Über die Alpen auf 2 Rädern

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dmachaon

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... oder 4, wir waren schließlich zu zweit unterwegs. ;)

Im vergangenen Jahr setzten Claudia und ich einen schon länger gehegten Plan in die Tat um und überquerten die Alpen auf dem Fahrrad. Wir folgten der Via Claudia Augusta, einer alten Römerstraße, die schon zu antiken Zeiten Norditalien mit dem nördlichen Alpenraum verband. Gut beschilderte Wege führten von Augsburg nach Füssen, durch Nordtirol und über den Reschenpass ins Südtiroler Meran. Von dort querten wir erneut in nordwestlicher Richtung, gelangten über den Albulapass (2315 m) zum Rhein und freuten uns bei Zürich auf zwei Freunde, eine richtige Dusche, ein weiches Bett... ;)


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Zwei Wochen waren wir unterwegs und verbrachten die Nächte - bis auf zwei Tage in Meran - im Zelt, gewannen unser Wasser aus Bächen, lebten von und mit der Natur. Abgesehen von wenigen Regentagen waren uns die Götter gnädig gestimmt, fast täglich Sonnenschein und laue Temperaturen. Ich musste feststellen, dass sich die Fotografie den übrigen Alltäglichkeiten dieses Reisestils unterordnen muss, richtet sich die Zeltplatzsuche doch eher nach der Entfernung, Wasserversorgung und Zugänglichkeit. Einige Fotos konnte ich dennoch machen, und die Erinnerung an einen unserer schönsten Urlaube mitnehmen. :)

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#1 Bald nach Augsburg erreichen wir das Allgäu - dass dieses Fleckchen Deutschland schön sein soll, wussten wir, aber diese Hügellandschaft, Wahnsinn! Die Anhöhe hinten links sollte gut geeignet sein für eine Übernachtung: luftig, in der Nähe eines Sees und geschützt vor neugierigen Blicken.

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#2 Die Sonne steht schon knapp über dem Horizont, wir packen schnell ab und ...

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#3 ... während Claudia liest, geh ich etwas fotografieren. Wir zelten mit Blick auf den Forggensee und das Schloss Neuschwanstein - und fragen uns: kann es einen schöneren Zeltplatz überhaupt geben?

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#4 Ich mag das neue Tamron 15-30 mm, es zaubert wirklich hübsche Blendensterne.

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#5 Und natürlich muss ich meine Nachführung alsbald ausprobieren, die Nächte sind doch merklich dunkler als in Leipzig!

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#6 Einen einsamen Baum unter der Milchstraße wollte ich schon lange fotografieren, doch es ist gar nicht so leicht, ein solitäres Exemplar auf einem entsprechenden Hügel zu finden...

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#7 Um Mitternacht geht der Mond über dem Forggensee auf, ein wunderbarer Anblick. Und ich muss ins Bett, am nächsten Morgen stehen die ersten Anstiege auf dem Plan.

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Hallo Daniel,

ich freue mich auf Deinen Reisebericht.Erinnert er mich doch an meine eigene Radfahrerzeit mit einigen, teils mehrwöchigen Touren :up::up::up:
 
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Ja dann bist Du ja bei uns vorbeigekommen, naja bei so einer Tour legt man ja kaum Wert auf eine längere Konversation aber ein kurzes Hallo wäre schon schön gewesen.
Vielleicht ein anderes Mal...
 
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anno 2008 hab ich die Tour gemacht. Im Gegensatz zu euch, hat es bei uns nur einmal geregnet. Und das fünf Tage lang.
Ich bin bei deinem Reisebericht dabei.
 
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Danke, dass ihr dabei seid!

Der blanke Neid...

Nur kein Neid, nachmachen! ;)


Ja dann bist Du ja bei uns vorbeigekommen, naja bei so einer Tour legt man ja kaum Wert auf eine längere Konversation aber ein kurzes Hallo wäre schon schön gewesen. Vielleicht ein anderes Mal...

Gern! Aber habe ich eine Einladung übersehen?


Welche Nachführung verwendest du denn?

Ich verwende den NanoTracker auf einem zusammenlegbaren Drei-Wege-Neiger. Das Einnorden klappt gut mit dem Smartphone, auch sonst bin ich sehr zufrieden. ;)



#8 Die Route führt durch die wunderbare Südtiroler Landschaft.

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#9 Quert Flüsse...

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#10 ... und folgt steilen Kehren ...

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#11 ... bis zum Albulapass - wir sind glücklich!

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#12 Doch wo es steil hinauf geht, folgt auch immer eine Abfahrt - hier in den fantastischen Naturpark Ela, der uns den Atem raubte.

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#13 Wir zelten auf Modellflugplätzen... (perfekter Rasen). ;)

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#14 ... in Vorgärten, hier im Vinschgau in der Nähe Merans ...

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#15 ... und an Weinhängen (die wir am nächsten Morgen ernten). :hehe:

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#16 Sonnenaufgang über dem Rheintal.

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Die nächste geniale Fotoserie - bin schon gespannt (wie immer ;) auf die weiteren Bilder!

Welche - "reduzierte" - Fotoausrüstung hast Du mitgenommen?

LG W.
 
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[MENTION=59447]dmachaon[/MENTION]
Wie gerne wuerde ich das nachmachen.
Aber leider gibt es Dinge im Alter die endgueltig und fuer immer ausser Reichweite sind.
Dazu zaehlt so eine MTB Tour.
Das geben meine Knie einfach nicht mehr her.
Ich kann gerade so mit dem e-MTB bei mir im Mittelgebirge Spass haben.
Ich find es aber toll das du das gemacht hast und das darf ich dir aus eigener Erfahrung sagen, das dies zu den Dingen gehoert die im Leben zaehlen.
Meine bescheidene Meinung.

Die Bilder sind alle tadellos und super. Gratulation!
 
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...ach, der Albulapass, Daniel: vor langer Zeit bin ich mit dem Rennvelo (5 Gang Getriebe) von St. Moritz bis nach Ziegelbrücke gefahren ... der Albulapass stand auch im Weg ... :):D:hehe:
 
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Das fängt ja wirklich klasse an, sieht nach einer traumhaften Tour mit phantastischen Bildern aus (Highlights in Vorbereitung...) :up:
 
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Hallo Daniel,
schon lange habe ich mich gefragt, ob und wann Du denn diesen Reisebericht hier einstellst. Ich freu mich jedenfalls sehr, dass er endlich da ist und bin gespannt auf Deine weiteren Bilder und Texte.
Der Anfang gefällt mir schon mal sehr gut!
Gruß Axel

P.S.: Hast Du auch Bilder davon, wie Du das "Kameratransportproblem" gelöst hast?
 
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Einfach nur genial, Daniel! :up::up:
Gruß und Respekt auch an deine Freundin Claudia!
 
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Herzlichen Dank für eure Kommentare und euer Interesse und natürlich dir, Bettina, für die Aufnahme in die Highlights!


Welche - "reduzierte" - Fotoausrüstung hast Du mitgenommen?

Ich hatte die D800 dabei, dazu das Tamron 15-30, Nikkor 24-70 und 70-200 f/4 sowie 50 f/1.8, dazu ein paar Filter und Fernauslöser, das Reisestativ Feisol 3441 + Sirui K10x und eine kleine Astromontierung. Das Gesamtgewicht lag - mit Kamerarucksack - bei 8 kg. "Reduziert" insofern, als dass ich in Anbetracht der kurzen Route auf einen Zweitbody und ein Netbook verzichtet habe. ;)


Wie gerne wuerde ich das nachmachen. Aber leider gibt es Dinge im Alter die endgueltig und fuer immer ausser Reichweite sind. Dazu zaehlt so eine MTB Tour. Das geben meine Knie einfach nicht mehr her. Ich kann gerade so mit dem e-MTB bei mir im Mittelgebirge Spass haben.

Das wusste ich nicht... schade, dass dir manche Dinge verwehrt sind, aber bei solchen gravierenden gesundheitlichen Problemen sind gewisse Anstrengungen schlicht nicht mehr möglich. Mit dem E-Bike wäre es eventuell anders? Ich war total erstaunt, wie viele E-Bikeler unterwegs waren, ich schätze ihre Zahl auf ca. 60 %. Uns blieb kein mitleidiger Blick erspart: "Was macht ihr denn mit so viel Ausrüstung? Warum nehmt ihr kein E-Bike?" Ich tippte dann stets auf den linken, dann rechten Oberschenkel und meinte: "Hier E, dort Bike". :D
Ich finde es klasse, dass neue Techniken mehr Menschen nach draußen treiben, um die Schönheit der Natur zu erleben.


...ach, der Albulapass, Daniel: vor langer Zeit bin ich mit dem Rennvelo (5 Gang Getriebe) von St. Moritz bis nach Ziegelbrücke gefahren ... der Albulapass stand auch im Weg ... :):D:hehe:

Danke noch einmal an dieser Stelle für eure Einladung, Sam. Schade, dass wir dieser letztlich nicht nachkommen konnten...


P.S.: Hast Du auch Bilder davon, wie Du das "Kameratransportproblem" gelöst hast?

Hi Axel,

ich hatte mir im Vorfeld den Kopf zerbrochen: ich wollte die Ausrüstung auf holprigen Pisten sowie abends auf dem Rücken transportieren können - daher schieden die König Fahrradtaschen aus. Die Rückenteile von Ortlieb sind zwar nett, halten aber nur wenige Kilogramm. Und wasserdicht sollte es auch sein. Dabei wollte ich keinesfalls einen Rucksack, der sich über den Rücken öffnen lässt, sondern schnell an meine Ausrüstung.
Letztlich habe ich einen sehr spartanisch ausgestatteten und leichten Rucksack mit einem Wasserdichten Sack, einem selbstgeschweißten Plastikgerippe und passgenauem Schaumstoff ausgekleidet. Der Rucksack ist nun doch recht schwer (ca. 1,8 kg), dafür so stabil wie ein Hartschalenkoffer und sehr elastisch gepolstert. Dabei ist die Ausrüstung sehr schnell griffbereit:

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#17 Es ist heiß Ende August, die Temperaturen erreichen 32 °C im Schatten. So schön die lauen Abende am Zelt auch sind, tagsüber tropft der Schweiß auf den Asphalt. Irgendwann halten wir an jedem Bach oder Dorfbrunnen und tauchen unsere T-Shirts (oder Köpfe) in das kalte Wasser - warum wir nicht schon früher auf diese Art der Kühlung gekommen sind? :up:

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#18 Doch in den Höhenlagen fallen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden schon unter den Gefrierpunkt, der Herbst schickt seine Boten voraus. Hier trocknen wir unsere klamme Ausrüstung auf einer Kirchenmauer - nach freundlicher Bitte an den Pfarrer. ;)

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#19 Die Kühe finden meinen Sattel besonders lecker, muss an dem Salz des Schweißes liegen. Nach wenigen Minuten war alles von grünem Schleim überzogen, mmh... Claudia schaut noch etwas zerknautscht: wir haben zwar Wasserfilter dabei, diese aber nie eingesetzt, da das Wasser der Gebirgsbäche immer so klar schien. Mancher Bach führt jedoch über Almwiesen und ist mit Fäkalbakterien des Weideviehs kontaminiert - die Nacht zuvor verbrachten wir mit Bauchgrummeln und zeitweilig außerhalb des Zeltes. :rolleyes:

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#20 Doch die Mühen lohnen sich. Wer kann diesem Schlafplatz widerstehen, mit Blick auf das nächtliche Val Müstair?

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#21 Herrlich auch der Anblick des Reschensees, der zu einem kalten Bad einlädt. Die Dorfkirche des Örtchens Graun blieb als einziges übrig, als die Ortschaft der Flutung des Tals zum Opfer fiel, um einen Stausee zur Energiegewinnung anzulegen. Heute befindet sich das Dorf neu errichtet wenige Hundert Meter weiter östlich. Im Hintergrund ist der Ortler zu sehen, mit 3905 m höchster Berg Südtirols.

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#22 Nach einer halben Flasche Wein am Lagerfeuer nicht mehr ganz nüchtern, aber das hält eine richtige Nachteule nicht vom Fotografieren ab. ;)

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Ich bin gespannt, wie es weiter geht, Daniel.
Wie immer macht es Spaß, euch begleiten zu dürfen und auch hier ist euch meine Hochachtung vor eurer Leistung gewiss :up::up::up:
 
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Die Schlussbilder eines Abschnitts sind immer ein sehr gelungenes I-Tüpfelchen. Gute Idee der Präsentation.
 
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