Die "Tapferen 50" an der Strahlenfront

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Wie kann man dann bei einem KKW am Meer den Tsunami nicht in den GAU einbeziehen? :confused:

Die Wahrscheinlichkeit eines für das KKW kritischen Bebens ohne Tsunami ist doch fast undenkbar.

Die Frage hat mich in den letzten Tagen auch immer wieder beschaeftigt, interessant ist da der Wikieintrag unter 'Entstehung' und 'Gefahrenzonen'. Da werden dann Wahrscheinlichkeitsberechnungen gemacht, das Risiko in Kauf genommen und gesagt "Bisher ist ja auch nichts passiert". Man luegt sich in die Taschen wie sicher doch alles ist, das man ohne nicht kann und die Leute sind erstmal beruhigt. Bis es dann doch knallt.
 
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Da werden dann Wahrscheinlichkeitsberechnungen gemacht, das Risiko in Kauf genommen und gesagt "Bisher ist ja auch nichts passiert".

Was ist die Alternative? Jeden möglichen Fortschritt pauschal als Teufelszeug verdammen?

Dürrenmatt hat das in "Die Physiker" schon 1962 thematisiert.

Wenn es einfach wäre, würde man Affen nehmen.
 
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Nur was ist der Kampf dieser 50 Helden wert, wenn die Menschheit wieder nichts drauss lernt ?
 
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Die Frage hat mich in den letzten Tagen auch immer wieder beschaeftigt, interessant ist da der Wikieintrag unter 'Entstehung' und 'Gefahrenzonen'. Da werden dann Wahrscheinlichkeitsberechnungen gemacht, das Risiko in Kauf genommen und gesagt "Bisher ist ja auch nichts passiert". Man luegt sich in die Taschen wie sicher doch alles ist, das man ohne nicht kann und die Leute sind erstmal beruhigt. Bis es dann doch knallt.

Nicht jeden möglichen, aber ganz sicher jenen "Fortschritt", der uns und unsere Kinder in Teufels Küche bringt...

Nur was ist der Kampf dieser 50 Helden wert, wenn die Menschheit wieder nichts drauss lernt ?

Nur mal so am Rande ...
Die Erde ist in der Lage, ca. 500 millionen Menschen nachhaltig zu ernähren. Das heißt, entweder Augen zu, Höllenritt und hoffen, daß möglichst viele den überleben - oder Reduktion auf die nachhaltig verträgliche Anzahl ...
Also ICH möchte da nicht entscheiden wollen ...

... und ich hoffe, daß ich nie vor die Frage gestellt werde: Ich oder ein großer Haufen anderer. Die haben meine vollste Bewunderung, auch wenn Japaner AFAIK ein anderes Verhältnis zu (freiwilliger!) Selbstaufopferung haben.

Jm5C,
Ralf
 
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... Die "50 Helden" sind am Ende des Tages freiwillig da, denn kein Arbeitgeber, keine Regierung kann ernsthaft "verlangen", dass sie das tun.
So wenig ich auch die japanische Mentalität kenne, ... .

So wie ich es verstanden habe, hätten sie die (entfernte) Möglichkeit gehabt zu fliehen, hätten dann aber vor sich, der Familie und vor allen Anderen das Gesicht verloren, sodass nur der Freitot geblieben wäre.

Bleiben sie, haben sie ihr Gesicht gewahrt und werden als Helden sterben (und ihre Familien werden in Ehre versorgt sein).

Eine Chance der Wahl hatten sie spätestens zu dem Zeitpunkt so gut wie nicht mehr, als klar war, dass sie auf Grund der Strahlung nur noch sehr kurz "überleben" werden.
 
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Nur mal so am Rande ...
Die Erde ist in der Lage, ca. 500 millionen Menschen nachhaltig zu ernähren. Das heißt, entweder Augen zu, Höllenritt und hoffen, daß möglichst viele den überleben - oder Reduktion auf die nachhaltig verträgliche Anzahl ...
Also ICH möchte da nicht entscheiden wollen ...

Das brauchst Du nicht.

- Vor langer Zeit habe ich einen Vortrag von einem Physiker gehört, dessen Inhalt unter anderem war, dass die Menschen eh nur eine vorübergehene Laune der Natur sind.

Wir erinnern uns noch an die Großeltern; über die Generarationen davor wird kaum noch gesprochen. Bald werden auch wir nur noch als Zahlen in Geschichtsbüchern auftauchen.

Tun wir so, als ob es das alles nicht gibt (damit ist Japan nicht gemeint) und genießen wir jeden Tag (egal, ob es regnet, uns jemand "ärgert", oder andere Dinge passeren)!
 
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Ich war vor einigen Jahren am Ort der Reaktorkatastrophe von Tshernobyl.
Es ist heute eine weitestgehend normale Stadt.
Unvergessen die Gechichte dieses einen,jungen sowjetischen Soldaten,der mit einem Sandsack im Arm zum Leck des Reaktors ging und den Sandsack dort hineinstopfte,-
er wußte,daß er an seiner Tat sterben würde und er tat es trotzdem,-freiwillig!
Er starb für Mütterchen Russland und für viele Generationen damals noch ungeborenen Lebens.
Keiner von uns kennt heute noch seinen Namen,aber er starb als Held.
In der Sowjetunion sagten Soldaten bei Auszeichnungen,Vereidigungen usw.:
Sluschumu sowetskomu sojuzu- Ich diene der Sowjetunion!
Ich denke heute noch oft an diesen Soldaten,ich sah Filmaufnahmen der Reaktorkatatstrophe von Tschernobyl und ich bewundere diese tapferen 50 Männer,die gerade in Japan versuchen,das Unmögliche möglich zu machen und ihr eigenes Leben opfern,um die Leben vieler anderer Menschen zu schützen!
Mit freundlichen Grüßen,-Stephan!



Tshernobyl hat noch immer eine 30km Sperrzone:
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0315/005_atomunfall.jsp?mid=339539
 
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Trotzdem kommt man in die Zone hinein,wenn man etwas russisch spricht und die Menschen,die dort leben,interessiert diese Sperrzone eh nicht! ;)
Das ist halt das Problem mit im Internet gesammelten Wissen,-
vieles davon ist halbwegs richtig,aber eben nicht vollständig in vielen Fällen!
Ich habe den Vergleich schon einmal bemüht und tu es gern wieder:
Internetwissen ist wie Instant-Kafe,sieht so aus,riecht auch so,ist aber letztendlich nicht wirklich Kafe!
Mit freundlichen Grüßen,-Stephan! :)
 
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Natürlich spricht man über die. Fast alle noch Vermissten werden das sein. Nur werden Tote als aufgefundene Tote gezählt. Es werden tausende Leichen angespült werden, aber viele werden auch nicht wieder auftauchen.
Das die Strahlenopfer (Geschädigte ohne Todesfolge inklusiv) sicherlich die Anzahl der Tsunami- und Beben-Opfer übersteigen wird ist wohl zu erwarten.


Bspw. spricht kaum über die wohl mehreren zehntausend Tsunamiopfern, obwohl die bislang die Strahlentoten bei weitem übertreffen.
 
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Hallo Dirk,

Und wie sieht die Realität aus? Wie ein durchschnittlicher Hollywood-Katastropenfilm! Am Ende ist es immer ein Haufen beherzter Menschen in deren Hand plötzlich die Rettung der Menschheit liegt. Nur befürchte ich, dass das Drehbuch für Fukushima komplett durchgefallen wäre, das Szenario Erdbeben + Tsunami + komplett unkontrollierbares AKW hätte jedes Studio abgelehnt weil viel zu unrealistisch.
Leider zeigt uns das echte Leben mal wieder, das es sich allen Prognosen und Rechenmodellen widersetzt. Und auch wenn ich weiß, das 'einfach abschalten' eben nicht ganz so einfach ist, so zeigen die letzten Tage eben doch, das so ein Atommeiler schneller zur Büchse der Pandorra werden kann als uns allen lieb sein kann.
Und irgendwie muß ich bei den ganzen Bildern aus Japan immer wieder an Wolfgang Niedecken denken: 'Wenn et Bedde sich lohne däät' Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, es mal wieder zu probieren...

kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig - trefflicher hätte man dies nicht formulieren können...
 
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Japan

:frown1: ot/imho:
Auch wir können unseren kleinen Beitrag am Wiederaufbau Japans leisten,
in dem wir weiterhin ordentlich Kameras, Objektive und Zubehör von Nikon, Canon & Co. kaufen.
 
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Das brauchst Du nicht.

- Vor langer Zeit habe ich einen Vortrag von einem Physiker gehört, dessen Inhalt unter anderem war, dass die Menschen eh nur eine vorübergehene Laune der Natur sind.

Wir erinnern uns noch an die Großeltern; über die Generarationen davor wird kaum noch gesprochen. Bald werden auch wir nur noch als Zahlen in Geschichtsbüchern auftauchen.

Tun wir so, als ob es das alles nicht gibt (damit ist Japan nicht gemeint) und genießen wir jeden Tag (egal, ob es regnet, uns jemand "ärgert", oder andere Dinge passeren)!

Schon klar - die Frage ist eigentlich auch nur, wieviel Natur wir vor unserem Abtritt noch übrig lassen. Mehr als Gras, Ratten und Kakerlaken ...

Carpe Diem ist sowieso Satz - ein sehr weiser Mann hat mal gesagt, entweder lachst Du über das Leben, oder das Leben lacht über Dich :winkgrin:
 
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Insofern unterstreiche ich mein schon getätigte Aussage, dass ich ernste Hoffnung habe, dass die aktuelle Diskussion in Deutschland, aber sicher auch in der Welt, mit einer veränderten Ernsthaftigkeit geführt wird, die über geifernde Wahlpolemik hinaus geht.

Ja - genau dies ist des Pudels Kern! :up:

Ganz gleich welcher politischen Couleur man sich zugehörig fühlt. Die jetzige Diskussion um das Moratorium und die Abschaltung der betroffenen KKWs ist meiner Meinung nach das reinste Pharisäertum - egal, ob Rot, Grün, Schwarz oder Gelb - ohje, ich wollte doch die Politik rauslassen...

Michael hat weiter oben die Begrifflichkeiten schon genannt als da wären: Diskussion, in der Welt, Ernsthaftigkeit.

Die deutsche Bevölkerung, und nicht nur diese, sollte verstehen, dass dieses Thema kein lokales ist. Erfolgreich kann man hier nur sein, wenn alle an einem Strang ziehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das seriöse Etablieren anderer wirklich effizienter Energiegewinnungen, und somit à la longue das Abkehren von der atomaren Energie, wird eine Herkules-Aufgabe sein.

Hier könnte die Menschheit einmal beweisen, dass 'Globalisierung' auch etwas enorm positives bewerkstelligen kann. Ich würde mich nicht als typischen Pesimisten bezeichen aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich in dieser Angelegenheit wenig Hoffung.

Hoffentlich irre ich mich gewaltig!
 
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Es geht hier leider nicht allein um politische Interessen und Anliegen des Umweltschutzes.
Ich sag gestern ein kurzes Interview mit einem Sprecher von,wie ich meine ,RWE.
Es sieht nicht so aus,als ob die Wirtschaft in diesem Falle bereit wäre,vor der Politik einzuknicken.
Für sie geht es um viele Milliarden Euro an Gewinnen und diese werden sie sicher mit Klauen und Zähnen verteidigen.
Leider sitzen sie am längeren,weil ökonomischen Hebel.
Sie könnten ,theoretisch, das Land erpressen,indem sie entweder die Energielieferungen ganz verweigern,oder sie so weit drosseln,daß es zu Engpässen kommt,oder die Preise in schwindelerregende Höhen treiben.
Und ich wüßte nicht,wie die Politik sie daran hindern könnte!:confused:
Mit freundlichen Grüßen,-Stephan!
 
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Trotzdem kommt man in die Zone hinein,wenn man etwas russisch spricht und die Menschen,die dort leben,interessiert diese Sperrzone eh nicht! ;)
Das ist halt das Problem mit im Internet gesammelten Wissen,-
vieles davon ist halbwegs richtig,aber eben nicht vollständig in vielen Fällen!
Ich habe den Vergleich schon einmal bemüht und tu es gern wieder:
Internetwissen ist wie Instant-Kafe,sieht so aus,riecht auch so,ist aber letztendlich nicht wirklich Kafe!
Mit freundlichen Grüßen,-Stephan! :)

Gott Lob bist Du für mich ein Teil des Internet´s ;) Allso eine normale Stadt .....
 
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Sie könnten ,theoretisch, das Land erpressen,indem sie entweder die Energielieferungen ganz verweigern,oder sie so weit drosseln,daß es zu Engpässen kommt,oder die Preise in schwindelerregende Höhen treiben.
Und ich wüßte nicht,wie die Politik sie daran hindern könnte!:confused:
Indem man die Energieversorgung verstaatlicht?
Nein, ich bin kein Sozi, aber angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre durchaus ein diskussionswürdiger Ansatz, oder ...?
 
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