Wer nutzt noch die Nikon FA?

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Hallo Stefan_W

Ich habe ebenfalls ein FA und benutze diese „nicht immer noch“, sondern weil ich sie mir bewusst aussuchte.

Digital war für mich zur Jahrtausend-Wende noch unerschwinglich und ich fand gefallen an den manuellen Nikons. Ich kam von einer Einstiegs-Canon aus Plastik und suchte nun etwas solides, wollte mir aber als fortgeschrittener Anfänger die vier Optionen (M, A, S und P) offen lassen. So suchte ich eine, die mir dieses bietet, eine FA.
Über einen Freund wurde mir eine FA angeboten und sie machte mich glücklich. Bis sie nach knapp zwei Jahren einfach ihren Dienst versagte. Ein Service vor Ort schüttelte nur den Kopf und sagte eine Reparatur lohne nicht, da es ein bekanntes elektronisches Problem sei und in wenigen Jahren wieder eintreten wird. Nikon selbst bot mir an, meine FA „kostenlos“ zu entsorgen. Ich war grummelig auf Nikon und so lag meine FA für Jahre unbeachtet im Schrank. Ich nutzte nur noch eine olle F301, mit der ich nicht gerade sorgsam umging. Ich liebäugelte fortan mit einer F3, konnte mich aber nicht wirklich zu einem Kauf durchringen. Ausserdem begann ich gerade digital zu knipsen, da wollte ich erst einmal eine Entwicklung abwarten.
Durch Zufall fand ich einen sehr netten Reparaturservice, der mich ermutigte meine Fa untersuchen zu lassen und siehe da, zwei Wochen später hielt ich meine reparierte und Tip Top gewartete FA in meinen Händen. Seit dem schnurrt sie wieder wie ein Kätzchen und sobald ich unterwegs bin kommt sie mit. Auf meiner ersten Reise nach Montréal nach der Reparatur, bekam sie einen „shutter-release-Button“ spendiert. Der Umgang damit ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie doch sehr leicht auslöst.

Ansonsten nutze ich sie fast ausschließlich mit der Zeitautomatik. Die Blendenautomatik, wie seamaster sie schildert ist tatsächlich schön. Die fehlende Messwertspeicherung habe ich nie vermisst. Ich habe mich immer auf die Matrixmessung verlassen und hatte nicht eine Fehlbelichtung. Die Kompatibilität zu verschiedensten Objektive ist natürlich ein Gewinn, allerdings wenn man diese auch hat. Ich habe sie nicht. ich habe nur AI-S Objektive. Eine Auslöseverzögerung verspüre ich nicht und die Prismenkappe aus Kunststoff stellte für mich nie ein Problem dar, bis mich eine FG20 auf den harten Boden der Tatsachen zurückholte und mich zur Vorsicht ermahnte. Sie kann tatsächlich brechen.

Inzwischen ist mir auch eine F801 zugeflogen, die ich noch nicht ausgiebig probieren konnte, deren AF aber etwas quäckelig daher kommt. Ich werde wohl meine manuellen Objektive an ihr benutzen. Sie wird aber die FA nicht ablösen, sondern eine gute zweit Alternative dar stellen. Eine erste Alternative wird wahrscheinlich eine mechanische FM, Nikkormat oder F2A werden (siehe Forum). Die F801 ist verglichen mit der FA schon ein kleiner Brocken, liegt mir aber trotzdem noch gut in der Hand. Die FA ist ohne Motor und mit pancake schon sehr dezent und trotzdem gut handelbar. Ich mag das. Was mir auch gut gefällt, ist das sie im Ganzen sehr „soft“ auslöst. Eine Freundin hat ein FM3A und sie ist nicht so sanft, also die Kamera :hehe:

Mein Reparaturmensch meinte übrigens, dass generell die analogen Kameras alle Jahrzehnte mal gewartet werden sollten und dass ein erneuter Ausfall der Elektronik quatsch sei, Das hat er noch nicht erlebt. Bis jetzt war die Reparatur eine gute Entscheidung.

Lg aus der Hansestadt
 
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Ein toller, ausführlicher Bericht :)

Mein Reparaturmensch meinte übrigens, dass generell die analogen Kameras alle Jahrzehnte mal gewartet werden sollten und dass ein erneuter Ausfall der Elektronik quatsch sei, Das hat er noch nicht erlebt. Bis jetzt war die Reparatur eine gute Entscheidung.

Ja, mit Kameras ist es nicht viel anders als mit anderen Präszisionsgeräten oder auch Maschinen. Irgendwann tut eine Wartung einfach gut, auch wenn nichts offensichtlich kapputt ist.

Nicht ganz nachvollziehen kann ich aber des Reperateurs Ansicht zur Elektronik.
Elektronik steht ebenso unter äusseren Einflüssen wie Mechanik und in manchen Fällen kann man sogar von sowas wie "Abnutzng" sprechen.
Auch Elektronik kann zudem robuster und weniger robuster gebaut sein.
 
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Moin Fernauslöser,

Ich drückte mich da etwas unpräzise aus. Asche auf mein Haupt. :dizzy:

Der Service vor Ort, der meiner FA keine Chance gab, meinte dass es keine zwei Jahre dauern wird, bis das selbe Problem an der Elektronik wieder auftreten würde. Daraufhin meinte mein Reparaturmensch, dass er so etwas noch nicht erlebt hat. Natürlich verschleisst auch Elektronik (schließlich lebt er ja mit seinem Job davon) aber nicht so bald an der selben Stelle, das wäre quatsch. Ausser es wäre eine Montags-Kamera :Fahne:
 
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Ok, jetzt hab ich's verstanden.
So würde ich dem natürlich auch zustimmen. Zumindest wenn die Arbeiten gewissenhaft und mit Sorgfalt ausgeführt wurden.
 
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Hab meine grad mal wieder aus dem Schrank gegriffen.
Sie fühlt sich immer noch so gut an wie vor 30 Jahren...

Bevor ich den MD15 mit frischen Eneloops bestücke, muss ich erst mal
die mechanisch gebildete 250stel testen.

Die als "cybernetic override" bezeichnete Belichtungsübersteuerung
war und ist revolutionär und, soweit ich weiß, zumindest bei Nikon unübertroffen.

Hergeben?
Ohne Not: Nie!

Grüßle!
Peter

Nachtrag

Heiligsblechle... Konzertsaaltauglich ist das Auslöse/Transportgeräusch nicht! Klingt aber herrlich mechanisch

Danke für den Thread, ich werde sie mal wieder mit einem Diafilm bestücken und losziehen. Auf die Belichtungsgenauigkeit der FA ist jedenfalls Verlass.

Gruß
Matthias
 
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weiß zufällig jemand der Spezialisten, ob man gefahrlos ein AF-S Objektiv an die FA schrauben kann?
Ich mein, mechanisch klar geht - aber ohne die elektrischen Kontakte des Objektivs zu beschädigen?

Über die fehlenden Funktionen bin ich mir im Klaren.

Grüßle!
Peter
 
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Es sollte gehen. Dort wo an meinem F801-Body die Kontakte-Pins sitzen, ist bei der FA nix, Luft, Leere sozusagen ; ).
Ich gehe mal ganz ganz stark davon aus, dass sich die Kontakt-Pins der AF-S Objektive nicht wesentlich von denen der "normalen" AF-Objektive unterscheiden. Mein F801-AF-Objektiv kann ich ohne weiteres an meine FA anbringen, ohne Pin-Geräusche. Flansche ich dieses wieder an die F801, höre ich wie die Objektiv-Pins sich über die Kontakte des Bodys schieben, bis es sitzt, wie es vorgesehen ist.
Bei Tageslicht kann ich Fotos nachreichen, wenns was zu gucken sein soll.:hallo:
 
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Besitze auch eine FA in Silber mit MD 12 dazu. Ich habe sie vor etwa 15 Jahren gebraucht erworben und in der analogen Zeit bis etwa 2004 recht häufig benutzt und tolle Aufnahmen damit gemacht.
Seit dem Beginn "meiner digitalen Ära" ab 2004 nutzte ich die schöne und haptisch ansprechende FA leider nicht mehr. Sie steht bei mir seitdem im Schrank zusammen mit einer 801s.
Hin und wieder nehme ich die FA wegen des tollen haptischen Feelings heraus, löse sie aus, bestücke sie mit dem Micro-Nikkor 2,8 / 55 mm, lege aber keinen Film ein. Vielleicht sollte ich das mal irgendwann machen und die Bilder dann digitalisieren lassen. Weggeben werde ich sie aber nie, dazu ist sie mir zu nostalgisch und haptisch und technisch gelungen.
Früher habe ich auch mit AF-Optiken von Nikon gute Erfahrungen gemacht.
Alles in allem ein schönes Stück Technikgeschichte, das ich nicht missen will.
Gruß :)
Jürgen
 
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