AW: bis 29.01.2017: Peter Gowland’s Girls*
Tolle Ausstellung mit vielen Bildern, auf denen man die hohe Qualität seiner Arbeit, insbesondere die in Schwarz-Weiß, bewundern kann.
Peter Gowland war nicht nur Fotograf, sondern auch Konstrukteur u.a. eigener Spiegelreflex-Großformat-Kameras***. Da er anfangs mit der Rolleiflex
arbeitete, die keinen Objektivwechsel zuließ, musste er sich besonders mit der Lichtführung befassen, um abwechslungsreiche Bildreihen
zu schaffen. Auf zahlreichen Bildern lässt sich gut beobachten, mit welchen Hilfsmitteln er im Studio und Outdoor arbeitete. Dabei kam ihm
zugute, dass er sich in seiner Jugend bei Statisten-Jobs in Filmstudios manche Kniffe der Beleuchter aneignen konnte. Hintergrund des Interesses
war seine Fotobegeisterung von frühester Jungend an. Hierbei sollte man sich vor Augen halten, dass Gowlands Motive keine Maschinenteile waren,
sondern junge Frauen, die er, assistiert von seiner Frau Alice, ins beste Licht rückte. Dabei sind wundervolle Aufnahmen entstanden
- die heute bei Facebook umgehend gelöscht würden. In mehreren ausgelegten Druckschriften beschreibt Gowland, worauf er bei der
Erstellung seiner Bilder achtete. Nicht zuletzt stellt der Besuch der Ausstellung so etwas wie eine kleine Zeitreise dar. Ich persönlich
hatte Pin-Up-Fotografie bislang nicht auf dem Radar, muss aber bekennen, dass mit dieser Ausstellung an eine außergewöhnliche
fotografische Lebensleistung erinnert wird. Für mich war der Besuch dieser Ausstellung eine unerwartete Bereicherung.
Viele Grüße
Herbert
*** Ein Exemplar der Gowlandflex ist in der Ausstellung vorhanden.