Ich empfehle weiterhin den Artikel "Der Hammer und der Tanz". Der Quarks-Beitrag war ok, aber die Spekulation über den weiteren Verlauf unseriös, da nur eine von vielen Szenarien.
Die erste Phase ist der Hammer. Wenn es da gelingt, die Fallzahlen zurück in den zweistelligen Bereich zu senken (das geht schnell, da ebenfalls exponentiell - das ist das Gute, wenn man R0 auf seiner Seite hat ...) - dann, ist die flache Phase danach lang, und weitere Ausbrüche können ggfs. sogar komplett contained werden (nach dem Muster von Südkorea, deren Strategie langfristig durchhaltbar ist). Nur wenn das versagt, muss eine weitere Phase sozialer Isolation her. Aber dann kürzer, weil man schneller reagieren kann.
Südkorea ist tatsächlich ein Vorbild, wie es nach dem Ende der jetzigen Isolation weitergehen könnte. Denn auch wir testen (mit 500.000 Tests/Woche) extrem viel. Diese Phase des "Danach" ist der Tanz.
Aber all dies sind nur dann Optionen, wenn man die Zahl der täglichen Neuinfizierten auf den zweistelligen Bereich (also <100) senkt. Bricht man die Maßnahmen vorzeitig ab, hat man nur Zeit (nämlich in Höhe der Dauer der Maßnahmen) gewonnen, steht aber anschließend genau da, wo vorher. Das wäre fast so teuer, wie die Geduld für eine volle Phase (8-10 Wochen [eigene Berechnung], also bis 11.Mai). Aber nur ein Bruchteil des Nutzens. Die 100 wurden erstmals am 5.März gerissen.
Die wenigen letzten Tage der Eindämmungsphase sind extrem wichtig, da dabei die Infizierten (inkl. Dunkelziffer) exponentiell schnell verschwinden.
Diese Diskussion muss bis zum 20. Aril geführt werden - bzw. das Verständnis für die Dynamik der Epidemie aufgebaut werden.
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