:Coronavirus:
Ich habe mir diesen Kommentar einige Male angehört, angesehen und auch vor dem Posten durchgelesen. Und ich bin der Meinung, er trifft den Nagel auf den Kopf!
KOMMENTAR
Mangel an Schutzbekleidung
Der Staat lässt seine Helden im Stich
Stand: 04.04.2020 02:43 Uhr
Im ganzen Land fehlt immer mehr Schutzbekleidung im Kampf gegen das Coronavirus. Die Behörden haben wieder zu spät reagiert. Der Staat lässt so seine Helden im Stich - aus blanker Ohnmacht.
Ein Kommentar von Detlef Flintz, WDR
Wir reagieren zu spät - und das viel zu oft. Im Krisenkreis Heinsberg hatten schon Schulen und Kitas zu - da saßen 30 Kilometer weiter in einem Fußballstadion 50.000 Menschen noch einander auf der Pelle. Auch als man in den Krankenhäusern rund um Heinsberg schon vor vielen Wochen nach Schutzkleidung rief, hatten die politisch Verantwortlichen in Land und Bund die Ruhe weg: keine ausreichenden Lieferketten für Kittel und Masken - und vor allem keine Vorstellung, dass das Chaos bald überall regieren könnte.
Jetzt ist die Zeit der Lehren. Es sind schmerzhafte Lehren. Dass man zwar quasi mit Fingerschnipp Ausgangsbeschränkungen erlassen, aber nicht per Fingerschnipp Schutzmasken besorgen kann. Und dass, wenn Wildwest auf den Beschaffungsmärkten herrscht, die gelernten Reaktionsmuster von Politik und Behörden versagen: Alle haben dasselbe Ziel, arbeiten transparent, ziehen an einem Strang, und das schnell und effizient - so sollte es sein, doch die Vielzahl nicht abgestimmter, hektischer Einzelaktionen liefert den gegenteiligen Eindruck. Und wo bitteschön ist der Sinn, wenn sich der Bundesgesundheitsminister jetzt in einem Verteilzentrum für Schutzkleidung umschaut. Als Krisenmanager, der er sein will, sollte er schon längst wissen, wo es hakt.
Blanke Ohnmacht
Die Menschen in den Krankenhäusern und Heimen schauen derweil dem Trauerspiel zu - wenn sie denn Zeit dafür haben. Der Staat lässt seine Helden im Stich. Aus blanker Ohnmacht.
Pfleger und Ärztinnen werden die Situation ausbaden und zum Teil mit ihrem Leben bezahlen müssen. Das Mindeste, was sie jetzt vom deutschen Staat erwarten dürfen, ist ein klarer, täglich aktualisierter Plan: Wo kommt die Schutzkleidung her? Wieviel ist es wann? Wer verteilt sie wohin - nach welchen Kriterien? Was unsere Helden nicht brauchen: einen Gesundheitsminister beim Schaulaufen