wozu denn raw wenn ich Megapixel habe :)

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David_USA

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Da ich gerade ueber Flickr von Getty Images eingeladen wurde kam ein mal mehr die Frage auf ob Kunden der Bildagentueren vielleicht nicht doch was besseres wollen ald JPG Dateien. Scheinbar besteht kein Bedarf.

Der Preis den ein Foto in Gettys "flickr collection" erziehlt haengt mit von der Groesse ab. Je mehr Megapixel um so hoeher wird der Preis. Andere Agenturen arbeiten genauso. Auf Anfrage hiess es das man nichts anders als JPG will aber moeglichst grosse Bilder (viele megapixel).

Ich finde das irgendwie schon ironisch. Da zerbrechen wir uns als Fotografen den Kopf welche raw Software die besten Ergebnise liefert, versuchen jeden Aspekt des Fotos technisch zu optimieren, kaufen teure Objektive um optimale Qualitaet zu bekommen. Und wenn es dann um das Endprodukt geht, den Druck auf einem Produkt oder Zeitschrift, Katalog, Postkarte, dann ist JPG OK.

JPG reduziert die Daten extrem. Details werden deutlich reduziert und Farben zusammengefasst. Die Kompression ist ausgelegt auf unser Auge und unsere Warnehmung, wir sehen die fehlenden Dinge also nicht sofort. Deshlab sehen JPGs auch ertstmal ganz OK aus.Aber als Ausgansmaterial fuer weitere Verarbeitung ist JPG denkbar schlecht weil man keinen Spielraum hat die Daten zu veraendern ohne das die Fehler deutlich werden.

Fairerweise muss man aber sagen wenn man Zeitschrifen oder Kataloge durchblaettert sehen die Ergebnisse sehr ordentlich aus. Es ist nicht so das man ueberall schlechte Qualitaet sieht, ganz im Gegenteil.

Was sagt uns das? Vielleicht ist es einfach eine Erinnerung daran das wir in unserem "Technikwahn" manchmal die Relation verlieren. Wie weit ist es sinnvoll die Qualitaet zu optimieren. Ab wann sieht man im Endprodukt keinen Unterschied mehr. Wo ist die "Optimierung" nur noch Selbstzweck.

:nixweiss:
 
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AW: wozu denn raw wenn ich Megalpixel habe :)

Hi Dave,

im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass die aufwändige Nachbearbeitung von Raws für manche Leute wriklich nur Zeitvertreib, eben Hobby ist. Im täglichen Berufsalltag hätte ich dafür auch keine Zeit. Außerdem ist der Workflow in unserer Tageszeitung vollkommen auf jpgs ausgelegt, von der Aufnahme bis zum Druck.

Ein jpg-File, das ich vor Jahren auf einem Rockkonzert machte, taugte übrigens der "Bravo" für den Zeitschriftendruck und ich schätze, dass die anderen Blätter es etwa ebenso halten. Das mailte ich halt unbeschnitten in der Größe, wie es damals "out of cam" war - mit aus heutiger Sicht bescheidenen acht Megapixeln.

Die Vorzüge von raw-Dateien merkst Du meines Erachtens erst, wenn Du RICHTIG große Abzüge machst. Auch dann muss dein Abnehmer aber erst einmal die Infrastruktur haben, um mit den Bildern in dem Format überhaupt etwas anfangen zu können.

Abgesehen davon, dass die Detailgüte bei mehr Pixeln natürlich auch im jpg-Format steigt und die höhere Auflösung darüber hinaus die Möglichkeit zu vernünftigen Ausschnittsvergrößerungen eröffnet. Von daher freue ich mich schon auf die D800, selbst wenn die Firmen-Computer mit deren Dateien wahrscheinlich den Hardware-Bankrott anmelden müssen :hehe:

Gruß, Hans
 
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A. Ist es nicht so, das Agenturen Bilder verkaufen wollen, und nicht Bilder bearbeiten wollen? Sie gehen einfach davon aus, das der Photograph ihnen das 'optimale' Bild liefert - ob er das als JPEG oder als RAW aufgenommen hat, das ist zweitrangig.
B. Respekt!!!

Gruß
Dirk
 
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Ich fotografiere natuerlich raw weil eine gewisse Bearbeitung ein wesentlicher Teil der Bildgestaltung ist. Aus vielen Gruenden kann und will ich das Bild in der Kamera gar nicht so aufnehmen wie es am Ende aussehen soll. Das ist aber bei meinem Anwendungsfall auch speziell. Ein Fotojournalist hat keine Zeit erstmal raws zu laden und zu bearbeiten. Da geht es auch nicht darum zeitaufwendig die letzten 15% technische Qualitaet aus einem Bild herauszuholen.

Ist die Bearbeitung abgeschlossen ist JPG natuerlich auch voellig OK fuer jede Art der Praesentation. Aber es gibt immer wieder Faelle wo das Foto fuer das Endprodukt weiter bearbeitet wird. Da frag ich mich schon warum die Bildagenturen nicht mal die Option bieten raw oder TIFF bereitzustellen.

Lange bevor digitale Kamera der Standard waren habe ich einige computergenerierte Bilder an Verlage verkauft. Ich habe denen angeboten die Bilder in guter Qualitaet als JPG auf ihren Server per FTP zu laden, aber die haben sofort abgelehnt. Es musste ein unkomprimiertes Format sein.
 
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Na dann einfach die Pixel (inter)polieren und mehr Kohle kassieren - ist doch klasse! :)

Gruß, Peter
 
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@ David USA
Danke für Deinen Beitrag. Der "Technikwahn" zieht seine Kreise ja überall. Nimm mal HiFi. Mp3 Halleluja allenthalben. Das, "den Unterschied hört ja keiner" kann mich auch aufregen.
Das ist etwa das selbe wie das das JPG vom Bild. Es ist alles "gut genug". Hauptsache es gibt viele Funktionen.
Ich denke es geht der Industrie heute nicht mehr darum besser zu werden, sondern billiger. Da kann man offenbar mit Gesichtserkennung mehr Geld verdienen als mit stabilen Kameras.
Man muss kein ewig gestriger sein, um die Marketing mässige Volksverblödung zu durchschauen. Jetzt finanzieren Heerscharen von Freaks aus dem Konsumerbereich die noch etwas andauernde Entwicklung von "Bildcomputern".
Wie haben es denn bloss die Magnum Fotografen geschafft Fotogeschichte zu machen. Ganz ohne FUNKTIONEN?

Gruss
 
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Gegen solche Entwicklungen (Quantität oder niedriger Preis statt Qualität) kann man sich leider kaum wehren. Die Masse diktiert heutzutage die Produkt- und Verkaufspolitik, als Nischenproduzent von qualitativ hochwertigen Produkten muß man entweder das Monopol haben oder das Geld nicht nötig.

Und was bleibt... Die Enttäuschung und der Zwang auf dieser Welle mitschwimmen zu müssen, weil man eventuell sonst gar nichts mehr bekommt. Dieses gilt natürlich für Konsumenten aus den unteren und mittleren Einkommensschichten, also für viele, viele von uns. Echte Qualität gibt es vielleicht noch, diese wird aber zunehmend nur den Oberen Zehntausend vorenthalten sein.

Ob das die uns liebgewordene Fotografie, die Video-Technik oder die Audio-Technik ist, es ist halt leider für die meisten nur Unterhaltungselektronik... Für mich war es lange Zeit Hobby und Beruf zugleich, deswegen blicke ich darauf manchmal ziemlich strenger oder wehmütig.

Zu analogen Zeiten habe ich in der professionellen Video-Technik gearbeitet und mich dann mit der fortschreitenden Digitalisierung geärgert, wie schlecht im Vergleich zum Analogen die Mpeg2 Kompression sein kann (kann, aber nicht muß - sondern nur wenn man viele TV Programme statt gute TV-Programme anbieten will). Und die auf Vielpixel-Flachbildschirme hochskalierten normalen TV-Bilder (625 Zeilen) sind einfach nur grottenschlecht im Vergleich zu manchen alten spieziell dafür konstruierten Röhrengeräten. Zum Glück gibt es mittlererweile auch schon Zuspieler (BlueRay, HD-DVD, HD-DVB-S etc.) die wieder die Qualität hervorheben und auch die neuen Bildschirme adäquat ausnutzen.

Bei der Audio-Technik war es nicht anders. Die komprimierten Formate (z.B. MP3 der Frauenhofer Gesellschaft, AC3 von Dolby oder Atrac von Sony) sind eigentlich ganz gut und flexibel entwickelt worden, aber so wie sie oft qualitativ heruntergeknüppelt werden, ist grausam. Früher hat es uns Spaß gemacht Musik aus großen Boxen zu hören und Komponenten für immer bessere Qualität zu suchen. Heute sind die Kids zufrieden, wenn die Musik (wenn man manchen Pop so nennen kann) aus Pfenniggroßen-Händie-Lautsprechern kommt.

In der Bildverarbeitung haben sich wesentlich bessere und effektivere Komprimierungsverfahren als Jpg (z.B. etliche Formate von LuraTech) leider auch nicht durchgesetzt. Schade. Hier war auch die Masse prägend.

Nun, ich habe einfach irgendwann aufgegeben, nach mehr (technischer) Qualität herzurennen. Der zeitliche und finanzielle Aufwand irgendwie ständig gegen der Strom zu rudern wurde mir zu groß und zu anstrengend. Vielleicht ist es bei den Verlagen und Agenturen auch so. Ein bestimmtes Niveau kann man ohne viel Aufwand der breiten Masse gut verkaufen - mehr Qualität lohnt sich einfach nicht, weil nicht gefragt.

Okay, genug an diesem Freitag lamentiert. Bitte nicht zu ernst nehmen - war hier eine sehr subjektive Sicht der Dinge ;~)

Grüße - Bernhard
 
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entschuldigung, aber das überrascht mich überhaupt ich. ich arbeite seit jahren in einer agentur und kaufe seitdem bildmaterial von fotografen und agenturen. als digitalfotografie noch kein thema war, hat man von bildagenturen dias in mittelformat zum scannen zur verfügung gestellt bekommen -- dies war auch vorraussetzung der agenturen an die fotografen, damit das material akzeptiert wurde. gängige praxis war schon immer, das viele fotografen kleinbilddias per mittelformat reproduziert haben (interpoliert sozusagen) -- und das ist immer noch üblich aus einem hochwertigen 6mp raw ein 12 mp jepg zu machen. für den offsetdruck sind 150 ppi grundsätzlich ausreichend! glaubt mir :)

228 ppi gut und 300 ppi luxus. wenn ich von einen 2540 dpi belichter ausgehe habe ich im druck (bei einem 60er raster) 152 linien pro inch zur verfügung um halbtöne zu bilden. ich müsste ausschweifen, um alles genau zu erklären.

und fakt ist, wenn ich mich im offsetdruck bewege habe ich bei einer 300er auflösung 4 pixel aus denen ich einen rasterpunkt bilde. und der farbraum, mit dem ich drucke ist weit aus kleiner als adobeRGB der sRGB...

für den digitaldruck und tintenstrahler, farblaser etc... gelten noch geringere anforderungen. 6mp reichen für gute repros im druck (hochweriger bogenoffset) aus -- natürlich sind 10 oder 12 mp besser aber für den alltag (imagebroschüren, kataloge, kalender, etc...)

bildagenturen können auch gar nichts anderes handeln als jpgs und es ist auch völlig ausreichend :)

viele grüße,
jan
 
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Paßt doch. Ich komme mittlererweile (wohl oder übel) auch mit 6 MP Jpegs ganz gut klar ;~)

Grüße - Bernhard
 
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Jpeg ist eine offene jedem zugängliche Norm. Jpeg- Bilddatain kann man auf der ganzen Weld und von jedem genutzt werden, das ist der große Vorteil. Anderes ist besser aber nur mit den entsprechenden zu kaufenden Programmen nutzbar und man kann diese Bilddataien nicht mit anderen teilen die nicht üder das entsprechende Programm verfügen. Nikon RAW- Bilddatein sind für meine Eltern und Freunde wertlos.

Wie sieht es mit der Zukunft aus. Kann ich Nikon Raw Bilder die ich heute gemacht habe und auf meiner externen Festplatte gesichert habe in 15 Jahren mit meinem neuen Laptop und Windows 10 noch ansehen. Lesen Bildbearbeitungsprogramme dann 15 oder20 Jahre alte Raw Bilder. Vieleicht hat Nikon dann schon ein ganz anderes noch besseres Format entwickelt.

Das Institut für Museumskunde empfielt für die Langzeitarchivierung von digitalen Bilddatein Jpeg, weil man davon ausgeht das man Jpeg Bilder in 20 oder 30 Jahren mit der dann vorhandenen Computertechnik noch nutzen kann. RAWs sind zwar besser, aber man hat angst das sie in der Zukunft wertlos sind.

Das erste Lebensjahr der neugeborenen Tochter hälst du fotographisch fest, in bester Absicht mit RAWs weil die Qualität einfach überragend ist. Und wenn dann die Enkelkinder kommen krammst du deine alten Raws wieder vor und stellst mit entsetzten fest das du sie nicht mehr öffene kannst und ein eiskalter schauer rinnt dir über den Rücken. Der Alptraum schlecht hin.
 
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thank god, it's friday!

sicherlich werden die illuminaten in einer nacht-und-nebel-aktion sämtliche hardware manipulieren, auf dass von heut auf morgen kein cnx oder acr mehr funktioniert.
 
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sicherlich werden die illuminaten in einer nacht-und-nebel-aktion sämtliche hardware manipulieren, auf dass von heut auf morgen kein cnx oder acr mehr funktioniert.

Das braucht es nicht, denn in ein paar Jahren wird es .NET sowieso nicht mehr geben, genauso wie alle anderen Buzz-Hype-Trend-Programmiersprachen. Wer dann noch glaubt, mit einem alten XP/Vista-Rechner, dem Softwareriesen ein Schnippchen schlagen zu können, wird frustriert an der Registrierung der Kiste scheitern. Entweder da der Aktivierungsserver bei MS/Nik schon längst abgeschaltet, oder nur noch per IPv6 erreichbar ist und die letzte freie IPv4-Adresse am Vortag bei eMare für eine 8-stellige Summe vertickt wurde.

Back to the Topic:

RAW ist schön im Workflow, und für mich oft auch zwingend, aber wenn das Bild fertig ist, wird es in JPEG archiviert. Nur sehr wichtige, oder für mich persönlich wertvolle Aufnahmen, werden zusätzlich in RAW abgelegt.
 
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Hallo allerseits.
Also ich bin schon erstaunt. Da wird mit Jpeg`s und Raw`s und allerlei know how rum hanantiert aber niemand erwähnt das in der Katalogproduktion im DCS Mode gearbeitet wird. Gerade bei Kosmetik, Autos und Mode. Nicht nur das ein Jpeg nicht gleich Jpeg ist, es enthält auch erstmal kein Farbprofil. Kein Photoshop Profi speichert seine bearbeiteten Basisbilder in Jpeg. Es ist eine verbreitete UNART die auch daher rührt das viele "Profis" zu wenig Ahnung vom Workflow haben. Für Pizzahandzettel und Aldi-Prospekte ist das ja o.k., aber ein Katalog mit mehr als 100 grossen Bildern ist auch mit Jpeg`s schlecht zu handhaben. Also werden die Bilder von der Litho (Heute: Bildbearbeitung) erstmal in DCS gewandelt. DCS ist im inneren nicht anders als ein 5-Kanal Jpeg. Ein Vorschaubild zur "Verarbeitung" und 4 hochauflösende Einzelkanäle die der Belichter automatisch ersetzt. Je einer für CMYK.
Gruss
 
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also ich kenne keinen mehr, der heute noch dcs verwendet. das war zu zeiten von quadra und 7er system, als die workstations schon 16 MB RAM hatten...

tiff und photoshop eps ist seit jahren standard aber wenn du deinen workflow gut profilierst kannst du via x3 pdf gut mit RGB jpgs alle medien bedienen -- on- und offline...
 
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mich! ich habe vor zwei wochen noch ein zusammengesetztes dcs (siebdruck, mehrkanal) in einem x3 (mein standard ob mit oder ohne) profillos zum belichter gesendet :rolleyes:
 
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mehrkanal zählt nicht -- wir reden von vier-farb-seperation :)
 
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