Fotografieren mit Graufilter

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Amadea

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Hallo liebe Leute,

nachdem ich nun etliche Tutorials gelesen oder per Video angesehen habe, bin ich immer noch nicht schlauer. Schon seit viele Jahre fotografiere ich, jedoch habe ich mich an die handwerkliche Kunst der Fotografie nie heran getraut, sondern überwiegend die Motivprogramme benutzt, bzw. mit verschiedenen Objektiven gearbeitet. Ich bin ein Fan der Makrofotografie :).
Nun habe ich zum Geburtstag verschiedene Graufilter geschenkt bekommen und möchte lernen, damit zu arbeiten. Bis jetzt habe ich keine Anleitung gefunden, die meinem Kenntnisstand entsprochen hat. Meistens stehen dort Dinge wie "Belichtungszeit messen" oder "die Kamera die Belichtungszeit messen lassen" oder "Belichtung merken, Tabelle benutzen, Filter aufsetzen und Belichtung einstellen"....

Ich verstehe nur Bahnhof. Kennt jemand eine Schritt-für-Schritt-Anleitung oder kann jemand aus dem Forum erklären, in welcher Einstellung die Kamera die Belichtung messen soll und wie das funktioniert? Ich habe die Nikon D5200, Stativ ist vorhanden, ebenso Okularabdeckung, Fernauslöser und verschiedene ND-Filter.
Für die Meisten hier ist das sicher alles selbstverständlich, aber als Einsteiger bleibt man bekanntlich an den Kleinigkeiten hängen.

Vielen Dank!
Amadea
 
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Hat Dir der Schenkende nicht verraten was Du damit machen sollst?

Wenn es sehr hell ist und 1/4000s nicht mehr reicht, kannst Du einen Graufilter verwenden, um überbelichtete Aufnahmen zu vermeiden. Das gilt insbesondere, wenn Du mit offener Blende fotografieren willst.

Evtl. sind ja auch Grauverlaufsfilter dabei, damit kannst Du besonders helle Bereiche wie bspw. den Himmel abdunkeln, um zu vermeiden, dass überbelichtet wird.
 
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Schon mal vielen Dank für die Antworten.
Dieses Video habe ich auf Youtube auch schon gesehen; hört sich alles simpel an. Der Fotograf scheint ein wenig zu experimentieren und die Ergebnisse gefallen mir gut. Aber mit einem 1000er ND-Filter geht das so nicht, weil man nichts mehr sieht, sobald der Filter aufgeschraubt ist. Und das ist folgt der Teil, der bei mir nicht ankommt aufgrund mangelnden Verständnisses hinsichtlich der Zusammenhänge (Belichtung messen im Modus Zeitautomatik, was genau merken, Korrekturtabelle benutzen, im M-Modus einstellen - alles große Fragezeichen). Eigentlich möchte ich die Details auch gar nicht so genau verstehen, es reicht mir, wenn ich weiß, wie ich vorgehen muß und dann kann ich herumprobieren.

LG, Amadea
 
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Belichtungsmessung funktioniert bei starken ND-Filtern nicht mehr. Ebenso der AF.
Setze die Kamera auf ein Stativ, Wähle den Bildausschnitt die Blend und stelle scharf. Nun AF abschalten und die Kamera auf M (manuelle Steuerung).
Je nach eingestellter Blende und Empfindlichkeit (ISO) ergeben sich Belichtungszeiten die bis in den Minutenbereich gehen können. 30 Sekunden stellt die Kamera als längste Zeit zur Verfügung, den Rest musst Du im Bulb-Modus (mit Fernauslöser) realisieren.
Bei normale Lichtbedingungen kommt es aber kaum zu Zeiten über 30 Sekunden. Stell einfach eine Zeit ein (10 Sekunden etwa) und löse aus. Am Vorschaubild mit Histogramm lässt sich abschätzen in welche Richtung die Belichtungskorrektur gehen muss. Sollte es sehr unterbelichtet sein dann eben mal 20 Sekunden versuchen. Ist es zu Hell dann eben 5 Sekunden Belichtungszeit. Mit der Zeit bekommst Du ein Gefühl wo die Reise hingeht. Die Belichtungsreihen bleiben Dir aber nicht erspart.

Gruß Karl
 
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"Belichtung ohne ND-Filter messen"

Figo, ist mir ja ein bißchen peinlich, aber wie messe ich denn die Belichtung?

Et kütt wie et kütt, aber das kütt net weil ich nicht weiß wie :confused:

LG, Amadea
 
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Hallo,

Eigentlich möchte ich die Details auch gar nicht so genau verstehen, es reicht mir, wenn ich weiß, wie ich vorgehen muß und dann kann ich herumprobieren.
normalerweise hat man (a) ein Problem, dass man (b) analysiert und versteht um dann (c) zu einer Lösung zu kommen. Bei Dir ist es genau anders herum: Du hast ein neues Spielzeug und suchst ein passendes Problem dazu. Das wird schwierig :rolleyes:.

Vorschlag: Du stellst die Kamera auf die Betriebsart M (=> in der Bedienungsanleitung nachsehen) und knipst vom Balkon herunter bei Blende 5,6 und 1/125 Sekunde und ISO 100 erst ohne Graufilter und dann der Reihe nach mit den verschiedenen Graufilter und schaust Dir erstmal an, was mit Deinen Bildern passiert.

Für die Makro-Fotografie wirst Du die Graufilter eher nicht brauchen können.

Ciao
HaPe
 
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HaPe, das ist vielleicht die beste Lösung. Aber nach all den Videos/Anleitungen war ich von den gefühlten 100 nötigen Einstellung erst einmal gefrustet.
So habe ich es seinerzeit auch gemacht, als ich mit der Makro-Fotografie anfing -> ausprobiert und wahnsinnig viele Fotos gelöscht :).

Die Graufilter wollte ich eher für Landschaft-Fotografie verwenden.

LG, Amadea

PS. das Rädchen für die Betriebsarten kenne ich blind ;-)
 
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Hi,


Du nimmst einen Automatik-Modus (A, S oder P) und siehst nach, welche Werte für die Blende und die Belichtungszeit Dir die Kamera vorschlägt. Den ISO-Wert sollte dabei unverändert bleiben).

Ciao
HaPe


Das ist alles??? :rolleyes:
Oh je, und dafür habe ich mich nun ge-outet, dass ich Null-Hintergrundwissen habe :)
 
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Hi,

ich finde da immer eine Doppelstrategie schick: "Einfach mal ausprobieren was passiert" ist gut und wichtig um ein Gefühl für einen Effekt zu bekommen. Aber auch "verstehen, was passiert" halte ich für sehr wichtig, um kreativ mit dem Effekt umgehen zu können und um nicht überrascht zu werden, wenn man mehrere Effekte kombiniert.

Graufilter (in der eher leichten Variante) verwendet man gerne bei Portraitfotos, wenn es einfach zu hell für eine große Blende ist. Aber das ist ja gerade nicht Dein Anwendungsfall.

Graufilter (der eher heftigen Art) verwendet man in der Landschaftsfotografie, wenn man mit sehr langen Belichtungszeiten bestimmte Effekte erzielen will. Aber Achtung: Nicht jedem gefällt so was.

Wenn Du sowas wie im folgenden Bild machen möchtest, sollte der Filter sehr duster sein (z. B. 6 Belichtungsstufen = Faktor 64 abdunkeln). Du musst dann ohne den Filtern fokussieren, Autofokus abstellen und nachsehen, welche Belichtungszeit (bei gegebener Blende und ISO-Wert) Dir die Kamera vorschlägt. Ist es z. B. 1/125 Sekunde, multiplizierst Du dieses einfach mit Deinem Verlängrungsfaktor 64 und erhältst eine Belichtungszeit von 0,5 Sekunden, die Du dann in der manuellen Betriebsart mit dem Filter verwenden musst..

D3s-2013-05-12-0243.jpg

Ciao
HaPe
 
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"Belichtung ohne ND-Filter messen"


LG, Amadea

Wie schon gesagt, du misst die Werte für Blende und Zeit mit einem der oben schon angegebenen Kamera-Programme, dann stellst du die Kamera auf den Modus "M" und stellst über die entsprechenden Rädchen genau diese gemessenen Werte manuell ein. ISO Einstellung muss auf manuell stehen (also fester ISO Wert, der sich nicht automatisch anpassen darf!!). Dann verstellst du die Verschlußzeit anhand der Verlängerungswerte für den entsprechenden Filter. Dann diesen Filter drauf und los.
Alles natürlich auf dem Stativ - das ist Pflicht.
 
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Kurz und klar erklärt :up:
Genauso hatte ich das Fotografieren mit Graufiltern von Anfang an verstanden. Dass man auch mit Belichtungsautomatik (bei geschlossenem Okular) fotografieren könnte, las ich hier vor einigen Tagen das erste Mal.

BTW: Mein 1.000er B+W neigt bei 10 Blenden Korrektur zur Unterbelichtung - daher rechne ich mit 11 Blenden und korrigiere ggfs. in der EBV etwas ins Minus.
 
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BTW 2:
... Und mit Farbabweichungen rechnen ... Aber die kann man korrigieren. :)
 
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Genau soetwas möchte ich machen :D

Vielen Dank erst Mal an alle!
Nächste Woche geht´s in den Urlaub und dann werde ich fleißig ausprobieren, was ich hier gelernt habe :).

LG, Amadea
 
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Hei


Zur Zeit beschaeftige ich mich sehr ausgiebig mit Graufiltern. Mit dem Resultat das ich in den letzten zwei Wochen noch einmal massiv "aufgeruestet habe"

Aus der Erfahrung heraus, die ich nun machen konnte, ist es wichtig den Sucher abzudecken, besonders wenn die Belichtungszeiten tagsueber laenger sind, ansonsten entsteht eine ungewuenschte farbliche Ueberbelichtung. Auch musste ich feststellen das ein Sonnenschutz sehr wichtig wurde.Bei runden ND Filter kein Problem, bei meinen 100x100 ND Filter Scheiben von Lee dann doch eine recht kostspielige Angelegenheit.

Auch recht wichtig. Gerade bei den Scheiben, es muss Lichtdicht vorm Objektiv sietzen. Ansonsten spiegelt sich das Objektiv im Bild wieder. Aber wie gesagt das ist eher ein Problem bei den Einschiebscheiben, weniger bei ND Filter die vorgeschraubt werden.

Hier mal ein bei Sonnenlicht belichtetes Bild.

Ungeheuer by Mark Helfthewes, auf Flickr

Wobei der Isowert mit 1000 recht hoch ist. Besser waehre da natuerlich 100 gewesen. Belichtungszeit 64sec. und Blende f14

Gruss und viel Spass
 
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Hallo Patur,
schönes Bild und vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen. Mir geht es aber nun um diesen Teil deiner Antwort:

[...]dass ein Sonnenschutz sehr wichtig wurde.Bei runden ND Filter kein Problem, bei meinen 100x100 ND Filter Scheiben von Lee dann doch eine recht kostspielige Angelegenheit.[...]

Ich nehme mal an, dass du mit Sonnenschutz im Falle deiner LEE-Filter das Kompendium meinst. Welches hast du dir denn da angeschafft?

Grüße,
Rainer
 
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