Nun kommt so eine Art Nachspann. Die Rückreise.
Wäre ich alleine unterwegs gewesen, ich wäre sicher noch ein paar Tage hier oben auf der Sommerweide bei Bibi und ihrer Familie geblieben und hätte gerne noch viel mehr über das Leben und die freundlichen Menschen hier erfahren.
Ein Kleinbus holt und am nächsten Morgen aber ab. Bei unserer Fahrt durch die Sommerweiden kommen wir an Imkern vorbei. Emil erzählt, dass sie auch Honigwein, Met, brauen. Das scheint auch den restlichen Gruppenmitgliedern ein steriles Getränk und so halten wir an jedem großen Imkerwagen an. Leider erfahren wir, dass die Imker zwar Met brauen, ihn aber meist gleich selbst trinken
Doch irgendwann haben wir Glück und können ein paar Flaschen ergattern, was noch für lustige Abende sorgen soll
Wir sehen uns einen der viele Friedhöfe am Weg an.
Was wie ungepflegt aussieht sind die vielen Blumen und Gräser, die aus den Gräbern der Toten wachsen und damit einen Teil ihrer Seele tragen. Da wird natürlich nicht gemäht.
Oft werden den Verstorbenen Jurten gebaut, es wachsen Obstbäume aus den offenen Grabhäuschen, häufige Attribute sind Stern, Mond und Hörner oder Geweihe von Hirschen oder Steinböcken.
Wir betrachten uralte Petroglyphen der Skyten, oft verzierte Steinböcke, Schneeleoparden, Jäger.
Wir besteigen den Burana-Turm, ein uraltes, ehemals 45 m hohes Minarett, das Alexander der Große damals nur deswegen nicht zerstört hat, weil er es selbst als Aussichtsturm nutzen wollte. Bei einem Erdbeben ist dann aber die obere Hälfte abgebrochen.
Wir besuchen Basare, in denen es einfach ALLES gibt, und alles in schier unvorstellbarer Auswahl, von Bonbons bis zu Autoreifen.
Getrocknete Bällchen aus Milch oder Quark in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, echt lecker und in dieser Form als Milchprodukt sehr lange haltbar.
Dieser junge Mann hockt auf dem Tisch und füllt schwarze Pflanzensamen in leere Flaschen und kleine Tütchen. Diese werden ähnlich wie Kautabak in den Mund gesteckt und haben wohl auch eine ähnliche Wirkung, sind aber sehr günstig. Das habe ich nun ausnahmsweise nicht ausprobiert.
Wahnsinn, wie viele Sorten Reis es gibt!
Pop-Corn in A- und B-Sortierung
Und natürlich Hallen voller Fleisch.
Yak
Einkaufsliste
Baumarkt - Zubehör zum Jurtenbau und für Pferdegeschirr
Nach einem Großeinkauf kann man sich seine Waren von Lastwagen nach Hause bringen lassen.
Und endlich genießen wir auch noch ganz entspannt in einer russischen Hotelanlage am Yssyk Kul ein wenig Badeurlaub.
Der See aus meinem Hotelfenster: 200 km lang, 60 km breit, 650 m tief, auf 1600 m.ü.NN gelegen, herrlich temperiert, von 4500 m hohen Bergen umgeben.
An diesem riesigen See gibt es fast keine Hotels, nur in diesem einen Ort an der Nordküste, wo die Russen gerne ihren Sommerurlaub verbringen. Kaum zu glauben.
Damit endet meine Reise nach Kirgistan.
Ein faszinierendes Land, von dem ich noch viel zu wenig gesehen und erfahren habe in dieser kurzen Zeit.
Das erste Mal Zentral-Asien. Und sicher nicht das letzte Mal!
Vielen Dank allen, die hereingeschaut haben und ein wenig mitgereist sind!
Dshakschy kal!
Sylvia