Bildschirm für Bildbearbeitung - was ist im Amateurbereich zu empfehlen?

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knipsegern

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Hallo in die Runde,
bei der Bildbearbeitung kommen wieder ganz andere Kriterien für den Bildschirm zum Tragen als bei Video, Gaming oder anderen Hochleistungs-Anforderungen. Welche Erfahrungen und Empfehlungen gibt es auf aktuellem Stand bitte?
Ablauf: Kamera mit 24 MPix (kein Upgrade in höhere MPix geplant), RAW Dateien, Verarbeitung mit DxO Photolab, Druck max. A3.
Thema: Farbmanagement und Zeitbedarf hierfür. Bildschirme mit Hardware-Kalibrierung werden durch die Kalibrierung weniger in der Leistung beeinträchtigt als mit Software-Kalibrierung (gefundenes Statement).
Hat sich zufällig vor Kurzem jemand mit dem Thema befasst und kann eine Empfehlung geben? Welches Budget sollte man in Betracht ziehen?
Vielen Dank vorab.
 
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Ein per Software (Color Navigator) und Hardware von Data Color (Spyder) bzw. XRite kalibrierbarer Monitor (CS-Reihe) von Eizo. 27 Zoll für ca. 1100 Euro. Teuer vielleicht, aber es gibt 5 Jahre Garantie und einen Super-Support. Teurer und besser: die CG-Reihe mit eingebautem Kalibrierungssensor.
 
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Ich habe mir kürzlich ein älteres Modell zugelegt, das entsprechend nicht mehr die Welt kostet: Eizo 2450. Dazu den Data Color Spyder. Alles schick.
 
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Moin Knipsegern,
ich kenne beides, die Software- und die Hardwarekalibrierung. Letzterer ist eindeutig der Vorzug zu geben. Ich habe einen Monitor mit eingebautem Kalibiersensor. Der reicht sicherlich aus, um den Monitor für Alltagsarbeiten automatisch kalibrieren zu lassen. Habe ich aber vor, Bilder mir Camera Raw zu entwickeln, kalibriere ich vorher den Monitor mit Datacolor Spyder. Es macht echt einen Unterschied! Der Kalibriersensor des Monitors befindet sich in der Mitte, ganz oben, des Monitors; ragt knappe 2 cm von oben in die Monitorfläche hinein. Der externe Sensor hat eine viel größere Messfläche und wird mittig der Monitorfläche positioniert. Das Kalibrieren per eingebautem Kalibriersensor ist weniger umfangreich als das Kalibrieren mit dem externen Sensor. Die Ergebnisse sind auch voneinander unterschieden. Ersteres reicht für die normale Bürosoftware, letzteres erachte ich für notwendig im Zusammenhang mit der Bildbearbeitung. Mein Fazit: Der Monitor muss die Option haben, sich per Hardware kalibrieren zu lassen.
Musst Du dir einen neuen Monitor kaufen, achte auf die Schnittstellen: DVI und DP sollte er haben. Die Grafikkkarten werden entscheiden, welchen Anschluss Du brauchst. NEC oder Eizo - es ist egal, beide stellen hervorragende Monitore her, sind von ausgezeichneter Qualität, in jeder Beziehung. Budged? Wie groß darf / soll / muss der Monitor sein? 27" Diagonale sind für die Bildbearbeitung schon sehr eine sinnvolle Größe, wenn es um die Ausgewogenheit zwischen Bildgröße und Anordnung der Bedienfelder der Software geht.
Gruß Emc2
 
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K
knipsegern kommentierte
Dankesehr Emc2 für die reichhaltige Info. Den kalibrierten Bildschirm möchte ich rein für die Darstellung des Fotos einsetzen, während Bildbrowser und Befehlsanzeigen auf einem 2. Bildschirm angezeigt werden sollen. Wird für des Kalibrieren des Monitors nur der "Spyder"-Sensor verwendet und am Bildschirm angeschlossen oder werden bestimmte weitere "Spyder" Komponenten verwendet?
 
E
Emc2 kommentierte

Moin Knipsegern,
neint, Du brauchst nur den Spyder-Sensor oder ein anderes, vom Monitor akzeptiertes Messinstrument. Wichtig ist, dass der Monitor auch mit einem USB-Kabel mit dem PC verbunden ist, damit die Graphikkarte auch programmiert werden kann. Steuerung / Kalibrierung der Graphikkarte ist das Eine, die Darstellung der Bilder am Monitor das andere. Zwei Aufgaben, zwei Kabel.
Gruß Emc2
 
K
knipsegern kommentierte
Danke sehr für deine Info Emc2!
 
Ich habe mir vor Kurzem einen BenQ SW240 zugelegt, Auflösung 1920x1200px, hardwarekalibrierbar. Ich verwende dazu den Spyder4. Der Monitor liegt in der Preisklasse bis 500€. Farbraumabdeckung 100%sRGB und 99% AdobeRGB.
Er hat als Anschlüsse DVI, DP und HDMI (was praktisch ist, weil ich die D500 direkt daran anschließen kann und im Liveview-Modus das Bild auf dem Monitor haben kann)
 
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Alles schön und gut, aber man fährt auch mit einem Dell Ultrasharp
sehr gut, dabei deutlich preiswerter.

Modellnummern müssen irgendwas wie UxxxxHxx sein, das U und
das H kennzeichnen die empfehlenswerten Geräte.
 
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Alles schön und gut, aber man fährt auch mit einem Dell Ultrasharp
sehr gut, dabei deutlich preiswerter.

Modellnummern müssen irgendwas wie UxxxxHxx sein, das U und
das H kennzeichnen die empfehlenswerten Geräte.

Klar, das sind gute Monitore. Sind aber nur über die Grafikkarte kalibrierbar. Ich habe in der Firma zwei Dell Monitore, einen U2410f und einen U2414M, beide mit dem Spyder 4 kalibriert, und sie unterscheiden sich in der Farbwiedergabe deutlich. Deshalb vertraue ich keinem der beiden Bildschirme wirklich, was die Farbtreue angeht. Der ältere U2414f ist ein Wide Gamut Monitor, der theoretisch 100% sRGB und 99% AdobeRGB darstellen können soll. Ob der noch erhältlich ist, weiß ich nicht, aber er lag vor Jahren preislich deutlich höher als der moderne BenQ, den ich zuhause habe.

Die Endbuchstaben kennzeichnen das Displayformat. M ist 1920x1200 (16:10), H ist 1920x1080 (16:9, FullHD). Die Höhe des Monitorbildes ist bei einem 24"-FullHD-Bildschirm nicht größer als bei einem 22"-Bildschirm mit 16:10-Formfaktor. Bei einem 16:9-Bildschirm würd ich nicht unter 27" gehen.
 
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Gerade nachgeschaut: Geizhals listet den BenQ SW240 schon ab 419€, z.B. bei Foto Erhard. Für einen wirklich guten Monitor ist das nicht viel.
 
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Er hat als Anschlüsse DVI, DP und HDMI (was praktisch ist, weil ich die D500 direkt daran anschließen kann und im Liveview-Modus das Bild auf dem Monitor haben kann)

Gute Idee, vielleicht ganz interessant als simpler Ersatz für das Tethered Shooting über Programme.
 
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Hallo,

eine Info zum Thema Hardware- vs. Softwarekalibrierung:

Aktualisiert: Sehr vereinfacht ausgedrückt bedeutet Software-Kalibrierung, dass das Messtool z.B. feststellt, dass rote Farbe stärker dargestellt werden muss. Da das über Software nur bedingt möglich ist, greift das Kalibriertool auf den Grafiktreiber zu und reduziert z.B. zu stark leuchtende Farben. Das funktioniert, hat aber den Nachteil, dass über den Grafiktreiber Farben nur angepasst werden können, indem einzelne Farben schwächer im Vergleich zu anderen dargestellt werden. Farben verstärken über 100% (= Ausgangszustand) geht nun mal nicht. Meistens sind die Anpassungen aber ganz ok - zumindest bislang für meinen Bedarf. Mac-Rechner mit fest verbauten Monitoren (Laptops und iMac) können momentan nur so kalibriert werden.

Der Vorteil hardwarekaliebrierbarer Monitore ist, dass hier der Monitor eine solche Einstellmöglichkeit schon in sich mitbringt und somit im Monitor - und nicht erst im Nachhinein näherungsweise über den Grafiktreiber - die Anpassung erfolgt.

Ich habe für meinen neuen PC einen hardwarekalibrierbaren Monitor bestellt - leider hat sich die Auslieferung durch Corona verzögert.
 
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K
knipsegern kommentierte
Es ist spannend, so viel Info zu erhalten, hierfür ganz großen Dank!
 
Hallo,

eine Info zum Thema Hardware- vs. Softwarekalibrierung:

Aktualisiert: Sehr vereinfacht ausgedrückt bedeutet Software-Kalibrierung, dass das Messtool z.B. feststellt, dass rote Farbe stärker dargestellt werden muss. Da das über Software nur bedingt möglich ist, greift das Kalibriertool auf den Grafiktreiber zu und reduziert z.B. zu stark leuchtende Farben. Das funktioniert, hat aber den Nachteil, dass über den Grafiktreiber Farben nur angepasst werden können, indem einzelne Farben schwächer im Vergleich zu anderen dargestellt werden. Farben verstärken über 100% (= Ausgangszustand) geht nun mal nicht. Meistens sind die Anpassungen aber ganz ok - zumindest bislang für meinen Bedarf. Mac-Rechner mit fest verbauten Monitoren (Laptops und iMac) können momentan nur so kalibriert werden.

Der Vorteil hardwarekaliebrierbarer Monitore ist, dass hier der Monitor eine solche Einstellmöglichkeit schon in sich mitbringt und somit im Monitor - und nicht erst im Nachhinein näherungsweise über den Grafiktreiber - die Anpassung erfolgt.

Ich habe für meinen neuen PC einen hardwarekalibrierbaren Monitor bestellt - leider hat sich die Auslieferung durch Corona verzögert.
Moin,
danke, wieder was dazugelernt!
Gruß Emc2
 
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Gute Idee, vielleicht ganz interessant als simpler Ersatz für das Tethered Shooting über Programme.
Zumindest bei meinen Bildern vom Storchennest (da kommen noch ein paar) war das praktisch, weil ich die Kamera neben meinem Schreibtisch auf dem Stativ stehen hatte. Da hatte ich das Nest auf dem Monitor im Blick und den Funkauslöser gleich parat liegen. Auf dem zweiten Bildschirm konnte ich auf dem Rechner arbeiten.
Um den Monitor ständig hin- und herzutragen, wäre er mir als 24-Zöller zu sperrig.
 
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Ich würde einen Eizo mit Hardware-Kallibrierung verwenden, da diese Monitore durch die Bank sehr gut sind. Mein Syder Pro verwende ich bei diesen Monitoren nicht mehr.
Was man auch bedenken muss, die Farben (helligkeit) sehen ganz anderst aus wenn ich mattes oder Hochglanzpapier verwende.
Mit der Eizo Software kann man das ganze sehr gut sehen und die kann man direkt im Photoshop einbinden.
Beim kallibrieren kann man aber auch Fehler machen da fast alle Monitore eine "Anwärmzeit" brauchen und die kann bei älteren Monitoren auch schon mal 20 - 30 Minuten sein.

Gruss
Wolfgang
 
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K
knipsegern kommentierte
Klasse statement: gibt es folglich unterschiedliche Kalibrier-Enstellungen für Hochglanz und für matt? Gerne drucke ich kleine Bilder auf Hochglanz in Farbe (mehrheitlich) und auch S/W; ebenso aber große Drucke auf A4 / geplant auch A3 / meist auf Matt, weil die Spiegelungen sonst zu stark werden. Sollten da Unterschiede beim Kalibrieren beachtet werden? Danke vorab
 
D
Danulon kommentierte

Jein. Es gibt von Anbietern hochwertiger Druckpapiere Profile für unterschiedliche Spezialpapiere, die du z.B. in Lightroom hineinladen kannst.
Diese Profile führen dann schonmal am Monitor vor Augen, wie der ungefähre Bildeindruck bei der Ausgabe ist.
Voraussetzung dafür aber wiederum: ein kalibrierter Monitor. ;-) Ohne den sind natürlich die relativen Unterschiede auch nicht mehr aussagekräftig.
 
Ich würde einen Eizo mit Hardware-Kallibrierung verwenden, da diese Monitore durch die Bank sehr gut sind. Mein Syder Pro verwende ich bei diesen Monitoren nicht mehr.
Was man auch bedenken muss, die Farben (helligkeit) sehen ganz anderst aus wenn ich mattes oder Hochglanzpapier verwende.
Mit der Eizo Software kann man das ganze sehr gut sehen und die kann man direkt im Photoshop einbinden.
Beim kallibrieren kann man aber auch Fehler machen da fast alle Monitore eine "Anwärmzeit" brauchen und die kann bei älteren Monitoren auch schon mal 20 - 30 Minuten sein.

Gruss
Wolfgang

Aber die Eizos mit eingebautem Colorimeter sind sündhaft teuer und übersteigen doch die meisten Amateur-Budgets. Der von mir schon genannte BenQ SW240 oder der vergleichbare Eizo CS2420 sind ebenfalls hardware-kalibrierbar, setzen dazu jedoch ein externes Colorimeter voraus. Der Spyder 4 ist auf jeden Fall mit beiden kompatibel. Der BenQ kostet pi mal Daumen max. 450€, der Eizo ungefähr 650€. Das sind amateurtaugliche Preise, denke ich.
 
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Wenn ich sehr gute Prints in der Grösse 30x40 auf sehr edlen Papieren machen will, dann hat sich das Ganze nach ca 70 bis 100
Prints bezahlt gemacht, wenn ich keinen Ausschuss habe. Man kann auch ohne Kallibrierung gute Abzüge machen, aber dann
muss ich im voraus wissen, wie das Bild auf dem Monitor auf dem Papier aussieht. In fast allen Fällen hat man aber einen gewissen Ausschuss.
Noch etwas zum Preis. Ich kenne einige Leute deren Ausrüstung 5 stellig kosten, aber beim Monitor wird gespart. Ich würde den Eizo CG 2420 nehmen und auf die externe Kallibrierung verzichten. Strassenpreis ca 1100 - 1200 Euro.
Bei Eizo kann man aber auch Demogeräte kaufen man muss einfach anfragen.
Gruss
Wolfgang
 
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Ohne Wenn und Aber einen Eizo CS. Das Preis/Leistungsverhältnis ist sensationell, da die Modelle den CG technisch und qualitativ dicht auf den Fersen sind. Das ist auch ein Grund, keinen Benq zu kaufen. Deren Produkte sind grundsätzlich hochanständig, und normalerweise recht günstig. Ich würde aber für einen Benq nie 2/3 des Preises eines von den Specs her vergleichbaren Eizo bezahlen. Zumal ein Eizo durchschnittlich extrem lange hält (habe hier 9 Jahre alte Monitore normal im Einsatz und ich denke garnicht an einen Austausch!).
Was auch ein Aspekt ist: Nach der schrägen Nummer, die Benq mit der Siemens Handysparte abgezogen hat, kaufe ich von denen prinzipiell überhaupt nichts mehr, aber das ist eine persönliche Entscheidung, die mit der Qualität nichts zu tun hat.
 
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Da du keine Zahl betreffend Budget nennst, empfehle ich auch einen Eizo. Die CS-Modelle sind vom Preisleistungverhältnis sehr gut. Damit du mehr Paletten bei den Programmen offen haben kannst - was für mich Komfort bedeutet - geht mein Rat zu einem 27“-Monitor. Hätte ich vor drei Jahren nicht den CS2730 gekauft, stünde jetzt der CS2740 (4k-UHD) auf dem Tisch. Leider halten die Eizos wirklich sehr lange, desshalb wird wohl der nächste ein 5k sein. :D
 
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K
knipsegern kommentierte
Danke sehr, ich finde es wichtig, erst einmal zu sondieren, damit keine unrealistischen Erwartungen entstehen. Man holt sich eine wahnsinnig tolle Fotografiertechnik und beim Bildverarbeiten haperts dann? Genau das möchte ich vermeiden! Die vielen Inputs aus dem Forum sind richtig toll, ich weiß, worauf zu achten ist, herzlichen Dank übrigens für alle Beiträge!
 
Auch ich suche einen vernünftigen Monitor zum "Entwickeln" meiner Fotos (NEF).
Als Anregung von hier nehme ich einmal den CS2740 (4k-UHD) mit - klingt für mich sehr interessant, falls ich den an meiner momentanen Grafikkarte überhaupt bzw. sinnvoll betreiben kann. Vorhanden ist momentan noch eine Nvidia quadro 450 mit 3 Montioren Philips und EIZO, die ich ggf. austauschen kann.

Wo ich mir allerdings noch nicht sicher bin: Doch einen Bildschirm mit eingebauter Kalibrierung kaufen? Und wenn es beim CS2740 bleiben sollte: Welchen externen Kalibrieren anschaffen?
 
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Habe auch einen Eizo CS und bin sehr zufrieden. Kalibriert wird er regelmäßig mit einem xrite i1 Display Pro. Klappt wunderbar.
 
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Danke für die Info. Ich habe mich ein wenig im Internet umgeschaut. Gefühlt scheint der X-Rite i1 Display Pro sehr interessant für mich zu werden, auch wenn es den Datacolor Spyder Elite im "Paket" momentan günstig gibt und so wie es ausschaut, sind die Spyder alle baugleich, nur mit unterschiedlicher Software.
 
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