Wer und warum fotografiert 2022 noch auf Diapositiv

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
Ich.

Fujichrome Sensia 100.

Mit F90X Pro und F75.

Selten mit der Olympus OM-1.

Scan mit Coolscan V-ED ("LS-50") per VueScan @ 4.000ppi nach 48-Bit-TIFF.

Weiterverarbeitung mit DXO PL5, PS/Nik und Topaz Denoise AI.

Circa 7-8 Filme pro Jahr.

Und: Die Dias schmeiße ich hinterher weg! Tatsache.

Ich hab' noch einen Braun-Projektor aus den Siebzigern und einen noch älteren mir im Moment entfallener Marke aus den Sechzigern. Mit diesen sehe ich mir die Dias meines Vaters an. Die hab' ich zwar auch eingescannt, die Dias jedoch aufgehoben, alle in Paximat-Magazinen. Bloß meine eigenen, aktuellen brauche ich nur digital.

Und warum fotografiere ich Dias, wenn ich sie hinterher einscanne und dann wegwerfe? Weil ich gern mit den analogen Kameras fotografiere, und weil es mich stets auf's Neue brennend interessiert, wie gut (qualitativ) ich sie in die digitale Welt bringe. Und das gelingt oft erstaunlich gut, hab' schon Freunden und Bekannten meine Scans gezeigt, und die wollten mir nicht glauben, daß das mal Dias waren. Und das ist größtenteils der Verdienst des guten Scanners und der sehr aufwendigen, anschließenden Bearbeitung.

Hab' noch einige von den Sensia 100, auch noch ein paar wenige AGFA CT 100 sowie noch ein paar B/W-Negativfilme, wenn die alle aufgebraucht sind, ist aber Schluß. Es gibt noch gute Filme zu kaufen, aber die werden mir allmählich unbezahlbar. Ich zahle keine 20,- EUR für EINEN Diafilm.

Viele Grüße

von

Christoph
 
Kommentar
Anzeigen
Moin!

Ich verwende noch hin und wieder Diafilm. Dies vor allem weil einerseits der Kühlschrank immer noch voll ist, und ich andererseits den Umgang mit den alten Hasselblättern, der Technika, Kardan Bi und Leica M sehr schätze. Diafilm deswegen oft, weil ich dann anschließend gleich ein Ergebnis vorliegen habe, welches mir die Möglichkeit der Leuchtkastenbetrachtung wie ehedem, verbunden mit der Möglichkeit des unkomplizierten Scans ohne Color-Negativmaske, bietet. Projizieren werde ich diese Dias eher nicht mehr, weil ich nach jahrelanger Zurückhaltung gegenüber der gebotenen Bildqualität von Beamern gelernt habe, dass es inzwischen Beamer gibt, die zwar nicht billig sind, aber im Projektionsergebnis auch anspruchsvoller Diaprojektion nicht oder nur sehr wenig nachstehen. Zumindest dann nicht, wenn ich Bildgröße, Helligkeit, Bildschärfe und Gewicht des zu transportierenden Equipments sowie den Aufwand der Installation vor Ort miteinander ins Verhältnis setze. Das sieht sicher bei einer gekonnten Projektion ( Mittelformat mit Götschmann- oder Hasselblad-Projektoren oder auch Kleinbild-Projektion mit Leica RT), die zu Hause fest installiert ist, anders aus. Bloß habe ich feststellen dürfen/müssen dass zwar die gebotene Tonalität und auch die Farben mir in der Diaprojektion besser oder zumindest angenehmer erscheinen, aber auch einigermaßen anspruchsvolles Publikum diesen nicht sehr großen Unterschied entweder nicht bemängelt oder garnicht erst bemerkt.

Erschwerend kommt dazu, dass der Sony-Beamer mit 1800 Lumen Lichtstrom mit 3m Bildwandbreite überhaupt keine Probleme hat, der 250W-Leica Pradovit hingegen schon. Hier sollten es dann schon mindestens die 300W des RT sein. Mittelformat-Projektionen habe ich selbst kaum je gemacht, nur begeistert angeschaut. Aber ich habe einem Bekannten vor Jahren geholfen, seine Götschmann-Überblendeinrichtung für einen Vortrag auf- und wieder abzubauen und im Wagen zu verstauen. Jaaah, das bildliche Erlebnis war beeindruckend, das Gewicht der Anlage aber auch.

Allerdings - jedesmal wenn ich mich habe belatschern lassen, einen meiner alten 16mm Filme - die ja auch letztlich aus vielen kleinen (meist Kodachrome-) Dias bestehen - durch die olle Siemens Zweibandmaschine (nicht wirklich leichter als so ein "Götschmann") zu schicken, sind die Zuschauer hin und weg: "Oohh, das ist ja wie im Kino früher!" Im Verhältnis zum 2k oder gar 4k-Beamer ist die Bildqualität eher nicht so toll. Trotz 400W-Umbau des Projektors ist das Bild relativ dunkler und kleiner, die Geräuschkulisse unüberhörbar, der Ton vom Perfoband eher .... nunja, wie soll ich es beschreiben ...? Aber das alles ist in diesem Moment völlig uninteressant. Es macht einfach einen Heidenspaß! Nicht nur dem Publikum, auch dem Filmvorführer. Meist muss anschließend noch sowas wie "12 Uhr Mittags" oder so laufen. Die Stimmung krieg´ ich mit keiner Beamerprojektion hin ....

Ich bin hier Amateur - Liebhaber - im besten Sinne dieses so oft abfällig gebrauchten Wortes. Ich darf das so machen und ich danke dem Lieben Gott, kein "Profi" sein zu müssen

In diesem Sinne "Gut (Projektions-) Licht"!

Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Moin,

als Amateur verwende ich Diamaterial mit der FM-2, der Mamiya RB 67 und seit kurzem mit der F2AS, weil ich die Anwendung alter Technik generell faszinierend finde (könnte ich z.B. schrauben, würde ich mir sofort einen Oldtimer zulegen). Die Filme werden ohne Bearbeitung ausschließlich zur Archivierung gescannt, damit ich die Bilder später besser wiederfinde.

Meine D750 und D7100 werden fast nur mit Teleobjektiven zur Vogelfotografie verwendet, da ist mir bei den teuren Filmen die Ausschussrate zu hoch.

Fotografieren ist für mich ein Hobby und soll in erster Linie Spaß machen.

Viele Grüße
Michael
 
Kommentar
5-10 Dia-Filme pro Jahr.
Weil es Spass macht.
Weil ich mir keine Gedanken um Computer, Speicher, Monitor, Beamer, Fernseher machen muss.
Weil ich mit tollen Kameras und Objektiven aus den 70ern und 80ern arbeiten kann.
Scheere und Stift reichen zum Archivieren.
Und wenn die Projektion dann läuft, Besuch zu Hause ist, dann ist der erste Kommentae: "Wow !". Also kann Dia nicht so schlecht sein, wie es hier schlecht geredet wird.
 
2 Kommentare
Berta
Berta kommentierte
Mit die schlimmsten Erinnerungen an die Kindheit, wenn Besuch da war und der Vater seine nicht enden wollenden Diavorträge hielt.
 
svantevit
svantevit kommentierte

Für mich war es immer Highlight. Genauso wie Super 8 an der Leinwand.
Aber ist spielte noch Räuber und Gendarm und mit Matchbox im Sandkasten.
Und die Mädchen Gummihoppsen und Huppekästel.
 
Ich beschäftige mich mit Diapositiven nur noch, sofern es die Sichtung meines eigenen Bestandes und (was viel wichtiger ist) des Bestandes meines Vaters aus den 50-er bis 70-ern betrifft. Darüber hinaus bin ich mit dem Thema durch. Ich fahre ja auch nicht mehr mit Kutschen durch die Gegend.
 
1 Kommentar
P
P.Gnagflow kommentierte
Zitat:"Ich fahre ja auch nicht mehr mit Kutschen durch die Gegend."

Ich hingegen schon ab und zu. Ist hier in der Heide auch nicht unüblich: https://www.utspann.info/kutschfahrten/. Empfiehlt sich beispielsweise als Geburtstagsgeschenk für ältere Herrschaften und dann fährt man latürnich mit. Bei der Gelegenheit knipst man dann auch gerne mal auf Film, eben wie früher ;)

Nein, ich bin mit dem Eigner nicht verschwägert .....
 
Nicht mehr seit sie den Ektachrome Professional 64 eingestellt haben. Das war ein ganz besonders phantastischer Film, überragend scharf (was man aber nur sah, wenn man sehr sauber gearbeitet hat) mit wunderbaren, ganz leicht blassen Farbtönen und unglaublicher Zeichnung in den dunklen Flächen. Unschlagbar für Farb-Portraits. Bei Aussen- und Landschaftsaufnahmen hatte der EP 64 einen ganz eigenen Look, den man sofort erkennen konnte.

Durch die sehr niedrige Empfindlichkeit und die Eigenschaft damaliger Objektive erst zweimal abgeblendet die beste Leistung zu erbringen (das hiess meist Blende 5.6 oder gar 11) arbeitete man fast automatisch mit recht langen Zeiten und Stativ. 1/15 oder 1/30 waren häufiger als 1/125 oder noch schneller. Diese langen Zeiten führten dazu dass Fahnen, Flaggen, Gras und Laub immer leicht unscharf waren. Ausser an ganz windstillen Tagen "verschwamm" alles Bewegliche mehr oder weniger stark.

Wer den EP 64 nicht an den Farben erkannte, tat dies an den "aufgelösten" Flächen. Mit 64 ASA (19 DIN) war er ausserdem auch gut zum Blitzen geeignet. Die geringe Empfindlichkeit erlaubt mehr Einflussnahme auf das Licht und/oder die Blende insbesondere wenn man draussen "Aufhellblitzen" wollte. Wahrscheinlich ist der heute verfügbare Kodachrome 100 VIEL besser und kann Alles und noch mehr, aber .... ihr könnt mich Mal! Ektachrome Professional 64 oder Nix. Gern auch in der Sprache von Kodak: "It's My Way Or The Highway!"

Ich ziehe aber noch so 10 oder 15 Rollen Tri-X (SW Negativ 400 ASA) im Jahr durch die F2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Ganz selten, mit der Hasselblad, wenn mir danach ist, um den Zoo Leuten mal einen Fotografen zu zeigen...... :ROFLMAO:
 
Kommentar
Wer fotografiert heute noch ganz bewusst Dia?
Ich. Genau einmal.

Meine Nichte hatte sich für "analoge Fotografie" interessiert. Da kann es von Vorteil sein, wenn man einen netten Onkel hat, der über Kamerakrempel ohne Ende verfügt und weiß, wo dabei oben und unten ist. Ich wollte - für sie - testen, wie das anno 2022 ist, wenn man einen Diafilm zum Fotohändler frägt und dort entwickeln lässt. Ich habe an anderer Stelle darüber berichtet.

Dass es Fachlabore gibt weiß ich. Ich habe seit 1982 nirgendwo anders entwickeln lassen. Dazu müsste sie aber in die Hauptstadt reisen oder den Film per Post senden. Der Fotohändler wäre in Reichweite.

Mittlerweile hat unser Sonnenscheinchen sein Herz zu gleichen Teilen an die Olympus E-M10 und an einen Spanier verloren. Also nix mit Ektachrome und Kodacolor. Sie wird den Winter auf der Iberischen Halbinsel verbringen und uns gelegentlich über das Internet sehr gute Fotos senden. Welche nur teilweise von der Kamera kommen werden, weil die E-M10 keine Selfies kann.

Wer verbringt, trotz Beamer und TV Technik, in gemeinsamer Runde heute noch einen Dia-Abend?
Es ist über 10 Jahre her, dass uns der Nachbar nach einer längeren Indienreise mit dem Beamer besucht hat. Das wäre etwa ein akzeptables Intervall. Auf Diaabenden war ich fast nie, wenn dann auf professionellen Multivisionsschauen. In den 80er Jahren hat einmal ein Bekannter mit guten Kontakten nach Schweden zu einem Pornofilmabend vor dem Super 8 Projektor eingeladen. Muss man auch einmal gesehen haben. Die Betonung liegt auf "einmal".

Wie sieht der aktuelle Markt an Filmmaterial aus und welche Produkte haben sich gegenüber früher positiv verändert und in welche Richtung verbessert?
Der aktuelle Filmmarkt ist von Aufkündigungen ganzer Filmsorten oder zumindest von einer Ausdünnung des Formatangebotes geprägt. Rollfilme und Planfilme haben immer deutlich geringere Absatzzahlen erreicht als Kleinbildfilm, welcher im letzten Jahrhundert ja in Kameras von der Taschenknipse bis zum Profiboliden eingesetzt worden war. Daher bröckelt dort das Angebot zuerst weg. Den derzeitigen Hype für Fuji Sofortbildkameras als "analoge Renaissance" zu bezeichnen, halte ich für gewagt. Langfristig wird der Schwarzweißfilm am längsten überleben, weil dieser nicht die extremen Anforderungen an die Fertigungsprozesse stellt, die bei Farbemulsionen einzuhalten sind. Da können Hersteller am ehesten in der Nische überleben.

Nachtrag:
Eigentlich waren ja Verbesserungen gefragt. Der für mich beste Farbdiafilm war der letzte Ektachrome 100. Die genaue Bezeichung habe ich vergessen und in der Kamera ist auch keine Filmlasche mehr. Der heutige Ektachrome E100 dürfte gefühlt an die Neunziger Jahre anschließen. Das müsste ich mir einmal genauer ansehen. Vielleicht habe ich noch etwas aus dieser Zeit im Kühlschrank.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommentar
Ich bin mal so frei und ziehe das Thema ins Jahr 2023 ... denn die derzeitigen Liefereengpässe bei Farbdiafilm kämen ja ganz ohne Nachfrage auch nicht zustande ;).
Wer fotografiert heute noch ganz bewusst Dia?
... na gut, außer mir wüßte ich selbst in meinem allerweitesten Bekanntenkreis jetzt auch keinen :giggle:. Aber ich hatte schon in den späten 80ern keinen Nerv mehr auf Negativfilm.

Als ich vorletztes Jahr nach Eeeewigkeiten meine alten Kodachrome-25- und Ektachrome-P800/1600-Dias aus den 90ern noch mal im Projektor hatte, außerdem einige Agfa-Scala-Dias aus der Zeit nach 2000, war ich nur noch hin und weg. "Warum habe ich das eigentlich so lange nicht mehr gemacht??"

Möglicherweise hatte ich mich an der heute gewohnten digitalen Bildästhetik etwas leid-gesehen.

Aber dann sehe ich auf einmal so was Seltsames vor mir wie das Korn hochempfindlicher Ektachromes oder die Grautöne des Scala. Von perfekter Abbildung ist das natürlich weit entfernt. Aber darum geht es auch gar nicht. Bei Gemälden z.B. würde man ja auch keine Perfektion erwarten.

Dazu kommt der schon von den Forenkollegen erläuterte Charme beim Fotografieren selbst: in diesem Frühjahr beim Kälteeinbruch im Schnee mit der robusten Canon F-1 Neu. Im Februar in Paris und auch sonst in fast allen Lebenslagen mit zwei komfortionösen Contax RTS II und einer kleinen Zeiss-C/Y-Kollektion. Und vor ein paar Monaten in Leipzig und Dresden mit den alten Sucher-Contax II und IIa mit der 35-50-85-135er Brennweitenreihe, was man alles neben dem schweren Rucksack immer noch prima tragen konnte.

Man kann wunderbar dabei abschalten und die Welt um sich rum vergessen :cool:.
Die gespannte Neugierde darauf, wie wohl die Ergebnisse sein werden, würzt es zusätzlich.

Wer verbringt, trotz Beamer und TV Technik, in gemeinsamer Runde heute noch einen Dia-Abend?
Das nun doch noch nicht... aber mit meinem ältesten Schulfreund (der genug Geduld mitbringt ) könnte ich mir vorstellen, vielleicht mal so 20, 30 ausgesuchte Dias anzugucken.
Für mich allein dürfen es schon mal 100 sein - der Projektor steht ohnehin auf dem Klavier, und die Leinwand ist schnell aufgezogen.

Wenn der Projektor mal läuft, hat sich für mich jegliche Frage erledigt, ob ich noch Interesse an Papierabzügen hätte - weder analog noch digital können sie dagegen anstinken.

Wie sieht der aktuelle Markt an Filmmaterial aus und welche Produkte haben sich gegenüber früher positiv verändert und in welche Richtung verbessert?
Zwei Welten: Farbe und Schwarzweiß.

Bei der Farbe sieht es natürlich momentan traurigst aus.
  • Aktuelle Farbdiafilme sind seit einer Weile kaum zu bekommen. Schon gar keine hochempfindlichen, die gibt es gar nicht mehr. Vorbei die Zeit des Ektachrome 400 oder gar des P800/1600 (von dem ich noch ein paar im Eisfach liegen habe).
  • Auch wenn neue Filme wieder zu kriegen sein sollten, werde ich dem Kodachrome (besonders dem 25) mit seiner Farbwiedergabe weiterhin nachtrauern.
  • Und meine letzten Ektachrome 400 (abgelaufen 1994, seither meist tiefgekühlt, aber nicht durchgängig) brachten noch bei einem Test 2018 schöne Ergebnisse: angenehmer Farbcharakter. An diesen Charme kommt der Fuji Velvia 50 (Test-Provia 100 für ISO 400/27 DIN ist gerade in der Kamera) dann leider doch nicht ran.
Schwarzweiß:
  • Gerade hat meine erste Selbstenfwicklungs-Fuhre seit fast 20 Jahren (nun nach einem sehr empfehlenswerten DIY-Rezept aus dem Netz) unerwartet gut geklappt: 14 Filme, davon zwölf Fomapan 100R und zwei 2009 abgelaufene Agfapan APX 100. Lediglich einer vergeigt, und das auch nur aus Blödheit :confused: .
  • Um 2000 und danach bin ich an der Selbstentwicklung mit den damaligen Sätzen von Foma und Tetenal fast verzweifelt: Man hätte deutlich geschickter sein müssen als ich, um da berechenbare Ergebnisse zu erzielen.
  • Fomapan 100R ist momentan zum Glück ganz gut zu bekommen. Ich habe mir trotzdem auf Vorrat eine Ladung Meterware besorgt.
Mit den geglückten ersten Filmen scheint sozusagen das Eis gebrochen: höchst motivierend :D.
Als nächstes:
  • einen nach ISO 400/27 DIN belichteten Fomapan-Testfilm entwickeln: statt 8 Minuten Erstentwicklungszeit 16 Minuten.
  • Und dann den Rollei-Infrarotfilm umkehrentwickeln (vor allem die Erstentwicklungszeit ergründen). Der Testfilm liegt seit heute mittag in der Canon F-1, ich warte für den ersten Teststreifen mit einer Belichtungsreihe nur noch auf infrarot-adäquates Sonnenlicht.

Michael
 
Kommentar
Nein. Wahrscheinlich werden mich viele jetzt nicht verstehen. Mein Einstieg in die Welt der Fotografie waren Dias und der eine oder andere Farbfilm bei denen ich letztendlich hängenblieb. Als ich in der digitalen Welt ankam machte ich mir einmal die Mühe, meine bis zu 40 Jahre alten Diabestände durchzusehen. Das Ergebnis war ernüchternd. Da meine Lebensweise nach vorne gerichtet ist und ich nichts fand dass eine Archivierung, in welcher Form auch immer sinnvoll gewesen wäre, habe ich alle vernichtet. Hier halte ich es mit Andre Heller, die wahren Abenteuer sind im Kopf, auch die Erinnerungen.
 
2 Kommentare
BVJK
BVJK kommentierte
Ich verstehe Dich recht gut! Ich kann aber auch vieles nachempfinden, was die anderen hier schon genannt haben als Grund, mit Diafilmen nicht mehr erneut arbeiten zu wollen! Ich habe ja auch Schränke voller Erinnerungen in meinen Dia-Journalen, die ich aber (noch nicht) wie Du alle vernichten kann.

Dank meines Macroobjektivs kann ich wenigstens die besten Dias immer noch halbwegs retten, die Ergebnisse meiner vorherigen Diascan-Ergebnisse waren da nicht so erfolgreich! (Einige wenige, besonders gelungene Bilder habe ich deshalb sogar professionell einscannen und bearbeiten lassen!)
So freue ich mich, mit den wenigen, geretteten Bildern mich immer wieder nicht nur an die jeweilige Aufnahmesituation zu erinnern, sondern ebenso auch viele Erinnerungen an vergangene Diavorführungen Revue passieren lassen zu können - vor allem dann, wenn ich es doch z.T. mit meiner jetzigen Hard- und Software mittlerweile recht gut geschafft habe, meine Reprografien durch meine digitale Bearbeitung halbwegs zu retten. Aber viele Bilder sind es nicht...
 
Stephan Neuhaus
Stephan Neuhaus kommentierte
Wow! Das ist eine krasse Entscheidung alles zu vernichten. Da denke ich viel zu gerne zurück. Und Bilder sind ein schöner (für mich notwendiger) Aufhänger für Erinnerungen. Während des Lockdowns habe ich alle Dias digitalisiert, die evtl. für andere interessant sein könnten. Das war ein Hallo als die USB-Sticks mit den Photos aus den 80er und 90ern bei meiner alten Clique im Ruhrgebiet ankamen.
Digitalisiert habe ich übrigens mit einer Z6 und dem AF-S Micro NIKKOR 60mm 1:2,8G ED zusammen mit einem SB-900 und dem Nikon ES-2 Diakopierset. Interessant war auch was man aus den abgesoffenen Schatten eines Dias noch alles herausholen kann wenn man an den Reglern dreht (NX Studio). Für all die Dias meiner Soloreisen bedarf es jetzt eines neuen Lockdowns. Nee, lieber nicht...
In dem Zuge habe ich auch ein letztes Mal die beiden Leica Diaprojektoren angeworfen. Also ich vermisse den Lüfter- und Diatransportlärm, das unvermeidliche Staubkorn und Newtonringe garnicht. In München gibt es einen Laden, der alles aufgekauft hat. Das war befreiend.
 
Ich mache auch noch ab und zu einen Diafilm. Allerdings digitalisiere ich nicht. Bei mir sieht das z.B. so aus: 24-85mm und analoge Kamera. Dazu ein 17-35 und ein 80-200/2.8 und ein 50/1.4 und ein digitaler Body. Ich fotografiere mit beiden vor Ort.
 
Kommentar
Immer wenn ich mir alte analoge Aufnahmen ansehe wird mir bewusst was ich für ein sehr schlechter Fotograf war.
Immer am Material sparen, immer alles drauf und 5 Wochen zwischen Aufnahme und Ansicht.
Heute hat man direkte Erfolgskontrolle und kann verschwenderisch Experimentieren. Bin jetzt bereits ein mäßiger Fotograf!

Es gibt für mich keinen einzigen Grund noch chemisch zu fotografieren. Die alten Bilder hebe ich nur wegen der Erinnerungen und der lieben Menschen auf.
 
Kommentar
Ich finde Dias schon sehr faszinierend und habe jahre(zehnte)lang Dias fotografiert. Das hat mir deutlich mehr Spaß gemacht, als Farbnegativ. Ich hatte auch mal eine S/W Phase. Hin und wieder juckt es mich mal wieder analog zu fotografieren. Die Anfälle kommen aber zu Glück immer seltener. Ich werde nicht wieder in alte Kameras und Objektive investieren. Ich scheue auch die Mühe und die Umstände, die damit verbunden sind. Ich bin vollständig in der digitalen Welt angekommen und liebe deren Möglichkeiten.

Schön, dass es Enthusiasten gibt, die die Fahne hochhalten.
 
5 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Zitat (@Brunke ) : "Schön, dass es Enthusiasten gibt, die die Fahne hochhalten."

Schoene Formulierung! Das mit der Fahne schaffe ich noch so gerade.
Fahre in den naechsten Tagen gen Hamburg und habe mir vorgenommen, auf der Rueckreise nach Mallorca die eine oder andere analoge Knipse mitzunehmen. Vielleicht schaffe ich dann gen Winter doch noch mal das entschleunigte knipsen.
 
E
Emc2 kommentierte
Zum Entschleunigen braucht es kein besonderes Gerät. Sondern den Willen, die Muße, die Disziplin, sich mit einer Angelegenheit neugierig zu beschäftigen, Perspektiven zu wechseln und was es sonst noch so gibt, um ins Detail zu kommen. Oder so ähnlich
 
B
Brunke kommentierte
Ja, das stimmt in vollem Umfang. Der Verwendung eines Stativs wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt. Ich fürchte, dass es eben an Wille, Muße und Disziplin hapert bzw die Bequemlichkeit der digitalen Fotografie verführerisch ist. Zumindest mir geht es so.
Insbesondere, weil auch die Bildqualität der digitalen Kameras außerordentlich ist und neue Möglichkeiten bietet. Häufig erarbeite ich mir die Motive fotografierend. Mache also das erste Foto, auf das man vielleicht verzichtet hätte, wenn man nur einen 36er Film hat. Dann wechsel ich die Position oder das Objektiv und korrigiere meine Belichtungsdaten. Wobei ich heute natürlich viele Fotos nicht mehr mache, weil ich dadurch eben gelernt habe, dass die Gegebenheiten kein gutes Foto erlauben.
Andererseits ermöglicht mir das Probieren zu besseren Ergebnissen zu kommen. Da ist die Lernkurve auch deutlich steiler, als zu meinen analogen Zeiten. Damals lagen meistens viele Wochen zwischen dem Foto und dem fertigen Ergebnis und die Belichtungsdaten waren allenfalls noch schwach in Erinnerung. Das gerade Ausrichten der Kamera ist mir aus Diazeiten in Fleisch und Blut übergegangen.

Alles Binsenweisheiten, die jeder kennt. Die Diafotografie hat trotzdem ihren Charme, dem ich einfach nicht mehr erliege bzw erliegen will. Ich schaue aber gerne.
 
E
Emc2 kommentierte
Ich hatte mir damals keine Daten aufgeschrieben - dafür war während des Reisens einfach keine Zeit. Und dann der logistischen Aufwand, die Zettel im Nachhinein den richtigen Filmen zuzuordnen. Nur drei Filme lang habe ich mir die Daten aufgeschrieben - um das Zusammenspiel von Schärfentiefe, Blende und Belichtungzeit zu verstehen (der ISO-Wert war ja durch den Film festgelegt). Ausgewählte Objekte in diesem Sinne mehrfach photographiert und dann mit zwei Projektoren (direkter Vergleich) an der Leinwand studiert. War sehr lehrreich.
In Diazeiten habe ich viele Bilder nicht gemacht, weil mein Filmkontingent eingeschränkt war. Ein Film / Woche, das musste reichen. Armer Student eben. Ich hatte mit dem Einscannen der Dias zu spät angefangen: Nach über 20 Jahren waren nur noch die Kodachromedias noch hinreichend gut - an den anderen hatte die Chemie ihre Kreativität entfaltet. Schöne Erinnerungen und machmal die Erkenntnis / der Stolz, dass einige Bilder wirklich gut gelungen waren.
Heute ist dies zum Glück wesentlich einfacher. Ein Objekt sehen und loslegen mit dem Perspektiven- und Objektivwechsel.
 
Kay
Kay kommentierte

Mit dem aufschreiben hatte ich auch einst angefangen, konnte danach aber kaum noch zuordnen.

Gleichwohl erinnere ich noch einzelne Aufnahmen aus der analogen Zeit.
 
Nach über 20 Jahren waren nur noch die Kodachromedias noch hinreichend gut - an den anderen hatte die Chemie ihre Kreativität entfaltet.
In den meisten Fällen liegt es am Ort der Lagerung. Meine Dias sehen noch wie neu aus, die Lagerung ist in einbrennlackierten Stahlschränken von Lista an einem trockenen Ort (40-50%) Luftfeuchtigkeit.
 
1 Kommentar
E
Emc2 kommentierte
Die Dia-Kästen lagerten entweder im Wohnzimmer, oder in einem Stahlschrank im Heizungskeller.
 
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten