Wo der Herrgott über den Wein wacht ...

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sam25

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Manchmal führt mich mein Beruf in verschiedene Gegenden der Schweiz. Und in diesen Fällen ist immer eine Kamera dabei, man weiss ja nie ...

Seit zwei Tagen bläst einem eine kalte und starke Bise die Ohren kalt. Und als ich dann aus dem Auto aussteigen wollte, zwischen dem Bielersee und dem Neuburgersee, da hast mir fast die Autotüre um den Kopf geschlagen ...

Und dort fängt es an, im Berner Seeland. Dort, wenn bei Hochwasser das Gemüse ersäuft und Wasservögel auf den Feldern baden ...


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Schon auf der Hinfahrt habe ich diese Kirche gesehen. Erstmals erwähnt im 13. Jahrhundert, hoch über dem Weindorf Ligerz, in Mitten der Rebe. Monströs, gewaltig und fast klotzig steht sie im Hügel, wachend über Wein und den Bielersee ...

Als nahm ich mir die Zeit auf dem Rückweg, Ligerz und der Kirche einen Besuch abzustatten ...


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Von der Schneelstrasse am Bielersee entlang sieht man den Charme des kleinen Dorfes nicht.

Ich kannte es, weil wir dazumal in meinen Studienjahren einen kurzen Abstecher ins Weinbaumuseum machten ...

Aber zuerst ging ich an den See ...


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Im Winter ist fast kein Leben im Dorf. Und doch voller Wein. Ich mag mich erinnern, dass wir zuerst auf der St. Petersinsel waren, mit dem Schiff nach Ligerz fuhren und dann einer Weindegustation beiwohnten ...

Das sollte man nicht vor dem Mittagessen machen. Schon leicht einen auf der Gitarre machten wir uns dann in ein Restaurant am See zum Mittagessen ...


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Fast gespenstisch ruhig war es. Meine Fotografie lebt ja immer mit Geschichten zusammen.

Wohl hat der Herrgott im Winter nichts zu tun, dachte ich. Die Bewohner von Ligerz gehen der Arbeit nach, nicht alle hier leben vom Wein, aber irgendwie schon ...

Ein Mischung aus Tessin und Graubünden und Wallis, ein Hauch von Tessin und Süditalien, einen Schuss Provence und eine Prise Toskana strahlt dieses Dorf aus ...


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Die Kirche wirkt schon von Unten sehr gross und majestätisch. Und das täuscht den Pilger, geht es ich ein rechtes Stück durch die Rebberge hinauf.

Mein Schuhwerk war komplett unangepasst an die schneebedeckten Steine und doch liess es mir den Kopf nicht zu, dort nicht hinauf zu gehen ...


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Nüchtern im Gebet, beschwingt im Abgang und wohl wird der Inhalt des Abendmahlkelchs nicht von schlechten Trauben sein ...

So abwegig dünkte mich dieser Gedanke nicht. Wallfahrtskirche oder nicht. Sie macht sich gut, die Kirche in den Weinbergen. Und der Ausblick über de Bielersee - im Vordergrund die St. Petersinsel - ist fantastisch ...


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Der Mensch muss immer wieder Höhen erklettern um Tiefen zu überwinden. Ich auch und umso mehr war der Weg nach Oben doch ein bewusstes hinaufsteigen. Zum eigenen Glück kann man auch selbst etwas beitragen, dachte ich. Auch wenn mich dieses ein kalter Wind begleitete ....

Die Platanen vor der Kirche erschienen mir beim Nähertreten fast wie lange, dunkle Arme und irgendwie empfand ich sie als eher bedrohlich ...


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Aber vielleicht dienen diese Arme auch als Schutz und Mahnung an jene, die den Reben böses wollen, den Reben und den Menschen ....

Meine ungeeignete Kleidung liess mich nicht sehr lange dort Oben verweilen. Und so machte ich mich auf den Rückweg ...

Ein letzter Blick zurück ...


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Eine sehr gute Reportage über Ligerz - mit der schön gelegenen Kirche - wo man seine Seele baumeln lassen kann

Gruss Wolfgang
 
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... gemütlich zurücklehnen, Wein und "Sam" in aller Ruhe genießen - was will der
Mensch mehr!

Tschüs - Gerhard
 
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Wenn's ja nicht schon spät wäre, würde ich mir jetzt ein Tröpfchen einschenken...;-)
Bei uns in Rheinhessen heißt der Apèro nach der Kirche übrigens Schoppen, gibt's auch nur in Schoppengläsern (0,4l) ...
Sehr schöne Bilder, Sam! Und deine Texte sind wie immer ein Wonne!

Grüße
Erhard
 
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Lieber Sam,

der schöne Satz "Lieber ein stadtbekannter Säufer
als ein anonymer Alkoholiker" wurde ja angesichts
der bekannt hohen Schweizer Preise erfunden.

Dennoch interessiert mich, welche Reben dort wohl
angebaut und zu was verkeltert werden …


 
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