Tamron 24-70 F/2.8 G2 ???

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[MENTION=38618]Mani[/MENTION]: Sehr schade, deine Erfahrung, weil das doch eigentlich ein gutes Objektiv für reelles Geld ist.

Ich habe es mir nun selbst vor einigen Wochen auch endlich geleistet und erstmal ziemlich viel Zeit in die Kalibrierung gesteckt. Danach habe ich es aber noch nicht soooo viel benutzt, dass ich jetzt behaupten könnte, meine Kalibrierung passe immer und überall, aber für den Hausgebrauch reicht es vorerst.

Ich kann bestätigen, dass auch bei meinem Exemplar die Kalibrierungsdaten schon recht krass ausfallen. Im Nahbereich schwanken die Korrekturwerte über die verschiedenen Brennweiten hinweg von - 3 bis - 10, bei 1m zwischen -1 und -6 und bei Unendlich (was bei mir ca. 35 bis 40 m waren) zwischen 0 und +7. Wobei ich tatsächlich +5 an der D750 eingestellt habe und entsprechend kleinere Werte am Objektiv; habe das hier nur der Übersichtlichkeit halber 1:1 umgerechnet in reine Objektivkorrekturen ohne Kamera.

Was m.E. aber schwerer wiegt als ein irgendwie krass empfundenes Kalibrierungsergebnis ist die Tatsache, dass die Schärfenebene ziemlich stark blendenabhängig ist. Tendenziell verlagert sich die Schärfe beim Abblenden nach hinten. Ich hatte einen Fall, wo ich zunächst bei F/2.8 kalibriert hatte, dabei aber irgendwie am hinteren Ende des Schärfebereichs lag. Bei F/4 wanderte die Schärfe etwas nach hinten, das fokussierte Objekt war aber noch im nun erweiterten Schärfebereich. Bei F/5.6 - wo ich doch eigentlich dann nur noch die reine Knackschärfe erwarte, verschob sich die Schärfeebene weiter nach hinten als die Schärfentiefe nach vorne zunahm. Ergebnis: Fokussiertes Objekt leicht unscharf. Ich habe daraus gelernt, bei F2.8 die maximale Schärfe ganz leicht in den Vordergrund zu schieben, also ans vordere Ende des Schärfebereichs, damit die Schärfe bei F/5.6 hinten nicht rausrutscht. Damit bin ich bis jetzt mit der Abbildungsleistung bei F5.6 zufrieden. Aber wie gesagt, im Alltag so richtig rauf und runter getestet ist das bisher nicht.
 
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[MENTION=38618]Mani[/MENTION]: Sehr schade, deine Erfahrung, weil das doch eigentlich ein gutes Objektiv für reelles Geld ist.

Ich habe es mir nun selbst ...... Im Nahbereich ..... und bei Unendlich .... reine Objektivkorrekturen ohne Kamera ... Was m.E. aber schwerer wiegt ..... Tendenziell verlagert sich die Schärfe beim Abblenden ... wanderte die Schärfe etwas nach hinten ... Bei F/5.6 - wo ich doch eigentlich ... verschob sich die Schärfeebene ... leicht unscharf ... bei F/5.6 hinten nicht rausrutscht ... bei F5.6 zufrieden. Aber wie gesagt, im Alltag so richtig rauf und runter getestet ist das bisher nicht.


Entschuldige, wenn ich das mal kurz zusammenfasse: Die Linse ist Schrott, aber man muss sich ja den Billigkauf unbeding schön reden.
Interessehalber: gäbe es solche Probleme bei einem Nikkor?
 
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Entschuldige, wenn ich das mal kurz zusammenfasse: Die Linse ist Schrott, aber man muss sich ja den Billigkauf unbeding schön reden.
Interessehalber: gäbe es solche Probleme bei einem Nikkor?
Da man innerhalb der Nikon-Blase keine Chance hat, ein Zoom für verschiedene Brennweiten/Entfernungen individuell zu kalibrieren, kann ich deine Frage nur bedingt beantworten. Beim Nikkor 24-70/2.8 waren vor Jahren ja auch mal so schöne Effekte wie "field curvature" in aller Munde. (Ob das aktuell noch so ist, weiß ich nicht).

Wenn du jemand bist, der mit Fotografieren seine Brötchen verdient oder dem als Amateur das Geld beliebig locker sitzt, dann würde ich deine wertende Zusammenfassung bedenkenlos unterschreiben. Für jemanden, dessen Budget nicht nach oben offen ist (egal aus welchem Grund), ist das Tamron 24-70 G2 - ebenso wie das 70-200 G2 - eine interessante Alternative. Allerdings muss der Käufer sich im klaren sein, dass er den erheblichen Preisvorteil nicht geschenkt bekommt - er muss als Gegenleistung einigen Aufwand in die Kalibrierung investieren. Ich habe volles Verständnis für jeden, der das nicht will, weil er es sich leisten kann, es nicht zu wollen. Als "Schrott" würde ich die Linse deswegen aber nicht bezeichnen.
 
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Entschuldige, wenn ich das mal kurz zusammenfasse: Die Linse ist Schrott, aber man muss sich ja den Billigkauf unbeding schön reden.
Interessehalber: gäbe es solche Probleme bei einem Nikkor?

Naja, immer mal halblang Stephan.
Ich hab mein erstes Tamron VC fast zwei Jahre genutzt und es funktionierte ohne Kalibrierung ging mit G1 nicht nur mit einer Korrektur an der Kamera sehr ordentlich.

Das G2 hat an der D810 auch sehr gut funktioniert, will aber ums Verrecken nicht mit der D850 zusammen arbeiten.

Die Korrekturwerte die hier gepostet wurden sind fuer mich ziemlicher Unsinn, erst + dann - und noch plus 8 in der Kamera ergeben keinen Sinn.

Tendenziell ist es bei vielen Linsen so das im Nahbereich ein Frontfokus da ist und das er im Telebereich staerker sichtbar ist und korrigiert werden muss.
Im unendlich Bereich sind die Korrekturwerte in aller Regel sehr niedrig und liegen im Bereich unter 5 Einheiten bei mir.

Das sich der gesamte Schaerfebereich mehr nach verlagert beim Abblenden ist bei jeder Linse so, gibt auch Artikel im Netz dazu, und man kann es mit einem Tool wie LensCal auch sehr schoen sehen wenn man mal alle Blenden durch fotografiert.

Ich hab gestern mein neues Nikkor 24-70 bei Model Shooting benutzt und hatte im Bereich 50mm auch so meine liebe Not mit etwas Backfokus bei Offenblende.
Wobei 50mm beim Nikkor im Gegensatz zum Tamron G2 wirklich ein richtiger Einbruch ist in der Abbildungsleistung.
 
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Die Korrekturwerte die hier gepostet wurden sind fuer mich ziemlicher Unsinn, erst + dann - und noch plus 8 in der Kamera ergeben keinen Sinn.
Ähnlichen "Unsinn" habe ich ja mit meinen +5 an der D750 bei erträglichen Korrekturen an der Linse ja auch verzapft. Ich habe auch auf meinem Zettel, das mal gelegentlich glatt zu ziehen, d.h. +/-0 an der Kamera und entsprechend höhere Werte am Objektiv. Habe mir im Moment nur die Prio gesetzt, mit dem Teil mehr zu fotografieren und so Erfahrungen im realen Leben zu sammeln statt immer nur irgendwelche künstlichen Targets anzupeilen. (LensCal, Focal Pro oder ähnliches habe ich nicht, sollte ich mir vielleicht doch mal besorgen.)
 
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Ähnlichen "Unsinn" habe ich ja mit meinen +5 an der D750 bei erträglichen Korrekturen an der Linse ja auch verzapft. Ich habe auch auf meinem Zettel, das mal gelegentlich glatt zu ziehen, d.h. +/-0 an der Kamera und entsprechend höhere Werte am Objektiv. Habe mir im Moment nur die Prio gesetzt, mit dem Teil mehr zu fotografieren und so Erfahrungen im realen Leben zu sammeln statt immer nur irgendwelche künstlichen Targets anzupeilen. (LensCal, Focal Pro oder ähnliches habe ich nicht, sollte ich mir vielleicht doch mal besorgen.)

Ohne Targets wird es schwierig vernuenftige Werte zu messen.

Ich hab bereits mal gepostet wie ich es mache, aehnlich wie die ReiCal Software.

Mein Ansatz:
Aufloesungscharts im Netz runterladen - kostenlos.
Ausdrucken
An eine Wand pappen.
Ausreichend Licht drauf
Kamera auf Stativ - so parallel wie es geht

Bild mit LV
Bild mit Phasen Fokus

Vergleichen

Wenn unschaerfer - Korrektur an der Kamera
Wiederholen bis aehnliche Aufloesung erreicht ist.

Die Werte aus der Kamera in die Konsole uebernehmen und aufspielen.

Das Ganze muss fuer alle Brennweitenbereiche und alle drei oder vier Entfernungszonen wiederholt werden.

Das nimmt schon einiges an Zeit in Anspruch.

Am Ende kommen dann Real Life Bilder besonders unendlich.
Ich hab da z.B. drei Tannen in 30m Entfernung die ideale Targets sind.
An den Aesten kann man sehr gut erkennen wie gut die Aufloesung LV zu Phasen AF ist.

Oftmals muss ich auf unendlich nochmals ein bischen Korrektur rausnehmen.

Vieles was der Linse angelastet wird ist aber schlichtweg normale Schwankungsbreite des AF Systems.
100% exakten Fokus gibt es aus meiner Erfahrung leider nicht mit echten Motiven.

Deswegen ist es wichtig zunaechst mal mit Targets sicherzustellen das der Fokus wiederholbar korrekt sitzt.

Wenn du es mit normalen Motiven machst kommt die AF Varianz dazu und es wird Lotterie beim Einstellen.
 
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Hallo Bernd,

vielen Dank für deine ausführliche Anleitung.

Womöglich habe ich mich falsch ausgedrückt - zur Kalibrierung habe ich sehr wohl Targets verwendet, allerdings etwas Selbstgestricktes. Für das Tamron 70-200/2.8 hatte ich seinerzeit einen Zollstock auf 45° zur optischen Achse montiert. Das klappte gut für 1 m Entfernung, noch brauchbar für 3 m und natürlich gar nicht für große Entfernungen. Da hatte ich tatsächlich einen Kirchturm in 2000m Entfernung anvisiert, der damals glücklicherweise von einem Baugerüst eingehüllt war. Im realen Leben (i.w. Reitveranstaltungen) musste ich da aber noch diverse Male nachkorrigieren, was recht gut ging, da auf dem lockeren Sandboden der Reitplätze ein Back- oder Frontfokus gut erkennbar war.

Jetzt mit dem Tamron 24-70 / 2.8 habe ich das mit dem Zollstock verworfen und mir stattdessen Text in passender Schriftgröße ausgedruckt, wobei ich in der Mitte einen genügend großen Bereich frei ließ, der nichts weiter als einen Querstrich zum Fokussieren enthielt. Das Target flach auf den Tisch geklebt und vom Stativ aus schräg von oben draufgehalten, so dass Richtung und Stärke eines Fehlfokus sofort erkennbar waren. Dabei habe ich sehr schnell kapiert, wie wichtig es ist, dass der Autofokus ganz definiert auf einen vorbestimmten Punkt einrasten muss, sonst wird's 'ne Lotterie, wie du ganz richtig sagst. Das ging eigentlich recht gut. Allerdings musste ich auch da noch nachkorrigieren, als z.B. bei einem formatfüllenden Portrait aus halb seitlicher Position auf das vordere Auge fokussiert wurde, aber nur beim hinteren Auge die Wimpern dann rattenscharf waren. Für Unendlich musste dann die uralte UHF-Fernsehantenne meines Nachbarn herhalten - die hatte so ein schönes, feinstrukturiertes Drahtgitter als Reflektor. Das Schwierigste dabei war zweifellos, die Kamera so zu postieren, dass ich die Antenne anpeilen konnte, ohne dass der Nachbar (oder ein anderer) aus dem Dachfenster hätte sehen können, dass ich sein Haus stundenlang mit "schwerem Gerät unter Dauerbeschuss" hielt. :cool:

Das meinte ich in meinem vorigen Posting: Nach der ersten Kalibrierung "im Labor" mit künstlichen Targets steht bei meinem 24-70er noch aus, alle möglichen Situationen (Brennweiten, Entfernungen, Blenden) im realen Leben noch auszutesten, um noch den letzten Feinschliff zu bekommen. Und nicht um damit eine Erstkalibrierung durchzuführen, die ist bereits wie oben beschrieben erledigt
 
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Ich hab heute mal spasshalber mit dem AF Settings des Tamron gespielt, ich werde es ja verkaufen, bei 70mm liege ich bei +20 mit der D850 dann geht es runter bis auf +5 gestaffelt nach Brennweite.
Ich vermute mal Tamron wird ein Firmware Update bringen demnaechst, beim 85er VC gab es eins das bei mir die Korrekturwerte von +10 auf +5 gesenkt hat.
Meine Interpretation ist dann doch das Tamron mangels des Original AF Source Code halt Probleme hat mit der Kommunikation der Bodies - was ja von Nikon gewollt ist um die eigenen Linsen zu pushen.
Denn am Glas hat sich ja null geaendert.
 
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Mir ist der extreme Fehlfokus bei 70mm auch schon aufgefallen. Wenn sich das wirklich mit einem Firmwareupdate regeln lässt wäre ja prima.
 
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Mir ist der extreme Fehlfokus bei 70mm auch schon aufgefallen. Wenn sich das wirklich mit einem Firmwareupdate regeln lässt wäre ja prima.

Das Problem ist die Kommunikation mit dem Body nicht die Optik wuerde ich mal sagen.
An meiner D800 sind solche Werte nicht noetig, an der D850 leider schon und zwar nur bei diesem Objektiv.

Da Nikon ja keine Konsole fuer den Endverbraucher hat wissen wir nicht welche Werte zur Fokuskorrektur in der Linse hinterlegt sind.

Mag ja durchaus sein dass das Nikkor 24-70 werksseitig bei 70mm ebenfalls eine starke Korrektur des Frontfokus hinterlegt hat.
 
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