Ich lese hier im Forum immer, dass die Schärfenebene bei FX weniger Tiefe aufweist, man also das Motiv im FX besser "freistellen" kann.
Mir scheint das nicht logisch, aber vielleicht bin ich auch zu dumm zum Begreifen; ergo habe ich
- in meiner grossen Sammlung von Foto-Literatur nachgeschaut. Das beginnt bei Feininger's hoher Schule der Photographie und endet mit der jüngsten Kodak Gesamtausgabe - insgesamt sicherlich 2 Meter.
- mit einem lieben Freund (und leidenschaftlichem Canon aktivisten) darüber gesabbelt; er verwendet DX, FX und Film nebeneinander.
Es gibt, um es mal ganz freundlich zu sagen, grosse Zweifel, ob es lohnt weiter abzuschreiben, Was hier verbreitet wird.
Das ergibt sich auch insbesondere aus Literatur zur Studiophotographie, in welcher mannigfaltige Vorteile des Mittel- und Grossformats gepriesen werden. Nur eine Reduktion der Schärfenebene durch ein grösseres Format kommt nie zur Sprache. Das ist besonders Interessant bei dem Beitrag, der hier sagte, im Studio müsste er jetzt schon au 11 bis 16 runter, damit die Schärfe passt - mein Gott, was würdest Du mit einer Hasselblad machen, wenn die Optik nur bis 22 zumachen kann? Nicht mehr photographieren?
Bleibt der Kumpel mit den Canons: er hat ebenfalls im Internet (französisches Canon Forum) gelesen, dass die Schärfenebene (champs focal) sich ändern soll, kann es aber in der Praxis nicht nachvollziehen. Wir haben also mit seinen Kameras gestern Abend folgenden Test gemacht (mit seinen Kameras, weil ich keine FX besitze - ich habe nur DX und 135er Film)
* Auf den Boden eine stark gemusterte Wolldecke geworfen und soweit zurückgegangen, dass die Wolldecke von oben schräg formatfüllend aufgenommen wurde (wir haben mit DX angefangen, und standen etwa 3 Meter von der Vorderkante der Decke entfernt, die Decke lag dann noch etwa 2 m "in die Tiefe") An der Vorderkante wurde nach einigen Tests ein Kissen hingeworfen (die ersten Versuche waren schlecht, weil wir nicht genau beeinflussen konnten, worauf die Kamera fokussiert).
* Nun das zweite Bild mit dem selben Zoom von genau der gleichen Stelle aus im FX geknipst, dabei aber natürlich die Brennweite dahingehend verändert, dass wieder die Decke von vorn bis hinten im Bild ist. Die Fotos haben wir uns dann auf seinem Notebook angeschaut.
Um es mal ganz kurz zu machen: Die Unterschiede in der Tiefenschärfe sind - wenn wirklich feststellbar - wohl am ehesten im Bereich der Objektivfehler.
Ich kann das Argument "mehr Licht pro Pixel" und daraus bessere Qualität bei schwachem Licht begreifen, wenn man den Sensor der D700 gegen den Sensor der D300 stellt. Ebenso verstehe ich, dass eine D3x Bilder aufnimmt, die sich bei gleicher Qualität doppelt so weit vergrössern lassen (aber der Vorteil der Lichtempfindlichkeit ist Futsch!), nur diese Schärfenummer kommt bei mir nicht so recht an.
/Gebetsmühle AN
Das 2,8/70-200 incl. TC 1,7 reicht mit einer D700 genauso weit wie mit einer D300.
Lediglich der Bildkreis wird grösser und es ist aussenrum etwas mehr drauf
/Gebetsmühle AUS
Darauf sollte man auch Gebetsmühlenartig antworten: Quatsch! Zwar hätte ich als Ausschnittvergrösserung den gleichen Bildausschnitt, aber der DX-formatige Ausschnitt der D700 löst nicht annähernd so gut auf, wie das DX Bild einer D300. Wir verlieren die Hälfte an Pixeln!
stefan