...Das größte Problem, das ich mit der D800 hatte, waren Verwacklungen bei Portraitaufnahmen aus der Hand. Mit dem 85/1.4 AIS musste ich schon auf ca. 1/125 (wenn nicht sogar 1/250) belichten, um die Microverwacklungen zu vermeiden...
Auch diese Belichtungszeiten sind noch zu lang. Bei 85mm Brennweite als längste Belichtungszeit 1/320s bzw. 1/400s.
Die bekannte Faustformel "längste Belichtungszeit = 1/Brennweite" gilt hier nicht und sollte um den Faktor 4 verkürzt werden, also z. B. bei 50mm Brennweite als längste Belichtungszeit 1/200 Sekunde.
...Als weiteres Kaufkriterium sei gesagt, dass ich auch zu 50% mit der Kamera filme (hauptsächlich Interviews)...
Die D800 kann Videos in Full-HD aufnehmen. Wo ist das Problem?
...Außedem möchte ich die D800 gerne behalten als Back-Up und als 2. Kameraperspektive. Mit der Verwendung von Adaptern habe ich bisher keinerlei Erfahrungen.
Ich fotografiere schon sehr lange und bringe schon ein bißchen Erfahrung mit. Zu analogen Zeiten und zu den Zeiten, als die Sensoren noch nicht so hochsensibel waren, hatte ich das Problem der Mikroverwacklungen kaum. Ab der D800 hat man dann wirklich jeden (Mikro-)Wackler oder Fehlfokus sehen können. Ich gehöre sicherlich nicht zu den Pixel-Piepern und brauche nicht immer das Neueste und Beste, aber dieses Spiegel-Problem an der D800 (das ja auch schon länger bekannt ist) hat mich schon sehr genervt....
Du brauchst die D800 nicht als Back-Up, sondern kannst sie weiterhin als Hauptkamera (einzige Kamera?) verwenden. Du solltest Dich stattdessen mit den Eigenschaften der D800 und dem hochauflösenden Sensor vertraut machen und deine Gewohnheiten aus früheren Zeiten der D800 anpassen. Und das Spiegel-Problem haben nur Fotografen, die ein Spiegel-Problem daraus machen. Du hast es ja schon selbst geschrieben: "zu den Zeiten, als die Sensoren noch nicht so hochsensibel waren". Besser wäre "hochauflösend waren"; und damit sind wir z. B. wieder bei der Belichtungszeit.
Was den vermeintlichen Fehlfokus angeht: Wenn Du aus der Hand fotografierst, benutzt Du bitte immer den kontinuierlichen Aotofokus "AF-C". Auch wenn dein Motiv sich nicht bewegt, Du selbst hast eine Eigenbewegung, auch wenn sie sehr gering erscheint. Diese Bewegung kann sich nicht nur durch Unschärfe bemerkbar machen, sie macht sich bemerkbar.
Sofern Du mit einem
geeigneten Stativ arbeitest, stellst Du bitte eine Spiegelvorauslösung von 2-3 Sekunden ein.
@Semaster: Dass dies an dem Mann hinter der Kamera liegt kann ich ausschließen. Den Unterschied zwischen Mikroverwacklern, einer unruhigen Hand und einem ungenauen Fokus kann man bei 100%-Ansicht erkennen.
Als ich mir die D800 gekauft habe, war ich geneigt, meine Gewohnheiten aus jahrzehntelanger Analog- und Digital-Fotografie beizubehalten. Ich habe mich sehr schnell angepasst. Mache Du es bitte auch.
Ich fotografiere immer noch sehr gerne mit meiner D800.
Die Schwingungen, ob sie vom Spiegelkasten oder der Handhabung kommen, sei dahingestellt, wurden erst mit den großen Pixelzahlen auf dem Sensor richtig sichtbar. Bei deiner Art der Fotografie und dem Problem der Verwacklung kommt mMn nur ein VR-System in Frage, gleich ob im Objektiv oder im Body. Stativ ist für dich hinderlich, das sehe ich ein.