BEIM KAKAO
Manuel, der erfahrene ‚barcaceiro‘
Manuel ist ein erfahrener ‚barcaceiro‘. Ein ‚barcaceiro‘ ist verantwortlich dafür,
die Kakaosamen in ihrem Fruchtfleisch gut zu fermentieren und zu trocknen. Wenn die
Kakaosamen fermentieren, wird es durch die Bioreaktion, bei der die Gerbstoffe des
Kakaos abgebaut werden, in den Behältern sehr warm und es entwickelt sich ein
intensiver, süß-säuerlicher Geruch im ganzen Raum - und dies zusätzlich zum feucht-
heißen, tropischen Klima.
Manuel schichtet den Kakao um
Während des gesamten Fermentierungsprozesses steht Manuel drei bis vier Mal mitten in
dieser warmen, lebrig-matschigen Masse und schichtet die schweren Kakaosamen zwischen
den Behältern hin und her. Damit verhindert er, dass sich an den Kakaosamen Schimmel
bilden kann. „Mit der Zeit gewöhnt man sich an den Geruch, ich rieche ihn schon lange
nicht mehr“, meint Manuel, wobei sein drahtiger, durchtrainierter Körper verrät, dass
er diese körperlich anstrengende Arbeit schon viele Jahre verrichtet.
Manuel ist einer von 80 Arbeitern, die alle in den kleinen Häusern auf der Farm leben.
Auf diesen Häusern befinden sich als Dächer die sogenannten Barkassen (‚barcaças‘) –
daher Manuels Berufsbezeichnung - in denen der Kakao in der Sonne trocknet. Dazu lassen
sich die Dächer auf Schienen komplett aufschieben. Wenn es regnet und auch über Nacht
ziehen Manuel und die anderen ‚barcaçeiros‘ alle Dächer wieder zu.
In der Fazenda; Wohnhäuser mit den ‚Barkassen‘ (barcaças) als Dächer.
Neben den Wohnhäusern mit den ‚Barkassen‘ auf den Dächern befinden sich auf dem Farm-
komplex noch weitere Gebäude: eine 'farmeigene' Kirche, eine Schule, ein Viehstall, eine
Pferdekuppel sowie einen erstaunlich gut gepflegten Bolzplatz. Ebenso befindet sich
mitten in der Farm eine Bushaltestelle, der die Leute zur nächsten Stadt, nach Ferradas/
Itabuna, bringt.
Farm-Kirche
Farm-Schule
Futebol – auf dem Fußballplatz der Farm
Bushaltestelle der Fazenda
Frühmorgens auf der Kakaofarm ...: Ein Arbeiter auf dem früh-morgentlichen Weg zur Kakaoplantage (im Hintergrund).
Die Fazenda
Mit einem ‚Umfang‘ von 14 Kilometern schmiegen sich die Kakaoplantagen hufeisenförmig
um den Farmkomplex herum. Diese Plantagen lassen sich von Weitem nicht sofort als solche
erkennen: sie sehen eher aus wie ein normaler tropischer Wald, denn die Kakaobäume
benötigen sehr viel Schatten, den sie von verschiednen großen Baumarten sowie von vielen
Bananenbäumen erhalten.