Altern, nichts für Feiglinge?

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goodyhundini

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Altern, nichts für Feiglinge?

Diesen Artikel las ich gerade und Lakoma und ich stecken mittendrin ;)

Was bedeutet das denn? Was ändert sich?
ALLES!
... und es geht so schnell. :frown1:

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Schon lange kann Lakoma keine Treppen mehr laufen, ich trage sie alle paar Stunden raus, 22 kg, steile Treppe, manchmal tut mir der Rücken weh...

Unsere Spaziergänge sind sehr, sehr langsam geworden.
Oft vergisst Lakoma, dass sie auf den Gängen auch ihre Geschäfte machen soll, mit Glück fällt es ihr auf dem Rückweg oder im Garten noch ein.

Schon lange ist sie inkontinent, alle Körbchen sind entsprechend ausgestattet.
Seit einiger Zeit bekommt sie nicht mehr früh genug mit, dass sie raus muss, da gibt es kleine und große Malheure. ;)

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Ich musste meine Wohnung komplett umräumen, da viele Gegenstände zu gefährlichen Fallen werden können, Lakoma sieht immer schlechter, die Motorik ist sehr eingeschränkt.
Langsam schleicht sich eine zunehmende Demenz dazu, sie steht manchmal unter dem Tisch oder vor einer Wand und sie starrt ins Nichts. Was mag dann in ihr vorgehen?
Ich weiß es nicht...

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Beim Spazierengehen muss ich höllisch aufpassen, dass sie nicht in Gefahr gerät, sie sieht und hört mich nicht, als muss ich aufpassen, dass sie nie zu weit von mir weg ist.

Ich muss darauf achten, dass sie nicht in Bäche fällt, Hänge hinunterstürzt, im Schlamm stecken bleibt, vor Bäume läuft.
Ich ziehe manchmal übergewichtige "Dertutnixe" von ihrem gebogenen Rücken, die ja nur lieb sind, meinen alten Hund aber sofort und vollständig unter sich begraben, ohne dass Lakoma eine Möglichkeit hat, sich dagegen zur Wehr zu setzen. :frown1:

Sie ist sehr müde, man sieht es ihr an, vor allem auf den Fotos...

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Seit einigen Tagen kann sie nicht mehr allein ohne Hilfe fressen, sie kann nicht mehr stehen beim Fressen, ich füttere sie aus der Hand.

Ja, es ist nichts für Feiglinge und manche denken vielleicht, warum tut man sich und dem Hund das an?

Weil sie ihr Leben liebt!!!
Und wie sehr liebt sie es noch! :love:

  • Das Lachen in ihrem Gesicht, wenn sie ihren Ridgeback-Freund trifft...
  • Das wohlige Grunzen, wenn ich sie knuddel...
  • Die überschäumende Freude, wenn sie meine Arbeitskollegen oder Freunde von uns trifft...
  • Das verträumte Gesicht, wenn sie im Garten liegt und die Nase in den Wind hält...
  • Die Freude über ein Leckerchen, dass ich ihr gebe...
  • Die kleinen Spielaufforderungen, die sie manchmal noch macht..
  • Das Wälzen im Gras, wenn sie auch ohne Hilfe nicht mehr gut aufstehen kann...
  • Der kleine Rennanfall, der nach Sekunden vorbei ist, aber ihr Gesicht zum Leuchten bringt...

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Ja, das alles ist es wert, ich tue das gerne für meine Lakoma, sie hat mir 165 Monate alles gegeben, was ein Hund geben kann, was sind da ein paar Monate, die ich ein ganz kleines bißchen zurück geben kann? NICHTS!

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Liebt eure alten Hunde, seid für sie da, macht es ihnen nett, kuschelig und schön! Sie haben es so verdient! :)


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Was für eine schöne Liebeserklärung an Deine langjährige Begleiterin. Da musste ich jetzt echt schlucken...

Alles Gute für den letzten gemeinsamen Abschnitt!
Peter
 
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Ja Gudrun, sie sind es wert.
Sie geben so viel, sie ertragen uns in guten, wie in bösen Tagen, sie helfen, wenn es uns schlecht geht, ohne dass sie etwas erwarten. Sie sind nicht nur im Sinne des Wortes "des Menschen bester Freund" sondern auch in der Tatsache.

Und dafür gehört ihnen unsere Liebe und unsere Hingabe, bis zum bitterem Ende.
 
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Eine sehr schöne Liebeserklärung an deine Gefährtin ist das...:)

Ich schaue schon länger, ob sich ihr Gesicht verändert und ja, nun ist es so weit...aber ich erzähle dir da nichts fremdes.
 
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Hach, Gudrun, was für schöne Bilder und was für eine schöne Liebeserklärung dazu.

Ja, alte bzw. alternde Hunde sind wirklich nix für Feiglinge.

Aber das Schwerste ist dann doch immer das "Loslassen". Wir hatten in unserem (auch schon langen) Leben viele Hunde und Katzen und nun ist deren Lebensspanne halt kürzer als unsere und oft (aber nicht immer) muss man dann irgendwann auch eine Entscheidung treffen.

Solange Du der Meinung bist, dass Dein Lakömchen ihr Leben als (in Summe) lebenswert erachten mag, dann ist doch auch alles gut.
In diesem Sinne wünsche ich Euch beiden, dass von den verbleibenden Tagen noch viele gute und nur wenige schlechte vor Euch liegen.

Lieben Gruß
Bernd
 
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......hallo Gudrun, vielen Dank für Deinen sehr gefühlvollen Beitrag. Sehr gut verstehe ich Dich, auch ich bin diesen Weg gegangen.
 
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Danke für eure lieben Worte, das ist sehr nett von euch :love:

Unsere Zeit wird weniger, das spüre ich... :frown1:
[MENTION=68361]Esgaroth[/MENTION]: Bernd, ich habe Lakoma fest versprochen, dass sie sanft gehen darf, ohne zu leiden. Daran halte ich mich.
 
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Danke Gudrun für diesen sehr einfühlsamen und berührenden Beitrag!

Nein, das Altern ist in der Tat nichts für Feiglinge. Und auch wir haben in den letzten Jahren einige unserer befellten Freunde bis zum Ende begleitet. Und nicht immer war das Ende friedvoll und befreiend für Hund und Mensch, sondern einige Male grausam, von Leid und Schmerzen gezeichnet und trotz aller Krankheitssymptome mit allem Widerstand gegen den Tod behaftet.

Was uns aber immer wieder Kraft gegeben hat, und ich denke, ich kann auch für Bettina sprechen, ist die unsagbare Freude im Zusammenleben mit allen Hunden, die Liebe zum treuen Freund/zur treuen Freundin und das Glück und die bedingungslose Liebe und Zuneigung des Hundes zu uns! Sie geben uns alles; und wir sind in der Verpflichtung, davon auch etwas zurückzugeben!

Viel mehr muss man nicht sagen, denke ich. Deine Worte und Bilder erzählen den Rest!
 
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Liebe Gudrun,
du hast es ja schon mehrfach angedeutet, dass du dich um deine Lakoma sorgst und das Alter sich schon ganz schön bemerkbar gemacht hat in der letzten Zeit. Ich schleiche meist um solche Beiträge herum, weil sie mich immer wieder sehr berühren und die letzten Zeiten mit meinen inzwischen gegangenen Hunden wachrufen.

Ich finde ja, dass wir uns bei aller Sorge, Angst und Schmerz über den kommenden Abschied die Hunde zum Vorbild nehmen sollten. Sie leben im Hier und Jetzt und das ist so wunderbar, auch wenn die Alterszipperlein und Einschränkungen jeden Tag vor der Türe stehen und klopfen. Ich denke, Lakoma ist sehr glücklich mit dir :)

Ich habe hier noch einige Tragegeschirre (hatte ich auf Vorrat gekauft, RuffWear Webmaster Harness, das alte, nicht so steife Modell), falls du eins benötigst, melde dich per PN...
 
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An diesem Tag im Juli 2012 hat sich Lakoma von ihrem besten Freund Moppel verabschiedet.
Meine Freundin und ich spürten dies ganz deutlich...

Wir hatten die beiden Hunde noch nie so innig miteinander gesehen und erlebt...

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Wir wussten sofort: Dies ist ein Abschied für immer!
2 Tage später ist Moppel für immer gegangen...

Die Qualität ist nicht gut, aber die Fotos bedeuten mir dennoch viel :)
 
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tolles Bild, ergreifende Geschichte. Kann mitfühlen da ich das schon mitgemacht habe. Hunde sind irgendwie die ehrlicheren Menschen.
 
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[MENTION=1]Klaus Harms[/MENTION]
[MENTION=2090]Bettina[/MENTION]

Ich habe leider keine Daumen mehr zur Verfügung, daher hier ein herzliches Danke! :)

Auch für das nette Angebot, Bettina, wir sind bestens versorgt mit Tragegeschirren ;)
 
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Ich finde es immer bewundernswert, wenn Menschen -wie ich das auch tue -ihren Hunden ein würdevolles Alter schenken. Ich fühle mich immer irgendwie in der Schuld der Hunde, die mir alle sehr viel gegeben haben, viel mehr, als ich ihnen zurückgeben kann und konnte. Inkontinent werden sie alle kurz vor dem Sterben, aber dann muss man sie nicht einschläfern, um sie "zu erlösen", denn die meisten leben dann noch gern. Aber irgendwann geht nichts mehr.

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Das war Pünktchen, der PRJR meiner Frau am 10.5.2015. Am 6.6.2015 wäre er 18 geworden. Am 2. 6. musste ich wegen etwas anderem zum Tierarzt und habe Pünktchen mitgenommen, weil für ihn Autofahren das Größte war. Als der Tierarzt ihn sah, sagte er noch:"Der braucht noch nichts, der ist ja noch richtig fit". Am nächsten Morgen lag er in seinem Körbchen und kam nicht mehr auf die Beine, er hatte über Nacht einen schlimmen Schlaganfall erlitten. Meine Frau musste mit ihm die letzte Fahrt zum TA machen, drei Tage vor dem 18. Geburtstag, den wir mit ihm ganz groß feiern wollten.
 
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Ein wunderbarer Beitrag!
Mir kamen gestern Abend die Tränen, als ich ihn las, gerade von der Tierklinik kommend, in der wir mit unserem 16-jährigen Tibet Terrier waren. Er hatte akute Schmerzschübe, so arg, dass er schrie.
Wir haben dann das volle Programm machen lassen (Blut, Röntgen, Ultraschall). Organisch ist alles okay (Herz gut, Lunge frei, Leber, Milz etc. o.B.). Er hat Spondylose (was wir zwar schon seit einem Jahr wussten, es aber bisher sich nicht so heftig äußerte).
Nun bekommt er Entzündungshemmer, Schmerztabletten, in zwei, drei Wochen wollen wir es mal mit Bewegungstherapie versuchen. Wir sind so froh, dass es etwas therapiebares, wenn auch nichts heilbares ist. Wir werden alles tun, um ihm zu helfen! Er ist so unendlich wichtig für uns!
 
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Vielen lieben Dank für eure überwältigende Zustimmung, das hat mich sehr berührt :)

Mir ist bewußt, dass es vielen hier so geht/ ergangen ist.

Mir hilft das sehr, die Bilder und Gedanken zu teilen, da merkt man, dass man nicht allein ist, mit seiner Sorge um den Hund :bussi:
 
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Oh Gudrun...wie schön der Worte, wie schön die Bilder ... :)

Freundschaft bedeutet, für einander da zu sein. Ob es ein Mensch oder ein Tier ist. Man geht den ersten Gang gemeinsam und somit in Würde auch den letzten Gang. Das ist es, was letztlich Freundschaft ist ... :)

Dir und Lakoma wünsche ich noch ganz viele schöne Stunden. Ich denke an Euch ... :)
 
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@ goodyhundini...... hat sich Lakoma von ihrem besten Freund Moppel verabschiedet.

Hunde haben offensichtlich ein Gefühl für Todesnähe.

Vor 25 Jahren hatte meine Tochter ein weißes Zwergkaninchen, welches von unserem schwarzen Riesenschnauzer abgöttisch geliebt wurde. Das ging soweit, dass er seine Lekkerlis mit ihm teilte.
Eines Vormittags, meine Tochter war in der Schule, tigerte er unruhig vor der geschlossenen Kinderzimmertür und fing nach einer Weile an zu jaulen bis ihm die Tür geöffnet wurde.
Sofort stand er vor dem Käfig in dem das tote Kaninchen lag.
 
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Ich glaube auch, dass das so ist!
Diese Erlebnisse haben mir schon einige Menschen erzählt und ich habe es auch selbst erlebt.

Vielleicht sind die Tiere uns da etwas voraus und haben die besseren Antennen?
 
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Wenn man alt ist, darf man alles tun, was man sonst nicht durfte, z.B. Pferdeäpfel futtern :eek:

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Das größte Highlight für Lakoma sind die beiden Colliejungs, da versucht sie sogar noch Spielaufforderungen :)

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Heute war ein guter Tag, was morgen ist? Egal! Am schönen erfreuen, dass ist unser Motto ;)

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