Als Liegeradfahrer, der oft mit der Makroausrüstung in Wald und Wiesen unterwegs ist, habe ich etwas mehr Probleme, denn einen Rucksack kann ein Liegeradfahrer einfach nicht tragen. Und wenn ich mit meiner Frau und unseren Ausrüstungen fahre, nutzen wir unser Tandem, auf dem sich das Rucksacktragen zumindest für den Captain ebenso verbietet.
Beide Räder sind aber vollgefedert, also bin ich irgendwann das Wagnis eingegangen, die Ausrüstung am Rad zu transportieren. Mein erster Versuch war eine Tropenkoffer von B&W Koffermarkt, den ich auf dem Träger an den vorhandenen Ösen befestigt hab. Dadurch konnte ich ihn wie einen Kofferraum öffnen und schließen, was immerhin recht praktisch war. Dies ging aber nur im Asphaltbetrieb, denn schon bei relatv glatten Feldwegen alarmierten mich Klappergeräusche, die aus dem Kontakt zwischen Träger und Tropenkoffer stammten. Obwohl ich ziemlich sicher war, dass der Inhalt dank der Polsterung keinen ernsthaften Gefahren ausgesetzt war, halte ich diese Methode, schon alleine aus Rücksicht auf meine Nerven, für nicht sonderlich empfehlenswert.
Daher habe ich einen Tamrac Foto-Einsatz aus einem Rucksack in eine wasserdichte Ortlieb Radtasche gepackt. Diese hängt nunmehr seitlich am Träger, was zumindest einmal die Vibrationen nahezu ausschaltet und auch eine direkte Stoßübertragung erheblich mindert. Die Rückwand der Tasche, mit der sie sich am Träger anlehnt habe ich noch mit einer Schaumplatte zusätzlich gepolstert, um eine bessere Entkopplung zu erreichen. Denn keinesfalls darf die Ausrüstung Kontakt zu den harten Teilen des Trägers haben.
Auf dem Lieger nutze ich die Träger unter dem Sitz, was eine gute Schwerpunktlage bringt und ich kann die Kamera zügig zücken ohne abzusteigen, wenn sich ein gutes Motiv bietet.
Das Einbeinstativ befestige ich mit einem Klettband hinter dem Sitz. So hat man es schnell zu Hand, wenn man sich wieder mal gegen einen schlecht erzogenen Hund oder dessen, in solchen Fällen zumeist noch schlechter erzogenen Besitzer verteidigen muss.
Die Federvorspannung stelle ich auf Weich und Zug- sowie Druckstufendämpfung regele ich auf ein Mindestmaß, um ein sanftes Federungsverhalten zu erzielen.
Diese Behandlung haben nacheinander D100 und D200 sowie S2 und S3 mit Normal-Zoomen, Makroobjektiven und Ring bzw. Makroblitzen genossen und es ist bislang zu keinerlei Schäden gekommen. Große Teleobjektive o. ä. würde ich so allerdings nie transprotieren. Einzig ein Nikon 55-200 Billig-Tele kommt als Ergänzung mit. Und ich fahre bei rauhem Untergrund dem Ladungswert entsprechend.