Fotos vom "Überseetransportbegleiter" - Seelotse

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Moin Marc,

bezüglich des 500 Meter Sichtstrahl ... kann ich davon ausgehen, wenn ich die Brücke sehe, dass Du mich (wenn auch ziemlich klein mit 21 Fuß) dann auch sehen kannst?
 
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Kompliment für den tollen Einblick in einen faszinierenden Beruf.
Bessere PR für den Job kann man nicht machen.

Deine Arbeitszeiten scheinen mir sehr unregelmäßig, es kommt was kommt, richtig?
 
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Moin Marc,

bezüglich des 500 Meter Sichtstrahl ... kann ich davon ausgehen, wenn ich die Brücke sehe, dass Du mich (wenn auch ziemlich klein mit 21 Fuß) dann auch sehen kannst?

Moin Frank,

so sollte es sein.:D Aber es ist eben ein Bereich von 500m vor dem Steven, der nicht unbedingt einsehbar sein muss. Und wenn an Deck die Landung oder Kräne entsprechend groß sind, dann kann es auch sein, dass mal 300m zur Seite aus der Mittäter Brücke nicht einsehbar sind.

Ein dänischer Kapitän sagte einmal zum Thema kreuzende Segler: Den merken wir nicht !

Gruß Marc
 
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Kompliment für den tollen Einblick in einen faszinierenden Beruf.
Bessere PR für den Job kann man nicht machen.

Deine Arbeitszeiten scheinen mir sehr unregelmäßig, es kommt was kommt, richtig?

Danke für das Lob. Und ja es kommt, wie es kommt, in Abhängigkeit von Schiffsanzahl, die schwankend ist, und Wetter.
Damit wir dann auch immer einen Lotsen zur Verfügung stellen können haben wir eben die Reihenbört.

Der durchschnittliche Job, ein Schiff raus, draußen warten und dann wieder ein Schiff rein ist bei uns in der Brüderschaft 12-14 Stunden vom Anruf, bis wieder an Land. Dann sind wir zwischen 24 und 36 Stunden Zuhause, immer auf Abruf.
Und manchmal ist man nur 4 Stunden unterwegs, manchmal 2-3 Tage und mal nur 12 Stunden Zuhause und dann mal 48 Stunden.

Gruß Marc
 
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Baggern mit HAM 316

Heute morgen bin ich vor Wangerooge um 04:00 Uhr an Bord des Saugbaggers HAM 316 eingestiegen, die bei Minsener Oog die Trasse baggert und das Baggergut dann in WHV für eine Flächenerweiterung im Hafen aufspült. Wir Lotsen sind an Bord, bis die Nautiker sich im Revier auskennen und dies per Prüfung nachweisen. Dann fahren sie alleine.


Blick nach achtern über die Schulter des Baggermeisters. Er führt den Baggerkopf, während vorne ein Nautiker das Schiff manövriert

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Hier der Fahrstand vorne. Kapitän fährt gerade selber

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Auf dem Weg nach WHV, der Blick rüber zur Weser und dem Containerterminal in Bremerhaven

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Windkraft in Butjadingen

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Beim Passieren des Containerterminals WHV

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Viele Grüße
Marc
 
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Ganz tolle Einblicke die Du uns vemittelst.
Ich war schon den ganzen Tag gespannt darauf, ob Du es wieder schaffst uns etwas zu zeigen.
Danke dafür!

Sehr schön der Sonnenaufgang!

Wenn Du ein Schiff lotst, benutzt Du dann das Radar des Schiffs? Und was ist wenn das Radar des Schiffes nicht funzt?
Redundanz? Welche Möglichkeiten hast Du dann? Oder sind Deine Revierkenntnisse so groß, das Du das nicht brauchst?
Benutzt Ihr dann Echolot?

Die Frage hab ich mir die ganze Zeit schon gestellt.
 
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Ganz tolle Einblicke die Du uns vemittelst.
Ich war schon den ganzen Tag gespannt darauf, ob Du es wieder schaffst uns etwas zu zeigen.

......!

Wenn Du ein Schiff lotst, benutzt Du dann das Radar des Schiffs? Und was ist wenn das Radar des Schiffes nicht funzt?
Redundanz? Welche Möglichkeiten hast Du dann? Oder sind Deine Revierkenntnisse so groß, das Du das nicht brauchst?
Benutzt Ihr dann Echolot?

Die Frage hab ich mir die ganze Zeit schon gestellt.

Moin again Gerd !

Wenn wir Schiffe fahren, dann sind wir verpflichtet alle Mittel der Navigation zu nutzen. Das heißt auch das Radar, von dem zwei an Bord sind und auch funktionieren müssen. Dazu gibt es die elektronischen Seekarten ECDIS (Electronic Chart Display and Information System), die auch gedoppelt und unabhängig, auch mit Notstrom, in diesem Jahr für fast alle Schiffe verpflichtend an Bord sein müssen.
Wir Lotsen haben dazu noch eine Portable Pilot Unit (PPU), ein Laptop oder Tablet mit spezieller Lotsensoftware und Datenbanken, die alle deutschen Lotsen online zur Verfügung haben. So können Probleme zum Beispiel von einem Kollegen in Kiel in der Datenbank hinterlegt werden und alle deutschen Lotsen haben sofort die Information.
Dazu haben wir auf der PPU eine elektronische Seekarte (nur Informations-, kein Navigationssystem), die neben den aktuellsten Seekarten noch zusätzlich über die aktuellen Peilpläne (Fahrwasser werden monatlich gepeilt) verfügen. Dazu werden die Pegeldaten online übermittelt und der Wasserstand / die Wassertiefen in der Seekarte entsprechend dargestellt.
Aber die wichtigsten Navigationsinstrumente sind immer noch die Augen, die Brückenfenster und eine gute Seemannschaft.
Dazu noch unsere speziellen Kenntnisse der Reviere, die wir Lotsen als orts- und schifffahtrskundige Berater mitbringen. Damit sollten wir im Zweifel auch nahezu ohne elektronische Hilfsmittel die Schiffe sicher durch die Reviere fahren können. Aber auch da gibt es Grenzen und im Zweifel den Anker ;)

Gruß Marc
 
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Danke Marc,

alles neu für mich. Noch nie nicht irgendwo gesehen oder gelesen oder gehört. So erklärst Du auch den ganz neugierigen Euren Job.
Hätte ich mir ja alles nicht vorstellen können!
Und auch Danke das Du Dir die Zeit genommen hast.
:)
 
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Mit dem Hubschrauber zur Arbeit

Heute morgen hieß es um 06:30 bitte um 09:30 zum Heli-Start in Mariensiel sein und in der Deutschen Bucht, nördlich Spiekeroog, die MAERSK GENOA besetzen und nach Wilhelmshaven beraten.
Ich habe noch einen Aspiranten (Lotsen in Ausbildung) mitgenommen, der heute seine erste Heliversetzung machte.


Blick aus dem Heli kurz nach dem Start

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Eis auf den Wattflächen des Jadebusens

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Noch zwei Minuten

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Ich war bereits in der Brückennock abgesetzt und konnte so noch schnell das Abwinschen des Aspiranten fotografieren.

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Der Draht unter uns wird für die Erdung benötigt, um die statische Ladung los zu werden. Dafür hatte die Besatzung ein paar Quadratmeter Gummimatten zur Seite gepackt, damit die Erdung auch funktioniert.


Kurz vor dem Containerterminal ist mein Hafenkollege bereits an Bord. Sein Lotsenboot fährt wieder zum Liegeplatz, unser Schlepper kommt ran, um festzumachen. Die HAM 316, auf der ich vorgestern war, kommt uns mit einem weiteren Kollegen entgegen.

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Gruß Marc
 
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Das ist wirklich spannend und interessant, was Du uns hier zeigst.

Ich habe ein wenig gesucht und mir gerade dies angesehen:
Losen im Sturm, Nordreportage vom NDR

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die-nordreportage-Lotsen-im-Sturm,sendung343068.html

Das gibt es auch unter demselben Titel auf youtube.

(Sicher kennst Du, Marc, das schon. Zumindest wirst Du alle dort gezeigten Leute kennen.)

Grüße, Christian


Moin Christian,

ja die Reportage ist bekannt, wie auch alle gezeigten Kollegen und Besatzungsmitglieder.

Hier noch ein Link zu RTL-Nord, wo Anfang letzten Jahres eine dreiteilige Serie über unsere Brüderschaft gezeigt wurde.

http://rtlnord.de/suchergebnisse.html?keywords=lotsen

Gruß Marc
 
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Klasse,

wieder was gelernt, was man in keiner TV Doku zu sehen bekommt.
An das mit der Erdung hätte ich auch nicht gedacht. Aber ja. Ist ja eigentlich ganz logisch.
Egal bei welcher Witterung? Potentialausgleich ist immer richtig.
 
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Das kann ich mir vorstellen. Da kommen sicher einige Amper zusammen. Der Hubschrauber fliegt ja sicher über 100m hoch. Da kommt was zusammen. Und wenn ichs mir überlege, bekomme ich davon schon AUWA.:D
 
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JUMBO

Gestern durfte ich die JUMBO von See nach Bremerhaven lotsen, das Schiff ging dann gleich um die Ecke nach Nordenham, um Schüttladung von Norwegen zu löschen.

JUMBO ist stolze 88,19m lang, 14m breit und wurde 1987 gebaut. In dem Jahr habe ich meine Ausbildung zum Schiffsmechaniker abgeschlossen ;)

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Die Brücke ist noch etwas traditioneller. Über dem Steuerrad steht meine mitgebrachte PPU mit elektronischer Seekarte.

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Das Steuerrad hatte der 2. Offizier extra für mich aufgesetzt. Es hängt sonst an der Seite, da das Ruder über Elektronik und Hydraulikpumpen läuft.
Dieses Steuerrad ist nur ein "Notruder", wenn die Elektrik versagt. Im Brückenpult versteckt sich eine kleine Hydraulikpumpe, die durch kräftiges Kurbeln mit so aufgebauten Hydraulikdruck das Ruder bewegt. Einfach aber wirksam.

Gruß Marc
 
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Ein nettes Spielzeug

So, ich habe mal wieder ein wenig Zeit gefunden und auf der Festplatte gestöbert.

Am 19.01. kam mir auf dem Weg nach Bremerhaven eine kleine Yacht entgegen

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Die AVIVA kam vermutlich aus einer der bekannten Werften in Bremen

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Gruß Marc
 
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