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Mit Robert Sommer auf Helgoland​

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Der zweite Gastbeitrag in Kooperation mit unserem Partner SIGMA kommt von Robert Sommer. Das Spezialgebiet des international ausgezeichnete Naturfotograf aus Hamburg ist die Vogelfotografie. Im folgenden Text schildert Robert Somme seine Erfahrungen mit dem SIGMA Tele-Konverter Kit, bestehend aus dem SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary zusammen mit dem SIGMA Tele-Konverter TC-1401, beeindruckende Bilder inklusive!

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Helgoland – Ein Paradies für Fotografen​

Helgoland dürfte jedem ein Begriff sein und viele verbinden die Insel vermutlich mit den steuerfreien Einkäufen von Zigaretten und Alkohol, doch Helgoland hat vor allem für Naturfotografen einen absoluten Reiz. Denn dort hat man das ganze Jahr über Motivgarantie.

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In den Sommermonaten brüten tausende Seevögel, wie Basstölpel, Tordalk, Trottellumme, Dreizehenmöwe und der Eissturmvogel an der Steilklippe. Dazu gibt es das ganze Jahr Seehunde und Kegelrobben zu sehen. Und das Beste ist, dass all diese Tiere quasi keine Fluchtdistanz haben. Man hat also den lieben langen Tag Zeit, sie zu beobachten und vor allem zu fotografieren.

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Die einzige Hochseeinsel Deutschlands bieten also perfekte Bedingungen, um das 150-600mm ganz ausführlich zu testen.

Während die meisten Seevögel mitten in den Klippen brüten, bauen die Basstölpel bis zum oberen Rand ihre Nester, so dass man auf bis zu 2m herankommt.

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Die Vögel schaffen unermüdlich Nistmaterial heran und so ist in der Luft ständig Bewegung. Bei maximal 600mm Brennweite würde sich normalerweise ein Stativ durchaus anbieten, doch da die Vögel ständig aus allen Richtungen angeflogen kommen, war es mir wichtiger schnell reagieren zu können.

Das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary im Einsatz
Da ich bereits die Sports-Version testen konnte, zeigt sich hier für mich ganz klar einer der großen Vorteile des Contemporary: Es ist um einiges leichter und handlicher und somit ist es kein Problem auch über längere Zeit aus der Hand zu fotografieren.

Der Autofokus ist schnell und vor allem präzise, so dass ganze Serien von anfliegenden Basstölpeln durchgehend scharf werden, was dann allerdings das Aussortieren relativ schwierig macht.

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Die Basstölpel brüten alle dicht an dicht und so ist es nur sehr schwer möglich Fotos einzelner Individuen zu machen, ohne das andere Vögel mit ins Bild ragen. In einiger Entfernung konnte ich dann ein auf einer Felsnadel ein relativ isoliertes Nest entdecken, welches ich dann zu unterschiedlichen Lichtsituationen aufgesucht habe.

Eine andere Alternative einzelne Vögel zu fotografieren ist es, Portraitaufnahmen zu machen.

Neben dem Lummenfelsen liegt der andere fotografische Schwerpunkt auf der Düneninsel. Abgesehen von den bereits erwähnten Kegelrobben und Seehunden, tummeln sich dort vor allem viele Watvögel. Gerade der Austernfischer lässt sich wunderbar fotografieren.

Da die Fluchtdistanz hier jedoch etwas höher ist, als bei den Basstölpeln, braucht man wesentlich mehr Zeit. Doch wenn man sich in der Nähe der Vögel auf den Boden legt und eine Weile wartet, dann kommen sie meistens von ganz alleine vorbeigelaufen oder geflogen.

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Bei einer Situation lag ich nun schon eine gute halbe Stunde auf dem Bauch und habe Portraits von zwei Austernfischern gemacht, die etwas entfernt voneinander im Sand saßen und sich ausruhten. Es machte nicht den Anschein, als wenn demnächst noch etwas passieren würde, doch plötzlich standen beide auf, machten ziemlich viel Krach und sorgten dann dafür, dass es demnächst noch mehr Austernfischer geben wird. Das Warten zahlt sich dann manchmal doch aus.

Aber auch andere Watvögel wie den Sandregenpfeifer kann man hier beobachten, wie sie im Sand nach Nahrung suchen. Es gibt also immer etwas zu entdecken.

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Die Stars der Düneninsel sind jedoch ganz klar die Kegelrobben, die leider meistens ziemlich gelangweilt am Strand herumliegen. Anders als bei den bisherigen Fotos, nutze ich hier ein Stativ, welches ich sehr bodennah positionierte. Dadurch kann ich zum einen den Vordergrund noch etwas mit einbeziehen und außerdem ist die Bildwirkung dann etwas gefälliger, da man den Hintergrund besser freistellen kann.

Und da sitzt man dann nun und wartet darauf, dass etwas passiert und irgendwann lohnt sich dann das Warten und die Kegelrobben zeigen etwas von ihrer nicht so ruhigen Seite.

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Das 150-600er hat sich als super Allrounder gezeigt, mit dem ich sowohl actionreiche und schnelle Szenen fotografieren konnte und auch Portraits waren super möglich.

Die Arbeit mit Objektiv plus Tele-Konverter​

Nun möchte ich euch meine Erfahrungen schildern, die ich in der Kombination mit dem SIGMA Tele-Konverter TC-1401 gesammelt habe (beides zusammen erhältlich als SIGMA Tele-Konverter Kit).

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Zunächst einmal zu den Daten: Mit dem angeschlossenen Konverter verlängert sich die Brennweite um das 1,4-Fache von 150-600mm auf 210-840mm und bei der Canon 7D mit 1,6-fachen Cropfaktor, kommt man auf beachtliche 336-1344mm Brennweite. Dem satten Brennweitengewinn steht jedoch leider eine verringerte Lichtstärke entgegen und so hat man bei maximaler Brennweite nur noch Blende 9. Das hat zur Folge, dass der Autofokus dann weder an der Canon 5DMKII, noch an der Canon 7D funktioniert und man manuell fokussieren muss. Es ist also sehr zu empfehlen, ein Stativ oder zumindest eine ruhige Auflagenfläche zu benutzen.

Meine Erfahrungen mit Objektiv und Konverter​

Nun steht man also am Lummenfelsen und direkt vor der Nase fliegen ununterbrochen die Basstölpel vorbei und landen in spektakulären Manövern. Das auf den Sensor zu bannen ist schlichtweg unmöglich, da man den Vogel im Sucher verfolgen muss, zoomen und dann auch noch manuell fokussieren. Da fehlt mir mindestens eine Hand, um das alles gleichzeitig machen zu können. Für diese Szenen ist ganz klar die Variante ohne Konverter besser geeignet.

Wenn man sich nun allerdings auf die anfliegenden Basstölpel konzentriert, die ihr Nest auf der Langen Anna haben, dann sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Die Felsnadel ist ein gutes Stück vom Lummenfelsen entfernt und der Abstand der dort fliegenden Vögel zur Kamera ändert sich nur verhältnismäßig wenig. Des Weiteren hat man einen fixen Punkt und muss daher nicht die Kamera ständig schwenken.

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In dem Zusammenhang habe ich die Funktion des Zoom-Lock-Schalters am Objektiv genutzt. Dadurch kann man die Brennweite in den markierten Bereichen fixieren und merkt sofort, falls man aus Versehen beim Fokussieren den Zoomring erwischt. Somit kann man sich voll und ganz auf das Fokussieren konzentrieren und muss nur noch im richtigen Moment den Auslöser betätigen.

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Auch wenn man an die brütenden Basstölpel sehr dicht herankommt, so kann man erst durch die extreme Brennweite richtig formatfüllende Portraitaufnahmen machen.

Das klingt zunächst erst einmal recht einfach, nur leider kann keiner dieser Vögel auch nur einen Moment stillhalten. Es passt also nur selten der Ausschnitt und außerdem bewegen sie sich dadurch ständig aus der Fokusebene heraus.

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Die Lösung für das Problem ist, kurze Serien zu schießen, bei denen es dann zwar einiges an Ausschuss gibt, aber wenn der Fokus sitzt, dann ist die Schärfe absolut beeindruckend. Man kann wunderbar die Struktur der Federn erkennen und bei etwas genauerem Hinsehen, erkennt man sogar die Spiegelung der Umwelt im Auge.

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Doch natürlich sind nicht nur formatfüllende Portraits möglich, sondern wenn man sich etwas weiter entfernt, kann man auch wunderbar das Miteinander der Vögel fotografieren.

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Die Basstölpel sind die einzigen Vögel, die bis an den oberen Rand der Klippen brüten. An die anderen Vögel kommt man leider nicht so leicht heran, da sie viel weiter unten ihr Nest haben. Doch auch hier macht sich der Konverter nützlich, da man durch die gewonnene Brennweite ganz andere Einblicke in das Leben der Vögel gewinnt.

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Wenn man bis über 1000mm Brennweite hat, könnte man sich eigentlich an das eine Ende des Strandes setzen und die Kegelrobben am anderen Ende fotografieren und hätte sie dennoch ziemlich groß im Bild. Wenn die Entfernung zum Motiv jedoch immer größer wird, dann wird gerade bei Sonnenschein das Hitzeflimmern zum Problem. Das hat zur Folge, dass dann kein Foto mehr richtig scharf wird. Daher heißt es auch bei großen Brennweiten: die Nähe zum Motiv ist absolut wichtig.

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Gerade bei den Kegelrobben sollte man jedoch den vorgeschriebenen Mindestabstand von 30m einhalten, vor allem zum Schutz der Tiere, aber auch zum Schutz für sich selbst. Die behäbig wirkenden Robben können nämlich ganz schön schnell werden.

Mein Fazit​

Während man ohne Konverter noch quasi im Vorbeigehen Fotos machen kann, muss man sich mit dem Konverter zwangsläufig mehr Zeit nehmen, da man aufgrund der Brennweite auf ein Stativ nicht verzichten kann und dazu manuell fokussieren muss. Was zunächst vielleicht etwas umständlich klingen mag, erweist sich für mich auf den zweiten Blick als äußerst hilfreich. Ich habe dadurch sehr viel länger bei einem Motiv gesessen und mich noch mehr mit der Komposition beschäftigt und dadurch auch manche Szenen vor die Linse bekommen, die ich ansonsten wohl verpasst hätte. Des Weiteren bekommt man durch die sehr lange Brennweite noch einmal ganz andere Möglichkeiten der Bildwirkung.

Der Konverter ist eine tolle Ergänzung des ohnehin schon sehr guten 150-600ers und erweitert den Nutzungsspielraum noch einmal deutlich. Eine Kombination, die begeistert.

Das im Beitrag beschriebene Objektiv SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary (sowohl solo als auch im Kit mit Tele-Konverter) ist gerade Teil der großen SIGMA-Cashback-Aktion. Sie läuft noch bis zum 31.05.2023. Schaut doch mal rein:


Bildnachweis: ©Robert Sommer
 
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