Ich konnte einfach nicht mehr bis zum Wochenende warten.
So hab ich meine Olympus in der Büromittagspause geschnappt und bin raus in die Umgebung, um einen ersten Kandidaten für den Filmomat zu haben.
35 Aufnahmen waren rasch gemacht und am späten Nachmittag gings los.
Im Wechselsack knackte ich die Portra-Filmpatrone mit dem Patronenöffner. Wie immer beim Einspulen soll der Ansatz rund geschnitten werden, damit sich der Film nicht in der Spule verhakt. Das ist mir - erstaunlich - gut gelungen ;-) Vorher musste ich noch etwas an der Jobo-Spule üben, denn die muss man anders füttern als die Paterson, die ich seit Jahrzehnten gewohnt war.
Dann gings an die Befüllung des Filmomat. Der nimmt ganz schön viel Wasser für das Mantelbad zum Temperieren von Filmdose und Chemie. Aber er braucht auch Spülwasser, das kommt in die hintere Abteilung. Liter flossen. Dann die Filmdose eingesetzt und mit dem Kabel verbunden. So kann die Agitation und das Aufstossen der Spule auf dem Dosenboden erfolgen. Hier ist schon der Entwickler und das Bleich-/Fixierbad eingefüllt. Letzters eine braune Sauce. Besser, man hat Schutzhandschuhe an und eine Schutzbrille aufgesetzt
Der Filmomat ist nun gestartet, jetzt heizt er das Mantelbad auf, um damit die Prozesstemperatur zu erreichen, die für C-41 vorgesehen ist: Fieber - 38 Grad. Warten, zusehen und staunen. Die Maschine summt, ein Aktivlüfter kümmert sich um Kühlung für das Netzteil.
Andere Perspektive
Filmomat in Action. Der Tetenal C-41-Prozess ist angefahren. Jetzt muss einmal die Filmdose vorgewässert werden. Unten die noch verbleibende Gesamtlaufzeit.
Die Solltemperatur ist erreicht. Oben die aktuelle Temperatur des Mantelbades, unten die Chemietemperatur. Der Filmomat kümmert sich um die Einhaltung der Temperatur und hat auch ein paar Tricks programmiert, um das Abkühlen der Chemie während der Durchgänge zu kompensieren. Hut ab.
Die innere Wasserwelt des Filmomat. Vorne das Heizelement, dahinter der Wasserfilter. Das Mantelbad wird ständig umgewälzt. Rechts dahinter der Schwimmer, dessen Funktion sich mir noch nicht erschlossen hat.
Verbrauchtes Prozesswasser wird abgepumpt. Hier sollte ein Kübel bereitstehen. Der Abwasserschlauch wird am Filmomat aufgesteckt und gehört zum Lieferumfang.
Hier läuft gerade das Bleich-/Fixierbad ab.
Geschafft, Ziel erreicht. Mein erster selbst entwickelter Farbfilm! Nein, falsch, der Filmomat war's!
Ein perfekt entwickelter Portra 400, kratzerfrei, optimale Dichte. Besser gehts nicht :up: