These: mittige Komposition ist nicht notwendig langweilig

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Ich möchte an dieser Stelle nochmals nachdrücklich betonen, daß der Goldene Schnitt und andere Gestaltungsregeln keine NF-F-Einheitsbreiregeln sind, sondern seit Jahrhunderten, erst in der Malerei, später auch in der Fotografie entwickelte Prinzipien.

Wir als NF-F können zwar vieles leisten und verändern, aber wissenschaftlich belegte Sehgewohnheiten des Menschen umzudeuten, damit überheben wir uns dann doch etwas. ;)
 
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Auch ich mag der These zustimmen, jedes Motiv entscheidet für die für dieses Motiv am besten geeignete Variante.

Um die Diskussion jedoch um einen Aspekt zu erweitern.

Ich selber nutze gerne den Hintergrund, bei mittig plziertem Hauptmotiv, um eben nicht diesen langweiligen Eindruck enstehen zu lassen.

Bei dem folgenden Bildbeispiel habe ich bewußt die Architektur, bzw. die Schnittlinien dieser im Goldenen Schnitt gesetzt, das Hauptmotiv jedoch mittig.

Arcaden_1.jpg


LG
Frank
 
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Was dein Beispiel angeht, so fehlen noch 2 Attribute: "Unmotiviert" und "Falscher Zeitpunkt".

Stell Dir doch bitte, ehe Du soetwas in die Landschaft hustes, für 5 Sekunden mal die Situation vor:
Die Frau ist hochmotiviert, ihren Laster zu bearbeiten, aber nicht als Modell zu posieren. Sie macht Pause bei einer harten Arbeit.

Und falscher Zeitpunkt: Tinker kann ja noch mal hin, aber dann schlag doch mal vor, welcher Zeitpunkt besser passt!
 
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Ich selber nutze gerne den Hintergrund, bei mittig plziertem Hauptmotiv, um eben nicht diesen langweiligen Eindruck enstehen zu lassen.

Bei dem folgenden Bildbeispiel habe ich bewußt die Architektur, bzw. die Schnittlinien dieser im Goldenen Schnitt gesetzt, das Hauptmotiv jedoch mittig.

ist doch ein hervorragender beweis dafür, dass die alten regeln meistens gültigkeit haben und ein mittiger eyecatcher dem absolut nicht widerspricht... ohne den, den "regeln" entsprechenden, hintergrund wäre es nur ein schnappschuss...
 
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nicht mal zwingend... manches kann man durch einen geschickten schnitt einfach aufwerten (wie hier gezeigt)... zwar kommt noch immer nicht viel (nein, eigentlich nix) von der vorgefundenen situation rüber, aber als bild schon deutlich ansprechender als das originalframing...

Tinkers zweites Posting (Nr.11): Er spricht von Einlassen auf das Motiv. - Und das hat er wohl auch (leider ohne, dass man das im Bild sieht; aber er sagt, dass er damit erst beginnt.)

Ohne seine Erklärung hätte ich weder gewußt, dass es eine Frau ist, noch, dass sie auf dem Laster wohnt, noch ..., sondern hätte mir einen X-beliebigen "Gewaltschrauber" vorgestellt.

Das Motiv hätte mit Sicherheit Potential für eine Reportage gehabt, aber dann müßten weitere Biilder und der Text dazu folgen.
 
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Ich bin ganz deiner Meinung. Was ich jedoch noch nicht beobachten konnte, ist ein Denkweise des NF, dass die mittige Komposition stets als langweilig hingestellt wird.

Für mich selbst haben solche Techniken wie Goldner Schnitt oder Mittigkeit keine Bedeutung, ich achte nicht zwingend darauf, wenn ich den Auslöser betätige. Denn sie "zwängen" das Motiv in ein vorgegebenes Muster. Die Aussage eines Bild hängt nicht zuletzt von der Komposition ab und es obliegt dem Fotografen, das Beste daraus zu machen.
 
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Stell Dir doch bitte, ehe Du soetwas in die Landschaft hustes, für 5 Sekunden mal die Situation vor:
Die Frau ist hochmotiviert, ihren Laster zu bearbeiten, aber nicht als Modell zu posieren. Sie macht Pause bei einer harten Arbeit.

Nichts von alledem lässt sich aus diesem Bild ableiten.
Für "Reportagen" gibt es ebenfalls Regeln, das Posieren gehört nicht dazu.

Und falscher Zeitpunkt: Tinker kann ja noch mal hin, aber dann schlag doch mal vor, welcher Zeitpunkt besser passt!

Wahrscheinlich jeder andere auf der Y-Zeitachse, nur der nicht, an dem sie spricht und die Augen schließt.
Wobei das hier im Grunde unerheblich ist.

Wenn man möchte, dann kann aus Tinkers Beitrag neben dem Plädoyer für klassische, zentrale und geometrisch strenge Bildgestaltung eine nicht sonderlich leise Kritik an den hier geposteten, gefälligen und belanglosen
Bildern herausgelesen werden.

Sein Bild sollte dies eigentlich nicht untermauern...

Auch meine Müll-Bilder sind Müll-Bilder. Ob mittig, links, rechts oder auf dem Kopf stehend.

Gruß
Grippe-Haraclicki
 
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Tinker nannte es "Reportagebild in einer Arbeitspause".
und die natürlich entspannte Situation ist durch "Stell dich doch mal kurz ..." im Eimer - zuletzt gehabt: Gestern!

So eine (allerdings vermutet) Eigenbrötlerin, die auf einem LKW lebt, läßt sich bestimmt nicht so gern als Modell nutzen. Wenn da nicht der erste Schnappschuß sitzt, dann glaub ich nicht, dass man noch Zeit hat, über eine Komposition nachzudenken. - Wenn man als Voll-Profi allerdings alles gleich im Blick hat - nun denn ...
Mist, jetzt habe ich aus Versehen "Thanks" gedrückt. Wollte ich doch gar nicht ... Na ja, freu dich über einen Thank mehr. :)

Mag etwas OT sein, aber mir fällt immer wieder auf, dass Leute die hier (oder anderswo) Bilder zur Diskussion stellen, auf konstruktive Bildkritik mit der Erklärung antworten, dass die Situation/ das Licht/ das Wetter etc. nicht ganz passten und deswegen das Bild nicht so wurde, wie sie gerne wollten, bzw. wie es sich die Kritiker gewünscht hätten.
Ja, so what? Warum werden dann solche Bilder gezeigt. Das ist zwar ärgerlich, aber wenn man schon weiss, warum das Bild nur suboptimal ist, warum stellt man es dann noch aus? Es passiert halt manchmal (oft), dass ein Bild nicht ganz so wurde, wie gewünscht. Und oft weiss man auch wieso. Wird implizit erwartet, dass man gelobt wird, weil das Bild sicher ganz toll geworden wäre, wenn nicht verschiedenste Sachen dummerweise schief gegangen wären? :nixweiss:

Sorry für OT, aber das musste mal raus. :fahne:
 
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Die Bilder von Erik taugen schon eher als Untermauerung für die These.

...meine ich auch, ohne die eingangs formulierte These zu verwerfen...

Entscheidend für Eriks Bilder ist, dass mein Auge links und rechts der Mitte Spannung erlebt, ausser, das Mittige ist derart packend, dass mir der Rest egal ist....

Mittig oder de Drittelsaufteilung oder die Diagonale sind mögliche Formen der Gestaltung eines Bildes. Auch Maler haben sich je nach Stil dieser Formen sehr individuell zu Nutze gemacht und jedes Bild nach dem eigenen Grundsatz gemalt.

Ein Bild ist nicht einzig aufgrund der Mittigkeit zu beurteilen, sondern als Ganzes...Und dahinführend sollten wir unsere Beobachtung lenken....
 
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Hallo Christian,
woran hast du erkannt das es sich um eine Frau handelt, an den Schuhen?
;)

Harald

Ich kann nicht nur gut Fotos beurteilen, sondern auch lesen:

"Die junge Frau hat einen alten Schweizer Bergwerkslaster (rechtsgesteuert) erworben, lebt auf der Ladefläche in einem kleinen Container und restauriert den LKW liebevoll. Das Reportage-Bild ist in einer Arbeitspause (Spachteln und Schleifen der Karosserie) aufgenommen."

;)

Grüße
Christian
 
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Tinker nannte es "Reportagebild in einer Arbeitspause".



und die natürlich entspannte Situation ist durch "Stell dich doch mal kurz ..." im Eimer - zuletzt gehabt: Gestern!

So eine (allerdings vermutet) Eigenbrötlerin, die auf einem LKW lebt, läßt sich bestimmt nicht so gern als Modell nutzen. Wenn da nicht der erste Schnappschuß sitzt, dann glaub ich nicht, dass man noch Zeit hat, über eine Komposition nachzudenken. - Wenn man als Voll-Profi allerdings alles gleich im Blick hat - nun denn ...

Gruß vom
Kay

Hi,

wenn man so was im Vorbeigehen, ohne zu fragen, schiesst, ist das nicht wirklich seriös. Wenn man eh vor ihr steht, kann man auch zwei Schritte nach links gehen und eine saubere Komposition anstreben.

Lieblingsspruch eines Profs: "Entschuldigungen kann man nicht drucken!"

Ich fotografiere ja auch nicht besser, aber ich zeige von 100 Bildern nur eines.
;)
Grüße
Christian
 
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Ich kann nicht gut Fotos beurteilen, sondern auch lesen:

"Die junge Frau hat einen alten Schweizer Bergwerkslaster (rechtsgesteuert) erworben, lebt auf der Ladefläche in einem kleinen Container und restauriert den LKW liebevoll. Das Reportage-Bild ist in einer Arbeitspause (Spachteln und Schleifen der Karosserie) aufgenommen."

;)

Grüße
Christian

Und ich dachte du könntest beides !!!;) Dir fehlt glaube ich ein "nur" hier ist es!

Harald
 
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Ich kann nicht nur gut Fotos beurteilen, sondern auch lesen:

"Die junge Frau hat einen alten Schweizer Bergwerkslaster (rechtsgesteuert) erworben, lebt auf der Ladefläche in einem kleinen Container und restauriert den LKW liebevoll. Das Reportage-Bild ist in einer Arbeitspause (Spachteln und Schleifen der Karosserie) aufgenommen."

;)

Grüße
Christian

Wie ich sehe hast du mein Geschenk gleich verwendet, könntest dich ruhig mal bedanken!

Harald
 
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Hi,wenn man so was im Vorbeigehen, ohne zu fragen, schiesst, ist das nicht wirklich seriös. Wenn man eh vor ihr steht, kann man auch zwei Schritte nach links gehen und eine saubere Komposition anstreben......

Da haste unzweifelhaft Recht!

Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, dass uns Tinker sagt, ob das nur ein Beispiel sein sollte für eine mittige Aufnahme und ob er vielleicht ein anderes Foto aus einer anderen Perspektive auch noch hat.

Und wie die Situation überhaupt entstand, würde mich auch interessieren, denn die Dame hat ja wohl doch einen gewissen Seltenheitsbeiwert.

Gruß vom
Kay
 
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Danke für die rege Anteilnahme.

Das Bild ist Teil einer Serie aus einer Reportage. Es ist während eines Gesprächs mit der Frau entstanden. Es gibt dazu natürlich auch Totale und Details.

Meine Intention für die _zentrale_ Komposition in _diesem_ Bild ist die Folgende:
Die Frau sitzt eben _MITTEN_ in all dieser Unordnung von diesen "viel zu vielen" gezeigten Dingen. _Das_ möchte ich zeigen, weil es eben so war und mMn untrennbar zu _diesem_ Motiv, zu seiner Situation, dazugehört. Es war mein Betreben, die ganz _persönliche_ Umgebung so zu zeigen, wie sie eben ist und zu _dieser_ Frau dazugehört: Die große _Verbundenheit_ mit diesem für Aussenstehende vielleicht belanglosen alten Lastwagen, den Reparatur-Utensilien usw. _Sie_ ist damit eng verbunden, _gehört_ da _MITTEN_ rein. Mein Gefühl dabei war einerseits Verwirrung über das Chaos, andererseits Bewunderung für die Motivation und objektive Leistung der Frau bei der liebevollen Restaurierung. MMn kann ich "Verbundenheit", "Aufgehen in etwas" und auch meine ambivalente Haltung am besten durch eine mittige Darstellung ausdrücken.

Ich wollte den hier mMn manchmal überstrapazierten Goldenen Schnitt nicht in seinem Wert herabwürdigen. Dass sich die Moderation des Forums durch meinen kleinen Beitrag gleich zu einer offiziellen wissenschaftlichen Stellungnahme veranlasst sieht, um den gar nicht in Zweifel gestellten Goldenen Schnitt zu verteidigen finde ich kurios.

Hier noch zwei weitere Beispiel-Fotos aus meiner Kamera mit absichtlicher mittiger Komposition:







Tinker
 
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Meine Intention für die _zentrale_ Komposition in _diesem_ Bild ist die Folgende:
Die Frau sitzt eben _MITTEN_ in all dieser Unordnung von diesen "viel zu vielen" gezeigten Dingen. _Das_ möchte ich zeigen, weil es eben so war und mMn untrennbar zu _diesem_ Motiv, zu seiner Situation, dazugehört. Es war mein Betreben, die ganz _persönliche_ Umgebung so zu zeigen, wie sie eben ist und zu _dieser_ Frau dazugehört: Die große _Verbundenheit_ mit diesem für Aussenstehende vielleicht belanglosen alten Lastwagen, den Reparatur-Utensilien usw. _Sie_ ist damit eng verbunden, _gehört_ da _MITTEN_ rein. Mein Gefühl dabei war einerseits Verwirrung über das Chaos, andererseits Bewunderung für die Motivation und objektive Leistung der Frau bei der liebevollen Restaurierung. MMn kann ich "Verbundenheit", "Aufgehen in etwas" und auch meine ambivalente Haltung am besten durch eine mittige Darstellung ausdrücken.

das mag rüber kommen, wenn man die ganze serie betrachtet... dieses einzelbild zeigt jedoch meiner meinung nach nicht einmal ansatzweise die von dir gewünschte stimmung/situation... und das eben auch unabhängig vom schnitt...
 
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Danke für die rege Anteilnahme.

Meine Intention für die _zentrale_ Komposition in _diesem_ Bild ist die Folgende:
Die Frau sitzt eben _MITTEN_ in all dieser Unordnung von diesen "viel zu vielen" gezeigten Dingen. _Das_ möchte ich zeigen, weil es eben so war und mMn untrennbar zu _diesem_ Motiv, zu seiner Situation, dazugehört. Es war mein Betreben, die ganz _persönliche_ Umgebung so zu zeigen, wie sie eben ist und zu _dieser_ Frau dazugehört: Die große _Verbundenheit_ mit diesem für Aussenstehende vielleicht belanglosen alten Lastwagen, den Reparatur-Utensilien usw. _Sie_ ist damit eng verbunden, _gehört_ da _MITTEN_ rein. Mein Gefühl dabei war einerseits Verwirrung über das Chaos, andererseits Bewunderung für die Motivation und objektive Leistung der Frau bei der liebevollen Restaurierung. MMn kann ich "Verbundenheit", "Aufgehen in etwas" und auch meine ambivalente Haltung am besten durch eine mittige Darstellung ausdrücken.

Tut_mirLeid--SOLCHE_Texte=KAum_lesbar! :angry: :down:
 
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