Farbraum

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
Hallo Mona,

CNX kann AdobeRGB richtig darstellen, aber als Bildbearbeitungsprogramm besitzt es 2 Darstellungsarten.

1. Bearbeitungsmode (Default): Hier wird der AdobeRGB Farbraum absichtlich auf den Monitorfarbraum verkleinert dargestellt, um nicht im Blindflug das Bild bearbeiten zu müssen. Das Ergebnis sind dann die blasseren Farben, die du beobachtet hast.

2. Proofmode: Hier wird der Druckerfarbraum am Monitor simuliert. In diesem Mode sollte AdobeRGB nicht mehr blasser wirken als sRGB.

Bei einem Viewer (Bildbrowser) ist das wieder anders. Dieser wird nicht zur Bildbearbeitung eingesetzt und kann das Bild daher sofort optimal darstellen. Leider sind jedoch auch 14 Jahre nach der ICC Einführung kaum Programme zu finden, die diese simple Aufgabe richtig beherrschen.

Noch ein paar Worte zu Rendering Intents.

Sättigung ist bei Fotografie völlig falsch und nur für Logos zu verwenden.

Wahrnehmungsorientiert wird häufig mit Erfolg eingesetzt. Hat bei dem von afx verwendeten Riesenfarbraum folgenden Nachteil.
Bei der Umwandlung von einem kleinen in einen großen Farbraum bleiben (unabhängig vom gewählten Intent) immer alle Farbtöne erhalten.
Bei der Rückumwandlung werden die Farben auf den kleineren Farbraum abgebildet (skaliert). Damit haben sich die Farben jetzt aber verändert. Je größer der Unterschied zwischen Arbeitsfarbraum und Zielfarbraum, desto größer daher der Verlust.

relativ Farbmetrisch rechnet beim Verkleinern des Farbraums nur jene Farben um, die nicht abgebildet werden können. Dieser Intent wäre für den Workflow von afx daher optimal geeignet.

absolut Farbmetrisch wird für den Proof verwendet.

Die Glaubensfrage, welcher Farbraum der richtige ist, kann genauso beantwortet werden, wie die Frage nach dem richtigen Programm.
Es ist der Farbraum, mit dem der Fotograf ein für ihn vernünftiges Ergebnis bekommt. Wer mit sRGB zufrieden ist, soll dabei bleiben. Wer mit AdobeRGB zufriedener ist, soll sich den Anwand antun und wer glaubt, nur mit AdobeWideRGB oder sonst einem Riesenfarbraum glücklich zu werden, nur zu.
Um das lesen entsprechender Literatur kommt man in diesem Fall nicht herum. Auf meiner Homepage gibt es dazu Hinweise.
http://capture-nx.webtivation.at/literatur.htm

Am wichtigsten ist jedoch, Monitor und Drucker zu kalibrieren, sonst wird man mit keinem einzigen Workflow richtig glücklich. Beim Drucker ist das leider recht teuer.

Auch wenn man sämtliche Regeln für Farbmanagement beachtet, ist man immer noch nicht davor gefeit, dass eine violette Pflanze auf der Aufnahme sämtliche Rotanteile verloren hat, und blau geworden ist. Diesen Fehler kann bis heute kein Farbmanagement und kein Profil beheben.

Walter
 
Kommentar
Anzeigen
afx schrieb:
Wieso Tonwertabrisse? Die hast Du doch nur wenn Du einen breiten Farbraum bei 8bit/Kanal verwendest.
Dein RAW Konverter arbeitet immer in 16bit. Erst wenn Du raus gehst wird es problematisch wenn Du dort 8bit TIFFs oder JPG nimmst und da nen breiten Farbraum beibehältst.

Mal konkret an meinem workflow:
NEF in Capture leicht angepasst, z.B. WB, CA entfernen, Rauschreduzierung
--> Export als 16bit tif nach Photoshop
--> restliche Berabeitung, z.B. Gradiation, Beschnitt, USM
--> Speichern als 16bit tif
--> ebenso Speichern als 8bit jpg für den endgültigen Verwendungszweck

Das Speichern als tif im vorletzten Schritt passiert nicht immer, sondern nur, wenn viel am Bild bearbeitet wurde, um so noch die Basis des jpg zu haben.
Das jpg ist fast immer sRGB. Wo ist der Vorteil, wenn ich vorher in Capture nen grösseren Farbraum habe? Selbst wenn ich Farben hätte, die da vorkommen, werden die beim Konvertieren "zusammengestaucht".
Is ja nich so, dass ich das nicht mal probiert habe.
Übrigens nicht nur mit Testtafeln, sondern tatsächlich mit echten Alltagsmotiven und sowohl Laborabzügen als auch Tinten-Prints.

afx schrieb:
Du mußt jedesmal dran denken und nicht vergessen umzustellen.

Ich denke lieber in den seltenen Fällen, wo ARGB das Ziel ist dran, das im Konverter einzustellen, als in den vielen Fällen jedes einzelne Bild zu konvertieren. Da macht mir ne batch das Leben auch nich viel einfacher.

afx schrieb:
Das is wieder so 'ne Nikon Krankheit, Farbräume und Tonwertkurven zusammenzupopeln.
Im Endeffekt hast Du sRGB und ne Kurve die einige Farben pusht.

Ich weiss dass das über ne Kurve läuft und der farbraum schlicht sRGB is.
Und?
Es funktioniert. so what...

afx schrieb:
Der Vergleich hinkt.
'nen breiten Farbraum im Konverter benutzen kostet kein bisschen mehr Aufwand.
Siehe mein Experiment von oben. Wir reden nicht von theoretischen Vorteilen sondern von in der Praxis sichtbaren Ergebnissen.

Die sichtbaren Ergebnisse hatte ich in der Praxis eben nicht.
Und genau deshalb schrieb ich in meiner ersten Antwort schon, dass ich dieses gebetsmühlenartige Anpreisen eines grossen Farbraums für Schwachsinn halte.
Das muss jeder für sich selber rausfinden.
Ich hab hier meinen workflow und meine Situation beschrieben.
Und wenn das bei mir so funktioniert, dann ist Deine Methode nicht trotzdem generell besser, nur weil es theoretisch und zumindest bei Dir auch praktisch so ist. Für Dich vielleicht. Aber nicht allgemein.
Das ist alles was ich versucht habe hier klarzustellen und das war die Ausgangsfrage von Mona.

peace:fahne: :D
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten