Analogisch mit Dia oder Negativ?

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Zwei Nachträge: einerseits waren die drei heute tiefgefroren aus der Bucht geangelten Kodachrome 25 (Abl. 06/2002) erstaunlich moderat im Preis, sodaß der alle diesbezüglichen Fragen endgültig beantwortende Vergleichstest nun auch hier keine Lücke aufweisen wird, zum anderen ist gerade eine äußerst hausbacken selbstgestrickte Internetseite in Arbeit, die verschiedene Diafilme der letzten 30 Jahre in Ausschnitten in Originalauflösung vergleichen wird (und es ist durchaus bemerkenswert, was eine Minolta Hi-Matic 7sII mit ihrem 40 mm f/1,7 Rokkor mit Kodachrome 64 oder dem Ur-Fujichrome RD100 für eine Qualität auch bei fragwürdigen, seither innerlich kaum Alterserscheinungen zeigenden Motiven erreichte - siehe Anhang...)
 

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Immer wieder kann ich hier lesen, dass KB Filme auf 100 Linienpaar pro mm kommen sollen. Mit s/w Filem hab ich da noch keine Erfarhung. Aber mit Farbfilmen (die man heute noch offiziell bekommt, d.h. mal ohne den Kodachrome 25, den ich auch nicht mehr kenne) halte ich es nach wie vor für unrealistisch.
Das menschliche Auge kann Details von 0.1mm erfassen. 100 lp heisst, dass die feinsten Details bei KB bei einem Abzug von 50x75cm grade 0.1mm gross sind. Ich weiss ja nicht, ob man die notwendige ardware dafür auftreiben kann. Wenn ja, wäre die Überprüfung aber leicht:

Normales Landschaftsmotiv mit was blauem Himmel, kleinen Wolken, Wald, Wiesen,....
Das ganze mit gutem Licht. Dann einmal mit einem KB Film aufgenommen, einmal mit der Fachkamera (4x5" oder grösser). Beides auf 50x75cm ausbelichtet, egal ob analoger Handabzug oder Trommelscan, einfach das was besser wird! Ich bin sicher, dass das Bild aus der Fachkamera auf dem Abzug erkennbar mehr Details hat! Grade, wenn man Stellen mit viel Laub anschaut, wo die Kontraste ja nicht so hoch sind (ich will ja mit einem Film nicht nur Siemenssterne scharf abbilden, sondern auch Gras, Bäume, Fell,....)


Grüsse,
Sebastian
 
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Hallo Sebastian,

Immer wieder kann ich hier lesen, dass KB Filme auf 100 Linienpaar pro mm kommen sollen.

1. Nicht nur KB-Filme, sondern Filme generell, also alle Formate. Denn die Emulsionen sind immer gleich, egal ob KB, MF, GF. Unterschiede gibt es nur im Trägermaterial. Der MF-Träger ist z.B. etwas dünner als der KB-Träger, wegen des recht dicken Rückpapiers bei MF-Filmen (welches übrigens in der Herstellung teurer ist als der eigentliche Film!). GF wird wiederum auf andere Stärken und andere Trägermaterialien gegossen (z.B. PET).

Aber die Emulsionen, welche für das Auflösungsvermögen verantwortlich sind, unterscheiden sich nicht.
Die Auflösung eines KB-Films ist genauso hoch wie die des gleichen Films als Mittelformat-Version.
Der Qualitätsvorteil des größeren Formats resultiert einfach aus dem Umstand, dass das Mittelformat-Negativ nicht so stark vergrößert werden muss wie das Kleinbild-Negativ. That's all.
Vergrößert man beispielsweise beides sechsfach, erhält man auch eine identische Bildqualität, nur das der MF-Abzug natürlich dann deutlich größer ist.

2. Die Auflösungswerte von Filmen an sich liegen in den meisten Fällen deutlich höher als 100 Lp/mm. Wieviel davon übertragen wird, hängt von dem Auflösungsvermögen des verwendeten Objektivs ab.
Spitzenobjektive können das Leistungspotential moderner Filme (fast) vollständig ausschöpfen.
Empfehlung: Lies Dir zu diesem Thema bitte einmal auf der Zeiss Homepage (www.zeiss.de) folgende Beiträge sehr aufmerksam durch:
Camera Lens News Nr. 17, 19, 20, 24. Dort finden sich auch Bildbeispiele.

Ein echter Leckerbissen verbirgt sich auf der Zeiss Seite an folgendem Ort (kein direkter Link möglich, daher folgt jetzt eine "Wegbeschreibung", nacheinander anzuclicken):

Produkte, Photo- und Filmobjektive, virtuelle Werksführung, Optik-Fertigung, Foyer, Seite 6 "Ergebnisse von unvergleichlicher Güte".

Dort findet sich ein beeindruckendes Bildbeispiel: Aufnahme des roten Rathauses in Berlin aus über 300m Entfernung. Dann Ausschnittvergrößerung, welche fingerbreite Details zeigt. Mit KB-Farbfilm. Faszinierend.

Unterstützt werden diese Ergebnisse von des Tests des Hamburger Leolabs, welche den Acros 100 gegen die Eos 1Ds MkII getestet haben, mit sichtbar höherer Auflösung des Acros (veröffentlicht in FM 5/2005). Sowie bei Ludwig, Puts, Lambrecht etc. Martin hat es mit seinem Testaufbau neulich auch gezeigt. Meine Testergebnisse bestätigen es ebenfalls.

Mit s/w Filem hab ich da noch keine Erfarhung. Aber mit Farbfilmen (die man heute noch offiziell bekommt, d.h. mal ohne den Kodachrome 25, den ich auch nicht mehr kenne) halte ich es nach wie vor für unrealistisch.

Ist es keinesfalls, siehe die oben genannten Beispiele.

100 lp heisst, dass die feinsten Details bei KB bei einem Abzug von 50x75cm grade 0.1mm gross sind. Ich weiss ja nicht, ob man die notwendige ardware dafür auftreiben kann.

Ja, kann man, kein Problem: Ein Standard-Auflösungstestchart für 10€.

Normales Landschaftsmotiv mit was blauem Himmel, kleinen Wolken, Wald, Wiesen,....
Das ganze mit gutem Licht. Dann einmal mit einem KB Film aufgenommen, einmal mit der Fachkamera (4x5" oder grösser). Beides auf 50x75cm ausbelichtet, egal ob analoger Handabzug oder Trommelscan, einfach das was besser wird! Ich bin sicher, dass das Bild aus der Fachkamera auf dem Abzug erkennbar mehr Details hat!
Grüsse,
Sebastian

Ja natürlich hat der 50x75 Abzug vom GF-Negativ mehr Details als der 50x75 Abzug vom KB-Negativ. Das ist doch klar, unbestritten und eine Binsenweisheit.
Das liegt aber einfach nur daran, dass eben das GF-Negativ um einen viel niedrigeren Faktor vergrößert werden muss als das KB-Negativ.
Von den 100 Lp/mm auf dem KB-Negativ bleiben bei 20facher Vergrößerung (48x72cm) 5 Lp/mm auf dem Positiv.
Wenn ich dagegen beispielsweise ein 9x12cm GF-Negativ auf 48x72 (50x75) vergrößere, benötige ich dagegen keinen 20fachen Vergrößerungsfaktor, sondern nur einen 5,3 fachen.
Auf dem Positiv verbleiben mir dann knapp 19 (18,75) Lp/mm, von den 100 Lp/mm auf dem Negativ.
Natürlich sieht man diesen Unterschied im Bild.

Viele Grüße,
Balou
 
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Hallo Sebastian,

Ja natürlich hat der 50x75 Abzug vom GF-Negativ mehr Details als der 50x75 Abzug vom KB-Negativ. Das ist doch klar, unbestritten und eine Binsenweisheit.
Das liegt aber einfach nur daran, dass eben das GF-Negativ um einen viel niedrigeren Faktor vergrößert werden muss als das KB-Negativ.
Von den 100 Lp/mm auf dem KB-Negativ bleiben bei 20facher Vergrößerung (48x72cm) 5 Lp/mm auf dem Positiv.
Wenn ich dagegen beispielsweise ein 9x12cm GF-Negativ auf 48x72 (50x75) vergrößere, benötige ich dagegen keinen 20fachen Vergrößerungsfaktor, sondern nur einen 5,3 fachen.
Auf dem Positiv verbleiben mir dann knapp 19 (18,75) Lp/mm, von den 100 Lp/mm auf dem Negativ.
Natürlich sieht man diesen Unterschied im Bild.

Viele Grüße,
Balou

Das menschliche Auge kann aber nur 5 Lp/mm (0.1mm feine Details) auflösen (Durschnittswert, nicht jeder sieht gleich gut). D.h. es kann den Unterschied zwischen 5 Lp/mm und 19 Lp/mm gar nicht erkennen. Wenn man doch mehr Details auf dem Grossformat Abzug sieht, dann hat der Abzug vom Kleinbild keine echten 5 Lp/mm.

Grüsse,
Sebastian
 
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Das menschliche Auge kann aber nur 5 Lp/mm (0.1mm feine Details) auflösen (Durschnittswert, nicht jeder sieht gleich gut). D.h. es kann den Unterschied zwischen 5 Lp/mm und 19 Lp/mm gar nicht erkennen. Wenn man doch mehr Details auf dem Grossformat Abzug sieht, dann hat der Abzug vom Kleinbild keine echten 5 Lp/mm.

Grüsse,
Sebastian

Sebastian, das stimmt einfach nicht. Mach doch mal mit gleichem Filmmaterial eine KB-Aufnahme und eine MF-Aufnahme (würde schon reichen, um den Unterschied zu sehen, GF brauchst Du dafür noch nicht einmal) und vergrößere sie entsprechend. Und dann schau Dir das Ergebnis an. Du hast doch 'ne Pentax 67.

Das Auge kann diese Unterschiede wahrnehmen. Warum das so ist und wie die physiologischen Zusammenhänge sind, findest du recht gut bei Detlef Ludwig auf seiner Homepage beschrieben (Gigabitfilm).

Was meinst Du denn, warum so viele Fotografen bei diesen starken Vergrößerungsmaßstäben zu größeren Formaten greifen? KB kann man sehr stark vergrößern, keine Frage, aber in diesen Bereichen bringen die größeren Formate nochmals einen deutlich sichtbaren Gewinn. Wenn dem nicht so wäre, hätten nicht Generationen von Fotografen erhebliche Summen in MF- oder GF-Ausrüstungen investiert. Ich sehe es in meiner täglichen Praxis mit meinen MF-Kameras auch.

Viele Grüße,
Balou
 
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Ich häng mich hier einfach mal dran. :D

Ich hab mir gestern in einem Anfall geistiger Übernächtigung eine Kiev60 (6x6 MF) ersteigert. Gebt mir mal einen Tip zu den ersten Testfilmen. Verwendung wird ausschließlich Scan sein, das Verhalten beim Vergrößern und/oder Projezieren ist mir also völlig wurscht.
 
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Ich häng mich hier einfach mal dran. :D

Ich hab mir gestern in einem Anfall geistiger Übernächtigung eine Kiev60 (6x6 MF) ersteigert. Gebt mir mal einen Tip zu den ersten Testfilmen. Verwendung wird ausschließlich Scan sein, das Verhalten beim Vergrößern und/oder Projezieren ist mir also völlig wurscht.

Hallo Stefan,

Glückwunsch zum Mittelformat-Einstieg! Allerdings ist eine Kiev 60 nicht gerade ein optimale Kamera zum Einstieg, u.a. weil es schon mal Probleme mit der Zuverlässigkeit geben kann.

Filme: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bist Du ja ein Kornverächter ;).
Von daher dürftest Du mit den folgenden Filmen sehr zufrieden sein:

Fuji Astia 100F, Provia 100F, oder einen der drei Velvias, wenn Du eine deutlich höhere Farbsättigung benötigst.
Der Astia ist noch einen Tick feinkörniger als die anderen genannten, hat sehr natürliche Farben mit etwas geringerer Farbsättigung. Ferner ist er etwas weicher im Kontrast. Der Provia hat einen leicht höheren Kontrast und eine etwas höhere Farbsättigung, bei insgesamt sehr natürlicher Farbwiedergabe.
Die Velvias haben die höchste Farbsättigung, den höchsten Kontrast und die höchste Auflösung.
Der Velvia 50 ist etwas grobkörniger als die beiden 100er.

Auf ungefähr gleichem Niveau hinsichtlich Feinkörnigkeit und Auflösung wie der Provia 100F sind der Kodak Ektachrome 100G und GX. Die G-Version hat eine sehr neutrale Farbabstimmung (primär fürs Studio), der GX hat eine etwas wärmere Farbabstimmung (primär für Außenaufnahmen).
Der Kodak E100VS hat eine deutlich höhere Farbsättigung und ist deutlich grobkörniger (der grobkörnigste 100er auf dem Markt).

Wenn Du höhere Empfindlichkeiten benötigst, führt am Fuji Provia 400X kein weg vorbei. Sehr feinkörnig, Auflösung auf dem Niveau des Provia 100F, sehr ausgewogene und natürliche Farbwiedergabe, mittlerer Kontrast.
Der Film kann problemlos auf 800 ASA gepusht werden, mit nur minimalen Einbußen. Selbst auf 1600 ASA gepusht bringt er noch erstaunlich gute Ergebnisse.

Wenn Du Farbnegativ verwenden möchtest, dann solltest Du zu den Kodak Portras oder der Fuji PRO Reihe greifen.
Beim 400er Portra gibt es jetzt eine neue, nochmals feinkörnigere Emulsion. Im Handel dürfte aber derzeit noch überwiegend die bisherige Version rumschwirren. Du solltest beim Händler dann auf der neuen Version bestehen.

Für SW: Ilford Pan F+, Delta 100 (400, 3200), Fuji Neopan Acros 100 (400), Kodak T-Max 100 und die neueste Version des T-Max 400, sowie der BW400CN.
Für Feinkornfans ebenfalls hochinteressant: Rollei Pan 25 und vor allen Dingen der Rollei Ortho 25 (im Moment noch der hochauflösendste Film, der derzeit für MF-Fotografen erhältlich ist; bis demnächst der Rollei ATP als 120er kommt).

Viele Grüße,
Balou
 
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Danke Balou, dann kann ich jetzt ja shoppen gehen :D

Das die Kiev eher suboptimal ist, war mir schon klar, ich wollte nur mit minimalem finanziellen Aufwand (<70 €) prüfen, wie mir die MF-Knipserei mit Lichtschacht aber ohne Elektronik schmeckt. Sollte es lecker sein kommt eine Fuji GX 680 ins Haus. :hehe:

Sollte mir die Kiev bis dahin ans Herz gewachsen sein geht sie einfach zu einem der diversen "Russen-Aufbereiter" in D oder der Ukraine.
 
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Hallo Sebastian,
......

2. Die Auflösungswerte von Filmen an sich liegen in den meisten Fällen deutlich höher als 100 Lp/mm. Wieviel davon übertragen wird, hängt von dem Auflösungsvermögen des verwendeten Objektivs ab.
Spitzenobjektive können das Leistungspotential moderner Filme (fast) vollständig ausschöpfen.
Empfehlung: Lies Dir zu diesem Thema bitte einmal auf der Zeiss Homepage (www.zeiss.de) folgende Beiträge sehr aufmerksam durch:
Camera Lens News Nr. 17, 19, 20, 24. Dort finden sich auch Bildbeispiele.

Ein echter Leckerbissen verbirgt sich auf der Zeiss Seite an folgendem Ort (kein direkter Link möglich, daher folgt jetzt eine "Wegbeschreibung", nacheinander anzuclicken):

Produkte, Photo- und Filmobjektive, virtuelle Werksführung, Optik-Fertigung, Foyer, Seite 6 "Ergebnisse von unvergleichlicher Güte".

Dort findet sich ein beeindruckendes Bildbeispiel: Aufnahme des roten Rathauses in Berlin aus über 300m Entfernung. Dann Ausschnittvergrößerung, welche fingerbreite Details zeigt. Mit KB-Farbfilm. Faszinierend.

Balou,

vielen Dank für diesen Hinweis auf diese Bildbeispiele! Die Aufnahmen des roten Rathauses sind in der Tat beeindruckend.
Selbst habe ich solche Ergebnisse mit meiner Ausrüstung auch schon erzielt, aber immer bei komplett analoger Weiterverarbeitung im eigenen Labor.
Aber Zeiss hat hier sicherlich einen exzellenten Hochleistungsscanner eingesetzt. Sonst sieht man im Netz meistens nur Ergebnisse mit mittelmäßigen Scannern, die das Leistungsvermögen moderner Filme nicht vollständig ausschöpfen.

Interessant ist auch, dass selbst der recht geringe Kontrastunterschied zwischen Fugen und Ziegeln noch aufgelöst wird. Die Auflösung von Film ist also auch bei geringeren Kontrasten gegeben, was hier im Thread ja von einigen bestritten wurde.

Unterstützt werden diese Ergebnisse von des Tests des Hamburger Leolabs, welche den Acros 100 gegen die Eos 1Ds MkII getestet haben, mit sichtbar höherer Auflösung des Acros (veröffentlicht in FM 5/2005). Sowie bei Ludwig, Puts, Lambrecht etc. Martin hat es mit seinem Testaufbau neulich auch gezeigt. Meine Testergebnisse bestätigen es ebenfalls.

Die Erfahrungen, die ich durch meine Tests sammeln konnte, entsprechen dem ebenfalls.

Gruß,
Jo
 
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Die Auflösung von Film ist also auch bei geringeren Kontrasten gegeben, was hier im Thread ja von einigen bestritten wurde.

Das hast du falsch verstanden. Es geht um die optische Übertragungsfunktion der Objektive, die dafür sorgt, daß der Kontrast feiner Details gegen Null geht. Siehe hierzu auch die kritische Stellungnahme von Objektivguru Erwin Puts in seiner Dokumentation zu den Leica M Objektiven:

"(...) Man wundert sich oft, warum die feinsten Strukturen auf diese 40 Lp/mm beschränkt sind. Es gibt Angaben in der Literatur, dass es Objektive gibt, die 200 oder mehr Linien pro Millimeter registrieren können. Aber jetzt ist es einleuchtend, dass die Anzahl der Linien nur in Kombination mit der Angabe des Kontrastes interessant ist. Bei 200 Linien ist der Kontrastunterschied so gering, dass es fast unmöglich ist, noch etwas wahrzunehmen."
 
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Danke Volker. Der Film verhält sich im übrigen genau so, er hat auch MTF Kurven. Ein Velvia gibt bei rund 50 lp/mm nur noch 50% des Kontrastes, den er eigentich könnte. Ein Detail mit immerhin 2 Blenden Helligkeitsunterschied (Laub eines Baumes z.B.) hat dann noch 1 Blende, das erkennt man noch als deutliche Details.

Bei 100 lp/mm fehlen die Daten im Datenblatt von Fuji für den neuen ISO 50. Aber schon bei etwa 65 lp/mm sind es nur noch ca. 35% (dann bricht die Kurve ab). Bei ISO 100 geht die Kurve bis 100 lp/mm, da bleiben ca. 25%. Da bleibt von satten 2 Blenden Kontrast nur noch 1/2 Blende übrig - meines Erachtens zu wenig.

Zumal sich Scanner (auch die aller teuersten Trommel Scanner) genau glecih verhalten - der Coolscan V löst zwar (je nach Test-Quelle) 3600 bis 3900 DPI auf, aber hat diese maximale Auflösung auch nicht mit 100% Kontrast.

D.h. selbst die miese 1/2 Blende Kontrast läst sich nur erreichen, wenn man voll analog arbeitet. Damit man so kleine Details auf einem Abzug ohne Lupe erkennt, muss er gross sein. hat jemand 'ne Ahnung, was ein voll analoger Abzug von einem Dia in A3 oder mehr kostet? Ich nicht, aber ich schätze, dass es sich zwischen "schweine teuer" und "fast unbezahlbar" bewegt. Ach ja: Das Objektiv schafft ja bei 100 lp/mm auch lange keine 100% Kontrast mehr, d.h. wir kriegen nichtmal die 1/2 Blende, sondern 1/3 Blende. Toll! ;)

Allenfalls mit tommelscanner von 8000 DPI aufwärts halte ich es für realistisch, 100 lp/mm mit einem Restkontrast von wenigstens 70 bis 80% zu scannen. Ein Riesen Aufwand für ein Resultat, das man auch mit einem bezahlbaren Scanner und 6x7 (oder 6x9) Mittelformatfilm locker ereichen kann - bei deutlich höherem Kontrast auf dem Film (da ich nur 50 lp/mm für die gleiche Datailgrösse bei gleichem Bildinhalt brauche, ist ja alles doppelt so gross, d.h. bei Mittelformat setze ich dem Scanner schon 1 Blende Kontrast vor statt 1/2, zudem muss der Scanner dann nur die halbe Auflösung bringen...)

Nee, sorry. Kleinbild ist für mich fein bis etwa 8 MP (Dia) bzw. 12 MP (Negativ). Das erreicht man mit bezahlbarem Equipment wie einem aktuellen Nikon Coolscan und guten Nikon Objektiven. Darüber greif ich einfach direkt zur Pentax 67 II - damit spare ich mir viel Aufwand und noch mehr ausgegebenes Geld für High End Kleinbild-Prozesse. Über High End können wir von mir aus reden, wenn es schon die grössten praktikablen Filmformate sind (Grossformat ist ja doch recht aufwändig, Mittelformat kann man noch gut mit raus in die Natur nehmen, auch wenn man weit laufen muss). Also Trommelscan dann doch lieber erst, wenn ein normaler Scan von 6x7 (oder mehr) nicht reicht.

Grüsse,
Sebastian
 
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Vor einigen Tagen hatte ich sonst nichts Anderes zu tun, und so durfte wieder einmal der Minolta 5400 beweisen, wie langsam ein Scanner sein kann - an Provia 100F, Elitechrome 100 und Sensia 100.

Man erreicht hier wirklich die Grenzen der Kleinbild-Fotografie, aber die Frage drängt sich dadurch auf, wozu man überhaupt Mittel- oder Großformat benötigte, wenn man mit dem aktuellen Filmmaterial mühelos die Grashalme nicht nur im Vordergrund einzeln zählen kann.

Das Zeiss-Beispiel des Berliner Rathauses ist mit - schätzungsweise - 40 LP/mm durchaus beeindruckend, reizt aber die Grenzen von Film und Scanner noch nicht aus. Ein Kodachrome 25 (oder Provia/Astia 100F) wäre hier wohl noch reizvoller gewesen.

Andererseits habe ich bei einem Probe-Ausdruck auf meinem Farblaserdrucker (Color Laserjet 4550HDN, 600 dpi/2400 dpi adressierbar) festgestellt, daß selbst 2700 dpi bei 30 dpi Druckauflösung mehr als ausreichen, um ein ordentlich scharf wirkendes Plakat (!) zu erhalten - wenn das Papierformat nicht mit A4 beschränkt wäre.
 
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Einen Nachtrag hab ich noch: Beugungsunschärfe! 100 lp/mm - das sind 5 Mikrometer Linien. Die Beudung ist bei f/8 bereits so gross. D.h. der Griff zu kleinrern Blenden ist tabu!

So, jetzt nehm ich ein 50mm am Kleinbild (extra kein Tele wo es schlimmer wäre, einfach Normalbrennweite). Und schau mal, was dann bei einem Zersteuungskreis von 0.005mm scharf ist (das ist ein viel kleinerer Kreis als das, was die Schärfetiefenrechner verwenden)


Fokus auf 2m: 12 cm sind so scharf
Fokus auf 5m: 80 cm sind so scharf
Fokus auf 20m: Immerhin schon von 15m bis 30m scharf.

Hyperfokale Distanz: über 60m.

Und wie gesagt: Das ist jetzt Beuung von 5 Mikrometer und Zerstreuung von 5 Mikrometer auf einem 5 Mikrometer Linienmuster. Mag sein, dass in der Pampe noch Linien erahnbar sind. Und Laub, dessen 2 Blenden Kontrast schon vom Film auf 1/2 Blende runter reduztiert werden (ideale Linse vorausgesetzt, die selber noch 100% Kontrast bringt), sieht bei bei der Anwendung beider Effekte noch mal matschiger aus.

Wer die Linien mit 100 lp/mm sicher getrennt haben will muss a) mit der Beugung noch kleiner werden und b) mit der Zersteuung noch kleiner werden. Bei f/5.6 und einer Zerstreuung von 3 Mikrometer bleibt dann auch bei 20m Fokusdistanz nur eine so hohe Tiefenschärfe von 5m. Die hyperfokale Distanz steigt auf einiges über 100m!

Will heissen: nett für Testmotive, für Landschaften nur beschränkt brauchbar - die sind selten so flach. Auhc im Studio z.B. bei Stilleben nicht erreichbar, es sein denn, das Motiv ist ganz flach.

Grüsse,
Sebastian
 
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....

2. Die Auflösungswerte von Filmen an sich liegen in den meisten Fällen deutlich höher als 100 Lp/mm. Wieviel davon übertragen wird, hängt von dem Auflösungsvermögen des verwendeten Objektivs ab.
Spitzenobjektive können das Leistungspotential moderner Filme (fast) vollständig ausschöpfen.
Empfehlung: Lies Dir zu diesem Thema bitte einmal auf der Zeiss Homepage (www.zeiss.de) folgende Beiträge sehr aufmerksam durch:
Camera Lens News Nr. 17, 19, 20, 24. Dort finden sich auch Bildbeispiele.

Ein echter Leckerbissen verbirgt sich auf der Zeiss Seite an folgendem Ort (kein direkter Link möglich, daher folgt jetzt eine "Wegbeschreibung", nacheinander anzuclicken):

Produkte, Photo- und Filmobjektive, virtuelle Werksführung, Optik-Fertigung, Foyer, Seite 6 "Ergebnisse von unvergleichlicher Güte".

Dort findet sich ein beeindruckendes Bildbeispiel: Aufnahme des roten Rathauses in Berlin aus über 300m Entfernung. Dann Ausschnittvergrößerung, welche fingerbreite Details zeigt. Mit KB-Farbfilm. Faszinierend.

Unterstützt werden diese Ergebnisse von des Tests des Hamburger Leolabs, welche den Acros 100 gegen die Eos 1Ds MkII getestet haben, mit sichtbar höherer Auflösung des Acros (veröffentlicht in FM 5/2005). Sowie bei Ludwig, Puts, Lambrecht etc. Martin hat es mit seinem Testaufbau neulich auch gezeigt. Meine Testergebnisse bestätigen es ebenfalls.
......
Viele Grüße,
Balou

Hallo,

da die Thematik offensichtlich auf ein entsprechendes Interesse stößt (zumindest habe ich einige PMs bezüglich der hochinteressanten Informationen auf der der Zeiss Homepage bekommen), hier noch eine kleine Ergänzung für die stärker Interessierten:

Bei Carl Zeiss kann man sich das (kostenlose) Magazin "Innovation" anfordern, in dem einige hervorragende Beiträge zu dieser Thematik enthalten sind. Sehr Empfehlenswert insbesondere der Beitrag von Dr. Hubert Nasse, Senior Scientist, Labor / Anwendungstechnik bei Carl Zeiss. Sein Beitrag behandelt den Zusammenhang von Schärfe, Nachschärfen, Auflösung, MTF-Kurven und die Relevanz von Messdaten für die praktische Fotografie.

Die Carl Zeiss Mitarbeiter reden in diesem Magazin Klartext, sehr erfrischend zu lesen. Es wird u.a. dargelegt, dass Film hinsichtlich des Parameters Auflösung das leistungsfähigste Aufzeichnungsmedium ist. Das war auch ein entscheidender Grund dafür, die Zeiss Ikon bewußt als filmbasierte Kamera auf den Markt zu bringen. Mit den derzeitigen digitalen Sensoren lässt sich lt. Zeiss die Leistungsfähigkeit der ZM-Objektive nicht umsetzen.

Carl Zeiss gilt in der Fotoindustrie als das renomierteste Optikunternehmen mit ausgeprägter wissenschaftlicher Reputation und Tradition. Über 99% der Fotoobjektive von Carl Zeiss werden übrigens für Digitalkameras verwendet (in Nokia Fotohandys und Sonys Digitalkameras). Aus ökonomischer Sicht haben sie demnach überhaupt keinen Anlass, sich positiv über die Leistungsfähigkeit des Mediums Film zu äußern, ganz im Gegenteil. Dass sie es trotzdem tun und ihre Ergebnisse sowohl aus den Labortests, als auch aus den praktischen Aufnahmen publizieren, spricht für ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit und gibt den Aussagen ein entsprechendes Gewicht.

Viele Grüße,
Balou
 
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Hallo,
......
Bei Carl Zeiss kann man sich das (kostenlose) Magazin "Innovation" anfordern, in dem einige hervorragende Beiträge zu dieser Thematik enthalten sind. Sehr Empfehlenswert insbesondere der Beitrag von Dr. Hubert Nasse, Senior Scientist, Labor / Anwendungstechnik bei Carl Zeiss. Sein Beitrag behandelt den Zusammenhang von Schärfe, Nachschärfen, Auflösung, MTF-Kurven und die Relevanz von Messdaten für die praktische Fotografie.

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Viele Grüße,
Balou

Hallo,

kleine Ergänzung: Ich bin dankenswerter Weise darauf aufmerksam gemacht worden, dass es das Magazin "Innovation" nicht nur als gedrucktes Heft gibt (das habe ich vorliegen), sondern auch als pdf zum Download auf der Zeiss Website:

http://www.zeiss.de/C12571FF0043275C/0/7F4268A116C2BC66C1257210003FDFB0/$file/inno_photo_de.pdf

Viele Grüße,
Balou
 
Kommentar
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