Ich GLAUBE, deine Frage mittlerweile beantworten zu können. Ich hatte zwar keine natürliche Sonne, aber einen starken 400W LED-Strahler, in den du nicht frei Augen schauen kannst ohne eine Netzhautverletzung zu riskieren, zur Verfügung. Damit konnte ich jedenfalls mit Nikkor 4,0/24-70 bei 24mm und auch mit dem Viltrox 1,8/24mm bislang keine "Blendenflecken" produzieren. Was ich aber wohl sehen konnte, ist ein streifenförmiger, ziemlich monochromer Helligkeitsstreifen, der von der Lichtquelle kommt, wenn diese im Eck gerade bereits außer Sicht gerät. Dieser Lichtschein ist beim Viltrox ohne Sonnenblende ein wenig kräftiger und länger als beim o.a. Nikkor, ebenfalls ohne Sonnenblende . Mit Sonnenblende auf dem 24mm Viltrox wird dieser Streifen ein wenig schwächer, erreicht dann den des Nikkors ohne GeLi locker und ist auch im Vergleich mit dem Nikkor samt Sonnenblende unauffällig.
Leider habe ich im Freundeskreis kein Nikkor 1,8/24mm zum Vergleich, und ich wollte deshalb nicht wieder Nikon um Unterstützung bitten. Man soll nichts übertreiben, ich werde die Bereitschaft Nikons wahrscheinlich noch öfter brauchen.
Allerdings: Objektive, die ich direkt vergleichen kann, weil sie alle in meinem Umfeld zur Verfügung stehen, sind die 85er von Nikon und Viltrox, die ich wegen der leicht unterschiedlichen Charakteristik beide liebe. Hier ist der Unterschied deutlicher. Ich habe den Eindruck, die ohnehin recht gute Beschichtung hat Viltrox beim 24mm nochmals verbessert.
Wieso spreche ich von der "ohnehin recht guten Beschichtung" des 85ers? Weil Vergleiche des 85ers mit dem 4,0/70-200mm für F-Mount, das schließlich zu seiner Zeit sehr gut war, zeigen, dass bereits das erste Viltrox 1,8/85er im Gegenlicht deutlich unauffälliger ist. Mit dem 4,0/70-200mm für F-Mount kann ich mühelos(!) auch Blendenflecken erzeugen, die ich weder mit dem 1,8/85mm von Viltrox noch mit dem von Nikon zusammenbringe.
Diesen Vergleich habe ich gemacht, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob das Fehlen von Blendenflecken den Objektiven oder nur meinem Setting geschuldet war. Alle Tests habe ich bei Blende 5,6 gemacht, die an allen Objektiven gleichermaßen zur Verfügung steht.
Mein persönliches Fazit: Solange ich nicht Architektur mit letzter Genauigkeit ablichten muss, greife ich ich gerne zum Viltrox (mit GeLi, die bei mir ohnehin "angewachsen" ist; es ist leichter und deutlich kostengünstiger als sein besseres Pendant. Nicht zu vergessen bietet es bessere Qualität als ich sie noch vor wenigen Jahren auch mit wirklich guter zur Verfügung hatte. Genau das wird immer wieder vergessen, wenn über die letzten Quentchen an Qualität gestritten (aka "diskutiert") wird.
Was aber nicht daran ändert, dass die fehlenden Objektivprofile dem Viltrox zumindest einen halben Punkt in meiner Bewertung gekostet haben. Das ist die Beschränkung, die mich wirklich schmerzt.