Mal noch ein paar Anmerkungen, basierend auf eigenen Erfahrungen aus der Praxis, unabhängig von theoretischen Vor-/ Nachteilen der einzelnen Farbräume.
Meine Erfahrungen basieren auf D2H und D2X. Kann bei anderen Modellen natürlich leichte Abweichungen geben.
Ich schmeiss mal alles was mir noch so zu den bishreigen Antworten einfällt unsortiert hier hin:
- warum "Zwangsjacke" kleiner Farbraum --> meine Gegenfrage: Warum Risiko Tonwertabrisse und verschenkter Platz (aus Reservierung für mehr Farben), wenn vorallem das Endergbeniss
fast immer 8bit jpg ist? Wer gibt denn als Endprodukt 16bit tif oder psd o.ä. weiter? Somit bringt mir ProPhoto nix, wenn ich eh auf jpg runter muss am Ende der Kette.
- wo ist das Problem, wenn man eh in NEF arbeitet? Wenn nötig nehm ich halt dann ARGB oder ProPhoto, wenn es wirklich gebraucht wird.
Aber in den meisten Fällen brauch ich sRGB. Also nehm ich den auch als Std. in der Cam und spar mir das Konvertieren (inkl. möglicher Tonwertabrisse).
Ausserdem arbeite / korrigiere ich dann nicht in nem Farbraum, den mir mein Monitor sowieso nicht anzeigt. Das wär doch dann ähnlich nem Blindflug. Wie will ich vernünftig die Gradiation und Farbänderungen bearbeiten, wenn ich am Monitor garnicht sehe, was ich wirklich gerade bearbeite?
- Abgesehen von der Theorie habe ich selber die sattesten Farben (besonders in Grün und Blau) mit sRGB III. Mit ARGB muss ich da viel mehr am NEF schrauben für vergleichbare Ergebnisse. Und auch im Rot hab ich da null Probleme. Was interessiert mich die Theorie, wenn mir die tägliche Praxis ganz klar zeigt, dass ARGB schlicht mehr Arbeit macht um gleiche (nicht bessere) Ergebnisse zu produzieren.
--> Ich habe da auch intensiv rumprobiert, Testtafeln mit Farbfeldern fotografiert und bei FC einmal als ARGB und einmal als sRGB ausbelichten lassen. Ergebniss: null sichtbare Unterschiede in den Prints aber mehr Arbeit bei ARGB umd ne vergleichbare Sättigung wie sRGB III zu bekommen.
- sRGB III ist im speziellen aber nur "brauchbar", wenn man wirklich knallige Farben will. Ansonsten bietet sRGB I eher, was man sucht, wobei da im Vergleich ARGB ähnlich aussieht.
Kurz gesagt: Ich persönlich nutze einfach das, was mir die Arbeit am leichtesten macht, unabhängig davon, was theoretisch besser ist.
Theoretisch ist auch Super Plus besser als Super. Trotzdem fährt mein Auto damit weder sparsamer noch schneller noch zuverlässiger. Warum sollte ich also für die paar Oktan mehr bezahlen, wenn es mir faktisch nix bringt.
Selbst wenn der Motor damit nochmal 50.000 KM länger halten würde, wäre es mir egal, weil der Wagen eh Schrott ist bevor der Motor seine maximale Laufleistung erreicht hat.