Vom Winde verweht ...

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Martin, jetzt pflegst Du aber selber den Nebenkriegschauplatz hier. Für wie gut Du Dich hältst, ist doch gar nicht das Thema, oder?

Aber schön, daß das jetzt in so langsam jedem Thread klappt, sich die Textfetzen herauszusuchen, mit denen man persönlich gegen den Threadersteller werden kann.

Maik
 
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Naja, der italienische Koch hat dabei aber auch ein Laecheln im Gesicht. :)

Bei Deiner Schreibe habe ich das Gefuehl, Du meinst das alles ernst und ueberschaetzt Dich vielleicht ein bischen.
Deine Probleme kann ich irgendwie schon nachvollziehen - Du hast halt schon alles erreicht, was man als Fotograf erreichen kann. :up: Aber die Einstellung von Frankieboy gefaellt mir persoenlich besser - und von ihm habe ich auch schon phantastische Fotos gesehen. Ich denke auch, wenn man soooo gut ist, hat man es nicht noetig, das hinaus zu posauenen, das machen dann schon die Kritiker. Und despektierlich braucht man schon gar nicht zu sein.

Gruss, Michael

PS: Hier in Norwegen neigt man auch nicht dazu, sich selbst ueber die Massen zu loben. Also nicht typisch DEUTSCH.

PPS: Ein Missverstaendnis will ich noch ausraeumen: Ich bin Profi :D , aber nicht Fotograf. Ich fummel mehr so in menschlichen Herzen 'rum. Von profressionellen Fotos bin ich auch noch weit entfernt - oder ist das jetzt wieder typisch DEUTSCH?
 
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>Du hast halt schon alles erreicht, was man als Fotograf erreichen kann.

Nein, bei weitem nicht! Ehrlich nicht.
 
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Wenn das Unbeschwerte verloren geht

Im Kern kann ich die Aussage Martins voll abzeichnen:

Wenn man das, was Viele als Hobby betreiben, zum Beruf macht, ändert sich die Einstellung, der Antrieb, der Anspruch, das Selbstverständnis. Als ich mir meinen ersten eigenen gebrauchten Flipperautomaten gekauft habe, war das erhebend, weil ich seit Kindesbeinen geradezu süchtig nach der Kugelschubserei war, mir aber nie solch eine Krawallkiste leisten konnte.

Dann kam der 2., 3., irgendwann ging der 35. durch meine Hand und heute ist Pinball mein Job. Das Thema liebe ich nach wie vor, doch anders als zu Hobbyzeiten gehe ich auch an Geräten vorbei, wogegen man mich früher von den Kisten operativ trennen musste. :D

Business as usual, obwohl ich gerne immer wieder mal einen Ball abziehe. Aber das Heiße ist weg, nur die Faszination, daß *wirklich jedes Spiel* einen neuen Verlauf nimmt, ist geblieben.

Bei der Fotografie habe ich mich, trotz einiger brauchbarer Ansätze, nie dazu entscheiden können, das "jetzt mal richtig" und zwecks Gelderwerb zu tun. Im Gegenteil: Dieses Forum und reichlich andere Fotografien aus dem Netz haben mir bewusst gemacht, wie sehr viel weiter andere Fotofans sind.

Und so geht man zwar bewusster belichten, jedoch stets ohne "Gewöhnungseffekt". Die Bilder der Anderen sind dabei Inspiration, doch der oft prickelnde Moment der Auslösung ist meiner. Und so lange das nicht anders wird, ziehe ich freudig mit der Kamera los.

LG

Stefan
 
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Abgesehen davon:
Ich verdiene nicht viel Geld mit meinen Fotos. Ich mache ja auch
meine Fotos nicht primär um Geld zu verdienen.
Man sagt ja immer: Profifotografen sind Fotografen, die mit
Fotos ihr Geld verdienen. Ich denke ein Zeitungsfotograf verdient
auch mit Fotos sein Geld. Aber nur weil er Kindergarteneröffnungen
oder den Bürgermeister bei der Eröffnung der neuen Rathaustreppe
fotografiert und dafür ein Honorar bekommt, ist er für mich noch
lange kein Profifotograf.
Man sollte sich wirklich von der Vorstellung trennen, nur wer
mit etwas Geld verdient ist ein Profi.
Mich würde es auch nicht interessieren, etwas zu fotografieren
wegen des Geldes wegen. Meine Zeugen Jehovas Geschichte beispielsweise
hat kein Magazin gekauft, obwohl das Thema recht exklusiv war
und es keine vergleichbaren Reportagen gab.
Trotzdem möchte ich das Fotografieren, was mich interessiert und
nicht primär weil ich es verkaufen will.
Auch bei meiner Altenheimgeschichte hat man mir vorgeworfen, ich
hätte die alten Leute ausgenutzt um Geld zu machen.
In Wirklichkeit aber habe ich mit diesen Fotos keinen Pfennig verdient.

Ich kenne jemanden, der arbeitet auch als Zeitungsfotograf und erheitert
sich öfter über meine Themen: "Damit macht man doch kein Geld".
Auch über meine Ausstellung in Berlin "Damit macht man doch kein Geld"
fand er überflüssig. Aber er wäre wahrscheinlich nie in der Lage,
aus sozialen, künstlerischen und emotionalen Aspekten etwas zu fotografieren wie autistische Kinder. Oder mein nächstes großes Thema
auf das ich mich schon sehr freue. Von daher ist er, auch wenn er
mit seinen Fotos vielleicht mehr Geld verdient als ich (?) kein besonders
toller Fotograf oder Profi. Sicherlich, als Zeitungsfotograf muss man auch
etwas können, es geht um Koordinierung, Termine, UpToDate bleiben,
einen guten Platz erwischen usw.

Abgesehen davon verdient man mit meinen Themen schon Geld.
Mit der Ausstellung hab ich Geld verdient.
Es ist halt nur nicht so leicht wie vielleicht bei einem Zeitungsfotografen,
ich arbeite viel länger an einem Thema und wenn ich dann keine
Redaktion finde, hab ich Pech.

Viele Leute verstehen nicht, warum ich überhaupt Fotografie
(Fotojournalismus) studiere. Man könne das doch alles in so tollen Büchern
wie von "Harald Mante" (*graus*) oder in der "ColorFoto" nachlesen.
Oder einen Kurs bei der VHS machen.


Leute die das sagen, sind dann meist Leute, die mit ihren
Fotos auf Teufel komm raus Geld verdienen wollen, ob als Partyfotograf (ohje), im Studio irgendwelchen
halbhübschen Hausfrauen für einen Aktkalender oder halt besagter
Zeitungsfotograf. Die stellen ihre Fotos dann auch in jeder x-beliebigen
Bildatenbank wie Flickr und Flackr und Flockr ein und überlegen, ob sie
nicht doch aus einem Forum eine Bildagentur machen sollen.

Die verstehen einfach nicht, dass es mir nicht um Geld
geht und erst wenn man das fotografiert was man fotografieren möchte,
sich irgendwann automatisch der große Erfolg einstellt, weil die Leute
authentisch sind. Zu dieser Authentizität gehört dann auch zu sagen,
man sein ein "toller Fotograf" und dass man die Fotos die man macht
"großartig" findet.
Wenn ich nicht so begnadet (Vorsicht Hybris! ;)) wäre, dann würde ich
wahrscheinlich auch irgendwelchen halbhübschen Hausfrauen oder
irgendwelche Discotussis fotografieren. Aber in meinem Talent liegt auch
Verantwortung (Hybris Overkill :eek:) und deshalb mache ich einfach die
Fotos die ich machen möchte und warte ob sich damit dann (kommerzieller)
Erfolg einstellt. Abgesehend davon: Ich hab mein Studium noch nicht
fertig, von daher muss ich noch gar kein Geld verdienen. Bloß keine
Panik oder die "Wo bleibt meine Karriere"-Angst.
 
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Hallo zusammen!

Es ist immer so, in jedem Bereich. In dem Maße wie die Pflicht zunimmt, geht Spaß verloren. Wir Hobby-Knipser nehmen die Kamera nur in die Hand,wenn wir Lust dazu haben. Das ist das, was wir Hobby-Knipser euch Profis voraus haben.
Ich bin mir durchaus des qualitativen Unterschiedes bewusst und mir im Klaren, dass ein Profi die Arbeit eines Amateurs immer mit einem gewissen Lächeln betrachtet. Aber das ist ok so und ganz normal. Wenn bei euch der Spaßfaktor sinkt, ist das eben der Preis den ihr dafür bezahlen müsst.
Ganz toll finde ich, dass man hier im Forum die Möglichkeit hat, sich von euch kritisieren zu lassen und sich Tipps zu holen. Man kann dabei doch eine Menge lernen. Wenn dabei gelegentlich etwas Überheblichkeit durchklingen sollte, was soll's. Solange die Kritik konstruktiv ist, ist das schon ok.

Immer gutes Licht wünscht der unbeschwerte Hobby-Knipser
Bernd L.
 
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Der Spaß-Faktor ist ja nicht gesunken, zumindest bei mir nicht.
Im Gegenteil.
 
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ich trau mich ja fast gar nicht, im thread eines so genialen und begnadeten fotografen zu schreiben... aber frechheit siegt, ich mache es trotzdem... :)

bernd, profi ist einer, der sich seinen lebensunterhalt mit der fotografie verdient
semiprofi ist einer, der sich ein wenig taschengeld (oder auch mal etwas mehr) mit seinen arbeiten verdient
amateur (oder hobby-knipser) ist einer, der nur viel geld bezahlt um fotografieren zu können :)

vielleicht ist martin hier nicht ganz das richtige beispiel, aber ich würde es gerne an frankyboy versuchen zu veranschaulichen.
er geht am samstag ins stadion und ist dazu verdammt, ergebnisse zu bringen... wie er schrieb, macht er 400 bilder und mit sicherheit sind da einige dabei, die für seine zwecke genau das richtige sind.

du als hobbyknipser willst endlich auch mal tolle fussballaufnahmen machen... du kaufst dir eine karte für die vorderste reihe, machst 347 bilder, suchst dir in aller ruhe zuhause das aus, das du für das beste hältst und bearbeitest es sorgfältig, bis du zufrieden bist.

und jetzt stellst du das bild von dir einem bild von franky gegenüber... die chance dass deines das "bessere" der beiden bilder ist, ist relativ hoch (grundsätzliches beherrschen der materie vorausgesetzt... sowohl was kamera, bildaufbau und EBV angeht)

ich kenne sehr viele amateure, die jedem profi das wasser reichen könnten, wenn sie es denn wollten... ich sehe gerade in der zeit der digitalen fotografie keinen qualitätsvorsprung mehr bei professionellen fotografen... ganz im gegenteil... wobei das nicht nur im bereich fotografie der fall ist... der hobbyschrauber, der sich seinen golf umbaut, wird das bestimmt mit mehr liebe, sorgfalt und genauigkeit tun, wie der mechaniker in der vw-werkstatt der nur seine zeitvorgaben einhalten muss...


Bernd L. schrieb:
Hallo zusammen!

Es ist immer so, in jedem Bereich. In dem Maße wie die Pflicht zunimmt, geht Spaß verloren. Wir Hobby-Knipser nehmen die Kamera nur in die Hand,wenn wir Lust dazu haben. Das ist das, was wir Hobby-Knipser euch Profis voraus haben.
Ich bin mir durchaus des qualitativen Unterschiedes bewusst und mir im Klaren, dass ein Profi die Arbeit eines Amateurs immer mit einem gewissen Lächeln betrachtet. Aber das ist ok so und ganz normal. Wenn bei euch der Spaßfaktor sinkt, ist das eben der Preis den ihr dafür bezahlen müsst.
Ganz toll finde ich, dass man hier im Forum die Möglichkeit hat, sich von euch kritisieren zu lassen und sich Tipps zu holen. Man kann dabei doch eine Menge lernen. Wenn dabei gelegentlich etwas Überheblichkeit durchklingen sollte, was soll's. Solange die Kritik konstruktiv ist, ist das schon ok.

Immer gutes Licht wünscht der unbeschwerte Hobby-Knipser
Bernd L.
 
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woici, fußball, boxen und eishockey wären bei den sportarten eher die ausnahme, leichtathletik, handball, basketball, schwimmen etc sind da an vorderster front, zum einen kann sich ein hobbyfotografe bei der leichtathletik viel mehr auf eine disziplin konzentrieren, beim schwimmen auf den moment (hier muss ich personen fotografieren und nicht den sport per se, das ist fließbandarbeit) zum anderen habe ich für hand- und basketball kein talent. aber im grunde gebe ich dir recht. was der sportfotoworkshop letztes jahr bei der fc convention von den teilnehmern, welche das erste mal äkschn knipsten hervorzauberte, war allererste sahne. was die teilnehmer hier beim letzten treffen in ingolstadt von der leichtathletik zeigten: teilweise über ober affen goil. ich persönlich denke, daß jeder, welcher sich in einer nische der fotografie bewegt und sich mut dieser ausreichend beschäftigt, zu hervorragenden ergebnissen kommen kann, welchen den "profi" und den "hobby" knipser nicht mehr unterscheiden lassen. dies war zu analogzeiten auch schon so. ach ja ebenso wie ein michael weber, bin ich kein profi. es ist der spass, das hobby, der drang immer schneller höher weiter
 
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MartinR schrieb:
...Zu dieser Authentizität gehört dann auch zu sagen,
man sein ein "toller Fotograf" und dass man die Fotos die man macht
"großartig" findet...

Also hier nur noch sachlich zu bleiben fällt sehr, sehr schwer.

Du magst ein ganz guter Fotograf in Ausbildung sein, aber ich denke, ein ernsthafter Reportagephotograph muß nicht nur hartnäckig sein, sondern auch die Fähigkeit haben, sich einzufühlen, um mit seinen Partnern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Und wenn es für Dich authentisch ist, hier im Forum zu sagen, "Ich bin ein toller Photograph - ich bin begnadet etc.", dann ist es mir ein Rätsel, wie Du Dich in anderen Situationen bei der Arbeit adäquat verhalten kannst. Solltest Du es können, dann ist das ganz schön starker Tobak, den Du hier in Deinen Beiträgen präsentiert hast.

Gruß

Klaus
 
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Hm, die gegenseitigen "Überzeugungsversuche mit der Streitaxt" lasse ich einfach mal aussen vor, sie sind doch eh langweilig, dienen meist der Selbstdarstellung und bringen nur Verdruss.

Aber, auf das topic bezogen werfe ich mal was in die Runde :

Die Beiträge #9 und #32 von @frankyboy fassen auf eine wunderbare Weise zusammen, was ich für Fotografie empfinde und was sie mir bedeutet. Es ist mir auch ziemlich egal, in welchem Deutsch es verfaßt wurde. Mir sind Beiträge mit Seele, wie diese beiden da allemal lieber, als geschliffene Wortbeiträge, die die Fotografie hier in diesem Forum gar nicht mehr berühren - einzig darauf angelegt, das Forum und andere Teilnehmer aufzumischen - das provoziert ja nur.

Auch mir geht es so, habe ich keine Kamera verfügbar, fühle ich mich schlecht, als wäre ich auf einem Auge blind. Viele Dinge aus dem Alltag kann ich nicht loswerden, wer will schon ständig die Arbeit mit nach Hause bringen. Aber ich kann sie "herausfotografieren". Viele Dinge kann ich nicht mit Worten fassen, aber ich kann versuchen, sie zu zeigen. Fotografie ist eine Kommunikationsform für mich.

Die Beiträge von @frankyboy lassen allein schon Bilder im Kopf entstehen - gut so, er lebt also noch. :)

Ich kann die Reaktion des Freundes aus dem Eingangspost sehr gut verstehen und nachvollziehen, diese ehrfürchtige Kontaktaufnahme zum neuen Schatz. Jemand, der sich noch an seinem Besitz erfreuen kann, nicht nur besitzt, des Besitzes wegen. Ich bedauere jeden aufrichtig, der zu solchen Reaktionen nicht mehr fähig ist. Es käme mir vor, wie lebendig tot. Vermutlich wird man das auch an den Bildern sehen. Sie werden vielleicht technisch perfekt sein, aber haben sie auch eine Seele ?

Dieses "Schatzgefühl" schleift sich mit der Zeit ein wenig ab, das ist natürlich, aber muss deswegen auch das Gefühl für die Bedeutung verloren gehen - ich glaube, nein.

Wer der inneren Gefühlsleere Raum gibt, ist selber dafür verantwortlich.

Auch ich möchte selbstredend nicht wieder auf dem Niveau fotografieren, wie es vor Jahren einmal der Fall war.

Ich mag auch immer neue Dinge lernen und freue mich, dass ich heute Zusammenhänge verstehe, von denen hier im Forum gesprochen wird, die früher für mich einem Fremdwörterlexikon glichen.

Lieber @MartinR, ich bitte dich, das folgende jetzt nicht zu persönlich zu nehmen, jedoch wenn es mir so ginge, wie dir jetzt, würde ich mich zum Sterben auf einen Berg setzen können. Für mich persönlich wäre es so, als würde ich schon längst unter dem Rasen liegen, den ich alle zwei Wochen trotzdem noch selber mähe.

Ich kenne dein Alter nicht, aber ich wünsche dir, neben vielen herausragenden Bildern, dass du noch jung genug bist, um die Fähigkeiten deines Freundes wieder zu erlernen.

Ich danke dir auch dafür, einmal so einen Thread aufzumachen, er kann ja auch zum Nachdenken animieren.

Und @frankyboy und alle, die das Fotografieren so sehen und zelebrieren wie er, oder zumindest so ähnlich wie er, möchte ich beglückwünschen.

So, dass ist meine Meinung zum Eingangspost - also zu dem, was ich als das eigentliche topic erkannt zu haben glaube. ;) - und zu dem, was ich hier lesen durfte und leider auch musste. :eek:

lg
ManzelMoxe :hallo:
 
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@Manzel

Du hast anscheinend in keinster Weise verstanden, was ich meinte.
 
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Als ich Deinen Beitrag, Martin, las, musste ich an Hermann Hesses

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"

denken. Die Unbeschwertheit, die Du bei Dir selbst vermisst, ist der Preis für Wissen und Erfahrung, die Du angesammelt hast - im technischen Bereich. Aber vielleicht bist Du jetzt steckengeblieben ..., bei der Entdeckung von Dir selbst.

Um zu Hesse zurückzukehren: Er war ja selbst aufgrund seiner Vita ein Mann des 'Eigensinns' und so hat er seine Helden wie Demian, Siddartha, Steppenwolf Harry Haller die Botschaft mitgegeben, sei wahrhaftig gegen Dich selbst, befreie Dich aus Zwängen, wage immer wieder den Aufbruch und den Neuanfang, "sei Du selbst".

Der Klavierspieler, der lange genug übt, beherrscht sein Instrument rein technisch so gut, wie Du technisch vielleicht Deine Bilder machst. Aber wenn man die Emotion nicht spürt, dann nützt das Üben nichts. Jedes gespielte Stück braucht Emotion und Emphase, jedes Mal von Neuem - die Beherrschung der Technik ist die Voraussetzung.

Was Du vermisst, wem Du nachtrauerst, ist der materialsierte Traum des Fotografen, von dem Du berichtest, wie er Dir seine neue Kamera erklärt. Er, der genau am Anfang seines Weges steht- mit allen seinen 1001 Möglichkeiten. Du dagegen bist ein gutes Stück Weg bereits gegangen und merkst, wie 'schwer die Kunst' (nicht die Technik !, die Du beherrscht) ist.

Ist es das, was Du vermisst ? Ein Gefühl der Unbeschwertheit?

Ich denke, uns fehlt manchmal das Gefühl der Zufriedenheit, die Ruhe, auf etwas Erreichtes gerne zurückzublicken, ja auch Demut, vor dem, was es noch alles zu entdecken gibt und daraus die Freude zu schöpfen, etwas neues anzufangen und den Zauber zu entdecken, immer wieder.

Hans
 
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@MartinR:

Von falscher Bescheidenheit halte ich auch nichts. Ja, Du bist ein guter Fotograf und es ist ok, das auch von sich selbst zu sagen.

Aber ich zitiere noch einmal aus Deinem Eingangspost:

Ich habe mich heute lange mit einem befreundeten Bekannten unterhalten der hobbymäßig fotografiert. Er hat mir ein paar seiner Fotos gezeigt, überwiegend Einzelfotos aus den Bereichen Natur und Urlaub. Die Bilder waren "nichts Besonderes"

Das meine ich, ist überflüssig. Du wirst nicht größer, wenn Du einen anderen klein machst.
 
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Hier sei nochmal an den Anfang der Diskussion erinnert MartinR ist genervt,weil ihn ein befreundeter Mensch mit Kamera in der Begeisterung über die Freundschaft zu einem so guten Fotografen ihm seine Bilder und Kamera zeigt und eventuell in seiner falschen Selbsteinschätzung ihn wie einen Kollegen behandelt. Gut das er wenigstens ein D80 hatte :fahne::fahne:Ist das verwerflich? Machen wir das nicht hier im Forum auch, wenn wir uns als Kamerabesitzer (gehe mal von mir aus) an die anderen wenden, die soviel Wissen haben an Technik und Können.(Es sei noch auf das Thema über die Neuanschaffungen erinnert). Bisher haben die Könner hier immer sachlich in der gebotenen Form geantwortet, weil es nach meiner Meinung den Könner ausmacht in den Arbeiten des anderen den guten Ansatz zu zu finden und ihm weiter zu helfen.
MartinR sei empfohlen, dass eventuell durch eine geschickte Gesprächsführung mit dem befreundeten Mitmenschen ein fotografisches Thema sich hätte finden lassen an dem ihr beide Freude hätten.
 
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ManzelMoxe schrieb:
Ich kann die Reaktion des Freundes aus dem Eingangspost sehr gut verstehen und nachvollziehen, diese ehrfürchtige Kontaktaufnahme zum neuen Schatz. Jemand, der sich noch an seinem Besitz erfreuen kann, nicht nur besitzt, des Besitzes wegen. Ich bedauere jeden aufrichtig, der zu solchen Reaktionen nicht mehr fähig ist. Es käme mir vor, wie lebendig tot. Vermutlich wird man das auch an den Bildern sehen. Sie werden vielleicht technisch perfekt sein, aber haben sie auch eine Seele ?
Die Kamera ist ein Werkzeug. Gerade die (ich bin geneigt zu sagen: teilweise übertriebene bis idiotische) Technikfixiertheit die eintritt, sobald man anstatt einer Kompakt- oder Bridgekamera eine SLR in der Hand hat hindert IMHO viele Hobbyfotografen daran, einfach nur zu fotografieren und die schönen MOTIVE zu suchen.

Ich habe mich, will mal sagen "in einem Moment der Schwäche", ebenfalls dem hingegeben - hier böse Vignettierung, da Randunschärfe, dort rauscht es... da denke ich jetzt anders drüber - das hat doch alles nichts mit den Bildern und Motiven zu tun - und DIE sollten doch im Vordergrund stehen. Ein langweiliges Bild ohne Rauschen und ohne Vignettierung (und natürlich "knackscharf, ab Blende 2,8 wirds richtig gut!") ist trotzdem immer noch ein langweiliges Bild. Und umgekehrt haben wir wahrscheinlich alle mit der "billigen" Kompaktknipse "von damals" herrlich unscharfe und technisch "schlechte" Fotos gemacht - die wir total genial finden.

Und genauso wie bei einem Vertriebsmitarbeiter im Aussendienst das Auto, das Handy und der Laptop einfach nur funktionieren müssen ist das doch (meine ich jedenfalls) die primäre Erwartung eines Berufsfotografen an seine Kamera, und nicht, dass es sein "Schatz" ist.

Gollum, Gollum. ;)
 
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Alexander Kunz schrieb:
....Und genauso wie bei einem Vertriebsmitarbeiter im Aussendienst das Auto, das Handy und der Laptop einfach nur funktionieren müssen ist das doch (meine ich jedenfalls) die primäre Erwartung eines Berufsfotografen an seine Kamera, und nicht, dass es sein "Schatz" ist.

Gollum, Gollum. ;)

Naja der Vergleich hinkt. Ich war selbst im Vertrieb und arbeite auch heute noch sehr eng mit dem Vertrieb zusammen, und glaube mir es gibt fast nichts emotionaleres als das Firmenauto, Handy oder Laptop ;). Aber nochmals zurück zur Sache. Schließt Professionaltät, Beruf den Spass aus???

Sollte mir mein Beruf kein Spass mehr machen, werde ich mich wohl nach Alternativen umsehen müssen. Ohne Spass, Emotion und Leidenschaft werde ich wenig erfolgreich sein.

Ich kann auf der einen Seite Michaels Einstellung verstehen. Da kommt jemand mit seinem neuen Spielzeug voller Begeisterung, zeigt seine Bilder usw. und er fragt sich wohin seine Leidenschaft für solche Dinge gegangen sind.

Michael ich glaube Du hast einen verdammt hohen Anspruch an dem was Du tust (siehe die Reportagen). Aber ich vermisse bei dir die Erfahrung mit diesem Anspruch umzugehen. Hoher Anspruch ist nicht gleichbedeutend mit der Vernachlässigung des Alltäglichen.

Ich kann dir nur wünschen, dass du daran nicht letztendlich scheiterst.

Gruß

Klaus
 
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MartinR schrieb:
Aber nochmal kurz zusammenfassend:
Ich habe lediglich gesagt, dass ich weiß, dass wenn ich fotografiere,
ich zitiere mich selbst:
"Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit,
dass wenn ich ein neues Thema anfange, diese Fotos ziemlich
gut werden"

Ich wollte absichtlich das Wort "großartig" vermeiden und nahm deshalb "gut" , weil ich mir schond dachte, dass man das überheblich findet.
Ich sage ja nicht, ich bin der beste Fotograf der Welt oder "es gibt niemanden
der besser ist als ich". Aber in meinem Alter denke ich, dass ich behaupten
kann, dass ich sehr sehr gut bin. Das ist eine Selbsteinschätzung und vielleicht
ist sie ja auch falsch. Bescheidenheit war noch nie meine Stärke. Und ich bin sicher, es gibt viele die noch besser sind und das auch meine Bilder verbesserungswürdig sind, weil ich ja auch gerade erst anfange.

Und wenn ich sage, dass ich mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass
die Fotos die ich mache bei einem Thema "gut" werden (um wieder
das Wort großartig zu vermeiden), dann sag ich das deshalb, weil sich
das bei all meinen letzten Arbeiten so herauskristallisiert hab.
Andere Leute die fotografen haben immer Selbstzweifel (ohje, ich kann
das nicht, das wird nichts, meine Fotos werden nicht gut genug).
Das hab ich nicht und das hilft mir auch, die Anerkennung meiner
Fähigkeiten durch mich selbst ist eine große Hilfe für mich und wenn
andere Leute das Hybris nennen, meinetwegen, das interessiert mich
nicht.
Was ich aber Schade finde, und ich glaube das ist typisch Deutsch,
dass man immer Bescheiden ist und seine eigenen Fähigkeiten unter
den Scheffel stellt. In Italien ist das ganz anders.
"Ich bin größter Koch in ganz Italia!" oder wenn man zum Friseur geht
heißt es "Willkommen! Ich bin der größte und beste Friseur der ganzen
Stadt" usw

Aber in Deutschland muss man Bescheiden sein, das ist doch langweilig.
In sofern; ein hoch auf die "Hybris" !


Nochmal: ich akzeptiere, verstehe - ja befürworte sogar - deine eigene Beschreibung, dass du ein guter Fotograf bist. Deine Fotos meine ich damit nicht. Wenn du auf dem Fotomarkt dein Brot verdienen willst, musst du dich auch (neben deinen Bildern) verkaufen. Ohne genügend Selbstvertrauen und Selbstpräsentation wird das Geschäft nicht erfolgreich sein. Die verschiedenen "Techniken" sich zu präsentieren lernt jeder - egal welche Profession. Klar gibt es solche ("guten")und solche (nicht so eleganten) Techniken.
Ist so.
Punkt.

Was ich aber nicht akzeptiere und verstehe sind deine Herabwürdigungen deines Freundes. Lt. deiner Beschreibung ein Hobbyfotograf, also kein Konkurrent.
Ist auch so.
Punkt.



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