Wenn du einen belichteten Rollfilm 120 noch mal in die Kamera / in das Magazin einlegst, kriegst du sowieso Probleme. Beim 120er ist das Schutzpapier durchgehend gewickelt. Der Filmsteifen ist am Anfang mit einem Klebestreifen angeklebt. Er wird jetzt beim Belichten einmal umgerollt, das heisst die "Exposed" Seite ist das Filmende. Wenn du das jetzt einlegst, wirst du schon mal beim Aufwickeln bis zur Startmarkierung Probleme Kriegen, weil keine kommt. Gut, wenn du das nicht gewohnt bist, fällt es die nicht auf. Irgendwann kommt dann das - freie - Filmende. Selbst wenn es sich brav aufrollt und nicht schon mal falsch über die Walze läuft und einen Stau verursacht, wird beim Aufrollen der Film irgendwann Wellen schlagen, weil ja jetzt beim freien Ende mit dem Aufwickeln begonnen wird und der Anfang (der jetzt quasi am Ende ist) fixiert ist. Da ist ein Stau in der Kamera / im Magazin vorprogrammiert.
Mit Rollfilm 220 würde das Problem nicht auftreten, da hier nur am Anfang und am Ende ein Stück Papier ist.
P.S.:
Wenn die Kamera ein kleines rotes Fensterchen an der Rückwand hat, dann kann man 220er Film gar nicht und 120er nur mit Vorsicht verwenden. Bei sehr alten Kameras dient das Fensterchen zum Filmtransport, sprich man dreht so weit, bis die nächste Bildnummer im Fenster auftaucht. Die Gefahr, bei langer Lichteinwirkung den Film durch das Fenster zu bleichten war bei den damaligen orthochromatischen Schwarzweissfilmen nicht gegeben, weil rotblind und für heutige Begriffe extrem niedrig empfindlich. Wobei die Kamera jetzt nicht derartig alt aussieht.