfarbigen Rursee

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Sony A7R II, Minolta AF 35-70

verlassen wir nun den Nationalpark Eifel und seine Herbstfarben

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Sony A7R II, Minolta AF 35-70
 
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Zeit für ein Fazit, sorry wird wahrscheinlich etwas länger, aber wer sich bis hierher durchgekämpft hat wird das wohl auch noch lesen wollen :dizzy:

Ich fotografiere nun seit fast 40 Jahren, davon 1/4 Jahrhundert mit Nikons. Zu der Marke kam ich seinerzeit, als Canon mit Einführung des AF auch ein komplett neues und inkompatibles Bajonett einführte. Ich wollte unbedingt eine AF-Kamera aber auf keinen Fall jemals wieder eine Canon, die waren ja sooooooooooooooooo doof zu mir gewesen. Nikon würde sowas niemals tun, da konnte man auch an die AF Kameras jederzeit alle alten Objektive anschliessen (Ironie der Geschichte ist, daß ich mein allererstes manuelles Nikkor erst in Digitalien kaufte und es -da Pre-Ai- nur an meinen Spiegellosen und keiner meiner Nikons nutzen konnte). Dazu war Nikon ja auch die Marke der Profis, sowas war mit Anfang 20 durchaus wichtig.

Im Laufe der Jahre schrumpfte mein karges Studentenbudget immer wieder mal massiv, da zur 501 irgendwann ein Zweitbody (eine Dia, eine Negativ) her mußte und die Zoomranges wurden auch immer größer.

Anfang des Jahrtausends lagen die beiden Analogen nur noch in der Ecke rum. Die D-SLR waren mir schlicht noch zu teuer und ich besaß verschiedene Fuji/Minolta/Sony Bridges, die aussahen wir richtige Kameras, aber ganz lausige Sucher und Display hatten. Der Hauskauf war dann die Gelegenheit eine "richtige" Kamera zu brauchen und die D50 kam in selbiges. Von da an ging es Schlag auf Schlag, die finanziellen Spielräume waren größer geworden und so folgten der D50 noch die D100, D200, D2X und Fuji S5. Die D200 und die Fuji waren dann mein erstes Gespann wie früher. Die Fuji machte JPEGS, die D200 die RAWs, beide nutzen die gleichen Akkus, und die gleichen Objektive, von denen "dank" des Crop-Faktors auch noch ein "paar" zusätzliche angeschafft werden "mußten".

Der technische Fortschritt ging aber zu der Zeit rasend schnell weiter und gerade in schlecht beleuchteten Reithallen waren die beiden recht schnell am Ende und so kam es wie es kommen mußte, es wanderten wieder 4-stellige Beträge in die Kassen der Firma Nikon für D300 und D700, diesmal beide mit Batteriegriffen. Dazu dann auch gleich noch ein paar hochöffnende FB und Zooms. Mit der Kombi war ich lange Zeit glücklich, die Schlepperei war zwar lästig, nahm ich aber in Kauf und zur Not einfach den Beach-Trolley mit.

Die Fotografie ist das einzige Hobby, das mich -fast- mein gesamtes bisheriges Leben begleitet hat, eine ganze Weile nahm das Motorradfahren allerdings einen ähnlichen Stellenwert ein. Zu Analgozeiten hatte ich auf dem Mopped meist eine kleine Zoomkompakte oder gar eine 110er Pocket dabei. Als ich dann vor ein paar Jahren wieder mit der Zweiradhetzerei anfing wollte ich auch die digitalen SLR nicht mitschleppen. So kam anfänglich eine kleine Canon -ja ich wollte die Marke nie wieder kaufen, aber die vergleichbaren Coolpixe waren der A700 damals hoffnungslos unterlegen- mit. Dann kam der 70ste Geburtstag meines Vaters, für mich eine Anfahrt von knapp 800km, die ich in zwei Tagen über Landstraßen machen wollte. Die kleine Canon würde für die abendliche Feier keine ausreichende Bildquali liefern, es gab zwar von Fuji die Dunkelkönigin unter den Kompakten, aber Olympus hatte dankenswerter Weise gerade das PEN-System vorgestellt. Warum also nicht eine solche mit Standardzoom kaufen und ein paar der hochöffnenden Nikorre per Adapter mitnehmen.

Verglichen zur D700 rauschte auch die kleine E-PL1 wie Hulle, war aber ungefähr auf dem Niveau meiner altgedienten D200 und ein gutes Stück besser als die D2X :eek: Die Bilder kamen recht gut an, mein Vater hat sogar noch ein paar Foto-Bücher nachmachen lassen, um sie an die Anwesenden zu verschenken. Die PEN begleitete mich von da an immer öfter und ich merkte wie ich des Schleppens des D-SLR Gerödels immer überdrüssiger wurde.

Ein Jahr später waren dann mein Motorrad und ich -mal wieder- grundsätzlich unterschiedlicher Meinung über die einzuschlagende Fahrtrichtung :mad: Die lädierte Schulter führte mich dann direkt aus dem Krankenhaus in ein Fotogeschäft und ich kam mit der D5100 und mehreren DX-Linsen wieder heraus. Endlich das ersehnte Klappdisplay und weniger schleppen, als mit der ollen D300. Mein neues Dream-Team sollte nun die bewährte D700 mit der D5100 werden, aber das paßte nun irgendwie so gar nicht. Die Kleine hatte andere Akkus -so weit nicht so schlimm- dazu aber auch ein Monster von Ladegerät. Das sie mit meinen AF-D Linsen nicht focussieren würde hatte ich ja im Vorfeld gewußt, daß sie aber mit den inzwischen vorhandenen AiS Linsen einfach den Belichtungsmesser abschaltet und man die Belichtung schätzen muß fand ich schon reichlich dreist und war ich von der primitiven Olympus so nicht gewohnt. Das Einzige, was mich halbwegs Frieden mit der Kleinen schliessen ließ war die tolle Bildqualität.

Im nächsten Frühjahr mußte die PEN dann einer J1 weichen, die müßte doch nun der heilige Gral sein, klein kompakt und voll kompatibel. Nun da hatte ich wohl mal wieder die Rechnung ohne das Nikon-Marketing gemacht, denn die Einschränkungen des FT-1 Adapters sind schon recht heftig. Daz der Mini-Sensor mit all seinen Nachteilen. Trotzdem begleitete sie mich -mit dem Suppenhuhn 10-100 aufgewertet- eine ganze Weile als Immerdabei-Kamera.

Dabei entwickelte sich bei mir auch eine Tendenz, das ich durch einen Sucher zu schauen immer unnatürlicher fand. Auch die D5100 nutzte ich inzwischen fast ausschließlich im LV, die 3-stelligen D's praktisch gar nicht mehr. So war der Schritt zu meiner ersten NEX (5N) beinahe zwingend vorgegeben, 16MP APS-C Sensor (mutmaßlich der gleiche wie ich ihn aus der D5100 schon kannte) Touch-Klappdisplay und dank Verzicht auf eingebauten Sucher genauso winzig, wie die J1, aber ohne deren ganzen Nachteile. Von der Bedienung her fand ich sie erheblich logischer und besser zu bedienen als die 5100 und Sony merzte einige der Schwachstellen schnell aus. So kam schon kurze Zeit später die Nachfolgerin die 5R, gleich als Doppelzoomkit, die AF-lose Adaptiererei ist auch nicht immer das gelbe vom Ei, zu mir.

Dann kam der Sony-Paukenschlag namens A7(R). Vollformat mit dem E-Bajonett (allerdings mit allen vorhandenen Optiken nur im Crop-Mode), gleicher Akku wie in den NEXen (da hatte ich inzwischen reichlich von) und Vollformat mit Klappdisplay. Ich hatte in den letzten Jahren ein kleineres Vermögen für Fotozeugs ausgegeben, ich brauchte keine neue Kamera ...


... nachdem ich die normale A7 kurz im Laden ausprobiert hatte gab ich kurzerhand einige Nikon-Optiken in Zahlung und nahm sie mit. Interessanterweise wollte sich bei der Kombi NEX 5R und A7 allerdings nie dieses Traum-Kombi Gefühl einstellen. Ich wüßte noch nichtmal zu sagen was es genau war, aber es gab so ein paar Kleinigkeiten die mich an ihr störten.

Ein Jahr später schien Nikon mich dann erhört zu haben. Die D750 kam, wahrscheinlich wieder mal ein mir wohlbekannter Sensor und endlich auch eine große Nikon mit Klappdisplay. Voller Vorfreude fuhr ich zur Photokina stellte mich in die lange Schlange zur Begrabbelung der D750, war endlich dran, stellte sie auf LV, drückte den Auslöser halb durch und gab sie dem nach mir folgenden. Der wollte auch prompt wissen, was denn los wäre, konnte aber offensichtlich mit meiner Antwort das sie einen genauso unbrauchbaren AF, wie die kleineren hätte nicht wirklich etwas anfangen, denn er riss sie begeistert ans Auge und ich hörte das AF-Confirm Gepiepse.

Immerhin machte Nikon dann doch noch etwas Umsatz mit mir, denn überwiegend wegen der besseren Video-Eigenschaften bekam die D5100 Verstärkung durch ihre jüngere Schwester D5300. D300/D700 und im Grunde auch die D5100 lagen danach nur noch rum.

Ein großer Kritikpunkt beim Sony VF-Programm sind ja die Optiken, besonders die nicht gerade kleinen, leichten und vor allem teuren F4-Zooms kommen in keiner Rezension besonders gut weg. Allerdings ist Sony immer wieder für eine Überraschung gut und so gibt es Adapter, die sowohl alle mit AF-Motor versehenen Sony Linsen für das A-System, als auch alle uralten Minolta AF Optiken in vollem Funktionsumfang nicht nur an die A7, sondern auch an die NEXen adaptieren lassen. Ja im Gegensatz zu meiner 900,-€ D5300 kann die 300,-€ NEX mit AF-D Linsen aus den 90ern betrieben werden und an der A7 machten die ollen Optiken tlw. eine recht gute Figur.

Als dann die R II vorgestellt wurde war ich mir sicher, daß ich dieses völlig überteuerte Pixel-Monster frühestens nach eine heftigen Preisverfall kaufen würde. Doch dann kam eine Jubel-Rezension nach der anderen und bis auf den immer noch nicht vorhandenen Touch-Monitor waren alle Dinge, die mich an der A7 störten behoben. Nein ich würde auch die Möglichkeiten dieser Kamera niemals ausreizen können, denn meine finanziellen Möglichkeiten sind um ein Vielfaches größer als meine fotografischen, aber ich wollte sie einfach haben und so wartete ich nicht auf Preisverfälle, sondern legte mir eine der ersten verfügbaren R II zu.

Die paar Tage in der Eifel, die ich hier beschrieben habe zeigten mir dann, das ich nun endlich wieder ein Dream-Team zur Verfügung habe, das mich -hoffentlich- nun wieder ein paar Jahre begleiten wird.

Meine Zeiten als treu gläubiger Nikon-Käufer sind wohl vorbei, die Hoffnung auf ein vernünftiges VF-(oder wenigstens APS-C) Mirrorless-System aus dem Hause Nikon habe ich aufgegeben. Die AF-D Optiken sind bereits alle verkauft, ein Großteil der AF-S wird noch folgen, die D5100 ist als rotempfindliche Astrokamera umgebaut und wartet im Teleskop-Koffer auf ihren Ersteinsatz, die D300 macht nun solche Fotos

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und die D700 ist schon fotografiert um demnächst hier in der Börse zu landen. Nur die D5300 mit den vor vier Jahren angeschafften DX-Linsen darf bleiben, falls ich doch mal wieder irgendetwas fotografieren möchte, wo ein präziser AF-C gefordert ist.

In der Rückschau betrachtet hat mir die R II am meisten Freude bereitet, wenn ich eine der FB drauf hatte, während ich an der NEX gern noch etwas mehr Zoomrange gehabt hätte. So hat sie inzwischen ein (Achtung böses Wort) 18-200 bekommen und für die R II stehen -nach der Vermarktung der Nikon Sachen- ein paar Zeisse an. Beim 28-135er Video-Objektiv hadere ich noch mit mehr, das Dingen ist wieder saugroß und sackschwer.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Auch das Sony-Produktprogramm finde ich tlw. zum Haare ausraufen. So hat z. B. die Nachfolgerin der 5er Reihe namens A5100 und selbst das APS-C Topmodell A6000 keinen künstlichen Horizont mehr, der für mich zum Ausrichten einer Spiegellosen bei der Display-Fotografie absolut unverzichtbar ist. Nun wenn Sony mir keine Nachfolgerin meiner 5R verkaufen will, dann behalte ich sie halt noch ein wenig. Mit den "nur" 16MP kann ich gut leben, da ich ja auch jederzeit das Pixel-Monster dabei haben kann.


Ganz interessant ist der Vergleich über die Jahre. Beim ersten Mal fühlte ich mich von meiner "Hausmarke" unverstanden und verprellt, als sie auf einen Schlag in die Moderne schossen. Diesmal ist es genau umgekehrt, da "meine" Marke so keinerlei Anstalten macht in diesem Jahrzehnt ankommen zu wollen.

Natürlich bleibt da ein gewisses Risiko, da Sony dafür bekannt ist unrentable Sparten auch einfach mal so dicht zu machen, aber derzeit gibt es nichts warum ich mir eine neue Kamera kaufen wollen würde und wenn ich mir anschaue das gestandene Optik-Firmen wie Voigtländer und Zeiss ständig neue FE-Linsen auf den Markt bringen, demnächst wohl auch native FE von Sigma kommen und dazu noch gänzlich unbekannte wie Mitakon sich um das Sony E-Bajonett kümmern mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.

Dazu kommt halt noch die Altersweisheit, das mir auch die besten Kameras und Optiken aufgrund meiner begrenzten kreativen Möglichkeiten nicht allzuviel bringen. So viele Objektive, wie noch vor 1-2 Jahren werde ich nie wieder besitzen.

Ich muß mit Fotografie -zum Glück- nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten, für mich ist es überwiegend Hobby, auch wenn ich mich über die paar Bildverkäufe im Jahr immer freue, so muß ich nicht das allerzuverlässigste Arbeitsgerät besitzen, sondern kann die Kamera wählen, die mir am meisten Freude bereitet. Ich habe die Erkenntnis lange verdrängt (sonst hätte ich zumindest die D5300 nicht mehr gekauft) aber Nikon hat derzeit kein Produkt im Programm, das mir den gleichen Spaß am Fotografieren vermittelt, wie meine Sonys und meine Video-Allzweckwaffe Panasonic FZ1000.

Södele, daß Ganze ist nun wie befürchtet doch etwas lang geworden, aber ich kann den Beitrag dann in Zukunft einfach immer verlinken, wenn mir wieder jemand blindes Nikon-Bashing, oder Sony-Fanboy-Gehabe vorwerfen will. :hehe:
 
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