Der Zweiundfünfzigjährige, der auf den Roller stieg und verschwand .....

[rollertilly]

Tag drei, der Montag. Endlich hatte es aufgehört zu regnen. Vroni wollte raus - und ich auch.


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italien_09_2017_063 by Stefan, auf Flickr


Und gleich nach dem Losfahren musste ich anhalten und meinen Kilometerstand fotografieren. Nein, das zugehörige Getränk habe ich erst am Abend zu mir genommen.


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Damit ich weiß, wo ich war.


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Und das habe ich meinen Schweizer Vespafreunden geschickt. Die freuen sich immer, wenn ihr Aufkleber um die Welt geht.


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[rollertilly]

Passfoto Nr. 6, Passo Campolongo 1875 m - da ahnte ich noch nicht, dass noch ein weiteres, seltsames Passfoto dazukommt....


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Von hier aus ging es weiter in den Süden. Die Pässe nicht mehr ganz so hoch, ihre Namen nicht mehr ganz so bekannt und die Straßen absolut menschenleer.


Passfoto Nr. 7, Passo Staulanza 1773 m

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Vespa e tornanti - eine traumhafte Kombination

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[rollertilly]

Und auf der Abfahrt vom Staulanza kommt dann endlich mal wieder die Sonne ein bisschen raus. Herrliche Straße, herrliches Wetter und ich ganz alleine!


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Alles hier ist top gepflegt, aber weil keine Ferien mehr sind in Italien ist alles leergefegt. Kein Tourist, kein Wanderer, alle Hotels verlassen. Saisongeschäft.


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Vroni ....


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... seit kurzem auch als Werbeträger unterwegs.


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Und oft durstiger als ihr Fahrer


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[rollertilly]

Danach gabs sogar immer mehr Blau im Himmel und es ging weiter über den Passo Duran. Auch noch nie vorher gehört. Wunderbare Straßen. Ganz alleine im Unesco World Heritage, nur ich und Vroni.


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Auch die italienischen Schwestern der Vespa waren hier schon

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Passfoto Nr. 8, Passo Duran 1605 m

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[rollertilly]

Und nach einer flotten Abfahrt wars Zeit für einen Espresso zur Mittagspause. Agordo, Bar Centrale.


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[rollertilly]

Die Sparkasse wirbt stilecht mit einer Vespa ....


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... der 16jährige holt seine Freundin mit der kuscheligen APE ab ...


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... und der 52jährige plant den Nachmittag bei einem Achtel eiskalten Weißweines.


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[sisig]

... der 52 jährige ist bestimmt ein cooler Typ, der sich bei dem, was er tut, auch etwas denkt.
Das vermitteln mir nicht nur die Bilder, sondern auch seine Sprache!
Klasse, ... ich bleib dabei!
Danke!

 

[rollertilly]

Irgendwie hat mich das kleine Schlückcken Weißwein dann schon fast etwas wagemutig gemacht und nach der Pause (doppelter Espresso + Wein = € 3,20) ging es von Agordo rasant hinauf auf den Passo Cereda (1369 m). Hier gibts leider gar kein Passfoto, das müsst ihr mir glauben - außerdem habe ich das Schild irgendwie übersehen. Runterwärts war eine total neue Straße, frisch geteert, bretteleben und sauber. Da hatte ich richtig Spaß! Ich war aber nicht der einzige. Ein ganzes Rudel Lotus mit deutschen Kennzeichen kam mir entgegen. Und so wie die gefahren sind, hat ein Achtel nicht gereicht. Vielleicht bin ich ein bisschen verrückt, aber das waren echt Spinner!

Und dann gings wieder in die Gummihaut, es wurde nass von oben.

Nächstes Ziel, der Rolle Pass. Dort hinauf zu fahren war einmalig. Zwei Österreicher (BMW und Honda, beide jenseits der 120PS) hatten mich am Ortsausgang überholt und konnten mich einfach dann im Rückspiegel nihct loswerden Auf den kurzen Geraden zogen sie natürlich ab, aber in den zahllosen Spitzkehren war ich mit meinen Schubkarrenrädern immer wieder da. Einer der beiden winkte mich dann irgendwann vorbei (er wollte das mal von hinten sehen) und so rolltenw ir zeitgleich auf den Parkplatz. Sie nahmen die Helme ab, kamen auf mich zu, schüttelten mir die Hand und einer sagte: jetzt brauchen wir aber unbedingt ein Bild mit dem Rollerfahrer!!!!

Passfoto Nr. 9, Passo Rolle 1984 m


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[rollertilly]

Über den Passo Valle gings von da an wieder ganz, ganz alleine zum Pellegrino. Die Marmolada rechts von mir versteckte ihre Gipfel in dicken Wolken.


Passfoto Nr. 10, Passo Valles 2032 m


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Passfoto Nr. 11, Passo San Pellegrino 1918 m


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[rollertilly]

Inzwischen war es schon später Nachmittag und ich hatte noch ein ganzes Stück Weg vor mir. Und nachdem ich Sella heuer und Pordoi letztes Jahr schon überquert hatte, suchte ich mir den Fedaia raus, um wieder Richtung Alta Badia zu kommen.

Die Marmolada, rechts von mir, in Wolken.


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Passfoto Nr. 12, Passo Fedaia 2057 m


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Und ein absolutes Sahnestückchen war die Abfahrt! Schaut euch diese Straße an...


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[påtur]

Hei

Tolle Tour Steffan,

Hat was von ein wenig Abenteuer in der heutigen durcktakteten Zeit. Einzig das Wetter schien dir ab und an nicht holt zu sein.

LG Mark

 

[rollertilly]

...Einzig das Wetter schien dir ab und an nicht holt zu sein ...

Da wart mal ab bis morgen

 

[P.Gnagflow]

Lässt mich verträumt an meine beiden Rally 200 zurückdenken....

Danke für Deine Bilder!

Freundliche Grüße

Wolfgang

 

[Quincy 66]

Danke fürs Mitnehmen auf diesen coolen Trip!! :up: :up:

Viele Grüße
Rolf

 

[nikcook]

R E S P E K T :applause:

 

[rollertilly]

Unten angekommen, blieb mir nichts anderes übrig, als wieder über den Falzarego zu fahren. Diesmal aber von der anderen Seite.


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Und endlich konnte ich den Lgazuoi zumindest mal für ein paar Minuten sehen ...


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... bevor er sich wieder versteckte.


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Espresso gabs inzwischen auch schon keinen mehr ...


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... und ich fuhr über den Valparola nach Hause.


War schon eine tolle Runde heute! 10 Pässe und 270 Kilometer. Verrückt


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[rollertilly]

Und am Abend ladinische Gastfreundschaft


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[rollertilly]

Tag vier. Gestern Abend bin ich auf den letzten Kiloemtern nochmal in heftigen Regen gekommen, der die ganze Nacht nicht mehr aufhörte. Im Gegenteil. An Fahren war eigentlich nicht zu denken. Nach einem langen Frühstück ging ich dann mal in die Tiefgarage um Vroni ein bisschen zu pflegen. Klar, ich hätte den Hinterreifen auch zuhause noch wechseln können, aber dann wäre mir jetzt ja total langweilig.

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Und dann stand sie fertig und abfahrbereit in Urbans Garage und wurde ungeduldig. Und ich auch.


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[Schelmu]

Toller Trip und unterhaltsam geschrieben und bebildert

Ich habe mich schon auf mobile erwischt um nach einer Vespa zu schauen

 

[rollertilly]

Irgendwann kurz nach Mittag war es mir dann zu doof. Die Wetter-App prophezeite für Alta Badia bis in den späten Nachmittag weiter Dauerregen, aber weiter im Süden sollte zumindest der Regen wärmer sein. Grobe Richtrung: Belluno. Als angezogen, mich von meinen lieben Gastgebern verabschiedet und los. "Am kürzesten ist es über den Falzarego...", gab mir Urban noch mit auf den Weg. Schon nach ein paar Kilometern kamen mir Autos mit komischem weißen Zeugs an den Scheiben entgegen. Ein Versuch zu tanken scheiterte am Automaten, aber es reichte für ein erstes Selfie, wenn man die zwei Paar Handschuhe schon ausgezogen hat.

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Nachdem ich das weiße Zeugs zweifelsfrei als Schnee identifiziert hatte, schließlich hatte ich es inzwischen auch schon auf Kombi und Visier, hab ich mich dann doch für den Campolongo entschieden, immerhin 200 Höhenmeter weniger. Und das war auch gut so. Vielleicht war es etwas leichtsinnig, außer mir war diesmal nicht mal ein Radler unterwegs, aber irgendwann stand ich dann oben auf der Passhöhe


#107


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Ganz wohl habe ich mich bei der Abfahrt auch nicht gefühlt, mit den Füßen am Boden. Aber Umkehren hätte auch Bergabfahren bedeutet.

Ich fand eine Tankstelle, fotografierte gar nicht und fror weiter und rutschte vor mich hin, bis es endlich aufhörte zu regnen. Belluno kam näher. Fotogen fand ich dieses monumentale Bauwerk. Dahinter standen wohl Turbinen eines Wasserkraftwerkes. Da hatte ich auch noch keine Ahnung, dass heute noch mehr Monumente auf mich warteten.


#109


italien_09_2017_121 by Stefan, auf Flickrr​