fotoPro - Das Magazin für Profi-Fotografen

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StephanB

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Heute habe ich es im Briefkasten gehabt, "fotoPro - Das Magazin für Profi-Fotografen". Hier, so denke ich mir, ist der richtige Ort, um Eindrücke und Meinungen zu diesem Magazin zu veröffentlichen.

Anja hatte hier http://www.nikon-fotografie.de/vbul...otopro-das-magazin-fuer-profi-fotografen.html auf dieses neue Magazin aufmerksam gemacht, das ich mir mittels des beigefügten Codes versandkostenfrei habe zusenden lassen.

Das Titelblatt ziert "The Nude Bride", laut Seite 3 "exklusiv inszeniert für fotoPro von Ondro Ovesny." So hat der Titel schon mal seinen Hingucker, damit das Magazin zwischen all den anderen Fotozeitschriften auch gefunden wird.
"Start ins Foto-Business Mit Erfolg Schritt für Schritt zum Profi", so lautet die Unterschrift zur nackten Braut. Dies soll wohl das Thema des Heftes sein, und obwohl ich nicht ins Foto-Business starten will, sondern mich freue, ganz entspannt und ohne Druck meinem Hobby nachgehen zu können, werde ich nun die folgenden 130 Seiten in Ruhe lesen und anschließend berichten.
Andere dürfen gerne mitmachen.
 
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Noch ein Blatt, in dem Chip-Redakteure am Ende eines Textes/Testes Kameras ins Bild halten, könnte ich nicht ertragen... oder hat sich das in dem neuen Magazin geändert? :) Sans Ear grüßt
 
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Seite 2: Anzeige der Firma Samsung

Seite 3: Editorial
Sorry, aber mir ist die Schrift zu klein bzw. zu dünn, mit der Florian Schuster und Wolfgang Heinen, "die Köpfe hinter fotoPro", vollmundig Ziel und Inhalt des Magazins beschreiben.
Irgendwie klappts auch nicht so richtig mit der Grammatik, meinem Empfinden nach hätte es heißen müssen "Deutschlands wichtigstem Fotomagazin", wenn es um die Zusammenarbeit zwischen PHOTO PRESSE und CHIP FOTO-VIDEO geht, dachte ich. Aber ich habe mich aufgrund der dünnen Schrift nur verlesen.
Selbstbewusstsein fehlt den Machern also schon mal nicht!
Immerhin, ich sehe die nackte Braut noch einmal, zwar kleiner als auf dem Titel, dafür aber ohne störenden Text. "Braut" wohl nur deshalb, weil sie einen Schleier trägt!?

Seite 4 + 5: Inhaltsverzeichnis
Vier Fotos, die ich mir gerne etwas gründlicher angeschaut habe, und die weiter hinten im Heft zum Teil wieder auftauchen.

Seite 6 + 7: Ein großformatiges Foto der Nanpu Bridge in Shanghai 2002 und ein Kurzbericht der Fotografen Vater und Sohn Zielske, die ihre Bilder über eine Galerie verkaufen. Mir fehlt das, was ich aus der Zeitschrift aus dem Hause Nikon und aus der NaturFoto kenne, dass zum Foto die Kamera, die Brennweite etc. genannt werden. Vielleicht oute ich mich damit als Amateur. Das Foto der Brücke gefällt mir!

Seite 8 -17: News. (Seite 11 eine Anzeige von Fuji Film und auf der Hälfte der Seite 13 der Firma Hensel)
Ein paar kurze Bröckchen, dies und das, von der Sony Alpha 7R II bis zum Petzval 58mm Objektiv. Daniel Albrecht aus der Redaktion merkt im Business Update an, dass man mit Fotografie auch im Jahr 2015 und darüber hinaus sehr erfolgreich sein könne. "Man kann damit seinen Lebensunterhalt nicht nur verdienen, sondern es auch zu Wohlstand und in einigen Fällen sogar Reichtum bringen".
Nicht die teure Kameraausrüstung, gute Fotos und eine eigene Website sondern Mut brauche der Fotograf!
Ob ich nicht doch Profifotograf werden kann????
Aber wenn ich dann auf Seite 12 lese, dass in Deutschland rund 20.000 Fotografen arbeiten, dann verlässt er mich wieder, der Mut.
Und ich lese, dass es auf die Kunden und ihre Bedürfnisse ankomme.
Neu ist für mich das Wort "Stockfotografie". Spontan musste ich an einen der vielen Selfie-Sticks denken, die ich heute im Planentenmarkt gesehen habe. Aber gemeint ist, dass man sich einen Vorrat (engl. Stock) von 3.000 bis 5.000 Fotos anlegt, um aus dem Verkauf von Bildern aus diesem Portfolio leben zu können.

Seite 18 - 25: Eine Reportage über den Hochzeitsfotografen Ondro Ovesny, er fotografiert mit Nikon. Das ist jemand, der es geschafft hat im Business der Profifotografen, "mit einer Mischung aus Style und Ego". Wenn es das ist, was Hochzeitspaare sich heute wünschen, warum nicht!?
Es kommt auf die Bedürfnisse der Kunden an, habe ich ja bereits gelernt, und wohl auch darauf, was die Kunden sich leisten können. Die Fotos sind sicher nicht schlecht und wirken auf mich vor allem durch die dramatische Stimmung, erzeugt durch das Lichtsetting und die Kulisse, in die die Paare (sämtlich heterosexuell) gesetzt werden. Mir persönlich gefallen Fotos besser, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen, in denen die Brautpaare die Hauptrolle spielen. Ob es so ein Bild wie auf Seite 25 mit dem Eiffelturm im Hintergrund zukünftig noch geben darf?

Seite 26 - 32 (Seite 31 Werbung von White Wall): Schon wieder ein Profifotograf, der mit Nikon fotografiert, schon wieder ein Fotograf, der "auf kräftige Farben und Dynamik am Rande des Realistischen" steht, der Naturfotograf Stefan Hefele. Ausdauer, Geduld und Glück braucht es für solche Fotos, dabei gilt "50 Prozent der Arbeitszeit sind Büroarbeit, Bildverwaltung, Bearbeitung und Pflege der Websites".
Wiederum die Erfahrung, dass der Kunde zählt. Es ist wichtig, das zu Fotografieren, was gerade gefragt ist. "Viele Verlage haben ihren eigenen Wegekalender. So ist es sinnvoll, unterwegs immer mal wieder Wege zu fotografieren"!

Seite 33 - 39: Der Profifotograf Todd Antony ist ein Werbefotograf.
Schon zum dritten Mal sehe ich Bilder deren Farben und Dynamik die Grenze des Realistischen streifen oder sogar überschreiten. Es verstärkt sich mein Eindruck, dass das wohl die Anmutung sein soll, die der Kunde heute fordert. Die Ausrüstung dieses Profis (Phase One P45+ Digiback,....), ebenso wie seine Mannschaft (Postproducer, Agent, Stylisten, Szenenbildner...), ist nicht die eines Fotografen sondern eines Unternehmens. Der erste Profifotograf in diesem Heft, der nicht mit Nikon fotografiert. Ich lerne, dass ich nie und nimmer auch nur den Versuch starten muss, irgendwie ähnliche Ergebnisse erzielen zu wollen.

Seite 40 - 46 (Seite 45 Werbung für Chip Foto-Video): Ein Genre fehlt noch: Das des Portraitfotografen!
Gregory Heisler kommt zu Wort und zu Bildern. "Bei der Beleuchtung wähle ich das, was gerade am besten passt." So groß ist der Unterschied zu meiner Art zu fotografieren dann ja doch nicht! In diesem Punkt ist das so, in vielen anderen Punkten nicht. Interessant und lehrreich die Beschreibung, wie der Fotograf Danny Devito in Szene setzt. Für mich der beste Artikel in dieser Zeitschrift bis jetzt!

Eine Frage kommt mir: Gibt es keine Profifotografinnen? Gibt es nur Männer in diesem Business???

Seite 47: Werbung für Photo Presse

Seite 48 - 51: "Akademie"
Hier geht es ums Lernen, Bildaufbau und Available Light sind die zwei Themen, die auf zwei bzw. einer Seite abgehandelt werden.
Den (in doppeltem Wortsinn!) einseitigen Artikel von Martin Krolop zum Available Light finde ich richtig gut!

Seite 52 - 53: Anzeige von Manfrotto

Seite 54 - 79: Hier geht`s ums Business also ums Geschäft! Erstaunlich: Nur 1/3 Seite Werbung dabei (Seite 57 für N-Photo).
Ich überfliege diese Seiten nur, weil sie nicht mein Thema sind. Was mir dabei auffällt: So mancher Tipp gilt ja nicht nur für die Fotografie sondern für jedes Business. Allgemeinplätze also, oder wertvolle Tipps für allzu blauäugige "Profi-" Fotografen?

Seite 80-87: Es gibt sie doch, die Profifotografin!!!! Also 3/4 Männer und 1/4 Frauen in diesem Business???
Caitlin Worthington ist mit ganz zauberhaften Portraits vertreten. Das schöne daran: Auf große Kulisse kann verzichtet werden!Auf große Technik offenbar auch!!
"Außer ihrer Canon (...), einem 50mm f1,4-Objektiv und einem 85mm f 1,2-Objektiv hat sie wenig dabei. Mit Blitz fotografiert sie nie."
Ich verzeihe ihr die Canon und freue mich darüber, dass die Technik so im Hintergrund gehalten werden kann. Ich notiere mir, dass ich weiter in lichtstarke Objektive investieren werde. Wo aber bekomme ich für meine Nikon-Bodies ein 85mm 1,2-Objektiv?

Seite 88 - 98: Workflow: Fotobücher, Farbmanagement, Datenmanagement (Backup)
Das spare ich mir, da es mich nicht interessiert.

Seite 99: Werbung für ein Sonderheft von Chip Foto-Video

Seite 100 - 111: Video
Das ist ein Thema, das mir völlig schnuppe ist, ein Grund, leider der einzige, die Df zu kaufen. Es ist dann die D750 geworden, mit der ich trotzdem nicht videografiere.

Seite 112 - 129 Tests
Da ich von Tests in Fotozeitschriften bislang nichts halte, ändert sich meine Meinung hier auch nicht. Was mir auffällt: Offenbar stellen Sigma, Praktika,.. keine Kameras her, über die sich zu berichten lohnt. Berlebach ist kein Stativ-Produzent über dessen Produkte zu berichten sich lohnt. Auch wird das Equipment, das die im Heft vorgestellten Fotografen nutzen, in den Tests kaum berücksichtigt, wohl aber die Produkte der Inserenten (die nicht notwendigerweise am besten abschneiden). Das ist sicher nur Zufall.

Seite 130: Vorschau und Impressum

Seite 131 + 132 (hintere Umschlagseite): Werbung für Chip Foto-Flat und Tamron.

Mein Eindruck: Ich erhalte Einblick in eine Welt, die nicht die meine ist, aber nach Gesetzen funktioniert, die nicht nur für die Profifotografie gelten.

Meine persönlichen Highlights: Der Artikel von Martin Krolop, Gregory Heisler mit Danny Devito und der Artikel über Caitlin Worthington.

Gelernt habe ich, dass ich, wenn ich als Profifotograf mein Geld verdienen wollte, einen eigenen Stil finden müsste, Technik, die zu meinem Stil passt, außerdem Zeit und Mut mitbringen sollte.
So allgemein gesagt sind das alles Voraussetzungen, die für jedes Business gelten.
Da ich aber ein sicheres Einkommen habe, werde ich nicht mit 49 Jahren den Beruf wechseln.

Fazit: eine neue Fotozeitschrift, die offenbar zwei- oder dreimal jährlich erscheinen soll. Ob sie für Profis interessant ist, das sollen die Profis entscheiden. Für mich waren ein paar interessante Artikel dabei. Vielleicht reicht das dafür, dass ich im November mal in der Bahnhofsbuchhandlung zugreife.
9,95 Euro sind jetzt nicht herausgeschmissenes Geld für mich. Immerhin habe ich ein paar interessante Lesestunden verbracht und für mich nochmal gelernt, dass ich nicht in die langen schweren Tüten investieren werde, sondern in die kleinen lichtstarken ala 50mm 1.2 AIs.
Was mich stört: Die Farbe der Zeitschrift löst sich unter meinen Fingern.
 
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Stephan, herzlichen Dank für die Eröffnung des Threads!

Ich möchte den Thread zunächst freihalten für Rezensionen der Zeitschrift. Zum einen sind das die Rezensionen, die in den nächsten Tagen aufgrund der verschickten 5 Freiexemplare kommen werden; zum anderen gerne auch jede sachliche Meinungsäußerung von denjenigen, die sich das Magazin selbst gekauft haben und darüber hinaus natürlich auch Nachfragen an die Rezensenten.

Was ich hier nicht lesen möchte: Unqualifizierte Kommentare von Leuten, die das Magazin nicht gelesen haben. Ich habe keine Lust, einen Rezensionsthread irgendwann schließen zu müssen. Deswegen kündige ich jetzt schon an, dass ich entsprechende unerwünschte Beiträge in diesem Falle unangekündigt löschen werde. Etwaige Diskussionen / Nachfragen / Shitstorms dann bitte per PN an mich :rolleyes:
 
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Irgendwie klappts auch nicht so richtig mit der Grammatik, meinem Empfinden nach hätte es heißen müssen "Deutschlands wichtigstem Fotomagazin", wenn es um die Zusammenarbeit zwischen PHOTO PRESSE und CHIP FOTO-VIDEO geht.

Meinst Du diesen Satz hier?

"fotoPro ist das Ergebnis einer Partnerschaft: PHOTO PRESSE, seit 70 Jahren Deutschlands traditionsreichstes Printmagazin für Profifotografen, und CHIP FOTO VIDEO, Deutschlands wichtigstes Fotomagazin für engagierte Fotografen, haben es gemeinsam an den Start gebracht."

Der ist imho grammatikalisch völlig richtig ;)
 
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Meinst Du diesen Satz hier?

"fotoPro ist das Ergebnis einer Partnerschaft: PHOTO PRESSE, seit 70 Jahren Deutschlands traditionsreichstes Printmagazin für Profifotografen, und CHIP FOTO VIDEO, Deutschlands wichtigstes Fotomagazin für engagierte Fotografen, haben es gemeinsam an den Start gebracht."

Der ist imho grammatikalisch völlig richtig ;)

Stimmt, ich habe gelesen von einer Zusammenarbeit zwischen PhotoPresse und Deutschlands wichtigstem Fotomagazin.:eek::fahne:
 
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... CHIP FOTO VIDEO, Deutschlands wichtigstes Fotomagazin für engagierte Fotografen ...

Das ist grammatikalisch richtig ... :ja:
Ich habe so meine Vorbehalte bei CHIP-Veröffentlichungen (außerhalb von IT-Themen) und Zeitschriften, die Tipps zur beruflichen Selbständigkeit geben (wollen). Halte mich aber mal zurück, da ich das Blatt nicht gelesen habe und auch nicht kaufen werde ("Don't judge a book by it's cover"). Vielleicht liegt es ja mal beim Arzt herum ... :hehe:

VG Holger
 
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:down: Bekannte Banalitäten in unterdurchschnittlichem Layout. Könnte ohne Probleme auch in der Bild-Zeitung stehen.

:down: Offensichtlich nehmen die Macher sich selbst nicht ernst: Zitat aus der Rubrik Akademie Gestaltung: "AKADEMIE: GESTALTUNG Kontrast, Ordnung, Reduktion – das sind die Grundladen..."

:up: Kann man sich ohne jegliche Verlustängste zu haben, sparen.
 
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Hallo,

Mit Interesse habe ich das Magazin durchgelesen. Nachfolgend meinen Kommentar dazu:

Jeder von uns kennt das Sprichwort: "Über Geschmack lässt sich nicht streiten." Auch ist mir kein einziges objektives Kriterium bekannt, wonach Fotos absolut als gut oder schlecht zu klassieren sind. Ich tue mich sehr schwer mit den Fotos in diesem Heft, doch muss es eine grosse Zahl von Menschen geben, denen die Bilder gefallen, denn die Fotos wurden allesamt von angeblich erfolgreichen Fotografen erstellt.
Interessant sind für mich die Kriterien in Deutschland für den Titel "Berufsfotograf". Nach meinem Bauchgefühl sind das Menschen, die einen wesentlichen Teil ihres Einkommens mit der Fotografie generieren. Doch weit gefehlt! Anscheinend ist in Deutschland jeder ein Berufsfotograf, der selbstständig als Fotograf arbeitet, oder ein Unternehmen mit dem Angebot fotografischer Dienstleistungen betreibt. Demgemäss richtet sich das Magazin auch an jene Menschenmasse, die den diffusen Gedanken hegt, eines Tages vielleicht ein paar Euros mit der Fotografie zu verdienen.
Die Aufmachung des Magazins wirkt auf mich etwas schrill, schräg und reisserisch; die Titelseite ist mit über einem Duzend Schriften vollgepflastert. Aber vielleicht ist das unerlässlich, um in der heutigen Zeit eine Chance zu haben.
Lobenswert finde ich die vielen Tipps für jene, die von einer Karriere als Berufsfotograf träumen: es braucht viel Geduld und noch mehr Beharrlichkeit. Aber das ist wohl bei den meisten Startups der Fall - und nicht nur bei diesen: ein weltberühmter Musiker mit über 50 produzierten CDs hatte mir erzählt, dass er über 200 Gratis-Konzerte gegeben hatte, bevor er endlich von seinem Beruf leben konnte. Die meisten von uns unterschätzen wohl Zeit und Energie, die nötig sind, um den gewünschten Erfolg zu erreichen . . .

Ob ich die nächste Ausgabe von fotoPRO kaufen werde? Wohl kaum. Ob ich es jemandem empfehlen würde? Auf jeden Fall! Es ist sehr nützlich für Menschen, die sich mit der Idee befassen, eines Tages mit der Fotografie einen Teil ihres Einkommens zu generieren. Es ist aber auch lesenswert für all jene, die mal einen anderen Blickwinkel zur Fotografie möchten; es wirkt erfrischend, kurzweilig und lebensnah.

Viele Grüsse aus der Schweiz,

Felix
 
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Neu ist für mich das Wort "Stockfotografie". Spontan musste ich an einen der vielen Selfie-Sticks denken, die ich heute im Planentenmarkt gesehen habe. Aber gemeint ist, dass man sich einen Vorrat (engl. Stock) von 3.000 bis 5.000 Fotos anlegt, um aus dem Verkauf von Bildern aus diesem Portfolio leben zu können.

Kurze Rückfrage:
Wie wird das Thema "Stockfotografie" denn beleuchtet?
So unter dem Motto: "Damit kann jeder, der eine DSLR besitzt, mindestens ein paar Euro verdienen."
Oder eher kritisch: "Die Hoch-Zeit der Stockfotografie ist vorbei, die Preise unten, Verdienst kaum noch möglich."

Nur mal zwei Videos, was nötig ist, wenn mann mit Stockfotografie wirklich richtig Geld verdienen will:

Yuri Arcurs 1

Yuri Arcurs 2
 
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Kurze Rückfrage:
Wie wird das Thema "Stockfotografie" denn beleuchtet?
So unter dem Motto: "Damit kann jeder, der eine DSLR besitzt, mindestens ein paar Euro verdienen."
Oder eher kritisch: "Die Hoch-Zeit der Stockfotografie ist vorbei, die Preise unten, Verdienst kaum noch möglich."

Weder noch! Oder: Sowohl als auch!:D

Der "Stock-Foto Experte Amos Struck" sagt (Seite 17):
"Stockfotografie ist ein Geschäft wie jedes andere auch."
Der Einstieg sei schwerer geworden, die Anforderungen an Bildqualität und Quantität seien höher als je zuvor.
 
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Rezension fotoPRO / Ausgabe Sommer 2015


PROtokoll


Zunächst mal vielen Dank [MENTION=74053]AnjaC[/MENTION] für die Möglichkeit, kostenlos in der ersten Ausgabe blättern zu dürfen. Gerne versuche ich, das neue Blatt aus meiner Sicht zu bewerten. Damit Ihr gleich wisst was Euch erwartet hier kurz die Qualifikation des Rezensenten:

1. Ich bin kein Profi im Sinne von Ken. Gemäß dieser Definition bin ich nicht mal Amateur. Ich verdiene keinen Cent mit meinen Bildern (abgesehen von kleinen Gefälligkeiten unter Freunden). Mein Können ist an guten Tagen allenfalls Durchschnitt. Ich will auch kein PRO werden.

2. Ich bin kein professioneller oder objektiver Rezensent. Was ihr hier kriegt ist äußerst subjektiv und unausgewogen.

3. Ich knipse gerne. Ich könnte ständig Kameras kaufen. Ich bin ein Zeitschriften-Junkie.


Wer trotzdem weiterlesen möchte ist herzlich willkommen. Es geht los.

Hoppla eine Neue! - Wer wie ich keinen Besuch im Supermarkt absolvieren kann, ohne die Einkaufskarre kurz vor der Zielflagge noch am Zeitschriftenregal vorbeizusteuern und auch in der Tanke immer den Umweg durch den Blätterwald zum Tresen macht, dem fällt einfach auf wenn sich eine neue im Regal räkelt und auch wenn man keine Kaufabsichten hat schaut man ihr doch zumindest mal tief ins Dekollete, um zu sehen ob es sich lohnen würde. Jetzt gibt es also wieder eine. Und sie tut auch noch so als wäre sie `ne Professionelle…






Schauen wir mal, was sie zu bieten hat.


Aufmachung, Haptik
DIe Zeitschrift kommt im gängigen A4-Format daher, ist 132 Seiten stark, blättert sich und fasst sich an wie ihre direkten Wettbwerber aus der Hochglanzecke. Glatt, bunt und laut typographiert mischt sich das Cover mühelos unter die bereits bestehenden Titel. Eine PhotoKlassik liegt in Haptik und Aufmachung Welten darüber, bedient jedoch eine völlig andere Klientel und ist hier nicht der Maßstab. Mit 9,95 Euro liegt das Blatt auf Augenhöhe z.B. mit der c´t-Fotografie, die allerdings regelmäßig noch eine DVD mitbringt.

Das Layout der Titelseite wirkt bemüht. Eine nakte Engelsbraut als Hingucker, drum herum Teasertexte in zu vielen unterschiedlichen Fonts dazu Störer an der Ober- und Unterkante wie überall üblich. Der Hinweis auf die Ausgabe „Sommer 2015“ lässt offen welche Erscheinungsperiode der Herausgeber im Auge hat. Die auf dem Titel angeführten Inhalte unterscheiden sich von denen anderer Zeitschriften dadurch, dass sie rundweg kommerzielle Themen im Zusammenhang mit Photographie anführen: Profit mit Naturfotos, mehr Erfolg, Einstieg als Fotoassistent, Pro-Academy. Selbst der angekündigte Hardware-Test lichtstarker Festbrennweiten ist hier mit einem existenziellen „clever investieren“ untertitelt - bei anderen würde hier vermutlich „besser als ihre Zoom-Kollegen?“ stehen. Die Rückseite gehört der Werbung für ein Ultra-Weitwinkelzoom eines markenübergreifenden Anbieters. Auf das Bedrucken des Rückens wurde verzichtet - man rechnet wohl nicht damit, dass jemand die Ausgaben ins Regal stellt.

Fazit: Haptik ohne Überraschungen, kein Alleinstellungsmerkmal. Aufmachung im Spagat zwischen Männermagazin (Foto, Typographie) und seriösem Ratgeber (Pro-Themen). Hätte ich sie nach Haptik und Cover gekauft? - Klares „Nein“.


2. Lesbarkeit, Layout
Beim schnellen Durchblättern fällt auf, dass die einzigen Konstanten beim Layout die Kopf- und Fußzeilen sind. Dazwischen herrscht das Chaos. Als ginge es darum allen Fonts, die der Rechner drauf hat, eine Chance zu geben tummeln sich auf jeder neuen Seite neue Lettern. Auf den News-Seiten 8-10 kämpft jeder einzelne Artikel um sein individuelles Layout. Das ist sicher gewollt und soll irgendetwas leisten - allein es erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil. Es fällt mir auf, stört mich, läßt mich weiterblättern. An dieser Stelle nochmal ganz deutlich: das ist meine kleine Meinung - ander mögen das toll finden oder lese-didaktisch up-to-date.

Zu den Texten gesellen sich die Bilder. Auch hier gibt es alles - von der freigestellten Produktabbildung bis zum doppelseitigen Hintergrundfoto. Das ist ok und dem jeweiligen Thema angemessen. Die Fotos sind durchweg technisch einwandfrei gedruckt. Seltsame Kleinigkeit am Rande: bei den Artikeln „Mehr Erfolg als Fotograf“ und „Start-Up Fotografie“ halten die sympathischen Titelhelden Kameras in den Händen, deren Markenemblem wegretuschiert wurde. Für einen (werdenden) PRO, der das lesen soll, ist das ein Witz. Die Kameramarke ist a.) dennoch deutlich zu erkennen und b.) in diesem Zusammenhang völlig uninteressant. Schließlich wissen angehende PROs aus den jeweiligen Online-Foren ganz genau, welche Marken und welche Bodies allein seeligmachend PRO-tauglich sind :).

Fazit: Die Lesbarkeit wird für mich durch die vielen Fonts zur Qual, Layout und Fotos sind state-of-the-art. Hätte ich mir die Ausgabe aus diesen Gründen gekauft? - Leider wieder „Nein“.


3. Inhalt, Schreibstil
Jetzt mal die Butter auf die Fische…. was taugen die Stories? Ich habe vor, das Ding von vorne bis hinten durchzulesen und meinen persönlichen Freizeit-Knipser-Nutzen daraus zu bewerten. Was ein PRO dazu sagen würde muss daher von einem der anderen Rezensenten kommen.


Seite 3 - Editorial
Die Nude Bride nochmal incl. Fußnote wer der glückliche Fotograf davon ist. Dessen Webadresse ist vermerkt und ein Besuch dort (leider ohne schnellen QR-code) hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Orginaltext dort: „ich bin ONDRO. ich liebe sushi,rolex und sex.“ (copy/paste - die Leerstelle vor der Rolex fehlt tatsächlich). Der Typ sammelt bei mir mit seinen Texten keinen einzigen Sympathiepunkt - aber seine Bilder sind richtig geil. :)
Rechts daneben das unvermeidliche Redakteursgelaber. Dort wird die Zielgruppe nochmal deutlich festgelegt: für Autodidakten, Studenten, Selfmade-Unternehmer, Vollprofis - und für mich! Denn sie ist auch für Leute, die sich „herausheben wollen aus der Masse der Knipser“ und das möchte ich schon. Unter dem Text die Konterfeis der ….ja…. der „Fotoexperten, Blattmacher, Journalisten“. Bei „Blattmacher“ wird mir schlecht.


Seiten 4-5 - Inhalt
Die Rubriken sind Portfolio, Akademie, Business, Workflow, Video, Test & Technik, die Doppelseite ist stimmig im Layout und weckt Vorfreude. Zum ersten Mal denke ich „könnte was werden!“


Seiten 6-7 - Bestseller
Tolles Foto der Nanpu Bridge in Shanghai über die gesamte Doppelseite. Links eine Textspalte über erfolgreiche Galerie-Verkäufer. Die Überschrift verspricht Infos darüber, wie die genannten PROs es geschafft haben, ihre Bilder zu verkaufen. Die Antwort gibt der Text im letzten Abschnitt: „Such dir ein interessantes Thema, steh früh auf und bleib dran!“ - Alles easy….


Seiten 8-9 - News
Das Schlachtfeld der Headlines. Es beginnt links mit einer Redaktionskolumne zum Thema „Erfolgreich mit Fotografie?“. Dort lernen wir, dass man mit Fotografie auch heute noch erfolgreich, wohlhabend und sogar reich werden kann - juchuh! Wir lernen auch: teure Kameras sind keine Garantie für gute Aufnahmen, gute Fotos kann heute jeder machen und eine eigene Website ist noch keine Erfolgsgarantie. Und was jetzt? Der Rat am Schluss faselt von Mut und eigenem Weg und auf Stärken konzentrieren und von anderen lernen. - Alles sicher völlig neu für die PROs.

Weitere Themen dieser Seite:
  1. die Sony Alpha 7RII ist was für Professionals (kein webiste-link für weitere Infos)
  2. Alexander Heinrichs ist ein hervorragender Workshop-Coach (kein weiterführender link)
  3. In Frankreich finden zwei tolle Fotofestivals statt (kein link)
  4. Beim World Photography Award 2016 können PROs noch mitmachen (mit website-link!)
  5. Lomography bringt ein Petzval-Objektiv heraus (mit website-link)
  6. Ganz rechts dann wieder eine ganze Spalte mit kleineren Meldungen in schönem Layout und immer vollständig mit weiterführendem Link. Die Meldungen wechseln inhaltlich zwischen Technik-Infos und Wettbewerben/Seminaren hin und her.


Seite 10 - News
Weitere Technikmeldungen zu Kameras, Objektiven und Beichtungsmessern. Hier werden wohl Pressemeldungen der jeweiligen Unternehmen abgedruckt, was übliche Praxis aller technisch orientierten Zeitschriften sein dürfte.


Seite 12 - News
Diese Seite bringt den Dampfer wieder ordentlich ins Schlingern. Hat man sich gerade an interessante Kurzberichte gewöhnt, verbraten die „Blattmacher“ hier tatsächlich eine ganze Seite mit Zahlenspielen zum Thema „Wieviele Profifotografen gibt es in Deutschland?“ Am Ende landen sie bei „etwa 17.000“. Dabei wissen wir ja die wahre Antwort auf die Frage lautet 42.


Seiten 13-14 - News
Nochmal eineinhalb Seiten Produktinfos aus den Unternehmen und eine halbe Seite für Herrn Michael Omori Richter, PRO-Fotograf und Seminaranbieter, von dem wir lernen was für erfolgreiche Arbeit wichtig ist: erstklassige Fotos, Persönlichkeit, thematische Positionierung, Kundenverständnis und ein großes Netzwerk, um Bekanntheitsgrad zu bekommen. Allerhand.


Seiten 16-17 - immer noch News
Interview mit Herrn Amos Struck über die Welt der Bildagenturen und aktuelle Bildertrends im Bereich Stock-Fotografie. Mich interessiert das Thema, Texte und Bilder ergänzen sich gut, die Infos sind neu für mich und ich nehme sie gerne auf. Aber ich bin ja auch kein PRO…..


Seiten 18-25 - Portfolio ONDRO
Der Schöpfer der nakten Bräute packt aus: „Was macht einen Hochzeitsfotografen erfolgreich?“
Zu den Fotos: alle sehr kreativ, sehr aufwändig, sehr inszeniert. Kein einziges gefält mir. Geschmacksache, sicher. Zu keinem Foto gibt es technische Details, nur Gelaber von „unwiederbringlichen Momenten“ - ganz ehrlich: wenn ich dort Bräutigam wäre würde ich nicht wollen, dass dieser Moment sich wiederholt.
Der Text: Man erwartet hier zumindest die Antwort auf die Eingangsfrage. Die kommt dann auch. Wer sich durch die Rolex-Passage bis Seite 24 durchgekämpft und das beim Lesen Erbrochene sorgfältig weggewischt hat kriegt die Essenz ins Hirn gehämmert. Originalton ONDRO: „Ich lasse mich einfach von der Situation vor Ort inspirieren.“ Hammerhart.
„Vielleicht ist es auch einfach sein Künstler-Gen“ mutmaßt der servile Fragensteller daraufhin keck und schreibt tatsächlich, dass der Meister sich selbst beigebracht hat, wie Belichtung und Schärfe funktionieren. Es folgen weitere Auslassungen über Equipment (wir erinnern uns: teure Kameras sind keine Garantie….) und Arbeitsweise des Fotografen, die im Schlusssatz darin kulminieren, dass ONDRO das Leben liebt.
Wie gesagt: der Junge hat Spitzenbilder auf seiner Website - aber hier hat man ihn verarscht.


Seiten 26-32 - Portfolio STEFAN HEFELE
Geldverdienen mit Naturaufnahmen? - Wie geht das denn? Die Fotos: wirklich schöne Landschaften, leider wieder ohne technische Details. Auch hier ein Blick auf die Website und wieder großes Staunen über Spitzenbilder aus Natur / Architektur und Produktfotografie. Der Junge kann was, keine Frage. Anders als beim Nude Rolex Shooter ist es in dieser Reportage viel besser gelungen, wichtige Punkte zur Naturfotografie herauszuarbeiten. Nicht dass man das alles nicht schon wissen konnte aber es ist doch wichtig, immer wieder darüber zu lesen, dass morgens und abends das beste Licht herrscht, dass ein eigener Bildstil für die Eigenmarke wichtig ist, dass man an Jahreszeiten denken sollte, dass Geduld und Hartnäckigkeit in der Naturfotografie unentbehrlich sind. Mir hat´s gefallen. Aber ich bin ja auch kein PRO…. :).


Seiten 34-39 - Akademie Todd Antony
In dieser Story geht es um Farben, sprich Beleuchtung und Weißabgleich. Todd Antony ist ein Profi im Bereich Werbefotografie und er erzählt uns über den Alltag und die Zusammen arbeit mit Art-Directors und Business-Kunden. Wir bekommen drei seiner Arbeiten gezeigt und jeweils darunter sehr ausführlich das Making-Of erklärt. Beleuchtung, Anordnung der Komponenten, eingesetzte Technik - alles wird verständlich visualisiert. Am Ende gibt es noch kurze Infos zu einigen der eingesetzten technischen Gerätschaften und einen Kasten mit Basiswissen über Farbtemperaturen. Artikel und Aufmachung sind ansprechend und man bekommt einen Eindruck wieviel Aufwand in manchen Fotos steckt. Gelungen!


Seiten 40-46 - Akademie Gregory Heisler

Profifotograf Gregory Heisler lüftet das Geheimnis seiner Portrait-Kunst. Die gezeigten vier Fotos sind absolut cool, keine Frage. Ein ausführlicher Text zu jedem Bild gibt interessante Erklärungen dazu. Eine starke Story, die ich mit Gewinn gelesen habe und bei der ich überlege, den angegebenen Bildband von Herrn Heisler „50 Portraits“ zu kaufen.


Seiten 48-50 - Akademie Gestaltung
Mit „Bildaufbau & Wahrnehmung“ ist dieser Artikel überschrieben und entführt den Leser in antike Gestaltungsempfehlungen a la Goldener Schnitt und Diagonalaufbau. Ich lese relativ emotionslos darüber hinweg. Bringt mir nichts Neues, ist aber auch kein Aufreger. Der weiße Hai als Aufmacher ist sehr schön inszeniert und endlich räkelt sich auch mal wieder die Nude Bride zwischen diagonalen Schatten.


Seite 51 - Akademie Kolumne
Feiere die Einfachheit! - Wie könnte eine Rubrik, die sich anspruchsvoll „Akademie“ nennt besser bendet werden als mit einer Kolumne zur Einfachheit. „Geht´s raus und macht´s Fotos“, würde Franz Beckenbauer sagen und vergesst die verschiedenen Messmethoden und Belichtungsmesser und Blitzeinstellungen. Draufhalten, abdrücken, nachschauen ob die Aufnahme passt und wenn nicht eben heller oder dunkler einstellen und nochmal drauf. Entweder der Autor Martin Krolop („einer der erfolgreichsten Fotoblogger Deutschlands“) lichtet immer nur in sich ruhende Objekte ab oder ich hab ihn komplett missverstanden. Die Kolumne gefällt mir nicht. Aber ich bin auch kein PRO :).


Seiten 52-53 - Manfrotto
Beinahe wäre ich der Seite auf den Leim gegangen. Eine doppelseitige Anzeige, aufgemacht wie eine Redaktionsseite. Clever gemacht Manfrotto! :)


Seiten 54-57 - Business KnowHow
Tipps für PROs. Hier geht es um…
  1. das Erzählen von Geschichten mit dem eigenen Portfolio statt dumpfem Bildermachen
  2. die erfolgreiche Bewerbung bei Wettbewerben als Sprungbrett für die Karriere
  3. den Tipp eines Rechtsanwaltes wie man sich vor Bilderklau schützen kann (nämlich gar nicht)
  4. die Ansprache der richtigen Zielgruppe beim Verkauf der Bilder

Alle Artikel von Spezialisten geschrieben und mit Webadressen zu den jeweiligen Seiten der Autoren. Alle bieten natürlich weiterführende Beratungen an. An sich nicht schlecht gemacht, jedoch dem Anspruch des Eingangstitels „Mehr Erfolg…“ werden sie nicht gerecht.


Seiten 58-65 - Business Start-Up Fotografie
Der Traum, vom Fotografieren leben zu können. Im ersten Artikel werden dazu erfolgreiche Fotografen nach ihrem Werdegang befragt. Zitate daraus:
  1. J. Konrad Schmidt: „ich kann mit allem leben nur nicht mit einem Nein.“
  2. Peer Brecht empfiehlt die KEBAB-Methode: Können, Ellbogen, Beziehungen, Ausdauer, Bildschirm - es wird nicht erklärt wofür „Bildschirm“ steht, ich nehme an für die Nachbearbeitung
Im folgenden kommen dann die Fotografen ausführlicher zu Wort was durchaus lesenswert ist. Letztendlich bleiben die alten Weisheiten am Ende übrig: fokussieren, konzentrieren, dranbleiben, Neues machen, nicht kopieren, an sich glauben - und nicht mit Reichtümern rechnen. Nochmal J. Konrad Schmidt: „Wer bereit ist, freiwillig mehr zu opfern als er je gewinnen wird, der soll sich auf den Weg machen.“ - Schönes Bild.

Am Ende gibt es noch einen Marketing-Plan für angehende Fotografen und diese klaren Empfehlungen in einfachen Schritten, gepaart mit den Interviews der Fotorafen erzeugen tatsächlich eine Art Aufbruchsstimmung, ein „warum eigentlich nicht?“, dass sehr angenehm nachklingt. Aber…. ich will ja kein PRO werden….. :)


Seiten 66-69 - Business Social Media
Dieses Kapitel beginnt mit einem Text von Donal Doherty, der seiner eigenen Meinung nach einer der besten Hochzeitsfotografen Irlands ist und mittlerweile 28.500 Facebook-Freunde hat (28.980 nach heutigem Stand, ich hab nachgeschaut). Die Facebookseite zeigt sicher gute Fotos aber auch jede Menge Durchschnitt. Aber da sind wir wieder bei der Geschmacksfrage und die gilt für Hochzeiten im Besonderen. Unabhängig davon ist der gute Donal mit dem Thema Facebook offensichtlich wirklich durch. Die Tipps lesen sich gut und der ein oder andere ist selbst Ken-Rockwell-Freunden unbekannt. Und nicht zuletzt muss man Herrn Doherty einfach anrechnen, dass er nach einem erfolgreichen Hochzeit-Shooting von Freunden so begeistert war, dass er seinen Job an den Nagel hängte und beschloss den Rest seines Lebens als Fotograf zu arbeiten. Hut ab!


Seiten 70-73 - Business Karriere: Beruf Fotoassistent
Der Einstieg als Fotoassistent wird hier als die beste Methode proklamiert, das Foto-Business von der Pieke auf zu lernen. Einem erfahrenen PRO das Zeug hinterher zu tragen und die Kippen zu reichen bringt einen direkt mitten rein in die chaotische, hektische, orgiastische Welt der Berufsfotografen. Das Assistent hierbei nicht gleich Assistent ist wird nebenbei erwähnt. Es gibt Assistenten fürs Set-Up, fürs Licht, für die VIP-Betreuung, für die Nachbearbeitung am PC und und und… Der Hammer dabei: „Neun von zehn Fotoassistenten wollen ….möglichst schnell Fotograf werden“. Das haut einen um. Was ist das für ein Beruf, den man möglichst schnell hinter sich lassen möchte? Und war vorhin nicht von Individualität und eigenständiger Arbeitsweise und persönlichem Stil als Erfolgsfaktoren die Rede? - jetzt geht´s ums Abgucken und Nachmachen.
Kein wirklich passender Artikel für mich, egal ob PRO oder Hobbyist - Assistenten wollen wir alle nicht sein, oder?


Seiten 74-79 Business Marketing
„Mach dich zur Marke!“ steht plakativ über einem der Artikel dieser Rubrik. Am Beispiel eines Fotografenpaares wird erläutert was es bringt, seinen eigenen Stil zu entwickeln und zu vermarkten. Unabhängig davon ob man die grell-bunten Bilder mag oder nicht wird hier noch einmal die Trommel der Individualität und Authentizität gerührt. Wer es also bisher nicht kapiert hat nochmal bunt und deutlich: Konzentration, Eigenstädnigkeit, Beharrlichkeit. Und so ein paar Gimmicks daneben wie das eigene Logo, die Website (ruhig mehrere für unterschiedliche Zielgruppen) und die Visitenkarte. Ist ok, aber langsam nutzt es sich ab.


Seiten 80-87 - Portfolio Caitlin Worthington
Das Portfolio stellt die Portraitfotografin Caitlin Worthington vor und passt inhaltlich sehr gut zu den vorangegangenen Themen. Wer sich nicht so recht vostellen konnte was „persönlicher Stil“ bedeuten soll braucht sich nur die Fotos anzuschauen. Hier wird das „Markenzeichen“ der Mode-Spezialisten in jedem Bild erkennbar: teuer visagierte Modells im Zentrum und verschwommene Traumlandschaften drum herum. Die spärlichen technischen Infos im Text weisen auf lichtstarke Standard- und Portraitobjektive hin und die werden fleissig bei ziemlich offener Blende eingesetzt. So gesehen auch ein schönes Beispiel gegen die Arbeitsweiese des Kollegen von Seite 36-38, der komplizierte Sets für seine Aufnahmen aufbaut. Als Portfolio durchaus gelungen.


Seiten 88-91 - Workflow Bilder-Service
Fotografieren ist das eine - Bilder verkaufen das andere. In modernen Zeiten, in denen es eine regelrechte Industrie zur breiten Vermarktung von Fotos gibt kann der Fotograf durch geschicktes Präsentieren seines Warenkorbes mehr aus einem Event herausholen. Stichworte sind Fotobücher, Bilderkassetten, Leinwanddrucke, Online-Portfolios, Foto-Präsente…..
„Keine Angst vor dem Verkaufen!“ lautet dann auch das Fazit und lenkt den Blick des unbedarften Träumers auf die harte Kehrseite des Traumjobs: der Rubel muss rollen und wenn etwas dem Kunden gefällt muss man den letzten Tropfen aus dem Produkt rausquetschen. Ernüchternd, aber interessant.


Seiten 92-98 - Workflow Postproduction/Datenmanagement
Ich kann schon deshalb kein PRO werden weil mein Equipment dafür längst nicht ausreicht. Mein Monitor ist nicht kalibriert und mein Datenmanagement ist eher lässig. Selbst meine Kamera ist ein Risikofaktor weil sie nur einen Kartenslot hat (tatsächlich muss ich zugeben, dass ich mich neulich bei einer Hochzeit wohler gefühlt hätte, wenn die Daten auf zwei Karten geschrieben worden wären. Es hat alles geklappt aber man wird etws neurotisch wenn man ständig in Zeitschriften und Foren liest was so alles passieren kann). Langer Rede kurzer Faden: hier geht es um Professionalität jenseits der Kamera und das ist durchaus wichtig und richtig und gehört für mcih ins Heft. Allerdings bin ich kein PRO…. :)


Seiten 100-111 - Video/Audio
Das tut mir jetzt leid, aber diesen Block werde ich überspringen. Ich mache keine Videos, es interessiert mich einfach nicht und ich kann und will nichts völlig Unbedartes dazu sagen. Da kommt dann sicher mehr von den Kollegen. Sorry.


Seiten 112-119 - Test Kaufberatung
„Beste Qualität in jedem System“, die Kamera-Objektiv-Kombinationsempfehlungen der führenden Marken. Und als wüssten die Blattmacher, dass sie sich jetzt besser wärmstens anziehen, schmückt die Eingangsseite ein lässig auf Stand- und Spielbein ausbalancierter halber Herrentorso mit der gezückten schweren DSLR, bereit zum Schuss. Naja und jetzt sind wir da wo alle Test- und Pixel-Freaks ständig ihre Kreise ziehen, beim vergelichen von Gut, Besser, Best. Natürlich ist es ein FauxPas die D810 nicht mit Nikon-Gläsern zu bestücken (ist schließlich ein PRO-Magazin) aber mal ehrlich Leute: die Seiten könnt ihr Euch sparen. Das wollen PROs nicht lesen. Die haben ihr Equipment, umfangreich und lang erprobt und selbst wenn sie etwas Neues bräuchten, würden sie wohl eher das Forum ihres Vertrauens um Rat bitten! An die Blattmacher: kann raus.


Seiten 120-121 - Test Zubehör
Die Überschrift „Test“ verspricht, dass die hier vorgestellten Produkte (Alu-Fotos, schallschluckende Poster, Hartschalenkoffer, Fotospeicher, Kamera-Kran und Foto-Trolleys) nicht lediglich mit ihren Pressemeldungen abgelichtet werden sondern tatsächlich „getestet“ wurden. Der Umfang der Texte lässt allerdings zu wünschen übrig. Hier könnte man auf Kosten der Kameratests durchaus noch großzügiger werden. Sinnvolles Zubehör kann schließlich jeder gebrauchen. Mehr davon!


Seiten 122-129 Test Objektive und Stative
Bei den Objektiven geht es mir ähnlich wie bei den Kameras. ich würde das nicht in diesem Heft suchen und mich auch nicht daruf verlassen. Hier gibt es (außer Ken) so viele gute Webseiten, dass ich immer online suchen würde. Der Test der Stative dagegen ist ok. Lässt sich zwar auch online machen aber als Erstinformation und Vorauswahl ist ein solcher Vergleich durchaus sinnvoll. Wenn dann noch der Testchef seine Empfehlung ausspricht kriegt die Sache auch noch einen persönlichen Touch. Da haben sich Leute real mit den Sachen beschäftigt.


Seite 130 - Vorschau
Oh, schon zu Ende….. die Vorschau aufs nächste Heft verspricht den Schwerpunkt Autofotografie sowie Berichte zu den Themen Computerbilder, Licht-Sets, Portys, Finanzen im Griff, Filmschnitt und Geld verdienen mit Naturfotografie. Am 11 November kommt das „Winter“-Heft in die Kinos.


Fazit:
Wir hatten zu Beginn leichte Probleme mit einander, die fotoPRO und ich. Dann wurde es besser und als wir uns zur Heftmitte besser kannten wurden wir ganz gute Kumpels. Wird sie ihrem Titel gerecht? Das kann natürlich nur ein PRO beurteilen. Immerhin greift sie Themen auf, die in den Titeln der Wettbewerber nicht zu finden sind. Wenn sie das weiter so macht, bei den Reportagen noch ein bisschen weniger schwafelt und statt dessen konkreter wird, wenn sie es lassen kann sich mit diesen Allerwelts-Kameraempfehlungen zu befassen, wenn sie weiterhin renomierte Fotografen für Interviews gewinnt, zu den Bildern ein wenig technische Finessen preisgibt und wenn sie es schafft, die Schriftarten des Layouters von siebzehn auf fünf zu reduzieren kann sie noch viel besser werden. Die Blattmacher könnten tatsächlich eine Nische entdeckt haben. Ob sie damit PROs erreichen sei dahingestellt, PRO-Träumer dagegen können sie kriegen und davon gibt es viele (schon allein die ganzen PRO-Body-Owner….).

Die Winterausgabe werde ich mir auf jeden Fall wieder ansehen. Ihr habt mich am Haken, Jungs….
 
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Mr. Kane,

ich zweifle daran, dass irgendeine Zeitschrift Deiner Kritik standhalten würde, aber ich habe sie mit Genuss gelesen und mich köstlich über jede Gemeinheit amüsiert.

Und jetzt geh ich mir ne Rolex kaufen :D
 
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Da ich von Anja ebenfalls die Erstausgabe erhalten habe, komme ich nun meiner versprochenen Gegenleistung nach und schreibe meine Eindrücke:



fotoPRO, Das Magazin für Profi Fotografen ... lädt ein zum Start ins Foto Business ... Schritt für Schritt. Diese Ungereimtheit stiess mir gleich ins Auge und sie bleibt durchgängies Motiv auf allen 132 Seiten. An WEN GENAU wendet sich diese Zeitschrift? An den professionellen Photographen oder an den Amateur, der gelegentlich auch mal "im Auftrag" arbeitet und womöglich noch weiter in diese Richtung gehen will?

Im Editorial werden wir dann schnell aufgeklärt: Die Zielgruppe ist (wenig überraschend) der Amateur mit Profi-Träumen, und dem präsentiert man hier ein Heft in "gewohnter" Optik mit wirrem Mix an Schrifttypen und erfreulich viel redaktionellem Teil. Es wurden recht wenig Anzeigenseiten verkauft und daher gibt es viel Platz für die Themenbeiträge, die sich mit ganz starkem Übergewicht um Hochzeitsphotographie, gefolgt von Portrait, drehen.

Das passt in sofern, als dass ganz viele Amateure in genau diesem Segment den Einstieg in die bezahlte Photographie suchen. Der technische Aufwand kann überschaubar gehalten werden, die Kunden kann man meist im (erweiterten) Bekanntenkreis aquirieren und mit Handelsregister- und Steuernummer schlägt man sich auch (noch) nicht herum. Knapp ein Drittel der Seiten dieser Erstausgabe von fotoPRO thematisieren ganz direkt Hochzeitsphotographie oder bedienen sich der Hochzeitskulisse zur Erklärung von Dienstleistungen oder Wertschöpfung. Dazu kommen dann noch acht Seiten "Kaufberatung" Body plus lichtstarkes Standard- und Telezoom: sieben Hersteller und Systeme werden vorgestellt mit Body - 2.8 24-70 - 2.8 70-200 oder Äquivalenzen im jeweiligen Sensorformat). Wenn man darauf noch einen Blitz schnallt, hat man nach Meinung vieler - etwas blauäugiger - Einsteiger quasi schon das perfekte Hochzeitskit!

Ja, wer mit Werbe und/oder Modephotographie einsteigen will, muss ungleich mehr investieren, braucht mehr technisches Wissen und muss komplexere Szenen arrangieren und organisieren (mal ganz abgesehen davon, solche Aufträge an Land zu ziehen - das bleibt ungesagt). Dergleichen erfährt man im "Akademie" Teil, in welchem Beispielbilder von ihren Photographen besprochen und technisch erklärt werden. Da liesst man dann, was es heisst 30 Statisten, fünf Kubikmeter Sand und sieben Kompaktblitze im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu haben - und dass derartige logistische Meisterleistungen überhaupt nicht honoriert werden, denn sie sind nur die Vorarbeit für eine noch zu erstellende, gelungene Aufnahme und kreative Präsentation beim Kunden. Hier ist fotoPRO wirklich "pro". Die detaillierten und nachvollziehbaren Erklärungen sind interessant, lehrreich und bieten einen Mehrwert.

Persönlich kann ich mit dem "Business" Teil wenig anfangen. Die vermittelten Informationen kratzen kaum an der Oberfläche eines "Existenzgründer-Seminars" der IHK, und wer Tips braucht, um im Social-Media Bereich aufzufallen, hat das ganze Konzept nicht verstanden: selbstständiges arbeiten heisst selbst und ständig arbeiten. An allen Fronten. Der Unterschied zwischen einen Photographen und einem Profi-Photographen ist die Büroarbeit, die Kundenaquise, Rechnungstellung und das Sichern des Cash-Flows. Diese Themen sind aber so umfangreich und zeitintensiv, dass sie sich kaum in einem kleinen Heftbereich abhandeln lassen. Hier - und nicht bei Assi - wird typischerweise die erste externe Hilfe bezahlt; sei es der Steuerberater oder die (stundenweise) Buchhaltungs-Hilfskraft. Ein Photograph ist in erster Linie Unternehmer - die gelegentlichen Minuten oder Stunden hinter der Kamera sind die Kirsche auf dem Sahnehäubchen - und machen den kleinsten Teil der Arbeit aus. Das ist wenig glamourös und wird auf gut 30 Seiten "Business" Teil nicht so recht thematisiert.

Werde ich also dabei bleiben und fotoPRO weiter lesen? Keine Ahnung. Beiträge von der redaktionellen Resterampe (Lichtstarke Festbrennweiten - hier stimmt die Qualität) sind reine Seitenfüller; verständliche Erklärungen zu komplexen Studioaufbauten sind hingegen IMMER interessant, und das nächste Heft bringt mit "Automotive: lernen sie von erfolgreichen Autofotografen" ein Thema, dass mich persönlich - weit über ein professionnelles Interesse hinaus - anspricht. Ich bin gespannt - und im Herbst/Winter habe ich ja immer viel Zeit zum lesen ...
 
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Eine Rezension unserer Communitymitglieds Thomas Rychly
(gerade irgendwo auf irgendeinem Berg, deswegen kommt der Eintrag von mir)

Thomas (thory) schreibt:

Da ich selbst im Begriff bin ein Geschäft aus der Fotografie zu machen, kommt die Anfrage für eine Rezension über ein Fotomagazin, das den Anspruch erhebt für „professionelle“ Fotografen zu sein, gerade recht. Wer etwas über mich und meine fotografische Tätigkeit erfahren möchte, kann sich auf meiner Webseite www.thory-foto.com und auch auf meiner neuen Firmen Webseite: www.immomento-oberland.de informieren.

Schon die Titelseite der neuen fotoPRO zeigt wo es lang geht: Start ins Foto-Business mit Erfolg. Na, das ist doch genau das was ich suche!
„Mehr Profit...“, „Facebook...“, „Fotografen-Karriere“, „Video Leitfaden“ – das Cover des Magazins reißt die Top Themen an, die den angehenden Profi interessieren oder für die er sich zumindest interessieren muss. Im „Willkommen“ werden die Erwartungen dann in das Unermessliche gesteigert: diese Zeitschrift will Coach und Quelle der Inspiration sein und dem angehenden wie dem Vollprofi helfen immer noch ein Stück besser zu werden.
Wow.
Spätestens hier erklimmt das Magazin den Gipfel der Erwartungen seiner (potentiellen) Leserschaft. In diesem Moment – man sieht gerade zu bildlich die leuchtenden Augen der Macher – soll der Besucher des Zeitschriftenladens die aufgerufenen 9,80€ aus der Tasche ziehen.
Schauen wir mal was noch kommt.

Das Titelbild reißt mich persönlich nicht vom Hocker, man sieht förmlich die Anstrengung etwas Ungewöhnliches machen zu wollen, dabei bleibt jedoch alles Inspirierende auf der Strecke. So jedenfalls mein höchst subjektiver Eindruck.

Überhaupt sind die Bilder in diesem Hochglanzmagazin, so verkäuflich diese auch sein mögen, selten mein Geschmack. So selten, dass ich mich frage ob ich überhaupt zum Profi geeignet bin. Wenn das nun der angesagte Bildstil ist, was mache ich dann?

So entsteht mein Eindruck, dass das „anders machen“ zum Selbstzweck wird. Dies geschieht wohl aus der Not heraus, kontrastreiche Akzente setzen zu müssen, um die notwendige Aufmerksamkeit auf Platz 326 in der Auslage des Zeitungsständers zu erheischen.

Also Leute, heraus mit der Sprache: wie wird man erfolgreich im Fotobusiness? Bereits auf Seite 6 findet sich dann ein „Business Update“, das besagt: „So geht’s“.

Na, dann wollen wir mal. Während ich in Gedanken bereits beim Autohändler mein neues Dienstfahrzeug auswähle, überfliege ich hastig den Artikel. Ohja, die Macher des Magazins stellen die These auf „man kann auch 2015 und darüber hinaus sogar sehr erfolgreich sein“. Schon springen meine Gedanken zur Luxusausstattung und es dürfen auch ein paar PS mehr sein, doch erst mal erfahre ich was alles alleine nicht ausreichend ist:

  • Teure Kamera-Ausrüstung – hm
  • Gute Fotos – aha, gut zu wissen
  • Eigene Webseite – uih die merken auch alles, irgendwie erkenne ich mich wieder
Aber was ist es dann? Gespannt rasen meine Augen durch die wenigen Zeilen, mein Autohändler muss noch kurz warten bis ich da durch bin.

Und was lese ich: „es braucht den Mut den eigenen Weg zu gehen und sich auf seine Stärken zu konzentrieren“ – aeh, geht es nicht ein wenig konkreter? Na gut, im Heft kommen jetzt auf 120 Seiten einige Beispiele. Mein Autohändler wird noch ein wenig Geduld aufbringen müssen. Zudem kommen mir erste Zweifel, ob es wirklich die Sonderausstattung wird.

Ich blättere nur wenige Seiten weiter, überfliege den in einem Fotomagazin wohl unvermeidlichen Mix aus Information und Product Placement wie die Leica Q und andere Technikalien. Dann scheint es wieder zur Sache zu gehen:

Unter der Überschrift „Was wollen Sie?“ gibt ein Trainer Ratschläge zu Kunden und ihren Bedürfnissen. „Erstklassige Arbeit“, „Persönlichkeit“, „Positionierung“, „Kunden verstehen“, „Kunden aufmerksam machen“ sind die Themen des Artikels. So selbstverständlich diese erscheinen mögen, so sehr sind diese für die erfolgreiche Akquise erforderlich. Es wird klar, dass der Weg zum Erfolg, so es diesen für mich persönlich gibt, ein längerer sein wird. Mein Autohändler wird noch warten müssen.

So, jetzt aber Butter bei die Fische, was kommt noch an verwertbaren relevanten Informationen? Ein ärgerlicher Knackpunkt auf dem Weg zum Profi erscheint mir Facebook. So überflüssig wie unvermeidlich. So sehr ich diese auf Facebook praktizierte geistige Diarrhö hasse so sehr erkenne ich erfolgreiche Marketingstrategien über diesen Kanal an. Ein irischer Hochzeitsfotograf erläutert seine Strategie im Umgang mit Facebook und wie dies ihm dient um Kunden zu akquirieren. Dieser Artikel ist sicherlich ein guter Leitfaden wie dieser Kanal zu nutzen ist. Aber auch hier wird klar: nach Lesen des Artikels beginnt die Arbeit, bis die Kasse klingelt dauert es noch eine Weile. Mein armer Autohändler.

In der Zeitschrift werden dann einige Geschäfte erfolgreicher Fotografen vorgestellt. Diese Artikel enthalten durchaus wertvolle Hinweise, deren Umsetzung erfordert Hartnäckigkeit und den berühmten langen Atem. Besonders erwähnenswert erscheint mir, wie am Beispiel eines Hochzeitsfotografen die Bedeutung des Servicegedanken veranschaulicht wird: „Mehrwerte zum Verlieben“. Dem altgedienten Profi mögen diese Hinweise selbstverständlich erscheinen – was ihm zu wünschen ist – trotzdem erscheint gerade dieser Artikel für Profis - und solche die es werden wollen - besonders lesenswert. Denn das gekonnte Verkaufsgespräch, das die Wünsche des Kunden bedient, ist die hohe Kunst, die letztlich zu einer win-win Situation für die Beteiligten führt.

Das Unvermeidliche eines Fotomagazins ist der Gerätetest. Möglichst der Massenvergleichstest, denn das wollen die Leute lesen, das erhöht den Absatz. So erklärte mir mal ein Redakteur diese für mich eher langweiligen Vergleichstests. Auch die fotoPro kann sich diesem Sog nicht entziehen. Unter der Überschrift „Beste Qualität in jedem System“ werden Kombinationen unterschiedlicher Hersteller vorgestellt. Meine Meinung: in dieser Form und in diesem Tiefgang entbehrlich. Das wesentlichste Kriterium für eine geeignete Ausrüstung bleibt nämlich unerwähnt: der Einsatzzweck. Gerade diesem Magazin, das dem Profi die Spezialisierung empfiehlt, würde es sehr gut stehen, die Features des Equipments an verschiedenen Einsatzzwecken zu spiegeln. Aber es soll ja noch künftige Ausgaben dieses optisch und haptisch gut gemachten Magazins geben.

Wie war das mit meinem Autohändler: er wird noch warten müssen. Und überhaupt, ich habe doch ein Auto.
 
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