AW: Subnotebook fuer Afrika?!?
Ich war schon 5 Mal in Afrika, immer ca. 3 Wochen. Deine Berechnungen kann ich nicht nachvollziehen.
Ich bekomme ca. 100 12MP-Raw-Datei der D2X oder D3 auf einen GB.
60 GB sind 6.000 Bilder, d.h. bei drei Wochen, von denen mehrere Tage für die Reise abzuziehen sind, mehr als 300 Bilder am Tag im Durchschnitt.
Wie Du mit Sinn und Verstand 800 Bilder am Tag im Schnitt (!) machen willst, ist mir unbegreiflich, selbst wenn Du mit 2 Leute fotografierst.
Da muß man ja schon ununterbrochen drauflosballern.
Es ist aber so, dass man in Afrika häufig sehr lange auf der Piste ist, wenn man von A nach B fährt, und in dieser Zeit nicht unbedingt fotografieren kann. In den Nationalparks sieht man nicht ständig fotografierenswerte Situationen, sondern man sucht manchmal recht lange nach ihnen und dann schafft man vielleicht gerade mal 1 gutes Foto - gut, mal sind es auch mehr. Bei Personenportraits ist große Sensibilität angesagt, insbesonder in Kenia und Tansania, da kann man nicht einfach drauflos knipsen; vielmehr muß man erst einmal das Vertrauen und die Fotogenehmigung gewinnen.
Es ist, wenn man sich nahe am Äquator befindet, wie z.B. in Tansania und Kenia, ca. 12 Stunden hell und ca. 12 Stunden dunkel. 800 Bilder ./. 12 Stunden ./. 60 min ergibt den Faktor 1,1 - das bedeutet, um 800 Bilder zu erreichen müßt ihr - im Schnitt (!) - häufiger als 1 mal in der Minute knipsen.
Auch wenn ihr das zu zweit versucht - es ist völlig unrealistisch und vor allem nicht notwendig. Bessere Bilder macht man mit Beobachtung und Einfühlungsvermögen. Das Dauerfeuer, wenn der Löwe auf das Gnu springt (wenn Du das Glück haben solltest, so etwas überhaupt zu erleben, dann laß Dir gesagt sein, dass es sehr großes Glück ist), ist dabei immer noch enthalten.
Ich habe meinen Speichervorrat von 60 GB nie auch nur ansatzweise ausschöpfen müssen, und ich habe nicht das Gefühl, irgendetwas auf meinen Reisen fotografisch verpaßt zu haben. Wenn ich immer wieder gern zurückmöchte, dann zum einen weil ich bestimmte Bilder nicht gemacht habe, die ich gerne machen würde, aber deren Situation mir bisher einfach nicht vergönnt war.
Zum anderen, weil ich so vieles an dem Kontinent so liebe, unter anderem die Ruhe, die sich abends am Lagerfeuer oder im Camp unter dem afrikanischen südlichen Sternenhimmel ausbreitet. Es ist für mich eine schreckliche Vorstellung, dies zu verpassen, weil ich vor einem Laptop sitze und Bilder sortiere.
Das Glücksgefühl, alles vor dem heimischen Bildschirm noch einmal zu erleben, während draußen der Regen in an die Scheiben prasselt, ist umso intensiver, je intensiver man die Geräusche, Gerüche und das Licht Afrikas wahrgenommen hat.
Und das kann man eben - so leid es mir tut - am besten, wenn man Land, Leute und Tiere nicht nur durch die Kamera beobachtet oder in der schönsten Zeit vor dem Bildschirm hockt.