Dinge, die die Welt nicht braucht - von Knipsern und Jägern

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

seamaster

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Wie Ihr wisst betreibe ich das Hobby Naturfotografie einige Zeit,
doch einen Fall wie an einem Sonntag vor einigen Wochen habe ich noch nicht erlebt
und auch nicht von meinen Fotofreunden ähnliches gehört.

35668519885_d120b5eacd_o.jpg


Auf der Suche nach „Opfern“ fuhr ich am besagten Sonntagmorgen im Auto auf öffentlichen Straßen.

35668522785_43af0e6bed_o.jpg


Hin und wieder hielt ich am Straßenrand an und fotografiere wildlebende Tiere oder stieg aus dem Auto aus, um die Landschaft abzulichten.

35668520825_8d9b8bdc74_o.jpg


Irgendwann bemerkte ich, dass ich von einem Fahrzeug verfolgt wurde. Den Fahrer des Fahrzeugs, der auch gesehen hat,
dass ich fotografiere, habe ich freundlich angesprochen und gefragt, ob ich ihm helfen kann. Ich bekam nur eine schroffe Antwort, er hätte die Polizei gerufen.
Da diese „Information“ für mich nichts aussagend war, bin ich einfach weiter gefahren und wurde weiterhin von der Person „begleitet“.

35668519145_2477ed4441_o.jpg


Auf einer Landstraße überschlugen sich dann die Ereignisse.
Von einem Polizeifahrzeug hinter mir wurde ich aufgefordert anzuhalten, was ich sofort tat.
In nächsten Augenblick schoss ein weiteres Polizeiauto an mir und vorbei und blockierte mich.
Die vier Polizisten sprangen, alle mit einer Hand auf ihrer Waffe, aus den Wagen und umstellten mich in meinem Auto.
Dabei unterstellten sie mir Waffenbesitz und Wilderei. Mein Auto wurde durchsucht. Natürlich wurde nichts Waffenähnliches gefunden!

Wie sich hinterher herausstellte, war die mich verfolgte Person ein Jäger von der besonderen Sorte.
Dieser „nette“ Herr hat mich der Polizei gemeldet und behauptet, ich hätte eine Langwaffe dabei.
Seine Aussage stütze er auf die Beobachtung, dass ich einen Bohnensack am Autofenster befestigt hatte.
Dabei verfolgte er mich zuvor ca. 15 Minuten und hat dabei gesehen, dass ich fotografiere.
Schließlich habe ich auch ihn geknipst, da mir die Verfolgung nicht ganz geheuer vorkam.

34827301454_50fcf2007e_o.jpg


Im Nachhinein betrachtet, so meine Überlegungen, hat der Jäger die Polizei dazu benutzt, um mich einzuschüchtern und aus seinem Revier zu vertreiben.
Ich habe den Mann nie zuvor gesehen, geschweige mit ihm gesprochen.

Es ist wirklich nicht lustig fast in den Lauf einer Polizeiwaffe zu schauen. Ich finde das Vorgehen der Polizei sei in dieser Situation eindeutig übertrieben gewesen,
dies habe ich bereits bei der anschließenden Personenüberprüfung deutlich mit Verärgerung zum Ausdruck gebracht.
Die Polzisten haben mit Nachdruck versucht darzustellen, dass dies alles nur zu meiner Sicherheit als Bürger sei.
Ich muss gestehen, ich empfand die gesamte Aktion als sehr bedrohlich und das Gefühl der Sicherheit wollte nicht aufkommen.

34827302674_86fceff752_o.jpg


Aber zur Entlastung der Polizei - es war ein Sonntagmorgen, da kann man schon „andere“ Methoden der Personenüberprüfung auch einmal üben.

Unser Hobby wird nicht einfacher werden und ich wollte es nur loswerden.​
 
Anzeigen
Was für ein Erlebnis und das am frühen Morgen -Respekt, für die dabei entstandenen schönen Bilder.

Jäger sind schon eine besondere Art von Menschen.......
 
Kommentar
Das macht sehr nachdenklich, zumal sich Berichte solcher Art häufen ...

Die Bilder: :up:
 
Kommentar
Solche Missverständnisse gabs auch früher.
Ein ehemaliger Geschäftskollege trug während seiner Studentenzeit lange Haare, fuhr einen alten VW-Bus und war Free-Climber. Plötzlich stürmte ein SEK der Polizei seine Wohnung und stellte ihn an die Wand. Nachbarn hatten ihn als RAF-Verdächtigen angezeigt.
 
Kommentar
Was soll man noch sagen, Christoph, da fehlen einem die Worte.
Es gab schon immer Idioten auf dieser Welt und es wird sie auch weiterhin geben, leider...
(Ich meine damit den vermeintlichen Jäger und nicht die Polizisten)

Dafür hast Du aber wirklich sehr schöne Bilder mitgebracht!
Gruß Axel
 
Kommentar
ich würde der Polizei keinen Vorwurf machen. Die machen nur ihre Arbeit und wie sollen die auch reagieren wenn sie von einem Menschen mit Waffe erzählt bekommen. Leider ist die Welt in den letzten Jahren etwas aus den Fugen geraten und immer mehr Menschen sind inzwischen paranoid.

Die Frage ist wer für einen solchen Einsatz aufkommt. Ich würde nach der verhältnismäßigkeit fragen und ggf. den Einsatz diesem übereifrigen "Ordnungshüter" in Rechnung stellen. Dies spricht sich dann schnell herum.

Wie auch immer, sehr schöne Bilder sind an diesem Morgen entstanden :up::up::up:
 
Kommentar
das kenne ich, hab mehrmals erlebt. Jäger versuchen mich vertreiben.
egal , es stört mich nicht. trotzdem mache ich Fotografieren weiter.
 
Kommentar
Das ist ja krass! :eek:
Sowas hab ich noch nicht erlebt oder gehört.
Ich hätte bestimmt nicht mehr fotografieren können in der Situation. Wenn mich die ganze Zeit jemand verfolgt.
Und dann hat die Polizei auch noch alle Tiere vertrieben mit ihrem Großeinsatz.

Naja, der Polizei würde ich auch keinen Vorwurf machen, wer weiß, was der Kerl denen erzählt hat was du da für eine Kanone aus dem Fenster hältst.

Aber dieser verfolgende Jäger - das ist doch krank!

Etwas geschockte Grüße,
Sylvia
 
Kommentar
Die Polizei hätte dem Jäger eine Blutprobe entnehmen sollen. Teleobjektiv vs. Langlaufwaffe, sollte man eigentlich erkennen können. Trotzdem einen schönen Sonntag und herzlichen Dank für die schönen Bilder.
 
Kommentar
Die Polizisten haben mit Nachdruck versucht darzustellen, dass dies alles nur zu meiner Sicherheit als Bürger sei.

Alles nur der alltägliche Wahnsinn in unserem Land, wobei das in Deinem Fall doch schon sehr harter Tobak ist. Du glaubst allerdings auch nicht, was heutzutage bei größeren Veranstaltungen abgeht, wenn Du da mit einer Kamera oder sogar noch einem Foto-Rucksack anrückst. Wenn dann noch A-Prominenz vor Ort ist, dann wird es völlig irre ...
 
Kommentar
Danke für Eure Kommentare!

Also nicht, dass es hier falsch rüberkommt, ich kenne mehrere Jäger bzw. Jagdpächter, die total in Ordnung sind. Wenn wir uns morgens im Feld oder Wald treffen, kommen wir immer zu spät zum Frühstück nach Hause. Einfach nur nett die Leute. Und ich glaube, dass dieser Herr, derjenige ist, vor dem mich die anderen immer schon gewarnt haben.

Was die Polizei angeht, klar machen sie nur ihren Job. Nur ich finde, sie sind ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Und nachdem es klar war, dass ich kein ganz böser bin, kamen viele Rechtfertigungen aber kein Wort, dass es vielleicht Irrtum gewesen war.
 
Kommentar
Mit allem Respekt: die Polizei hat sich offenbar so verhalten, wie es die Einsatzanweisungen für potentielle Gefahrenlagen vorsehen. Das ist zunächst einmal professionell und ich kann im beschriebenen Vorgang auch keine Unverhältnismäßigkeit erkennen, schließlich muss man erstmal davon ausgehen, dass die Meldung begründet ist. Ob sich im Nachherein herausstellt, dass gar keine Gefahr gegeben war, kann man vorher nicht wissen. Ein anderes Verhalten der Polizei wäre grob fahrlässig.

Btw: Ich bin in den späten 70igern wegen "da sind Terroristen im Heu" auch mal mit vorgehaltener MP aus dem Feld gejagt worden... - kein schöner Anblick :rolleyes:.
 
Kommentar
ja ja, es ist wie immer im Leben. Egal wie man es macht. Es ist immer falsch.

Macht die Polizei nichts und es passiert tatsächlich etwas, fragt man sich warum die Polizei nichts gemacht hat. Ruft so ein Vollpfosten bei der Polizei an und sie reagiert (sie wissen ja nichts über den Wahrheitsgehalt einer solchen Meldung), hat sie überreagiert und es war unverhältnismäßig.

Sorry Leute, aber als Polizist würde ich mich auch zuerst selbst absichern und nicht darauf warten dass mich möglicherweise einer umlegt. Letzteres ist in der Vergangenheit oft genug geschehen.

Und nein, ich bin nicht bei der Polizei :fahne:
 
Kommentar
… Ich bin in den späten 70igern wegen "da sind Terroristen im Heu" auch mal mit vorgehaltener MP aus dem Feld gejagt worden... - kein schöner Anblick :rolleyes:.



Ha, mich haben sie auf einer Nebenstraße
wg. fehlender Beleuchtung mit der MP vom
Fahrrad geholt …


Was lernt man daraus:

Als kluger Bösewicht
fahr nur mit Licht!​


.
 
Kommentar
Was ich vergessen habe zu erzählen. Während der Personenüberprüfung wurde ich ich aufgeklärt, dass ich und mein Auto bereits 6 Monate zuvor überprüft worden seien.
Leider war ich aus unerfindlichen Gründen bei der ersten Überprüfung nicht dabei. Folglich wurde mein Kennzeichen überprüft. Was dann auch von den Beamten korrigiert wurde.

Ich frage mich, wenn ich so ein gefährlicher Typ bin, was hat die Polizei die 6 Monaten lang gemacht? Eine Möglichkeit wäre mal bei der im Fahrzeugschein angegebenen Adresse vorbeizufahren...
 
Kommentar
[MENTION=23442]seamaster[/MENTION]

dass sie 6 Monate nichts gegen Dich unternommen haben spricht für Dich :D
Du bist halt einer von den guten ;)

Und in welchem zusammenhang Dein Auto "überprüft" wurde müssen sie Dir nicht sagen. Evtl. in zuge einer Ermittlung in der auch nach einem bestimmten Fahrzeugtyp gesucht wird. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Mir persönlich würde so etwas nichts ausmachen. Ich habe (fast) nichts zu verbergen :cool:
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten