bushmills schrieb:
Abgesehen vom Geld vermeide ich im Urlaub:
- das meine CF's Lesefehler haben, die tragbare Festplatte abraucht (natürlich hat man alle Bilder vorher nochmal gesichert
auf 2ter Platte oder im Internet, oder beläßt sie auf den CF's, weil man hat ja 20 Stück a 4Gb Extreme 500x )
- die LiIon-Ebay-Nachbauten nur noch 3 Bilder machen, obwohl erst 5 Wochen alt, (sehr unschön auf nem Gletscher) und ich muß mir nicht 10.000 Jpg's oder viel weniger RAW's antun, incl. Nachbearbeitung, das habe ich nun hinter mir gelassen.
- kein Raid-Computer, keine externen Festplatten mehr kaufen, einfach alles in eine Schublade
So nun meine perönliches Fazit:
Digital ist genausgenommen Streß pur, da ich mich mehr darum kümmern muß, das zum Schluß noch alle Daten da sind.
1999 fing mein Hobby mit einer digitalen Kodak DC140 an. 1,3 Megapixel, miserable Qualität im Vergleich zu heutigen Digitalkompaktkameras - trotzdem hat mir diese Kamera zum Einstieg in die Fotografie verholfen, wofür ich sehr dankbar bin.
Da ich mit der Bildqualität damals nicht zufrieden war, kaufte ich mir 2000 eine F100 mit Batteriegriff, 28-105er Objektiv, Blitz und sonstigem Zubehör.
Mein Resümee nach 7 Jahren F100:
- Positives: Die F100 ist grundsätzlich eine phantastische Kamera und - wie die Amerikaner sagen würden - "built like a tank" (so solide wie ein Panzer). Wer die F100 einmal in der Hand hatte, wird eine F80 oder ähnliche Kameras grundsätzlich ablehnen.
- Negatives: Nach ca. 5 Jahren hatte die F100 das Problem, daß die Andruckrolle für den Film (Weichplastik) ausgehärtet war und einen gleichmäßigen Kratzer über den gesamten Film auf den Negativen hinterließ.
- Um meine Bilder mit dem Computer bearbeiten zu können musste ich diese entweder auf Photo-CD brennen lassen (teuer, wenn man höhere Auflösung benötigt) oder aber eben selbst scannen. Letzteres habe ich dann auch gemacht, mit einem Nikon LS-30 Diascanner. Und das hat laaaaaange gedauert...
- Meist war gerade ein angefangener Film in der Kamera, der nicht dem ISO-Wert oder der Anwendung entsprach, die ich gerade in diesem Moment benötigte. Das führte dazu, daß ich auch mal einen 24er Film mit nur 10 belichteten Bildern aus der Kamera genommen habe.
- Letztlich habe ich genau aus diesen Gründen (Filmentwicklung, Nachbearbeitung) häufiger meine kleine Kompaktdigicam von Canon für Fotos mitgenommen, als meine F100.
- Spätestens 2005 stand für mich fest, daß ich "demnächst" auf Digital umsteigen werde. Ich wartete jedoch noch auf den Vollformatsensor von Nikon. Der kam - bekanntlicherweise - nicht.
- Seit ein paar Wochen fotografiere ich nun mit der D200. Liegt m.E. genauso gut in der Hand wie die F100 und hat auch Spiegelvorauslösung
.
Das Fotolabor entfällt, das Scannen auch. Die "digitale Dunkelkammer" bietet mir wesentlich mehr Möglichkeiten, als ich sie bei der Analogfotografie hatte. So kann ich z.B. Objektivfehler wie die chromatische Abberation ohne Probleme komplett eliminieren, was bei Scans nicht so gut möglich war. Die F100 ist mir zu schade für ebay - fungiert aber bei mir höchstens noch als Backup-Gehäuse.
Zu Deinen Kommentaren:
Ich arbeite seit 1999 mit CompactFlash-Karten (Kingston, SanDisk) und hatte noch nie Lesefehler.
Ein "Abrauchen" der tragbaren Festplatte nehme ich in Kauf - sollten die Bilder auf so einer Festplatte wirklich so wichtig sein, kann man sie notfalls auch durch einen Data Recovery Service meist zu 95% wieder herstellen lassen. Nicht immer ist übrigens die Mechanik der Platte kaputt - häufig versagt auch nur die Elektronik.
Mit LiIon Akku-Nachbauten arbeite ich nicht
. Bei der F100 verwendest Du ja auch keine Standard-Batterien vom Aldi, oder ?
"...10.000 RAWs antun..." - daß man digital fotografiert muss nicht automatisch zu einer Inflation der Bildanzahl führen (wenn man seine Aufnahmen bewußt macht). Von Berufswegen stehen bei mir ohnehin 3 Computer mit insgesamt 2.5 Terabyte Festplattenspeicher - insofern ist das für mich kein Zusatzaufwand.
Letztlich bietet die digitale Fotografie einige weitere Möglichkeiten, die einem beim Fotografieren m.E. noch mehr Spaß bringen (bspw. HDR-Bilder). Die F100 ist und bleibt eine Spitzen-Kamera, ich möchte aber meine D200 ebenfalls nicht mehr missen. Müßte ich heute zwischen den beiden entscheiden - ich würde die D200 nehmen.
Ähnlich wie es heute noch Schallplatten gibt, wird es aber auch in Zukunft auch noch Filmmaterial geben. Wenn man mit den Möglichkeiten und Grenzen der analogen Fotografie zufrieden ist, macht auch das Fotografieren mit der F100 richtig Spaß. Insofern kann ich Dir nur weiterhin viel Spaß mit der Kamera wünschen ! :hallo:
Viele Grüße,
Marc