Ich war in Ruppersthal im Weinviertel und habe das Museum für Ignaz Pleyel besucht. Wem? Ja, genau.
Heute in Österreich großteils vergessen und ignoriert, war Ignazio Pleijel (1757-1831) zuerst Schüler Joseph Haydns und später österreichisch-französischer Komponist, Domkapellmeister in Straßburg und Klavierfabrikant. Ebenso war er seinerzeit der größte europäische Musikverleger.
Als Klavierbauer schuf er zu seiner Lebzeit 2000 Flügel, wovon noch 7 existieren. Einen habe ich schon im Frédéric-Chopin-Museum in Warschau gesehen, der Museumsleiter besitzt einen weiteren.
Adolf Ehrentraud bemüht sich seit 43 Jahren um das Andenken von Ignaz Josef Pleyel und führt mit großer Leidenschaft, Inbrunst und viel Enthusiasmus durch den überschaubaren Museumsraum im Geburtshaus von Pleyel.
Vielleicht nicht ganz der Musikstil von
@jazzmasterphoto, meiner dafür umso eher.
Warum Pleyel hierzulande in Vergessenheit geriet ist typisch österreichisch. Im Ausland ist er jedoch umso bekannter und entsprechend gewürdigt:
Salle Pleyel (Konzertsaal in Paris), Rue Pleyel und Place Pleyel in Saint-Denis, Bahnhof Saint-Denis Pleyel, Allée Pleyel in Pont-du-Château, Pleyel Quartett Köln...
Pleyels Musik erfreute zu Lebzeiten das Publikum von St. Petersburg bis New York. Es gab damals keinen Musiker, der sich nicht an seinem Werk inspiriert gefühlt hätte; es gab kein Land, wo seine Kompositionen nicht bekannt gewesen wären und es gab keinen Verleger, dessen Reichtum Pleyel nicht bewirkt hätte.
Das Nilpferd ist schon weit gereist,
hat es aber noch nicht bis nach Malle geschafft.
Viele Grüße
Bernd